04.06.2011

 

Dess Geheimnis mit die Aang-Dropfn

Der Alfred iss mit seina 74 Johr nuch ristich beinanner. Fir sei guda Gsundheit hot'er a einfacha Erglärung: "Wall ich net weecher jedn Dreggla gleich zern Dokter renn!" Wenn na Alfred erchetz wo woss zwiggt, schaut'er neemlich sofodd in san Medizin-Lexikon nooch und behannlt sich selber - am libbstn mit Kraitertee und Globuli, mit Quark-Wiggl oder haaß-und-kolt-Duschn. Leider greift dann unner Muschndorfer Dr. Eisnbart oft aa daneem und entbubbt sich ols Kurpfuscher fir die einga Gsundheit. Vor drei Johr iss der Alfred im Urlaub mit ana Fähre von Athen auf die Insl Sifnos gfohrn - und wall na aufm Schiff immer schlecht werrd, hot'er in ana Abbodeekn vorsichtsholber a Middl geecher die Seegrankert kaaft. Es worn Zäpfla, die woss'er sich eingtlich a Schtund vor der Abfohrt hätt hintn nei'schteggn solln. Obber der Alfred hot gedacht, dess sänn bloß grußa Dableddn und hot sa gschluggt. Er hot fei sellmoll drei Flaschn "Aqua minerale" saufm missn, bis'er die Drimmer Dinger druntn k'habt hot. Auf der Iberfohrt nooch Sifnos hot dann der Alfred bei vellich ruicher See ols aanzicher Bassaschier fimf Schtundn lang gschbeit wie a Reiher. Zwa Monat schbeeder hot dess Ungligg na Alfred san Enkl derwischt: Der Gunga hot neemlich ausn Alfred seina Haus-Abbodeekn die "Pferdesalbe" raus k'hullt und aufs Brod nauf gschtrichn, wall'sa gor so gud nooch Pfefferminz gerochn hot. Dessmoll ging dess Malleer beim Enkerla zwa Dooch lang hintn naus.

Letzta Wochn hot der Alfred widder moll selber woss verwechslt. Wall'er aufm rechtn Aach aweng schwer sicht, hot'er in san Zauberbuch "Homöopathie für jedermann" noochgschaut - und iss gleich findich worrn. Ols Dosis wor empfohln: "Täglich 10 Tropfen". Woss der Alfred ollerdings ibersehng hot: Die zehn Dropfn muss'mer gleich zer Frieh inera Glos Wasser nei schittln und dann olles drinkn. Unner schlauer Alfred hot sich die Dropfn aus den brauna Fläschla direggt ins offna rechta Aach nei gedrepflt - dreia nooch na Aufschteh, dreia nooch na Middooch-Essn, dreia vor na Amd-Essn und na letztn im Bedd vor na Ei'schloofn. Am näggstn Dooch hot der selbst ernannta Wunnerdokter iberhabst nix mehr gsehng, so ruud und entzundn und gschwolln wor sei rechts Aach. "Homöobadischa Middl sänn fei normolerweis ganz mild und samft", hot'er zer seina Oldn fachmännisch gsocht, "obber dessmoll brenna die Dropfn wie Sau." Wer holt blind olles selber ausbrowiert, bliggt am Schluss werglich nimmer durch... Gerch

11.06.2011

 

Kopflampn und gegrillta Forelln

Der Schorsch hot ols Griller an legendärn Ruf. Leider hot'er kan Gaddn, wo er sei Grillkunst middn in der Nadduur zelebriern ko - er wohnt neemlich mit seiner Alma scho seit 32 Johr ineran Wohnblogg am Schtadtrand. Do hot'er im driddn Schtogg an schenn Balkon - dess iss sei Grillblatz. Am Gelänner hot der Schorsch an eiserna Balkon-Grill wie an Blummakastn befesticht.

Wenn's Wedder bassd, schiert der Schorsch o, dass drieber und drunter die Nachbern maana, dess Haus brennt, wall'sa vom Schorsch san Raach ei'geduublt werrn, dass ihna die Aang dropfn. "Ich brauch holt a richticha Gluud", rechtferdicht der Schorsch jedsmoll sei Feierbrunst. Dann leecht'er auf: Wamma und Brodwärscht, Schweineschteek und "Käsekrainer", Bruzzler und klana Närmbercher Rostbrodwärschtla. Und manchsmoll, wenn die Nacht schee warm iss und die Schternla am Himml funkln, werrd der Schorsch ganz romandisch - dann leecht'er a bsondera Delikadessn aufn Grill nauf: zwa frisch gschlachta Forelln, gfillt mit Dymian, Estragon, Bedderla und Rosmarin - die Kraiter wachsn neemlich gleich nebern Grill ineran oldn Blummakastn, wo frieher die Geranien drinna worn.

Leider hamm der Schorsch und sei Alma aweng a Broblem mit die Aang, wenn die Forelln in der finstern Nacht vor ihna aufm Deller lieng: Im schwachn Balkonlicht sicht mer neemlich die Greedn schlecht! Vorigs Johr in ana Mondnacht wär der Schorsch scho'moll fast ibern Jordan ganga, wall na a Greedn im Hols schteggn gebliem iss. Mit olla zwa Händ hot'na sellmoll sei Alma aufm Buggl nauf k'haut, bis sich der arma Mo von derra Greedn samst Fisch und Erpfl und zwa Seidla Bier widder befreia konnt, indem dass'er olles mitnanner ibersch Balkongelänner nunter aufm Vorblatz gschbeit hot. So a Deooder will der Schorsch fei nimmer derleem, dessweecher hot'er zwa Kopf-Lampn kaaft. Wenn etzert die Forelln ferrdich gegrillt sänn, schnalln der Schorsch und sei Alma ihra Kopf-Lampn auf - und im helln Scheinwerferlicht lossn sa sich dann aufn schummrichn Balkon die Fisch schmeggn. Bloß die Leit, die woss druntn von der finstern Schtraßn aufm Balkon nauf schaua, wissn net recht, woss do droom dess mysterjeesa Lichter-Ritual bedeitn soll... Gerch

18.06.2011

 

Die Hanna und ihr Angst vor Schbinna

Angeblich leidn die mastn Weiwer an ana "Spinnen-Phobie". Wenn a sedda Fraa im Schloofzimmer dess klana Monster mit die acht dinna Baa und sechs Aang an der Wänd rum grabbln sicht, gricht'sa sofodd die Krisn und fängt zern Schreia o - die Nachbern maana dann, dass die Fraa widder moll ihrn Oldn rund macht. Aa die Hanna aus Neihof k'heert zer denner Angsthosn, die wossn in der Wissnschaft unter an Noma bekannt sänn, der woss selber scho ganz gfährlich klingt: "Arachnophobikerin"! Jednfolls schtellt sich bei der Hanna scho die Gänshaut auf, wenn'sa a Schbinna bloß von Weitn entdeggt. Sie hot kerzlich sogor an Schraakrampf gricht, wall'sa ihr Mo, der Max, zer ihrn 50. Gebartsdooch in die Schweiz ins "Hotel Spinne" ei'loodn wollt. "Kana zehn Pfeer bränga mich in dess Hodell nei", hot'sa sellmoll zer ihrn Mo gsocht.

Wall obber der Max a firsorglicher Mensch iss und seiner Hanna gern helfn will, hot'er sich ineran medizinischn Lexikon iber die "Arachnophobie" aweng schlau gemacht - und do hot'er gelesn: "Die Spinnenangst behandelt man häufig mit der sogenannten Konfrontations-Therapie. Dabei müssen die Betroffenen direkt mit einer Spinne konfrontiert werden - sie also ansehen oder anfassen. Schon nach kurzer Zeit können viele Spinnen-Phobiker ihrer Angst entspannt ins Auge sehen."

Der Max iss also sofodd zur Daad gschriddn! Er hot a grußa kullschwarza Blastigg-Schbinna kaaft und mit der "Konfrontations-Therapie" fachmännisch o'gfangt, indem dass'er die Voglschbinna aus waachn Kunstschtoff dahamm im Wohnzimmer auf der Hanna ihrn Fernsehsessl hintersch Kissn geleecht hot. Amds um Bunkt achta hot sich die Hanna zur "Tagesschau" in ihrn Leddersessl nei k'hoggt - ihrn schrilln Schraa hot'mer fei nuch zwa Schtraßn weider k'heert. Mit jabbanischn Pfefferminz-Eel und Gedätschl auf die Baggn hot der Max sei Olda widder aus der Ohnmacht ins Leem zerrigg k'hullt.

Die "Konfrontations-Therapie" wor jednfolls a Schlooch ins Wasser und hot bei der Hanna olles nuch schlimmer gemacht. Bloß ban elfjähringa Enkerla hot die Voglschbinna Begeisterung ausgeleest. Der Gunga wor mit seina Eltern auf Bsuch do und hot na ganzn Nochmiddooch mit den schwarzn Monster gschbillt.

Karz vor na Hammgeh wollt dann der Max die Schbinna widder verraama, damit die Hanna net widder zer Duud derschriggt, wenn dess Viech erchetzwo aufdaucht, obber do wor die "Konfrontations-Therapie" scho unterwegs zum näggstn Einsatz. Auf na Max sei Frooch, wo dä die Schbinna iss, hot neemlich der kla Enkl ganz unschuldich gsocht: "Bei die Nachbern - im Briefkastn..." Gerch

25.06.2011

 

Dess Ferienhaus und der Gauner von Rimini

Der Richard, sei Erika und die drei Kinner missn min Geld immer schaua, dass'sa iber die Rundn kumma. Obber kerzlich hot die Familie a klana Erbschaft gemacht: 5.000 Euro hot na Richard sei verschtorma Danda hinterlossn. "Do kenna'ma uns endlich amoll an schenn Urlaub leistn", hot sich der Richard gfreit und hot sofodd im Internedd a Ferienhaus in Rimini gebucht. Die zwa Wochn worn net amoll deier: 850 Euro firsch ganza Haus mit Wohnzimmer, Kichn, drei Schloofzimmer, zwa Bood und ana grußn Derrassn samst Grill, offna Kamin und Meerbligg - sogor na Daggl "Bello" durftn'sa nooch Rimini mitnehma, wall Haustiere erlaubt worn. Ollerdings musst der Richard die kombledda Mietn im Voraus iberweisn. Na Schlissl firsch Ferienhaus hamm die Hofer bei der Ankumpft in Rimini voneran oldn, weißhooringa Nachber gricht, wall angeblich der Hausbesitzer im Sommer immer auf ana Insl in Thailand lebbt.

Fir na Richard und sei Familie samst Daggl hot dann der Urlaub in Rimini ganz harmonisch o'gfangt: Zum Sandschtrand worn bloß 200 Meeder und die Bizza hot net vill kost. Obber am driddn Dooch hot in dess Ferien-Idyll der Blitz ei'gschloong. Aferamoll iss neemlich a Rosnheimer Familie mit zwa Kinner und ana Katz aufgedaucht und hot sich ziemlich gewunnert, dass dess Ferienhaus vom Richard und seina Leit besetzt wor. "Wir haben das Haus ab heute gemietet und schon 850 Euro im Voraus bezahlt", hot der Rosenheimer Mo gsocht. Kerl, wor dess ein Kuddlmuddl, wall der Besitzer offnbor a Gauner wor, der woss sei Ferienhaus gleich zwamoll vergeem hot. "Da sind wir einem Maffiosi auf den Leim gegangen", hot der Rosenheimer Gast fachmännisch festgschtellt - und dann hot'er min Richard iberleecht, woss'sa etzert in ihrer Nood machn solln. Am Schluss hamm sich die zwa Familien geeinicht, dass dess Ferienhaus eingtlich groß genuch fir olla iss - und die Rosnheimer sänn samst ihrer Katz aa nuch mit ei'gezoong. Nooch der oldn Volksweisheit "Geteilte Freud ist doppelte Freud" hamm'sa den Bandiddn, der woss die deitschn Urlauber bescheißn wollt, selber ausgschmiert. Zwa Dooch schbeeder iss dann fei nuch amoll a fimfkepficha Familie aus Ansbach erschiena, die woss aa scho 850 Euro fir zwa Wochn Urlaub gezohlt hattn - obber etzert musstn die Hofer und die Rosnheimer bassn: Fir a dridda Familie wor ban bestn Willn ka Blatz mehr. Die Ansbacher sänn also zur Bollizei ganga und hamm den griminelln Hausbesitzer o'gezeicht. Fir unnern Richard und seina Leit iss der scheena Urlaub inzwischn längst verbei. Sie sänn gud erholt widder dahamm in Hof, obber die Fahndung nooch den Maffiosi lefft nuch - in Thailand und in die Abruzzn oberholb von Rimini... Gerch

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