Der Robert lebbt mit seiner Fraa inera schenn Wohnung driem in der Baugenossnschaft. Zur Silvester-Feier hot'er heier zwa Ärbertskolleeng samst ihra Weiwer ei'geloodn - es sollt a scheener Johresabschluss werrn, obber leider hot sich die Feier zu ana schwern Kaddaschtrofn entwigglt! Dabei hot fei olles ganz harmlos o'gfangt: Es gab Brodwärscht mit Graut und hinterher ols Noochschbeis an Vanille-Budding - und doderzu Kraiterlikeer und an Haufm Gliehwein.

Karz vor Middernacht hamm'sa olla scho aweng ann in der Krona hänga k'habt. Dann iss der Robert naus aufn Balkon ganga und hot die Flaschn Erdbeer-Seggt k'hullt, die woss draußn kalt gschtellt wor. Zwa Minuddn vor zwelfa wolltn gleichzeidich der Robert und sei Kumpl Hans die Flaschn aufmachn, obber sie konntn sich net einich werrn und hamm sich a boormoll geengseidich die Flaschn aus der Händ gerissn - darch dess Gschiddl iss inzwischn der Drugg im Erdbeer-Seggt auf fimf Atü gschtieng.

Wie der Robert dann endlich die Drehtla am Korkn weggebobblt hot, iss die Flaschn reglrecht exblodiert: der ruda Seggt iss kerzagrod wie aus an haaßn isländischn Geysir raus gschossn - und die Männer hamm unter Schogg zern Robert gebläkt: "Na Dauma nauf!!!"

Obber der Drugg in der Flaschn wor dermooßn schtark, dass der ganza Seggt etzert rund um na Robert san Dauma raus gschbritzt iss - es wor fei wie bei der Forml eins, wenn der Schumi ols Siecher immer mit derra Schambus-Flaschn um sich gschbritzt hot. Der Robert und seina zwa Kamerodn ham ausgschaut wie Sau - und an der Wänd wor die ganza Dabeedn fuchsfeierrod gschbrenklt. Sogor an den schenn Bild mit der schwarzhooringa Zigeinera, dess woss der Robert vor zwa Johr aufm Rehauer Flohmarkt ols Schnäbbla fir 32 Euro kaaft hot, iss etzert die roda Sooß ro'geloffn.

Obber dess Deooder wor fei nuch net zer End. Ols Ersatz fir na Erdbeer-Seggt wollt neemlich der Robert aus der Kichn schnell an Boggsbeitl mit Volkacher Riesling hulln, damit'sa olla aufs Neia Johr o'schtoßn kenna. Obber im Geengsatz zu vorhin iss etzert der Korkn ums Verreggn net aus den Flaschnhols raus ganga.

Der Robert hot min Korknzieher gezoong und gedreht und gezerrt - olles fir die Katz! Der Korkn wor wie nei'beddoniert und hot kan Rugger gemacht. Af zerletzt hot der Robert den Boggsbeitl zwischn die Knie geglubbt und mit oller Gewolt am Korkn gerissn - do dudd der arma Mo aferamoll an Bläker und sinkt beweechungslos nei na Fernseh-Sessl. "Aua, mei Greiz", hot'er vor Schmerzn gebrillt wie am Schbieß, "mir iss die Hex ins Greiz nei gfohrn!!"

Zer dridd musstn'sa dann ihrn lädiertn Kumpl nieber ins Schloofzimmer schlaafn und vorsichtich ins Bedd nei'leeng - fir na Robert wor Silvester geloffn. Driem im Wohnzimmer hamm'sa dann nuch bis zer frieh um viera weider gsuffn und dess neia Johr frehlich begrießt - bloß unner arma Robert hot ka Freid an derra Silvester-Feier k'habt. Der musst neemlich im Bedd olla holba Schtund amoll gräftich niesn - und do iss'na jedsmoll widder die Hex wie a Blitzgewidder hintn ins Greiz nei'gfohrn, dass'mer san Schmerzn-Schraa drotz gschlossna Fenster k'heert hot bis nauf in die Fachhochschul. Und do droom hamm sich die auswärtinga Schtudentn aweng gewunnert, dass in Hof dess Neia Johr mit den Schraa "Auweh-auweh" begrießt werrd...

An Hochneijohr folln ja immer zwa wichticha Ereignisser zamm: Mer drinkt sich die Schtärk o, und der Chrissbaam werrd ausn Wohnzimmer verraamt - und fir olles zwa iss der Vadder zuschtändich. Die Erfohrung zeicht ollerdings, dass a sedda Dobblbelastung fir na Vadder gfährlich werrn ko.

Firsch Abbutzn vom Chrissbaam, der woss inzwischn scho seit ana Wochn noodlt, brauchst neemlich an klorn Kopf und zwa vellich ruicha Händ, sinst schaut's hinterher in der Wohnschtumm aus wie Sau, wall'st die ausgederrtn Danna-Noodln nimmer ausn schneeweißn Flokati raus'brängst.

Do kenna sich fei die drei Fläschla Boggbier, die woss der Vadder vor derra Chrissbaam-Akzion schee langsam ibersch Zäpfla drieber laafn lässt, verheerend auswirkn! Wenn dann nuch von der Mudder aweng a neia Idee dazu kimmt, wie heier bei unnera Nachbern, nochert iss der Vadder vellich iberfordert.

Driem bei die Nachbern hot neemlich die Leni heier kana echtn Blätzla an ihrn Chrissbaam k'hängt, wall die der Hund immer abgfressn hot, sodass vorigs Johr der ganza Baam sogor umgschterzt iss - sondern sie hot heier extra a Blech vuller Blätzla aus Salz-Daag aus-
gschtochn, im Ufn raus'gebaggn - und an die Ästla vom Chrissbaam no k'hängt. Die Herzla und Schtern und Gränzla aus den Salz-Daag hamm ausgschaut wie echta Blätzla, worn obber hadd wie Schtaa.

Dessweecher hot die Leni ihrn Oldn am Haalinga Amd gewarnt: "Dass'd fei heier net die Blätzla vom Chrissbaam runter reißt und zamm'frisst! Die hob'ich neemlich dessmoll aus Salz-Daag gemacht - mit Mehl, Salz und Wasser. Die sänn bogglhadd, do beißt sich sogor unner Hund die Zeh aus!"

An Drei-Keenich hot der Vadder in der Dämmerung schee genisslich seina drei Flaschn Dobblbogg nei'laafn lossn. Anschließnd wollt'er na Chrissbaam entsorng, obber er hot fei zern doo k'habt, dass er nooch den Schtärk-Drunk iberhabst nuch aus san Sessl raus kumma iss.

Dann iss'er mit waacha Knie nieber gschwankt zern Chrissbaam, hot sich an den oldn Schterzl festk'holtn - und in den Moment hot'er mit seina leicht gloosinga Aang die Blätzla an die Äst entdeggt. Die Warnung von seiner Oldn, dass die kunstvulln Schtern und Herzla aus grauslinga Salz-Daag gebaggn worn, iss in san eigewerrtn Hirn vom Dobblbogg-Tsunami längst weg'gschwemmt gewesn.

Der Vadder hot also in san Sures so a scheens Blätzla vom Chrissbaam ro'gezerrt, hot gräftich nauf gebissn - und dann iss aa scho die Krona an san Eggzohn rechts oom gschbliddert. Der Vadder hot an Blääker gemacht, dass'mersch nuch zwa Schtraßn weider k'heert hot - und seitdem ko'er nix Haaß und nix Kolts mehr drinkn, wall jedsmoll der Blitz in san Zohn nei'fährt.

Näggsta Wochn gricht der Vadder an Kostnvoranschlooch fir a neia Krona - weecher denner Salz-Daag-Blätzla werrd's heier wohrscheins a ziemlich deiersch Weihnachtsfesd... Gerch

Der Robert und sei Monika hattn sich heier zern Johreswechsl woss Bsondersch gegennt, neemlich "Silvester in der Therme Bad Steben - für 59 Euro pro Person ein Glas Sekt beim Eintritt, die Wasserwelt mit Sauna, ein großes Büffet und einen Mitternachtskrapfen mit Verlosung".

Der Robert und die Monika worn amds binktlich am Eingang und hamm auf nichterna Moong erscht moll jeder a Glos Seggt nei gekibbt. Drinna ham'sa dann in ihra Bodmäntl draaf gewadd, dass endlich der Gong-Schlooch kimmt, damit'sa ans Biwee derfn, wall'sa doch vor lauter Hunger scho ganz waacha Knie k'habt hamm. Endlich kam der Gong - und unnera zwa Hofer hamm gedacht, sie sänn im Schlaraffnland: von die Bassdeedn bis zern Vanilleeis, von Fischla bis zer die Wärscht, vom Fleisch bis zern Kees - olles, olles wor do! "A sedda Riesnauswohl", hot der Robert ganz ergriffn gsocht, "hob ich in man ganzn Leem nuch net gsehng!"

Dann hamm sich die zwa Hofer Silvestergäst ibersch Biwee hergemacht wie siemkepficha Raupn. Nooch ana Schtund hot der Robert a Zwischnbilanz gezoong. "Ich glaab, dass ich drei Vertl vom Eindriddsgeld scho widder hausn hob", hot'er gsocht, obwohl's eingtlich richticher gewesen wär, wenner gsocht hätt: "...drinna hob!".

Jednfolls worn am End der Robert und sei Olda so gebrellt, dass'sa sich net amoll ins Wasser nei gedraut hamm - aus Angst, sie saufm ab! Dessweecher wolltn'sa sich droom auf derra schenn Empore aweng auf ana Liege erholn. Obber do droom wor auf jeder Lieng zur Reservierung scho a Handduch geleeng - wie sellmoll am Schtrand vo Rimini, wo der Robert und die Monaika frieher amoll Urlaub gemacht hamm. "Das Reservieren von Liegen ist in der Therme verboten", hot der Schteemer Bodmaster die Monika aufgeglärt, "ignorieren Sie die Handtücher und legen Sie sich einfach hin." Doch kaum hattn sich unnera zwa vullgfressna Hofer in ihra Lieng nei'gepflanzt, sänn zwa digga Weiwer erschiena und hamm na Robert und sei Olda mit wilda Schimpfwerter weg'gegoocht - und wall die zwa friedlinga Hofer kan Schtreit wolltn, sänn'sa gleich in die Sauna verschwundn. Zwischn die aanzlna Saunagäng worn leider im Ruheraum aa kana Lieng frei, dessweecher hamm sich die zwa Hofer draußn immer aufm Hogger an der Bor ausgeruht, wo der Robert nooch jedn Gang san schtechendn Darscht gleich aa miteran koltn Bierla gelescht hot - gewissermooßn a innerer Aufguss. Um Middernacht wolltn dann die Zwa nuch miteran Glos Seggt aufs Neia Johr brossdn, obber aufm Weech in die Bor hot der Robert vor na Klo abgebremst. "Ich glaab, ich muss amoll', hot'er zur Monika gsocht und iss verschwundn. Dann hot's gedauert und gedauert - der Robert iss ewich net raus kumma, und die Monika wor scho ganz unruhich, wall'sa drinna aweng verdächticha Geraischer k'heert hot. Endlich iss dann der Mo mit blassn Gsicht erschiena: Dess villa Essn und die koltn Bierla sänn na scheints net bekumma - und er hot aufm Klo gschpeit wie a Reiher. In den Moment wär sei Bilanz von vorhin erra richtich gewesn, wall etzert neemlich sei Eindriddsgeld werglich widder hausn wor... Gerch

Am letztn Middwoch worn droom aufm Hoha Minster minus 16 Grod. "Hoffntlich schpringt unner Auto o', hot der Rentner Alfred aweng besorcht zer seina Hedwich gsocht, "wall doch die Badderie scho aweng schwach iss - und mir missn binktlich um zehna driem im Selber Grangnhaus saa". Dart wolltn die zwa Hofer an Ärbertskolleeng vom Alfred besuung, den wos'sa am Moong obberiert hamm.

Im Auto iss dann genau dess bassiert, woss der Alfred befercht hot. Der Anlosser hot a boormoll "chchch...chch...ch" gemacht - und dann nix mehr. "Scheißkarrn", hot der Alfred gflucht, obber seiner Fraa iss gleich woss ei'gfolln. "Unner Sohn", hot'sa vorgschloong, "iss doch heit frieh zer Fuß in die Ärbert ganga, dessweecher schtedd sei Auto nuch in der Garaaschn drinna - mit den fohr'mer etzert nieber nooch Selb, und middooch sämmer widder dahamm".

Der Alfred hot sofodd ausn Vorsool na Zindschlissl k'hullt - und dann sänn'sa in den schenn moderna Cabrio von ihrn Gunga los gfohrn. Obber bei 130 auf der Autobohn hot der Alfred karz hinter Rehau zer seina Oldn gsocht: "Dreh amoll die Heizung nuch aweng auf, do hinna zicht's ja wie Hechtsubbm!"

Die Hedwich, die woss selber kan Fieherschein hot und von Dechnigg nix verschtedd, hot dess Ammadurn-Bredd mit die Haufm Gnepf betracht. "Dess sicht fei aus wie sellmoll im Flugzeich, wo'mer aufn Riggfluch von Mallorca vorn zer die Pilotn nei'schaua durftn", hot'sa zer ihr Mo gsocht - und dann hot'sa vorsichtich auf die weißn und rodn Gnepfla rum gedriggt in der Hoffnung, dass's im Auto gleich aweng wärmer werrd. Obber aferamoll iss ban Alfred die linka Fensterscheim ro'ganga, und wie die Hedwich ihrn verkehrtn Gnopfdrugg widder korrigiern wollt, wor scho der Subbergau do: Dess Cabrio-Verdegg iss vollaudomadisch und geraischlos aufganga und miteran klan Schnabber hintn ei'gerasst.

Obwohl der Alfred vor Aufreechung sofodd scharf gebremst hot und ganz langsam gfohrn iss, hamm die zwa Leitla dess Gfiehl k'habt, sie sänn auf ana Antarktis-Exbedizion - der Eiswind iss ihna bloß ner so um die Ohrn gepfiffn! Und wall'sa ums Verreggn na richtinga Gnopf net gfunna hamm, damit sich dess Verdegg widder schließt, musstn'sa fei im luftinga Cabrio bis zern Barkblatz am Selber Grangnhaus fohrn. Der Alfred und sei Olda worn wie zwa Eiszapfn im offna Zwasitzer gsessn und konntn sich vor Kält kaum nuch riehrn. Obber wer na Schodn hot, braucht fir na Schbodd net zer sorng, haaßt a olds Schbrichworrd. Jednfolls iss nebern Auto a fremmer Mo aufgedaucht und hot entgeistert auf die zwa Insassn gschaut, die wossn offnbor bei minus 16 Grod im offna Cabrio darch die Geengd breddern. "Hier ist fei das Selber Krankenhaus", hot'er gegrinst, "zur Bezirksklinik hätten Sie schon in Rehau von der Autobahn herunter fahren müssen..." Gerch