12.03.2011
Der Franz wor scho immer a schlauer Kerl - und am Faschingsdiensdooch hot'er widder moll an Beweis fir sei hoha Indelligenz geliefert. Drauricher Anlass fir den Vorgang wor, dass Ende Januar na Franz sei Onkl gschtorm iss und der ganzn bugglertn Verwandtschaft a Haufm Zeich vererbt hot. Na Franz hot'er a goldna Armbanduhr, a Schborbuch mit 2.500 Euro und a Schrotgewehr mit 54 Baddrona vermacht - der Onkl hot neemlich frieher gern draußn in Wachholderbusch auf Tondaum gschossn. "Sie dürfen ja keine Waffe besitzen", hot gleich na Franz sei schdudierter Nachber gsocht, der woss selber Mitglied ineran Hofer Schitznverein iss. "Ich rate ich Ihnen: Übergeben Sie das Gewehr und die Schrotpatronen einem Waffengeschäft, das dann alles an einen Sportschützen oder Jäger verkaufen kann. Aber Vorsicht: Sie müssen die Schrotflinte und die Munition in verschlossenen Behältnissen transportieren, sonst verstoßen Sie gegen das Waffengesetz und machen sich strafbar!"
Auf so a komblizierts Gewerch hot obber der Franz werglich kan Bock k'habt - er wollt die Flintn und die Baddrona einfach los werrn. Dessweecher hot'er dahamm seiner Oldn a originella Idee derzellt. "Wasst woss: Ich maskier mich am Kehraus ols Cauboy - mit Schnärrla, Sombrero und Baddrona-Gertl, wo ich die 54 Schuss Munizion nei schtegg. Dann häng ich mir na Onkl sei Gewehr um die Schulter, geh in die Schtadt nei und liefer die Flintn samstn Baddrona im Waffngschäft ab."
So iss also unner Franz braad-baanert wie der "Old Schädderhänd" mit umk'hängtn Gewehr und 54 scharfa Baddrona im Gertl geecher Middooch in der Hofer Fußgänger-Zona gsehng worrn - unter die annern maskiertn Indianer, Bandiddn, Seeraaber und Engerla iss der Franz mit seiner scharfn Fracht iberhabst net aufgfolln. Im Waffngschäft hamm'sa fei die Aang ganz schee raus gedreht, wie do aferamoll a Cauboy ausn Wildn Westn aufgedaucht iss und sei Flintn samst Munizion aufn Disch geleecht hot. "Dess kenna'Sa olles verkaafn - ich brauch neemlich dess Zeich net", hot der unbekannta Revolverheld gsocht.
Die Verkaifera hot ja in ihrn Waffngschäft scho vill Jeecher-Latein derlebbt, obber a maskierter Cauboy, der woss a echts Gewehr und scharfa Munizion verkaafn wollt, wor nuch nie im Loodn drinna... Gerch
26.03.2011
Der Hermann iss in unnera Wertshaiser a gern gsehnger Gast. Ols echter Gormet beschtellt'er auf der Schbeiskaddn am libbstn die "Gemischte Bauernplatte" oder rodn und weißn Bressagg - und wenn'er mit seina Anna amoll griechisch essn gedd, nochert haut'er immer die grußa Akropolis-Bladdn nei.
Letzta Wochn hot na Hermann sei Keglverein min Bus a Ausfohrt ins Feinschmegger-Baradies nooch Sidfrankreich gemacht. Nooch ana ewich langa Fohrt sänn'sa endlich im Hodell in Avignon o'kumma. "Ich hob etzert an gscheidn Kohldampf", hot der Hermann zu seina Oldn gsocht, "bevor'mer uns in Avignon die scheena Briggn aus den beriehmtn Lied o'schaua, gänga'ma erscht moll woss essn." Die Anna hot geniggt, wall doch ihr Mo immer so unleidich werrd, wenn'er Unterzugger hot.
Also sänn die zwa Hofer, die wossn außer Frängisch ka weidera Schbrooch konntn, los marschiert. In ana klan Gassn hot der Hermann vor an Lokal a schwarza Daafl entdeggt, wo mit Kreidn draaf gschtandn wor: "Château de Pressac - grand cru". Na Hermann hot's die Aang raus gedreht. "Ich werr verriggt", hot'er gschtrohlt, "do gibt's a grußa Bressagg-Bladdn".
Drinna im Restaurang hot der Hermann mit Händ und Fieß rum gfuchtlt, um dess zu beschtelln, woss draußn auf derra Daafl empfohln wor: die vermeintlicha Bressagg-Bladdn. Drei Minuddn schbeeder hot der Wert a Flaschn Rodwein und zwa Gleeser aufn Disch gschtellt - und ei'gschenkt. Obber dann hamm der Hermann und sei Anna gewadd und gewadd und gewadd - dess Essn iss einfach net kumma. Am Neemdisch hamm zwa Leit längst vulla Deller gricht, obwohl'sa fei vill schbeeder beschtellt hamm.
Der Hermann hot dann in san Ärcher vorn am Dreesn die Schbeiskaddn k'hullt und aweng drinna geblädderd - und sicht aferamoll, dass hintn sogor olles in Englisch und Deitsch gschriem wor. Do hot'er ban Lesn nuch amoll grußa Aang gemacht - etzert hot'er neemlich gewusst, warum dass die Bressagg-Bladdn net serviert worrn iss. "Château de Pressac" wor neemlich a Wein - und in der Gedränke-Kaddn ganz genau ols "edler Tropfen" beschriem: "Dem Château de Pressac liegt eine lange Geschichte zu Grunde. Vor mehr als 250 Jahren heiratete ein Monsieur Pressac sich in das Weingut in Saint-Émilion ein. Er pflanzte damals eine Rebsorte an, die nach ihm benannt wurde. Die große Bodenvielfalt, tiefgründige Kalk- und Tonböden verleihen diesem Wein seinen Charakter."
42 Euro hot der Hermann fir den "Pressac" in Avignon gezohlt - do sänn fei die sechs Euro a Dregg dageecher, die woss der Bressagg in seiner Hofer Schtammwertschaft kost...
...Gerch