Jeder Mensch braucht in san Leem an Haufm Energie, sinst schwächlt'er, ko sei Mietn nimmer zohln oder werrd grank. Der Ludwich ausn Vertl hullt sich sei Grafft reglmeeßich aus Brodwärscht mit Sauergraut, sei Kumpl Hans schwadd jedn zweitn Diensdooch im "Griena Baam" a Schlachtschissl mit Wellfleisch, Bluud- und Leberwärscht nei, die Lehrerin Helga aus Neihof schweert auf linksdrehendn Himbeer-Joghurt mit Dinkl-Kernla - und der Anton aus Keditz fährt jedn Herbst fir a Wochn zeran Seminar nooch Tirol, wo sich 15 naggerta Männer in ana indianischn Schwitzhiddn ihr Energie firsch ganza Johr hulln.

So vill Aufwand drabbt die Gaddndorfer Hanna net! Sie drinkt bluß reglmeeßich ihrn gemischtn Kraiter-Dee - und do derzu gnabbert'sa jedn Frieh a boor Energie-Keks nei, dann iss'sa fidd fir na ganzn Dooch. "Dess Geheimnis sänn meina Keks", socht'sa immer, "die bagg ich dahamm selber noocheran 1000 Johr oldn Rezept von der Hildegard von Bingen: drinna sänn Dinkl und Mandln, guda Budder und Eier - und olles schee gewerzt mit Muskat, Zimt und Nelkn". Iber die Wirkung von denner Keks schtaunt'sa sogor selber: "Do wennst dreia oder viera isst, dann leffst fei na ganzn Dooch an vertl Meeder iber der Erdn".

Letzta Wochn hot die Hanna a Bäggla mit sedda Energie-Keks aa ihrer Oma zern 93. Gebartsdooch mitgebracht, damit die Großmudder auf ihra oldn Dooch nuch aweng an Schuub gricht. Obber der Oma worn die Energie-Keks fir ihra driddn Zeh scheints aweng zer hadd. Jednfolls worn die Blätzla am näggstn Dooch olla nuch in ana Glosschissl offn aufn Kichndisch gschtandn - bloß am Rand worn die Keks aweng o'gegnabbert, obber fei net von der Großmudder. "Dess wor a Maus", hot die Hanna bei ihrn Bsuch fachkundich festgschtellt, "do lieng doch neemdro nuch a boor Maus-Dreggla!"

Die Hanna hot im Baumarkt sofodd fimf Mausfolln kaaft und bei der Oma mit aweng Emmendaler Kees aufgschtellt - und ob'st es glabbst oder net: Wie die Hanna grod die verta Folln hinter die Waschmaschina schiem wollt, hot's scho gschebbert und die Maus wor in der erschtn Folln drinna. A Sekundn schbeder iss die Maus fir an Moment untern Kichnschrank vorkumma - sie wor bloß min Schwänzla ei'geglubbt und hot die Folln hinter sich her gschlaaft. Nooch derra karzn Vorschtellung iss dess Maisla samst Folln widder untern Schrank verschwundn und seitdem nimmer aufgedaucht. Obber die Energie-Keks geem ihr offnbor so vill Grafft, dass'sa weider lebbt - drotz ihrn ei'geglemmtn Schwanz in der Folln, die woss'sa immer nuch hinter sich her zicht. Die Oma heert jednfolls immer widder moll a verdächtigs Geraisch hinter der Waschmaschina oder untern Schrank. Inzwischn iss die olda Fraa von der Heilgrafft in denner Energie-Keks iberzeicht. "Woss der Maus hilft", socht'sa, "hilft mir aa!" Sie hullt sich etzert jedn Frieh neia Grafft firsch Leem aus zwa sedda Keks - ohne ihra "Driddn", obber guud ei'gewaacht in Kraiter-Dee... Gerch

"Wer na November ohne Schnupfm und Erkältung iberschteh will, greift am bestn zer die bewährtn Hausmiddl: zer frieh erscht moll a saura, haaßa Ziddrona drinkn, dass ann olles zamm zicht, dann dreimoll am Dooch ibern grußn Gleesdopf Wasserdampf mit aweng Kamille inhalliern - und schließlich ols Amdessn a Schlachtschissl nei'haua, damit die Abwehrgräffte schtark genuch sänn, um dess ganza Bazilln- und Viren-Gschwärrdl vom Kerper fern zer holtn.

Die Erika aus Muschndorf hot letzta Wochn in ihrn Yoga-Kurs sogor k'heert, dass dess wirksamsta Middl geecher Schnupfm und Erkältunga angeblich a ,Nasenspülung' iss. Sie hot sich in der Abbodeegn sofodd so a gleeserns Kännla kaaft und dahamm die Gebrauchsanweisung gelesn. ,Gießen Sie lauwarmes Wasser in die Nasenspülkanne und lösen Sie darin etwas Kochsalz auf', hot's auf den Beibagg-Zeddl k'haaßn - und dann iss scho aweng kombliziert worrn. ,Neigen Sie über dem Waschbecken den Kopf nach vorn und drehen ihn leicht zur Seite. Führen Sie jetzt den Schnabel des Kännchens leicht in das obere Nasenloch ein. Dann öffnen Sie den Mund und heben das Kännchen hoch, bis das Wasser von selbst durch das untere Nasenloch wieder heraus läuft. Atmen Sie ruhig und entspannt durch den geöffneten Mund. Nach der Spülung neigen Sie den Kopf kurz nach vorn und schnauben die eventuell verbliebenen Wasserreste über dem Waschbecken aus.'

Die Erika hot zwor vor 21 Johr an der Hofer Realschul die middlera Reifn beschtandn, obber mit derra ,Nasenspülung' wor'sa vellich iberfordert. Kaum iss ihr neemlich dess Salzwasser bei weid aufgschberrta Guschn ausn zweidn Nosnloch raus geloffn, hot die Erika ban Lufthulln erchetz woss folsch gemacht - die arma Fraa hot sich wie frieher im Freibod verschluggt und an dermooßn Erschtiggungs-Anfoll gricht, dass'd gedacht host, die arma Fraa macht etzert Schluss! Fast a Minuddn lang hot die Erika mit raus'gschtreggter Zunga um ihr Leem gekämpft, dass ihr dess Salzwasser net bloß ausn untern Nosnloch raus kumma iss, sondern gleichzeidich aa aus sämtlicha annern Effunga am Kopf - aus die Ohrn und Aang, aus der Nosn und aus der Guschn. Nooch den Schogg hot die Erika zwor nuch drei Versuche gemacht, obber es wor jedsmoll dess gleicha Deooder: Sie wär an derra ,Nasenspülung' fast erschtiggt!

Obwohl die Erika fei a gliehender Anhänger von olda Hausmiddl iss, bekämpft'sa etzert ihrn Schnupfn widder mit die normoln Dropfn und Dableddn - die helfn zwor aa nix, obber hamm fir sie wengstns kana seddn leemgfährlichn Neemwirkunga wie die ,Nasenspülung' . . ." Gerch

Die Judda hot ihrn Adventsgranz jeds Johr selber gebundn - mit scheena, frischa Dannazweigla, die woss'sa heggstberseenlich draußn bei Joditz im Wold ei'gsammlt hot. "Dess sicht holt gor so schee und riecht herrlich", hot'sa immer gsocht. Obber sie hot sich immer schwarz geärchert, wall ihr Adventsgranz die Wärm im Wohnzimmer ums Verreggn net verdroong hot. Nooch zwa Wochn hot der Granz jedsmoll zern Noodln o'gfangt - aus der gschtiggtn Dischdeggn musst die Judda die abgedangltn Noodln jedn Dooch aanzln raus fiesln. Dessweecher hot'sa letzts Johr zer ihrn Oldn gsocht: "Dess Gebobbl mach ich nimmer mit! Etzert werrd a Adventsgranz aus Blasdigg kaaft, dann blabbt auf ewich und drei Dooch olles schee sauber!"

Die Judda iss also sellmoll ineran Meeblmarkt ganga und hot fir 9 Euro 99 an kinstlinga Adventsgranz samst vier Kerzn und roda Schmugg-Bändla kaaft - olles scho fix und ferrdich mondiert. Dahamm hot'sa auf ihrn neia Granz bloß nuch aweng "Fichtennadel-Duft" aus der Dosn nauf gschbriid, damit's in der Schtumm aweng weihnachtlich riecht - so wor dess Problem wunderbor geleest. Nooch Weihnachtn hot dann die Judda ihrn Adventsgranz vorsichtich ineran Kardon nei'geleecht und fir a Johr im Keller abgschtellt.

Am letztn Middwoch hot'sa den Kardon widder ausn Keller rauf k'hullt und wollt dess vorweihnachtlicha Kunstwerk ausbaggn, damit morng am erschtn Advent dahamm aweng a Schtimmung aufkimmt. Obber do hot's ihr fei die Aaang kernich raus gedreht! Im Kardon wor neemlich ka scheener Blastigg-Adventsgranz geleeng, sondern bloß ner a Geribbe aus derra Ästla - und drunter lauter abgfollna Noodln. Erscht hot die Gisela gedacht, dass a Wunner gschehng wor, wall doch rund um Weihnachtn immer ollerhand mysterjeesa Erscheinunga bassiern. Obber wie die Judda ihrn Adventsgranz genauer ogschaut hot, iss ihr gedämmert, dass dess ka geheimnisvulla Verwandlung wor, sondern a Versehng: ihr Adventsgranz iss neemlich gor net aus Blasdigg gewesn, sondern aus echta Dannazweigla - sie hot sich letzts Johr ban Eikaafn gedaischt! Etzert iss ihr also nix annersch iebrich gebliem, wie dass'sa widder ineran Meeblmarkt ganga iss und an zweidn Versuch gemacht hot. Dessmoll musst'sa fir an originol-echtn Blasdigg-Adventsgranz zwor schtolza 14,99 Euro hie'bläddern, obber sie ko endlich sicher saa, dass der Granz fir die Ewichkeit hält... Gerch