Grußa Erfindunga hamm die Menschheit immer schee voran gebracht - von der Eisnbohn bis zern Dellefon, von der Mond-Racheedn bis zern Heftpflaster, von der Gribbe-Impfung bis zer Hofer Rindfleischwarscht. Obber es gibt fei aa Erfindunga, die sänn ka Seeng, sondern bränga die Menschn erra zur Verzweiflung. Zu sedda Missgeburtn k'heern die klan Milchdeesla aus Blasdigg, die woss'mer ineran Cafe oder ban Friehschtigg im Hodell immer gricht, damit'mer na Kaffee net schwarz drinkn muss - offiziell haaßn'sa "Portionspackung Kondensmilch". Mancha Leit kaafn sedda Deesla aa fir dahamm, vor alln wenn'sa allaans leem - mit denner Deesla hossd neemlich immer a frischa Milch fir an aanzlna Dopf.

Dess Broblem iss bloß, dass'd die Milch aa werglich in die Kaffeedassn nei'brängst. So a Deesla schaut zwor harmlos aus, obber wehe, du zichst an derra klan Laschn - dann k'heerst sofodd der Katz!!!

Der Roland iss ols Junggsell seit 30 Johr dahamm jedn Frieh a Opfer von derra Erfindung. Er muss um holbachta ausn Haus, damit'er binktlich in die Ärbert kimmt - und wall'er mastns erscht aufschtedd, wenn der Wegger zern driddn Moll geklinglt hot, muss zer Frieh olles schnell, schnell geh: Zeh butzn, rasiern, duschn, o'ziehng und im Dauerlaaf die Kaffeemaschina ei'scholtn. Obber dann bassiert jedsmoll dess gleicha Ungligg: Wenn'er neemlich fir sei Dässla Kaffee die klana Laschn am Milchdeesla aufreißt, schaut'er zwa Sekundn schbeeder aus wie Sau! Die Kondensmilch schbritzt raus, obber fei net nei na Kaffee, wo'sa eingtlich hie k'heert, sondern die-greiz-die-quer - aufn Schlips oder auf die Ärml vom Schaggedd, aufs frisch gebieglta Cord-Hemm, aufs Brillnglos oder aufs Husndirla. Der Roland flucht immer - und dann muss'er jedsmoll mit haaßn Wasser oder "Fleck-weg" die Schpurn beseitinga, damit seina Kolleeng im Birro net widder ihra Witz machn: "Na Roland deed a Fraa werglich guud! Die ei'gfleischtn Junggselln schaua holt immer aweng verwohrlost aus..."

Gerch

In unnern Dialeggt hamm sich im Lauf von Johrhunnertn fir Mannsbilder und Weiwer an Haufm Werter entwigglt, die won na Charakter voneran Menschn besser dreffn wie dess feinsta Hochdeitsch.

Iber die männlichn Noma hob ich mir neilich scho'moll aweng meina Gedankn gemacht - und bevor mich die schtädtischa "Gleichstellungsbeauftragte" ozeicht, wall ich sellmoll die Weiwer net erwähnt hob, hull ich dess heit nooch.

Die Hofer Frauen sänn net bloß mild und zort, sondern geem ihrn Mo manchsmoll aa dichdich Zunder - sie bendln holt immer hie und her zwischen an "dinna Haadla" und ana Gratzberschtn.

Dabei werrd ewich unklor bleim, ob der Schpruch wohr iss, der woss seit Johrna derzellt werrd: "Oberkotza, Unterkotza, Brunnadool und Schartn - iberoll gibt's scheena Maadla, bloß in Hof gibt's Schwarrdn!"

Iber a sedda schwera Beleidichung kenna nadirlich bloß die Männer am Schtammdisch lachn, dahamm holtn'sa besser ihr Guschn, sinst gibtsera!

Do kenna unnera Hofer Weiwer neemlich nix - dess sänn doch kana "Breeserla", die won sich olles gfolln lossn.

Die Hofer Frauen sänn kana gekinstltn Heigeing, sondern schtänga fest aufm Bodn und hamm scheinbor scho immer a enga Beziehung zur Nadduur - jednfolls deitn do draaf mancha Noma hie: die "olda Henna" oder dess "Buddla", die "bleeda Ziech" und die "dumma Kuh", dess "Schoof" und die "daaba Gans" - und net zer vergessn die "Schnapswachtl", die woss gern amoll inera Fläschla nei'leicht.

Dann gibt's aa Weiwer, die grieng an bsondern Noma weecher ihra Schnebbern: die Laddschkabbm, die Graudwaafn, die Schwerrdguschn und die Giftschbritzn!

Um sedda Gschepfer machn die Männer gern aweng an grußn Boong, sinst k'heern'sa der Katz! Nuch merra Angst und Schreggn verbradd bei die Mannsbilder ollerdings der "Werchdeifl" - so a olda Zeha wenn'st fei dahamm host, iss dess Leem geloffn!

Auf der annern Seitn hot der "Werchdeifl" fei aa woss Guuds, wall's mit so ana Gruggn nie langweilich werrd.

Seitdem jednfolls man Nachber sei närrischa Fraa fir drei Wochn nooch Ameriga zer ihrer ausgewandertn Schwester gereist iss, werrd
der Mo schee langsam debressiv und einsom, wall'na dahamm kana mehr zamm'scheißt... Gerch

Wenn's am Sonndooch an Entnbrodn geem soll, dann iss dess mastnsn ka Broblem. Die Ent kaaft'mer ginstich im Subbermarkt - und olles annera macht dahamm die Mudder. Obber wehe, in so an harmlosn Vorgang scholtn sich die Männer ei - und nuch schlimmer werrd's, wenn in den Entn-Kaaf gleich der ganza Schtammdisch mit ei'greift.

Letzta Wochn ban Friehschobbm im Wertshaus hot jednfolls a ziemlich komblizierts Gschäft san Anfang genumma, wie der Herbert san Schtammdisch-Bruder Fritz gfrocht hot: "Auf eiern Bauernzeich laafn immer so scheena Entn rum - konnst'mer amoll ana verkaafn, damit mei Fraa an schenn Entnbrodn mit Glees und Graut macht?" Der Bauer Herbert hot geniggt. "Hao", hot'er gsocht, "do bräng ich holt amoll ana mit!"

Ban näggstn Friehschobbm hot der Bauer a frisch gschlachta Ent mit ins Wertshaus gebracht und zur allgemeina Besichtigung gleich moll middn aufn Schtammdisch nauf geleecht. Rundrum worn'sa olla von derra Mordsdrumm Ent beeindruggt. "Wiecht siem Pfund und macht 39 Euro 95", hot der Bauer gsocht - und der Herbert hot sofodd bezohlt.

Sei Fraa dahamm wor ollerdings gor net begeistert. "Die Ent iss vill zer deier", hot'sa gschpreißlt, "do kost ja dess Kilo 11 Euro 41 - dess iss doch Wucher!" Dann hot'sa sich aufs Fohrreedla gschwunga und iss vuller Zorn zer die Bauern gfohrn, um sich zer beschwern. Obber do wor bloß die Dochter dahamm, die woss grod aweng firsch Abiduur gelernt hot. An ihr hot die Fraa ihr Wuud iber den hoha Breis ausgelossn - und dess arma Maadla hot derra aufgebrachtn Fraa vor lauter Schregg sofodd 20 Euro zerrigg'geem.

A Schtund schbeeder hot dann ban Herbert dess Dellefon geklinglt. Die Bauersfraa wor dro. "Mei Maadla hot eich sechs Euro zer vill rigg'erschdaddet", hot'sa aweng bissich gsocht, "die sechs Euro will ich widder zerrigg".

Vorgestern am Schtammdisch hot der Herbert na Bauern a Kuveer in die Händ gedriggt. "Dess gibst deiner Oldn", hot'er gegrinst, "do sänn die gfordertn sechs Euro drinna - und ausn Internedd a Breislistn vom Minchner Viktualien-Markt, wo die Entn billicher sänn wie auf eiern Bauernhof".

Do hamm fei die Schtammdisch-Brieder gelich a scheens Deema k'habt! Bis zern Zwelfa-Laitn hamm'sa debbadiert und aufn Wert seina Bierfilz hie und her gerechnt, woss bei uns a Kilo heggstns kostn derf. Am End worn sich olla einich, dass der Bauer scho aweng a elender Gribbl iss - obber Hauptsach, die Ent werrd schee gnusbrich und schmeggt na Herbert. Gerch

Mir hamm fei am 24. Mai 1949 dahamm net vill mitgricht von derra feierlichn Schtaats-Grindung. Die Mudder hot sellmoll bloß gsocht: "Dess Wichtigsta im Leem iss, dass'mer aweng woss zern Beißn hamm - und dass na Vadder sei Schwarzhandl mit die Ami-Zigereddn flutscht!"

Bloß der Onkl Adalbert hot gleich zer Frieh san aanzinga Onzuuch no'gewercht und wollt vor na Middooch-Essn die neia Nazionol-Hymne singa, obber dess hamm'sa'na widder ausgeredt, wall'er neemlich bloß die erschta Schtroofn auswendich gewisst hot - und do wär doch der Adalbert ei'gschberrt worrn, wenn na die Nachbern verpfiffn hättn.

Goddseidank wor Hof net so zamm'gebombt wie die Großschtädt. In Hamburch oder Frankfurt oder in Berlin hamm ja sellmoll die beriehmtn "Trümmerfrauen" die Schtaa aanzln mit die Händ rum'gschlaaft und die Haiser langsam widder aufgebaut. "In Hof hat es damals wohl keine Trümmerfrauen gegeben?", hot kerzlich am Schtammdisch a Urlauber aus Köln gfrocht - und wor ziemlich iberrascht, wie der Wert genussvull gsocht hot: "Naa - "Trümmerfrauen" worn net do, obber Drimmer Weiwer hot's in unnerer Schtadt scho immer geem!"

1949 iss zwor die Doodes-Schtroof abgschafft worrn, obber in der Schul gab's weiderhin Gewolt: frecha Gunga sänn jednfolls mit die beriehmtn "Pfeedla" beschtrooft worrn! Wenn a Schieler draußn aufm Bausnhof aweng sauliert host oder na Hölderlin sei Gedicht net auswendich aufsoong konnt, hot der Lehrer san Hoslnuss-Schteggn k'hullt und na Gunga auf die offna Händ a "Pfeedla" nauf k'haut.

A sedda Schtroof hot zwor auf die Finger aweng gebrennt, hot obber denner Gribberla nix gschad't - die Buum und Maadla sänn olles orntlicha Leit worrn.

Heit keemert so a Lehrer ollerdings weecher "Prügelstrafe" ins Zuchthaus.

Damit'mer dahamm net bloß Brod und Margarina essn musstn, hot die Mudder uns Gunga jeda Wochn moll naus anera Bächla gschiggt, wo'mer mit die blankn Händ Forelln fanga konnt.

Wo heit der Untreisee liecht, wor nooch na Griech dess besta Fanggebiet. Do hot sich sellmoll zwischn Lindnbiehl und Schaumberch der Bach darchs Dool gschlänglt - und mir Gunga worn barfießich bis zer die Gnie im Wasser gschtandn und hamm mit unnera zwa Händ schee vorsichtich die Forelln und Weißfisch gebaggt, in die Wiesn naus gschmissn und in der Oma ihrn selber k'heegltn Ei'kaafsnetz hamm gedroong.

Mer musst holt aufbassn, dass an der Bach-Besitzer net derwischt hot, sinst hot's sofodd woss auf die Baggn geem. Die Forelln worn jedsmoll a Festessn, wall'st doch von den weng Zeich auf die Leemsmiddl-Kaddn nie richtich sadd worrn bist!

Unner Nachber hot in derra moochern Zeid sogor mit Schbegg-Schreedla aweng an Schwarzhandl aufgezoong, wall'er draußn in Muschndorf an Bauern gekennt hot. Af zerletzt hot fei sei Gschäft so guud floriert, das'sa dahamm jedn Samsdooch amd in der Wohnschtumm Samba gedanzt hamm, der woss sellmoll frisch aus Braslilien im Radio gschbillt worrn iss... Gerch

Der Korl wohnt mit seiner Fraa und san 15 Monat oldn Sohn Kevin draußn am Voglheerd. Ols Gunga hot der Korl bei Hof-West Fußboll gschbillt, obber dess iss lang her. Inzwischn wiecht'er zwa Zentner und iss bloß nuch Zuschauer - und a grußa Fän vom FC Bayern Minchn. "Ich meechert amoll beieran Schbill in derra Allianz-Arena dabei saa", hot der Korl immer gsocht, "obber mer gricht ja ka Kaddn, wall olles ausverkaaft iss!"

Letzta Wochn iss der Korl 40 worrn - und do hamm"na seina Schtammdisch-Brieder san Wunschdraam erfillt: ols Gschenk a Kaddn firsch wichtigsta Schbill vom ganzn Johr, neemlich fir Bayern Minchn geecher VfB Schtuggard, dess woss letztn Samsdooch nochmiddooch um holbviera in der Allianz-Arena o"gepfiffn worrn iss. Der Wert hot neemlich an Freind in Minchn - und den san Freind sei Ärbertskolleech kennt an Mo, der woss manchsmoll an so a Kaddn no'kimmt.

Der Korl wor vor lauder Vorfreid scho die ganza Wochn wie aufgedreht und hot von nix annern mehr gered't wie von seiner Fohrt nooch Minchn. Fir san Schwiechervadder, der woss vorgestern auf Bsuch do wor, hot'er die Eindridds-Kaddn sogor ausn Schub vom Kichnschrank raus k'hullt - und hot dess deira Schtigg vuller Schtolz gezeicht. Dann hot der Korl sei Rarideet aufn Kichndisch geleecht und iss min Schwiechervadder zern Abschied karz moll ausn Haus naus'ganga - dess hätt'er obber besser net gemacht! Wie'er neemlich anschließnd am Kichndisch sei Eindridds-Kaddn nehma und widder in die Schubloodn nei'leeng wollt, wor dess deira Kärrdla weg. Der Korl iss unterm Disch rum gegrochn und hot ringsrum am Fußbodn olles abgsucht, obber dess verreggta Ding wor verschwundn. "Dess gibt's doch net", hot der Korl gejammert, "so a Kaddn ko sich doch net in Luft aufleesn."

Mit derra Festschtellung hot"er nadirlich recht k'habt: Sei Kaddn hot sich werglich net in Luft aufgeleest, sondern ...im klan Kevin seiner Guschn. Der Buu iss neemlich grod ineran Alter, wo'er olles, woss'er derwischt, in san Mund neischibbt - so hot'ersch aa mit derra Eindridds-Kaddn gemacht, die woss fir a boor Minuddn unbewacht aufm Kichdisch geleeng wor.

Aferamoll hot der Korl bei seiner aufgereechtn Rumsucherei na Kevin entdeggt, der woss bedächtich auf erchetzwoss rum'gekait hot. Na Korl iss sofodd nix Guuds gschwant, und er hot gleich min Finger im Kevin san Mund rum"gewercht und wollt reddn, woss zer reddn wor. Obber derwischt hot"er bloß nuch dess klana Eggla, woss die Kondrolleere in der Allianz-Arena immer gleich am Eingang abreißn. Olles annera wor inzwischn im Kevin san Moong drinna, hot sich mit Griesbrei und Obst vermischt - und iss guud verdaut erscht in die Windln widder aufgedaucht.

Ohne Eindridds-Kaddn musst der Korl sei Fohrt abbloosn. So iss'er holt widder in die "Danda Freda" ganga, wo dess Schbill Bayern Minchn geecher Schtuggard im bezohltn Fernsehng leif aferan grußn Bildschirm iberdroong worrn iss... Gerch