04.09.2010
Sie haaßt Christa, iss a flodda junga Fraa - und immer haaß begehrt von die Mannsbilder. Seit fimf Johr lebbt sa in ihrn klan Haisla in Dauberlitz, dess woss sa von ihra verschtorma Oma geerbt hot.
Am letztn Middwoch wollt die Christa grod ihr frisch gewaschna Reizwäsch ineran Kerbla naus in Gaddn droong und zern Droggna aufhänga, do glinglt's - und in der Hausdiir schtand die Danda Helga aus Helmetz. Die Christa hot ihrn Korb mit den nassn Zeich hinter der Danda ihrn VW abgschtellt und die Helga herzlich umarmt. "Schee, dass's widder moll afera Dässla Kaffe verbei kimmst", hot sich die Christa gfreit - und iss gleich mit der Danda Helga ins Wohnzimmer nei ganga. Dess Kerbla mit ihrer verfiehrerischn Unterwäsch hintern Auto hot'sa gladd vergessn.
Dann hamm die zwa Weiwer a ganza Schtund lang mitnanner gewaaft - iber die bugglerta Verwandtschaft und iber die schlechtn Schtraßn, ibersch deira Heizeel und iber die Mannsbilder, die won dauernd im Wertshaus hoggn, iber die Schteffanie von Monaggo und ibern Dieter Bohlen. Mit Bussi-Bussi hot schließlich die Christa ihr Helmetzer Danda unter der Hausdiir widder verabschied und iss zern Aufraama zerrigg ins Wohnzimmer ganga.
Draußn hot sich die Danda in ihr Auto gsetzt, iss ban Wendn erscht zwa Meder riggwärts gfohrn - und dann vorwärts aus der Hauseinfohrt raus in Richtung Helmetz. Leider hot sa obber bei ihrn Maneever dess Kerbla mit der Reizwäsch ibersehng, dess woss immer nuch hinter ihrn VW-Golf gschtandn wor - und ban Riggwärtsfohrn hot sich der Weidnkorb erchetz wie in der riggwärtinga Schtoßschtanga vom Auto verfanga. Auf jedn Foll iss die Danda Helga los gebredderd und hot den Korb mit der Christa ihrer Reizwäsch hinter sich her gschlaaft.
Wall obber die Schtraßn gor so holbrich worn, iss der Reiha nooch aa Schtiggla Wäsch nooch na annern ausn Korb raus k'hupft, sodass die Schtraßn in Dauberlitz ausgschaut hot wie dess sindicha Sankt Pauli: vier String-Danga, a Boor lila Netzschtrimpf, drei BH, zwa Schtrabbs-Gertl, a feierroda Korsaaschn und zwa Boor schwarza Seidnschtrimpf worn iber ganz Dauberlitz verdaalt. Dahamm hot die Christa erscht nooch ana Schtund widder an ihr Kerbla draußn am Haus gedacht, obber do wor scho olles zer schbeed.
Sie hot sich sofodd auf ihr Fohrreedla gsetzt, iss ihrer Reizwäsch hinterher gfohrn und hot olles widder ei'gsammlt. Hoffntlich iss dawaal kaner aufn Gedankn kumma, dass demnäggst in Dauberlitz a Sex-Schobb aufmacht und fir sei Angebood vorher auf der Schtraßn scho aweng Reklame macht...
18.09.2010
Der Heiner iss ja inzwischen a ruicher Rentner, obber frieher wor'er fei a elender Gribbl. In seiner Glanzzeid sänn na die Weiwer wie närrisch hinterher gerennt - und ka Mensch konnt sich an Reim draaf machn, warum dass ausgerechnt der Heiner gor so begehrt wor. Obber etzert hot sich dess Geheimnis endlich aufgeglärt. "Wissenschaftler aus Göttingen", hot neemlich letzta Wochn a Zeidung gschriem, "haben anhand von Computersimulationen herausgefunden, dass Männer beim Tanzen besonders attraktiv auf Frauen wirken, wenn sie oft den Rumpf drehen und die Knie schnell bewegen."
Do hammersch: Genau dess wor frieher na Heiner sei Maschn! Wenn vorn auf der Biehna die "Ran Delli" gschbillt hamm, wor der Heiner aufm Barkedd nimmer zern bremsn. Er hot ban Danzn san Kerper gedreht und gewibbt und rum gschmissn, hot mit die Arm in der Luft rum gerudert und gleichzeidich mit olla zwa Knie gschiddlt - in der Disko wor der Heiner ols "John Travolta von Leimitz" beriehmt und bewunnert. Und wenn'er aufm Siedler-Fasching nooch fimf Seidla Bier und drei dobblta Ribidu an Twist gedanzt hot, hamm'sa im ganzn Sool gedobbt und geglatscht. Sei Glanznummer wor obber der Tango! Do iss der Heiner mit san Schätzla in Schreechlooch darch na Raum gedibblt, moll schnell, moll in Zeidluupn, linksrum und rechtsrum, na Kopf zerrigg und widder nooch vorn - der originol Tango in denner verraachertn Wertshaiser in Buenos Aires wor a Dregg dageecher!
Leider heert'mer ja immer widder, dass olla grußn Dänzer schbeeder mastns Broblemer mit die Baa und an die Bandscheim grieng, wall die Sehna und Gelenker zu arch schtrabbaziert worrn sänn - mit Bedauern muss mer festschtelln: Aa der Heiner hot sich kabudd gedanzt! Seit acht Johr iss'er etzert scho in ärztlicher Behandlung. "Mei rechts Knie", hot'er kerzlich im Werts-
haus am Schtammdisch verroodn, "iss doddal im Oasch. Dess kimmt vom Tango, wemmer mit seiner Baddnerin immer dief in die Knie gedd und sich dabei blitzschnell linksrum dreht."
Letzta Wochn hot der Dokter zern Heiner gsocht, dass'er demnäggst wohrscheins am rechtn Knie a neis Gelenk braucht. Exdrem-Schportler leem holt gfährlich: Die ann leidn aneran Dennis-Arm - und die annern grieng a Tango-Knie... Gerch
25.09.2010
Der Friedrich iss a fleißicher Bauer. Min Draggtor kurvt er auf seina Feller rum, wo Gerschtn und Waazn, Mais und Roggn wachsn. Von derra Ärbert in der frischn Luft gricht der Friedrich nadirlich immer schtechendn Darscht - ka Wunner, dass er im Dorfwertshaus zer die bestn Gäst k'heert, obwohl er fei sunst a elender Geizgroong iss. Ganz bsondersch hot na dess Bier letzta Wochn an san 55. Gebartsdooch gschmeggt. Nooch na fimftn Seidla hot der Friedrich am Schtammdisch scho ziemlich glosicha Aang k'habt und wor scheint's aweng ei'gewerrt, wall er aferamoll na Wert mit ana ganz seltna Beschtellung iberrascht hot: "Fohr amoll auf meina Kossdn a Rundn Obstler rei." Die Schdammdisch-Brieder hamm gedacht, sie hamm sich verheert, wall der old Geizhols in san ganzn Leem nuch nie woss schbendiert hot, obber sie hamm sich derra Einlodung net verweigert. Am mastn hot dess Bier und der Schnabbs ollerdings na Friedrich selber gschmeggt - und karz vor Middernacht iss'er miteran orntlichn Breller zer san Draggtor gschwankt und wollt hamm fohrn. Obber wall'er auf der finstern Schdraßn dermoßn in Schlangalinien unterwegs wor, hot na die Bollizei derwischt.
Etzert hot der Friedrich kan Fiehrschein mehr und ko nimmer naus auf seina Feller und Wiesn. Obber er iss ja bauernschlau - und so hot'er gleich a Idee k'habt, wie die Ärbert aufm Agger aa ohne Fiehrerschein weider geh ko. Er hot also am näggstn Dooch bei der Bollizei o'gerufn. "Mir hamm'sa gestern man Babberdeggl gezwiggt und hamm gsocht, dass ich mich aufm Draggtor nimmer ans Schteier setzn derf - und do hädd ich amoll a Frooch", hot der Schlawiner ganz freindlich am Dellefon gsocht und den Beamtn an indressantn Vorschlooch gemacht. "Es gebert dank man Vadder a Meeglichkeit, wie ich weiderhin aufm Feld ärbern ko", hot'er gsocht. "Mei Vadder iss zwor scho 84 und hot san Fiehrerschein längst abgeem, obber mir zerlieb deed er sich widder ans Schteier hoggn und na Draggtor lenkn - und ich setz mich neem no, gib bloß Gas und brems! Iss dess erlaubt?"
Na Bollizistn iss fir an Moment die Guschn offn schteh gebliem - so an kombliziertn Foll hot er iberhabst nuch nie k'habt. Er hot sich sofodd mit san Kolleeng beschbrochn, der woss na Friedrich sogor kennt, wall er im Nachberdorf wohnt - und do wor gleich olles klor. Na Friedrich sei scheinhaalicha Anfrooch iss abgelehnt worrn, ohne dass die zwa Bollizistn lang in die Barragrafn rum bläddern musstn: Der old Vadder, der woss in den mysterjeesn Draggtor-Duo ols Lenker dabei saa sollt, iss neemlich seit acht Johr blind... Gerch