Die mastn Raacher hamm sich in der Silvesternacht nuch amoll kernich die Kantn geem! Vor alln in die Wertshaiser hamm'sa dess letzta Moll zugschloong – mei Freind Hans hot fei in san Schtammlokal karz vor na Johreswechsl in reiner Baanigg sogor nuch schnell a 80-er-Zigarrn aus Kuba auf Lunga nei'gezoong, dass'na fast schwarz vor die Aang worrn iss.

Dahamm derf ja der Hans seit Neijohr nimmer raang. „Woss in die Wertshaiser gilt, werrd aa dahamm gemacht“, hot sei Olta gfordert – und hot ihrn Entschluss nuch miteran Wertla begräfticht, wo's kan Widerschpruch mehr gibt: “...bassda!!!“ Seit derra Wochn hot also der Hans bloß nuch zwa Meeglichkeitn, wenn'er sich an Glimmschtengl o'zindn will: Entweder er schleicht naus auf die Derrassn oder – wenn's draußn so kolt iss, dass'na vor lauter Zeh-Glabbern die Zigereddn aus der Guschn fällt – er schtellt sich in der Kichn vor na Herd und bleest na Raach direkt in die Abzuuchs-Haum nei.

Obber net bloß dahamm sänn die Raacher etzert die ärmstn Sai – in die Wertshaiser iss olles nuch vill schlimmer! Do derf der Wert zern Aufwärma von seina Raacher net amoll draußn vor der Tir an Heiz-Bilz aufschtelln, wall dann angeblich dess Klima endgildich umkibbt. Im Vereinslokal vo die Fußboller hot jednfolls der Wert aufm letztn Flohmarkt scho vier wollna Wintermäntl kaaft – die derfn die Männer o'ziehng, wenn'sa zern Raang naus in die Kält geh missn.

Am Schtammdisch hot ollerdings der Kampfdrinker Werner an gewissn Verdacht effntlich ausgschprochn. „Wennst miich freggst: Do schteggn die Rentnkassn und die Grangnkassn dahinter!!“, hot'er aweng geheimnisvull gsocht – und dann hot der Werner sei Fillosofie erglärt. „Die mastn Raacher grieng ja Lungakrebs, dess kost der Grangnkassa an Haufm Geld – die iss also froh iber jedn, der woss vorher scho na Leffl aus der Händ leecht. Und bei der Rentnkassa denkn'sa genauso: Wer friehzeidich abgratzt, iss ka Belastung fir die Rentnkassa“. Aus derra scharfn Beobachtung zicht der Werner na Schluss: „Dessweecher trabbt der Schtaat ols Gsetzgeber die Raacher, die won sowieso aweng schwacha Lunga hamm, etzert naus in die glirrenda Kält: Draußn vor der Wertshaustir und dahamm aufm Balkon, wo's zicht wie Hechtsubbm, hulln sich dann die Raacher vorzeidich na Duud.“

Mit san messerscharfn Verschtand hot der Werner unnern Schtoot durchschaut! A Jammer, dass so a schlauer Mensch mit der Insolvenz von san Versandhandl fir ungarischa Feinripp-Unterhusn dermooßn beschäfticht iss – a sedds Schenie braung'mer in der Bollidigg... Gerch

Scho der Wilhelm Busch seelich hot amoll ineran Gedicht gschriem:

„Es wird mit Recht ein guter Braten

gerechnet zu den guten Taten;

und dass man ihn gehörig mache,

ist weibliche Charaktersache“.

Ob die Anna dess Verschla jemols gelesn hot, wiss'mer net. Obber zer ihrn Hans san 50. Gebartsdooch wollt'sa fir die ganza Familie samst Oma a scheens Festessn machn. Dessweecher hot'sa zwa Dooch vorher in ihrn Kochbuch „51 Rezepte für Rollbraten“ noochgschaut, wall doch a gfillter Rollbroodn mit Schweinemedd die Leibschpeis von ihrn Oltn iss. Im Rezept wor genau beschriem, woss die Anna machn musst: „Zum Vorbereiten Pflaumen mit Sherry übergießen und etwa 1 Stunde durchziehen lassen. Putenbrustfilets an den dickeren Stellen so einschneiden, dass ein flaches Filetstück entsteht (evtl. beim Metzger vorbereiten lassen) und flach drücken. Putenbrustfilets unter fließendem kalten Wasser abspülen und trockentupfen. Mit Salz und Pfeffer bestreuen, mit Senf bestreichen. Mett mit den Pflaumen vermischen und auf den Filets verteilen. Die Filets jeweils von der kürzeren Seite her aufrollen und mit Küchengarn umwickeln oder feststecken... “ – undsoweider undsoweider.

Wie die Anna dess Fleisch in der Metzgerei ei'kaafn wollt, hot'sa am Eingang an derra schwarzn Doofl gelesn: „Sonderangebot: Gefüllter Putenrollbraten mit Mett – handgerollt, bratfertig gewürzt – 2 kg für nur 9,99“.

Do hot die Anna net lang iberleecht – warum sollt'sa sich aa dahamm die ganza Ärbert machn, wenn'sa olles scho fix und ferrdich kaafn ko?!

Etzert muss'mer wissn, dass die klana Metzgerei direkt aneran Hang an ana ziemlich schtaaln Schtraßn liecht – und wie die Anna mit ihrn Schnäbbla im weißn Blastigg-Beidl aus der Metzgerei raus kumma iss und die Schtraßn iberquern wollt, iss dess Ungligg bassiert: Der Blastigg-Beidl iss gerissn – und dann hot der Rollbroodn san Noma werglich olla Ehr gemacht!

Er iss neemlich – erscht im Ei'wiggl-Babbier und dann blank – die Schtraßn nunter gerollt. Die Anna iss zwor sofort hinterher gerennt, obber do kam vo untn a Auto entgeeng und iss min linkn Vorderraafm iber den schenn Rollbroodn drieber gfohrn, dass hiem und driem dess Medd ner so raus gschpritzt iss.

Ausn drauringa Rest hot dann die Anna dahamm fir na Hund a „Zürcher Geschnetzeltes“ gekocht – und ols Gebartsdoochs-Essn fir ihrn Mo musst der Iddaliener um die Eggn acht „Pizza Speziale“ ins Haus liefern... Gerch

Die Hermine iss amds um siema von der Ärbert hamm kumma – und wie'sa im Flur drinna gschtandn wor, hot'sa ausn Wohnzimmer die Schtimm von ihrn Mo k'heert: „Ich bin ein Rentner – hol mich hier raus!!!“ Obwohls in derra Wohnung nuch nie sedda Kagerlaggn wie im australischn Dschungl-Cämp geem hot, iss die Hermine ganz aufgereecht ins Wohnzimmer nei'gewercht – und hot ihrn Aang net gedraud: Im Sessl wor ihr Hermann k'hoggt, hot a fast leera Flaschn Maddieni in der rechtn Händ k'holtn – und hot mit ziemlich schwerer Zunga seiner Fraa derzellt, woss'na in die letztn sechs Schtundn olles bassiert iss.

Der Hermann hot sich af Middooch in der Kichn drei Boor Bauernwärscht und zwa Seidla schmeggn lossn, nochert wollt'er im Wohnzimmer endlich den kabuddn Dier-Drigger rebbariern, wo'na sei Olta scho seit Wochna gebenzt hot.

Er hot also den Griff erschtmoll fachmännisch abmondiert und driem in der Kichn aufn Disch geleecht. Dann iss'er widder zerrigg ins Wohnzimmer ganga, hot sich dess leera Schlisslloch genau o'gschaut und min Zeichefinger aweng dro rum gebobblt. Aferamoll macht's „klack“ – und die Dier wor zugschnabbt! Der Hermann hot geglotzt wie a Aachhernla, wenn's blitzt: Ohne Dier-Drigger und ohne Werkzeich bist neemlich aufgschmissn.

Unner Hermann hot zwor im ganzn Wohnzimmer rum'gsucht, ob'er an Droht oder woss Schpitzichs find, damit'er ins Schlisslloch nei'kimmt und die Dier wie miteran Diddrich widder aufbrängt, obber es wor wie verhext – so hot sich der Hermann draaf ei'gericht, dass'er waddn muss, bis sei Fraa amds hamm kimmt. Und wall's holt allaans im Wohnzimmer gor so langwaalich wor, hot sich der ei'gschberrta Rentner aweng iber die Hausbor hergemacht – vor alln der Wermuud-Wein, den woss'sa ausn letztn Italien-Urlaub mit hamm gebracht hattn, hot na Hermann gschmeggt. Der Wein und die zwa Seidla Bier vo Middooch hamm ollerdings geecher fimfa zu ana ziemlichn Krisn gfiehrt: na Hermann hätt's neemlich fast die Blosn zerrissn, wall'er doch net naus aufs Klo geh konnt. Er hot lang iberleecht, ob'er in seiner Nood in die grußa Bodnvasn nei'saang soll, obber do hätt's Zoff mit der Oltn geem, dessweecher iss'er in der Dämmerung naus aufn Balkon gschlichn. Damit'na do droom im zweitn Schtogg kaner sicht, hot'er sich aufm Balkon hintersch Gelänner geknied, hot sei Husndierla aufgemacht und ineran hoha Boong sei dringends Gschäftla zwischn zwa Holzladdn naus ins Freia erledicht.

Druntn aufn Gehschteich sänn in den Moment zwa olta Weiwer verbei geloffn. „Schpann gleich amoll dan Scherm auf“, hot die ana Fraa zu ihrer Freindin gsocht, „es fängt zern renga o – ich hob do vorn scho die erschtn Drepfla gsehng...“ Gerch