Der Rudi iss im Gaddnverein der Vergniegungswart – do sucht’er fir die Weihnachtsfeier und fir die jährlicha Ausfohrt immer neia Ideen. Dessweecher wor’er etzert mit seiner Oldn druntn in Nermberch auf derra „Messe Freizeit und Garten“. Am mastn hot’na dart der „Japan Garten“ in Halle 7 gfolln – mit den ganzn Bonsai und Ikebana, mit die feddn Sumo-Ringer und derra Suschi-Bor. „Wasst woss“, hot’er auf der Riggfohrt zer seina Lore gsocht, „mir machn dahamm selber amoll a jabbonischs Essn und loodn die Vorschtänd vom Gaddnverein mit ihra Weiwer ei“.

Am Middwochamd worsch so weid. Der Rudi hot ausn Wohnzimmer na Disch und die Schtiehl naus geraamt und aufm Bodn sei grußa Ärbertsbladdn vom Hobbykeller auf a boor Zieglschtaa nauf geleecht – ols flachn Ess-Disch wie ineran Jabban-Restaurang. Ringsrum aufm Fußbodn hot der Rudi nuch acht Kissn blatziert, wo sich zern Essn olla nauf’hoggn solltn.

Wie die zwa Vorschtänd und der Vereinskassier mit ihra Weiwer aufgedaucht sänn und sich an die exodischa Daafl hie’gsetzt hamm, ging dess Deooder scho los – es wor a ziemlichs Gewerch, bis dass’sa endlich olla im Schneidersitz druntn worn, damit dess Essn o’fanga konnt.

„Es gibt Okonomiyaki“, hot der Rudi gsocht, und seina Gäst hamm geglotzt wie die Aachhernla, wenn’s blitzt. „Dess iss ehnlich wie a Bizza – mir hamm vorsichtsholber scho’moll olles in klana Schtiggla gschniddn, dann ko’mer die aanzlna Drimmer mit die Schteebla leichter baggn“.

Fimf Minuddn schbeeder iss na Rudi sei Olda ineran schwarzn Seidnmänterla rei kumma und hot wie a echta Geischa die Deller mit derra jabbonischn Bizza auf die Dischbladdn gschtellt. „Doderzu drink’mer haaßn Reiswein“, hot der Rudi nuch fachkundich erglärt – und dann ging’s los! Mit die Holzschteebla worsch fei a ziemlichs Gfredd, bis dass die Deller leer gewesn sänn. Und der haaßa Reiswein, den woss die Gäst aus Eierbecherla gsuffn hamm, wall’s im Rudi san Hausholt kana jabbonischn Schälala geem hot, wor fei aa net grod a Gedränk, woss’mer freiwillich a zweids Moll kaaft. „Zer derra scharfn Sooß wär mir a Bier dausndmoll lieber“, hot der erschta Vorschtand seiner Fraa ins Ohr gfischbert. Obber die Disgussion iss net weider verdieft worrn, wall die Gäst etzert a ganz annersch Broblem k’habt hamm: Im Schneidersitz worn ihna neemlich die Baa ei’gschloofn – und es wor a zirkusreifa Vorschtellung, wie’sa sich ausn Sitzn widder aufgerabblt hamm. Männla und Weibla sänn aufm Fußbodn hie- und hergerollt und musstn sich geengseidich schtitzn, damit’sa mit ihra ei’gschloofna Baa iberhabst wieder auf die Fieß kumma sänn. Am mastn hot’s na Kassier derwischt, der hot’s weecher seina Bandscheim sowieso dauernd im Greiz – Freindla, der hot vielleicht gschtehnt und gschwitzt und gejammert! In leicht gebiggter Holtung hamm sich dann die Gäst vom Rudi und seiner Fraa verabschied. „Schee worsch“, hot der erschta Vorschtand geloong, „obber ban näggstn Moll winsch’mer uns fei widder deina guudn Brodwärscht mit Graut und Bier, gell . . .“ Gerch

Seitdem die junga Männer lieber in die Dissgo gänga wie ins Wertshaus, sänn Schoofkopf und Muggn vom Ausschterm bedroht – fir echta Kadder wär dess fei schlimmer wie der Weltuntergang!

Aa unnern Landrood Hering dreht sich der Moong um, wenn’er bloß dro denkt, dass Schoofkopfn amoll genauso verschwindn ko wie sellmoll die Dinosaurier, dessweecher hot’er etzert zern grußn Geengschlooch ausk’hullt: Er gibt demnäggst an der Volkshochschul heggstberseenlich an Kurs, wo die Leit Schoofkopf und Muggn lerna kenna.

Ols Kadder verbradd ja der Landrood seit Johr und Dooch in die Wertshaiser Angst und Schreggn, wall’er mit olln Wassern gewaschn iss. Dessweecher werrd’er in san Lehrgang wohrscheins net bloß die einfachn Kadd-Regln bekanntgeem, sondern scho ban Grundkurs aweng iber die Feinheitn ban Mischn, Abheem und Ausgeem berichtn – wie’mer zern Beischbill na Middlfinger beweeng muss, damit ban Mischn der heggsta Drumpf immer die untersta Kaddn blabbt.

Ganz wichtich iss nadirlich aa die Harmonie min Bartner! Wenn der annera ban Kaddn ahnungslos in sei Bladd nei’glotzt, min Kopf hie- und herwagglt und net wass, ob’er etzert dess Grien-Ass oder na Schellner ausschpilln soll, derf’mer’na in seiner Unwissnheit net hänga lossn.

Unner Landrood langt sich ineran seddn Moment gern amoll mit der Händ ans Herz oder socht scheinbor bedeitungslos „grien scheißn die Gäns“ oder zuggt aamoll, zwamoll oder dreimoll min rechtn Aach – und wie darch a Wunner haut dann sei Bartner ban Ausschbilln die genau richticha Kaddn aufn Disch! Ohne sedda barmherzicha Hilfn wär ja Schoofkopf dess reinsta Gliggsschbill – und dess iss verboodn!

Na Landrood sei Bildungs-Offnsive am Wertshausdisch iss obber fir ihn ols Sozi fei net ungfährlich. Wie werrd woll der Hering in san Kurs die Gfohr schildern, die woss ban Schoofkopf immer vom Herz-Ober ausgedd? Jeder Kadder kennt ja die olta Weisheit: „Der Rood iss a Lump!“ – wenn dess der Hering effntlich socht, schmeißn’sa’na doch gleich von der SPD naus… Gerch

Die Oma lebbt auf ihra oldn Dooch im Haus von ihrn Sohn Franz, do hot’sa untern Dachjuchheh a scheens, eings Zimmer mit Balkon und Bligg nieber zern Kornberch. Am letztn Samsdooch hot ihr der Franz aus Eecher vom Fidschi-Markt a Bäggla billichn Kaffee mitgebracht – und do wollt sa sich gleich moll a guuds Dässla aufbrieha.

Die Oma iss also nunter in die gemeinsoma Kichn ganga und hot an Dopf Wasser haaß gemacht. Wie obber dess Wasser grod gekocht hot, klinglt‘s Dellefon – die Minchbercher Marri wor dro und wollt mit der Oma aweng iber Godd und die Welt waafn.

Also hot die Oma na Eleggdro-Herd abgedreht und hot sich min Dellefon-Heerer driem im Wohnzimmer aufs Soffa k‘hoggt, wall die Rederei mit der Marri immer länger dauert.

Dawaal iss der Franz in der Kichn aufgedaucht und wollt sich schnell a Boor Bauernwärscht warm machn, bevor‘er aufm Fußbollblatz ganga iss – und wall‘er sowieso scho ziemlich schbeed dro wor, hot‘er die Wärscht gleich in den Dopf mit haaßn Wasser nei, dess woss nuch aufm Herd gedampft hot. Die Wärscht worn im Nu haaß, der Franz hot‘sa sich miteran Breedla und mit Sempft schmeggn lossn – und iss vom Haus naus gewercht.

Fimf Minuddn schbeeder wor die Oma min Dellefoniern ferrdich, iss widder in die Kichn ganga und hot am Herd nuch amoll karz ihr Kaffeewasser aufkochn lossn – und dann hot‘sa sich mit ihrn frischn Bulverkaffee a Dässla aufgebrieht. Obber scho ban erschtn Schliggla hot‘sa gemerkt, dass woss net bassd. „Der Kaffee schmeggt ganz komisch“, hot‘sa zer ihrer Schwierdochder gsocht, „boll aweng ranzich!!“

Etzert hot die Schwiecherdochder selber browiert.

„Der Kaffee“, hot‘sa dann zer Oma gsocht, „der hot a Gschmäggla drinna wie aweng a Warscht-Subbm! Wer wass, woss die aufm Fidschi-Markt olles nei‘mischn!!“

Und dann hamm die zwa Weiwer entdeggt, dass oom aufm Kaffee sogor a boor Fedd-Aang gschwumma sänn – und sie konntn sich kan Reim draaf machn, wie‘s sowoss gibt.

Erscht wie der Franz nooch zwa Schtund vom Fußboll hamm kumma iss und die indressanta Noochricht vom tschechischn Kaffe erfohrn hot, der woss nooch Warscht-Subbm schmeggt und Fedd-Aang hot, iss dess Geheimnis aufgeglärt worrn… Gerch

Im Rainer seiner Familie gibt’s seit Generaziona lauter ehrbora Handwerker – do draaf iss die ganza Verwandtschaft schtolz. Obber seitdem dass na Rainer sei Gung vorigs Johr an Schweizer Forscher k’heiert hot, hängt dahamm der Hausseeng schief. „Mer muss sich fei scheema, wenn mei Dechterla mit ihrn neinmoll gscheidn Horschtli aus Basl immer moll nooch Hof auf Bsuch kimmt“, jammert der Rainer, „do werrd neemlich beieran Dreffn in der Verwandtschaft nimmer wie frieher schee gsuffn und geraacht und Kaddn gschbillt, sondern der Schwiechersohn derzellt fortner von seiner wissnschaftlinga Ärbert, die woss ka Sau verschtedd’. Na Rainer schwelln jedsmoll die Adern, wenn’er bloß dro denkt, mit woss der Horschtli do druntn in der Schweiz sei Geld verdient. „Ich erforsche das Leben der gemeinen Fruchtfliege, die auf Lateinisch „Drosophila melanogaster“ heißt“, erglärt der Horschtli sei Ärbert – und es iss dann deitlich zer heern, dass der Rainer bei derra Schilderung immer mit die Zeh knerschlt.

Firn Rainer sänn neemlich die lästinga Fruchtflieng heggstns a sinnlosa Missgeburt in der Schepfung, wall’sa bloß ner zern Fressn do sänn und ibern Obstkorb graasln oder an die Mammalada no’gänga. An derra Schtell hot obber der Schweizer Schwiechersohn na Rainer beruicht. „Sie sind sehr friedliche Lebewesen“, hot’er gsocht, „vor allem bei Erdbeermarmelade verschwinden sofort alle Aggressionen’. Und dann hot der Schweizer Forscher nuch woss Indressants aus san Labor derzellt, dass der ganzn versammltn Verwandtschaft vor Schtauna die Guschn weid offn gschtandn iss. „Wir haben bei unseren Untersuchungen entdeckt“, hot’er geheimnisvull erglärt, „dass sich die Fruchtfliege und der Mensch sehr ähnlich sind’. Und zern Beweis hot’er voneran Exberiment derzellt, wo der Rainer gleich widder mit die Zeh geknerschlt hot. „Wenn man den Fliegenmännchen ein bestimmtes Gen operativ entfernt, werden sie asexuell“, hot der Schweizer Weißkiddl gsocht. „Dann bilden sie mit ihren Geschlechtsgenossen spiralförmige Ketten, als würden sie eine Polonaise tanzen, statt sich für Weibchen zu interessieren.“

Der Rainer wär etzert ums Hoor exblodiert. „Soso“, hot’er mit zamm’gebressta Libbm gezischlt, „eiera Flieng danzn im Labor Bollonees – wie mir aufm Fasching?!“ Weider hot’er sich obber net nei’gschteigert, wall zern Gligg die Mudder aufgedaucht iss. Sie iss sofodd nieber in die Kichn und hot ihrn Mo a
Budderbrod mit dobblt Erdbeermammalada gemacht, damit der Olt sei Aggression widder aweng abbaut – genau wie na Schwiechersohn seina Fruchtflieng, die won ja auf Erdbeern aa friedlich reagiern . . . Gerch