Weihnachtn iss ja a „Fest des Friedens“, obber ban Werner dahamm gibt’s am Haalinga Amd jedsmoll Zoff – und zwor iss immer der Chrissbaam schuld! Im Werner seiner Familie worsch seit villn Generaziona a guder Brauch, dass der Vadder fir na Chrissbaam verantwortlich iss: Er kaaft na oder klaut na ausn Wold, schperrt sich am Haalinga Amd karz vor der Dämmerung dahamm ins Wohnzimmer ei und schmiggt dess Baamla mit weißa Wadda und Lamedda, mit bunta Gloskugln und Kerzn, hängt an die Äst der Mudder ihra Blätzla no – und setzt zern Schluss oom a silberna Schpitzn nauf.

Dann leecht der Vadder sämtlicha Gschenker unter na Baam, ladd miteran Gleggla – und schberrt die Wohnzimmerdir auf, damit die Bescherung o’fanga ko.

Leider versaut der Werner Johr fir Johr den schenn Brauch. Er kaaft na Chrissbaam erscht am Haalinga Vormiddooch, wo“s bloß nuch elenda Schtaudn gibt, dann kehrt’er aufm Hammweech mit san Schterzl nuch aferan Friehschobbm ei – und wenn’er dann karz nooch na Zwelfer-Laitn endlich dahamm iss, hot’er jedsmoll an klan in der Krona hänga und muss sich sofodd auf die Kautsch leeng, sinst hot“er sei Raischla bis zern Amdessn net ausgschloofn.

„Wennst heier widder mit so ana oldn Schtaudn bsuffn hamm kimmst, nochert loss ich mich scheidn“, hot vorigs Johr sei Hermine gedroht. Dessweecher iss der Werner am Haalinga Frieh miteran Fuchsschwanz selber in Wold naus ganga, hot a wunderscheena Fichtn abgseecht und die Äst mit Schnirla ei’gewigglt, damit’er dess Baamla besser droong ko – und dann hot’er aufm Hammweech vuller Schtolz nuch an Ei’kehrschwung in sei Schtammwertshaus gemacht. Dess herrlicha, kerzngrooda Chrissbaamla hot’er dawaal draußn aufm Gang nebern Klo an die Wänd gelahnt, do hot a annera Gast aa scho an Chrissbaam abgschtellt k’habt.

So iss unner Werner mit die bestn Vorsätz in die Wertsschtumm nei – er wollt sich ja dessmoll bloß a aanzichs Bierla genehminga, damit’s dahamm kan Ärcher gibt. Es sänn dann obber doch fimf Seidla und zwa dobblta Willi worrn – und wie der Werner endlich mit schwera Schridd aus der Wertshausdir raus gschwankt kam, iss dess Ungligg bassiert: In san Sures hot’er neemlich draußn aufm Flur net sei scheena Fichtn mitgenumma, sondern dess Baamla neemdro – und dess wor leider genau so a older Schterzl wie frieher na Werner seina grumma und schiefn „Last-Minidd“-Querl. Obber die grausoma Wohret hot der Werner erscht dahamm erfohrn, wie’er seiner Hermine die Fichtn bräsendiert hot. „Dessmoll hob’ich na schennstn Chrissbaam oller Zeidn dabei“, hot der Werner mit schwera Zunga gegrinst, obber do hot’er nuch gor net gewusst, dass dess a Haalicher Amd wor wie jeds Johr: der Chrissbaam a zerzausta Schtaudn wie eh und je – und der Werner hot gleich aufm Kannabee gschnarcht, damit’er amds widder fidd iss, wenn die Verwandtn auf Bsuch kumma. Nei wor ollerdings, dass die Hermine vor der Bescherung zern erschtn Moll in die gelm Seitn geblädderd hot – auf der Such nooch der Dellefonnummer voneran Scheidungsanwolt... Gerch

A Treibjachd iss fir echta Jeecher dess Schennsta auf der Welt. Letzta Wochn worn gleich 21 Waidmänner min Gewehr auf der Schulter und na Hund an der Leina zur Schtell. Außerdem worn acht Treiber do, damit dess Wild richtich aufgscheicht werrd und die Jeecher aweng woss vor die Flintn grieng. Zur Sicherheit hamm die Treiber vorn auf der Brust und hintn aufm Buggl orangschna Signalschtraafn auf der Jaggn k‘habt, damit‘sa die Jeecher net miteran Rehbogg verwechsln – sinst iss die Gfohr gruß, dass‘sa im dichtn Gebisch miteran Bladdschuss erleecht werrn.

Obber dessmoll hot‘s bei der Treibjachd a ganz annersch Broblem geem.

Aaner von die Waidmänner hot min Gewehr hinter an Baam auf a Wildsau gelauert, und neemdro wor an der Leina muggsmaislaschtill sei Hund k‘hoggt. Aferamoll daucht im Unterholz die Wildsau auf, der Jeecher zielt – und scho gnollt der Schuss! Obber leider hot dess Ungligg gleich zwamoll zugschloong: Vorn iss die Wildsau unverletzt in die Bischla verschwundn – und neemdro iss der Hund vor Schregg na Jeecher an die Brust gschprunga und hot sich dabei im Gewehr-Riema verheddert. Wie‘s genau bassiert iss, konnt sich hinterher kaner erglärn, obber aferamoll iss der Hund nei na Wold gerennt – und hot hinter sich an der Leina na Jeecher sei Gewehr mitgschlaaft, wo nuch a zweiter Schuss drinna wor.

Freindla, do iss fei unter die Jeecher und Treiber die Baanigg ausgebrochn! Die Meldung iss wie a Lauffeier darch na ganzn Wold ganga – und vor Angst, dass sich ausn Gewehr hinter den flichtinga Hund der Schuss leest, sänn sämtlicha 21 Jeecher und acht Treiber hinter na näggstn Baam in Deggung ganga. Etzert worn fei die Jeecher selber die Gejoochdn!

Mer hot ja von die Jeecher scho vill Laddein derzellt, obber dass a kombledda Treibjachd-Mannschaft die Aufmerksamkeit nimmer auf Wildsai, Reh, Hosn und Fichsla gericht hot, sondern bloß nuch aferan Hund samst entsichertn Gewehr – dess hot‘mer nuch net k‘heert. Erscht wie der Hund nooch ana Schtund widder bei san schlodderndn Herrla aufgedaucht iss, der woss dann dess Gewehr vorsichtich aus der Leina raus‘gebobblt hot, konnt‘mer endlich widder Entwarnung geem. Unner arma Jeecher mit san keesweißn Gsicht hot drei Greizla gemacht, sei Hund hot ganz friedlich aweng min Schwanz gewedlt – und bei die restlinga Waidmänner und Treiber hamm sich der Bluddrugg und der Buls widder normalisiert. Sie sänn aus ihrer Deggung hinter die Baamer raus kumma – und etzert musstn sich nimmer die Jeecher verschteggn, sondern widder die Wildsai. So schnell ko sich im Leem dess Schiggsol dreha… Gerch

Wie wor dä eier Weihnachtn? – Hoffntlich net so verriggt wie bei man Nachber Leo. Der werrd ewich und drei Dooch an Weihnachtn 2008 denkn, wall’er sich vellich iberfressn hot! Dabei hot fei olles so harmlos o’gfangt.

Am Haalinga Amd wor der Leo mit seiner Helga nooch na Middooch-Essn – Karpfm mit Erpflsalood hot’s geem – in festlicha Schtimmung. Im Radio hamm’sa „O du Fröhliche“ gsunga, und die Helga hot ihrn Mo ols Noochdisch an Gliehwein ei’gschenkt. Doderzu hot der Leo zwa Schtiggla Schtolln gessn, dann nuch an zweitn Gliehwein und nuch amoll drei Schtiggla Schtolln, wall’er gor so guud wor. „Ich hob’der vielleicht an Ranzn dro“, hot der Leo dann in diefer Selbsterkenntnis festgschtellt, „ich muss mich sofodd aweng aufs Kannabee leeng!“

Amds zur Bescherung iss der Leo widder aufgewacht – und etzert hot’s Brodwärscht mit Sauergraud geem. Der Leo hot gleich drei Boor verdriggt. Dank zwa Seidla Bier sänn die Wärscht gud gerutscht, und miteran dobbltn „Willi“ hot“er der Verdauung aweng k’holfn, „Ich fiehl mich drotzdem wie gemobbst!“, hot’er gsocht und iss zeidich ins Bedd ganga.

Am erschtn Feierdooch wor der Leo scho nooch na Friehschtigg – Bohnakaffee, zwa Mammalada-Breedla, drei Schtiggla Schtolln, a Deller Blätzla – bauchmeeßich ziemlich schlecht beinanner. Er hot san Gertl an der Husn kaum nuch zugebracht. Wie dann ban Zwelfer-Laitn die Gans mit Glees und Blaugraud aufm Disch gedampft hamm, wor na Leo immer nuch blümerant! „Ich hob fast kan Abbedidd“, hot’er gsocht – und hot werglich bloß a Ganshäxla, a middlera Borzion Brust und drei Glees nei’gebracht. Hinterher ban Kaffee wor dann na Leo sei kerperlicha Krisn unverkennbor: nooch zwa Schtiggla Schtolln, fimf Goggos-Blätzla, ana Händvull Erdnissla und an Schächterla Schnapsbralina ging ban Leo absoludd nix mehr!! „Ich blatz gleich“, hot’er mit Schwaaß auf der Schtern erglärt – und musst weecher san Blähbauch gleich auf die Kautsch nauf. Um widder zer Gräftn zer kumma, hot sich der Leo amds reglrecht gezwunga, aweng woss zer essn: na Rest von der Gans, zwa Glees, dess Sauergraud, a Schtiggla geraachertn Aal mit Brod und zern Schluss a Bäggla Ingwer-Schteebla, wall Ingwer guud fir die Verdauung hilft.

Anschließnd wor der Leo wie gfreggt aufm Kannabee geleeng. In seina Därmer hot sich etzert dess ganza scheena Weihnachts-Essn in Fichtgebirgs-Granidd verwandlt. Gestern frieh wor jednfolls na Leo sei Bauch hadd wie Schtaa, dessweecher wollt die Helga gleich na Dokter hulln, obber do iss zufällich na Leo sei Erpfl-Bauer verbei kumma, der woss fir seina Kieh immer selber a Abfiehr-Middl zamm’braut, wenn’sa grank sänn.

„Von man Zauber-Drank nimmst drei Dropfn miteran Glos Wasser“, hot der Bauer gsocht, „dann rauscht olles darch und du bist widder befreit.“ Er hot die Dropfm gebracht, der Leo hot sicherheitsholber gleich dess ganza Fläschla ausgsuffn – und seit gestern middooch hoggt der Leo dahamm ununterbrochn aufm Abbert.

„Wenn die Wirkung von meina Kieh-Dropfm net boll aufheert, miss’mer dich fei noodschlachtn“, hot der Bauer zern Leo ins Klo nei’gebläkt – und hausn hamm’sa olla gelacht. Weihnachtn iss holt net immer a Fest des Friedens und der Freude... Gerch

Der Robert k’heert zu derra sehr belibbtn Sortn von Menschn, die wossn olles besser wissn: wie’mer na Aggu-Bohrer fir na Diebl richtich an der Wänd o’setzn muss oder bei der Fernbedienung die blaua Farb am Fernseher reguliern ko, wo die Laabla umeran halm Cent billicher sänn und warum aufm Chrissbaam kana echtn Kerzn befesticht werrn derfn, die wossn ja an Zimmerbrand verusachn kenna.

Letzta Wochn iss der Robert mit seina Fraa und die zwa erwachsna Gunger ibersch Wochnend zern Schifohrn nunter nooch Tirol gemacht. Ganz hintn im Zillerdal wor auf die Schtraßn ziemlich vill Schnee geleeng, dessweecher wollt der Robert gleich moll seina Schneekeddn auf die Raafn mondiern.

Er iss also am Berch min Auto rechts no gfohrn und schteh gebliem. „Ich mach unnera Schneekeddn auf die Raafm nauf, damit die Reeder schee greifm“, hot der Robert gsocht – und hot die zwa Keddn ausn Kofferraum raus k’hullt.

Seina Gunger wolltn ols echta Dechnigger gleich mithelfm, obber der Vadder hot’sa sofodd gebremst. „Weg do“, hot’er gsocht, „dess mach ich scha selber!!“

Die zwa junga Männer und die Mudder hamm dann zu-gschaut, wie der Robert die zwa Schneekeddn umschtändlich an die Hinterreeder festgezurrt hot – es wor a ziemlichs Gfredd. Der Vadder hot laut gflucht und gschimpft, die Mudder hot sich am Schtraßnrand direggt aweng gscheemt – und die zwa Gunger hamm iber olla Baggn gegrinst. Nooch ana dreivertl Schtund wor der Vadder endlich fertich, die Familie iss ins Auto ei’gschtieng – und der Vadder wollt losfohrn. Obber Dunnerkaal! Dess Auto hot sich aufm Schnee kan Millimeeder beweecht.

Der Vadder hot sofodd rum’gebläkt, dass die Schneekeddn nix daang und dass’er scha immer gsocht hot, dass dess a Scheißkarrn iss! Die Mudder wor keesweiß neber ihrn Mo aufm Beifohrersitz k’hoggt – und hintn hamm die zwa Gunger widder gegrinst. Die Schtimmung im Auto wor schlecht!

Aferamoll glopft a Mo ans Fenster. „Ihre Räder drehen durch“, hot’er draußn gschriea – weider iss’er gor net kumma, wall’na der Vadder scho unterbrochn hot.

„Dess wass ich selber, Sie Schlaumeier“, hot’er den fremma Helfer o’geraunzt, „dessweecher hob’ich ja die Schneekeddn nauf!!!“

Obber der Mo draußn hot widder mit die Arm rum gfuchtlt. „Sie haben die Schneeketten auf die falschen Räder montiert“, hot’er na Vadder erglärt.

„Die Schneeketten sind auf den Hinterrädern drauf, aber ihr Auto hat doch Frontantrieb…“ Gerch