07.11.2009
Manchsmoll sänn fei die Viecher wie Menschn. Unnera Nachbern hamm an Daggl, der leecht sich jedn Dooch zwa Schtundn lang aufs Soffa nauf und schnarcht - wie sei Herrla. Und wehe, die Mudder kimmt und scheicht'sa vom Kannabee runter, dann schleing'sa, der Mo genauso wie sei Hund, beleidicht ausn Wohnzimmer naus.
A bsondersch innicha Verbindung zwischn Mensch und Diir iss kerzlich draußn in Neihof bekannt worrn. Do hamm die Mudder und der Vadder fir ihrn Gunger aus der Zoohandlung an Keefich und zwa butzicha Zwerghosn kaaft.
Am erschtn Dooch iss dahamm olles guud ganga. Die zwa Heesla sänn aweng im Keefich rum k'hupft, hamm sich freindlich beschnubbert und gemeinsom gelba Ruum nei'gegnabbert. Obber aferamoll iss dess Deoder los ganga: Der ana Hoos, offnbor a Männla, iss auf sei Freindin nauf gschprunga, hot sich aufgfiehrt wie närrisch und wollt mit san Geramml gor nimmer aufheern.
Nooch der driddn Schtund konnt die Mudder nimmer länger zuschaua. "Mir missn die zwa Hosn drenna", hot'sa gsocht, "ich kaaf sofodd an zweidn Keefich - und do dammer den verriggtn Rammler nei".
Amds wor der klana Lustmolch allaans im zweitn Keefich k'hoggt und hot vuller Sehnsucht und mit feichta Aang zer seiner unerreichborn Zwerghosn-Freindin nieber geluurt - und dann hamm'na bletzlich seina Hormone iberwäldicht: Der klana Rammler hot wie wild mit die Hinterbaa aufm Bodn zern Drommln o'gfangt, hot schwer gschnauft und sogor mit die Zeh geknerschlt - olla hamms deitlich k'heert.
Der Vadder und sei Fraa hamm gschaut wie die Aachhernla - so an mysterjeesn Anfoll hattn'sa nuch nie derlebbt. Die Mudder iss aufgereecht ans Dellefon gewercht und hot ihrn Kusäng in Minchberch o'gerufn. "Du bissd doch a Hosnzichter", hot'sa gsocht - und hot genau gschildert, dass bei ihr dahamm im Keefich der Deifl los iss. Obber der Kusäng hot laut gelacht. "Mach dir bloß kana Gedankn", hot'er gsocht, "dess iss ka Grangert! So a Verholtn hob'ich aa bei unnera Kaniggl scho selber gsehng: eier Heesla iss einfach paarungswillich".
In den Moment iss der Mudder der Saafnsieder aufganga. Sie hot sich neemlich dro erinnert, dass ihr Mo dahamm manchsmoll aa sedda Symptomer zeicht wie dess liebesdolla Heesla im Keefich.
Der beriehmta Darwin hot scho recht k'habt: Menschn und Viecher hamm werglich die selm Gene. Ban Drieb und bei der Fortpflanzung sänn'sa sich sogor bsondersch ehnlich... Gerch
14.11.2009
Gliggwinsch zern Gebartsdooch freia an jedn Menschn - ganz warscht, ob die Leit berseenlich kumma und gradderliern, ob sa o'rufn oder mit der Bossd a scheens Kärrdla schiggn. Dass'mer sich iber sedda Gliggwinsch ärchern muss, iss erra seltn. Obber der Rentner Hans, der woss ineran Dorf draußn im Landkreis wohnt, gricht am Gebartsdooch von seiner Fraa jedsmoll an diggn Hols.
Sei Erika iss am 19. November 1930 auf die Welt kumma und vor zwa Johr mit 76 aneran warma Sommeramd friedlich fir immer ei'gschloofn. Zu Lebbzeidn hot zwor die Erika ihrn Mo weecher jedn Dreggla immer gleich zur Sau gemacht, obber drotzdem hot etzert der Hans sei Olda ziemlich vermisst. Ollerdings iss die Fraa nooch ihrn Duud ausn Hans san Leem net ganz verschwundn. Wie neemlich acht Wochn nooch na Begräbnis der Hans am 19. November 2007 zer Frieh ban Kaffee die Zeidung aufgschloong hot, konnt'er seina Aang net draua: Im Lokaldaal hamm'sa seiner verschtorma Fraa in der Rubrigg "Wir gratulieren" zern 77. Gebartsdooch olles Guuda gewinscht - der freia Middarbeiter aufm Dorf hot sellmoll vergessn k'habt, dass'er die Erika aus derra Listn schtreicht, die woss'er immer mit sämtlicha Noma von die Jubilare in die Zeidung nei'schiggt. Der Hans hot gedoo wie a Sau, obber dann hot sich dess Missverschtändnis schnell geglärt, und im Johr draaf iss der Fehler nimmer vorkumma. Jednfolls iss der Hans zerfriedn gewesn, dass 2008 von seiner duudn Erika nix mehr in der Zeidung gschtandn wor. Obber leider hot'er sich aweng zer frieh gfreit: Karz vor Weihnachtn iss sellmoll neemlich dess Kerng-Bläddla erschiena - und do drinna hamm'sa der Erika zwa Johr nooch ihrn Ableem zern 78. Gebartsdooch gradderliert und dessmoll sogor ausdrigglich nuch den "Segen des Herrn" gewinscht.
Die Seel vo der Erika scheint ums Verreggn ka Ruh zer finna. Der Hans iss jednfolls gschbannt, ob der Erika ihr Geist näggsta Wochn am 19. November widder erchetz wo auf geheimnisvulla Weis ols Gliggwunsch aufdaucht - dessmoll zern 79. ... Gerch
21.11.2009
Der Ludwich iss fei a elender Gribbl! Mit seina 73 Johr missert'er vill merra auf sei Gsundheit acht geem, obber der Kerl werrd ums Verreggn net vernimpftich. Schtatts dass'er amds dahamm a Gnäggebrod isst und Kraiterdee drinkt, hoggt'er ban Dämmerschobbm am Schtammdisch und bekämpft san schtechendn Darscht mit drei Seidla Bier und an dobbltn Obstler, dass bei jedn Schlugg hintn in der Gargl sei Zäpfla vor Freid vibriert - und olla zwa Wochn lässt'er sich a Schlachtschissl samst Glees und Wellfleisch, Nierla und a Schtiggla Rissl und seina gelibbtn Bluud- und Leberwärscht schmeggn, obwohl'er hinterher jedsmoll Gicht-Dableddn nehma muss, wall'er sinst vor Schmerzn net amoll mehr in seina Schlabbn nei'kimmt. Schtreisla-Kuung zern Bohnakaffee, Bressagg-Breedla zur Brodzeid und jedn Dooch a Bäggla Zigereddn - na Ludwich sei Fraa und sei Dokter schiddln bloß min Kopf. "Wadd ner ab", socht sei Olda immer, "es dauert nimmer lang, dann griggst Zugger, 240 Bluuddrugg und dess Kollesterin macht nauf, dass's dir des Gschtell zamm'haut!" Obber iber sedda Warnunga ko der Ludwich bloß ner lachn. "Guud essn und drinkn hält Leib und Seel zamm", grinst"er dann, "an mir bralln die Bazilln ab wie anera Schtahlwänd."
Der Ludwich iss rundrum immun - geecher die Vorschleech von seiner Fraa genauso wie geecher Grangertn. Net amoll geecher die Schweinegribbn lässt'er sich impfn, obwohl inzwischn seina Schtammdisch-Brieder scho reihaweis umgekibbt sänn "Aneran Schweinsbroodn, an Bressagg oder aneran schenn Schweinshäxla hob'ich mich nuch nie o'gschteggt', hot'er vorgestern am Schtammdisch erglärt. Dessweecher pfeift der Ludwich auf die mysterjeesa Impfung geecher die Schweinegribbn und verdraut lieber denner Erfohrunga in der sibirischn Schtadt Krasnojarsk, wo die Affn im Zoo geecher die Schweinegribbm net geimpft werrn, sondern jedn Dooch Rodwein verabreicht grieng - und zwor net in homöobaadischer Verdinnung, sondern ausn Schobbn-Glos. Woss denner Affn in Sibirien auf die Baa hilft, muss doch aa bei uns Menschn wirkn - schließlich iss a guuder Dropfn ausn Weinberch a echts Naddur-Heilmiddl vuller Kraft. "Ich wadd etzert bloß draaf, dass die AOK endlich aa bei uns jedn Mitglied a boor Fläschla Chianti ins Haus schiggt", hot der Ludwich gsocht. Um die Wirkung geecher die Bazilln nuch zer verschtärkn, schleecht der Ludwich sogor vor, dass die AOK zum Rodwein zusätzlich an frisch gschlachtn Gebirgslachs mitliefert, wall doch der so reich an Omega-3-Säuren iss - dess wär neemlich der Dobbl-Schlooch geecher die Schweinegribbn. "Rodwein und Lachs auf Grangnkassa", hot"er seelich gelächlt, "dess iss werglich die beste Medizin - und sogor ohne gfährlicha Neemwirkunga..." Gerch
28.11.2009
Die old Hanna lebbt allaans auferan klan Bauernzeich draußn aufm Land. Ihr Mo iss scho lang unter der Erdn - so kimmert sich die Hanna mit ihra 81 Johr um sich selber, um ihr Gärrdla hintern Haus und um a boor Hiehner und Entn. Dess ruicha Leem werrd heggstns aweng unterbrochn, wenn sich die Hanna jedn Middwoch auf ihrn Traggtor nauf'hoggt und ihra Freindinna ban Kaffee-Gränzla besucht - do breddert'sa fei ziemlich flodd um die Haiser, dass sich die Hund und Katzn sofodd miteran Schprung nei na Schtraßngroom in Sicherheit bränga.
"Fohr holt in dein Alter aweng langsamer", mahnt immer ihr Sohn Max, der woss mit seiner Familie in der Schtadt wohnt, "sinst verlierst amoll die Kondrolln iber dein Traggtor - und dann iss der Deifl los!" Obber iber sedda Warnunga ko die Hanna bloß lachn. "Bass ner selber schee auf dich auf", grinst'sa, "im Geengsatz zu dir hob iiich neemlich nuch nie an Unfall gebaut!"
Letzta Wochn hot der Sohn sei Mudder besucht - und do hot'er aufn Kichndisch an Brief von der "Polizei Bad Wörishofen" endeggt. In derra Anzeich wor zer lesn, dass die Hanna mit 45 km/h middn in der verkehrsberuichtn Kur-Zona, wo bloß 30 erlaubt sänn, in ana Radarfolln geblitzt worrn iss. Ols Beweis hot der Bollizei dess foddografierta Auto-Kennzeichn gedient - und so hamm'sa die Hanna ols die Fohrera iberfiehrt.
Na Sohn Max iss ban Lesn die Guschn offn gebliem. "Ja bist dä du verriggt?!", hot'er zer seina Mudder gsocht - und gleich aweng noochgebohrt: "Sooch amoll: Was willst dä du in Bad Wörishofn - do bist woll min Traggtor nunter gfohrn und hossd dord a Kneibb-Kur gemacht?"
Die Hanna hot bei der Seel von ihrn verschtorma Mo gschworn, dass'sa zwor scho immer moll geecher ihra Frostballn so a beriehmta Wasserkur nooch Pfarrer Kneipp im Sinn k'habt hot, obber dass'sa in ihrn ganzn Leem werglich nuch nie in Bad Wörishofn wor. "Außerdem fährt mei older Traggtor sogor bei Vollgas doch heggstns 25", hot die Hanna gsocht.
Der Max hot also sofodd an Brief an die Wörishofner Bollizei verfasst. "Ihr übersinnliches Radargerät", hot'er ganz ohne Zorn gschriem, "hat von meiner höchst lebendigen Mutter offenbar den Geist samt telepathischem Traktor fotografiert - ein Fall, der weniger in Polizeiakten gehört, sondern in die parapsychologische Forschung".
Drei Dooch schbeeder hot sich dann die mysterjeesa Traggtor-Fohrt von der Hanna ganz grobschtofflich im PSI-Nichts aufgeleest. "Es war ein Ablesefehler am Auto-Kennzeichen", hot sich die Bollizei aus Bad Wörishofn entschuldicht.
So hot sich ausgerechnt in der Schtadt, wo die Menschn mit haaßa und kolda Aufgiss begliggt werrn, die Anzeich geecher die Hanna ols a Schlooch ins Wasser erwiesn... Gerch