In derra Wochn sänn in unnera Wälder die erschtn Marona und Schtaabilz aufgedaucht – und scho iss dess Schwammer-Fieber ausgebrochn. Geecher den Virus gibt's kana Dableddn und ka Impfung, do missn die Männer und die Weiwer einfach darch! Am schlimmstn hot's widder na Manfred derwischt, der woss sich am Schtammdisch immer riehmt, dass'er die schennstn Schwammer-Blätz kennt wie sei Westndaschn. Obber heier iss na Manfred der Schtarrd in die neia Bilz-Säsong ziemlich vermiest worrn.

Am Diensdooch in oller Herrgoddsfrieh iss der Manfred mit san Korb draußn bei Joditz in sei bewährts Schwammer-Revier nei. Leider wor der Waldbodn nuch brasslderr – und weid und braad wor kaum a Bilz zer sehng. „Do fellt einfach nuch a gscheida Reng“, hot'er bei sich selber fachmännisch festgschtellt, „wenn's in derra Hitz amoll richtich draascht, nochert kumma'sa, die Schwammer“. Obber ganz dief drinna in den Fichtnwold hot der Manfred doch nuch a Gliggs-Erlebnis k'habt: fimf scheena klana Schtaabilz hamm ihra brauna Kabbn neberernanner ausn droggna Bodn raus'gereggt.

Erscht wollt der Manfred die fimf Schwammer gleich abschneidn, obber dann hot'er entschiedn, dass'er'sa nuch an Dooch schteh lässt. „Morng hull'ich sa“, hot'er vor sich hie'gemurmlt, „dann sänn'sa schee gruß!“ Damit'er am näggstn Dooch die Schtell middn im Wold widder find't, hot der Manfred, wall'er schlau iss, na Fundort gleich aweng ausgflaggt: außn rum um die Schtaabilz hot'er vier Holzschteggerla in die Erdn gschoom – und auf jeds Ästla hot'er a weiß Dembo-Daschndiechla nauf'gschteggt. Am näggstn Dooch iss der Manfred mit Herzglopfm widder in dess Joditzer Wäldla nei – und scho vo weidn hot'er die markierta Fundschtell gsehng. Obber Dunnerkaal! Middn im Flaggnwold wor a fremmer Mo gekniet, hot die fimf schenn Schtaabilz abgschniddn und in sei Kerbla geleecht.

„Woss machn dä Sie mit meina Schwammer?!“, hot der Manfred gebläkt und hot den Mo na Korb aus der Händ gerissn, „die hob'ich gestern fir miiiich reserviert!“

„Woss fällt'n Ihna ei!!!“, hot der unbekannta Mo gschriea, „dan'Sa sofodd mei Kerbla mit meina Schtaabilz widder her! So a Gschwerrdl muss'mer ja gleich bei der Bollizei o'zeing!“

Etzert gab's in den Wold an Schtreit, dass sich ringsrum die Reh und die Hosn und die Fichs vor Schregg gleich in die Flucht gschloong hamm – und middn drinna die zwa Kampfhähn, die won sich mit vill Gschraa und Gschimpf wechslseidich fortner na Schwammer-Korb aus die Händ gerissn hamm, bis die fimf Schtaabilz aufm Bodn geleeng worn und unter die Schuh zerlootscht worrn sänn. Mit roda Kepf hamm sich die zwa Männer na Schtrigghupfer und na Gleeskopf nauf und nunter k'haaßn, dann sänn'sa zornich ausn Wold naus'gewercht.

Obber dess Gezerr um die fimf Schwammer iss fei nuch net aus: Gestern worn sich der Manfred und sei Schtaabilz-Feind scho widder auf zwa Meder geengiber gschtandn, ollerdings net im Joditzer Wold, sondern...in ana Hofer Buchhandlung, und zwor am Fach „Rechtsberatung“ – und jeder vo denner zwa Schwammer-Exbertn hot mit gliehenda Bäggla im „Bürgerlichen Gesetzbuch“ gebläddert... Gerch

Wenn um Middernacht vom Kerngdurm die Gloggn zwelfmoll schleecht, nochert iss Geisterschtund. In unnera moderna Welt sänn sedda Gruslgschichtn zwor ziemlich seltn worrn, obber in Kautndorf sänn fei die Geister widder aktiv – und zwor aneran Granidd-Schtaa, der woss wie a Denkmol middn im Dorf schtedd! Der Schtaa wor vor 100 Johr in der Gmaa-Schmiedn gschtandn, und kerzlich hamm'sa dess schwera Drumm samst Amboss ols Erinnerung an die oldn Zeidn feierlich widder aufgschtellt.

Seit a boor Wochn iss obber grußa Aufreechung im Dorf: Bei Vollmond zur Geisterschtund erscheina angeblich vorn am Schtaa Schriftzeing, die won am hellichtn Dooch oder in Nächt ohne Vollmond net sichtbor sänn. Aufm Hammweech vom Wertshaus untersuhng die Kautndorfer Männer nachts mit Daschnlampn und Luubm den geheimnisvulln Schtaa ganz genau – und es werrd hefdich diskudiert, woss dess fir mystischa Gravurn sänn. A Rentner will sogor raus'gfunna hoom, dass dess schpanischa Buchschtoom sänn. „Wall neemlich aferan „n' a klans runds Heegerla draaf iss“, hot'er fachmännisch festgschtellt, „und die Schrift hot doch sedda Aggzente!“ Der old Mo gilt im Dorf sowieso aweng ols Orakl – und die unleserlicha Schrift im Schtaa entziffert'er auf sei einga Weis: „Wohrscheins haaßt dess „Senorita'!“

Jednfolls hot der Schtaa a ibersinnlichs Geheimnis in sich! Inzwischn hamm die Kautndorfer scho na Berchermaster und die Bollizei ei'gscholtn, obber es iss nuch ka Licht ins Dunkl kumma – erra werrd mit jeder Beobachtung olles bloß nuch mysterjeeser! Wer wass, woss werglich hinter den Schmied-Schtaa schteggt: vielleicht an Mord oder a verschlisslta Botschaft, die woss bloß bei Vollmond aufdaucht, oder a Hinweis ausn Weltall mit ana unbekanntn Kaalschrift von die Außerirdischn?

Wall obber die Geheimschrift aufm Schtaa immer bloß bei Vollmond aufdaucht und immer von die selm Männer gsehng werrd, die won um Middernacht ausn Wertshaus raus schwankn, hamm die Kautndorfer Weiwer inzwischn die Deorie: Der Geist, der woss am oldn Schmied-Schtaa nachts die Schrift erscheina lässt, iss a Flaschngeist – und schtedd im Wertshaus im Kiehlfach: Himbeergeist... Gerch

Unner Welt iss schee, obwohl’sa vuller Rätsl iss. So richtich wiss’mer holt immer nuch net, ob’mer vom Adam ab-schtamma oder vom Affn – und ob a Schlachtschissl werglich dess Leem verkerzt, wie die Ärzt behauptn, oder ob die
Bluud- und Leberwärscht dess Leem erra verscheenern, wall ban Essn sedda Gliggs-Hormone ausgschtoßn werrn, wie der Fillosof Johann Lafer min Kochleffl in der Händ im Fernsehng socht.

Za olln Zeidn hamm grußa Denker versucht, dess Leem zer erforschn, obber recht vill iss fei dabei net raus’kumma. Aa in Hof lebbt a Mo, der woss fortner iber Godd und die Welt nooch’sinniert, der Rentner Franz ausn Bohnhofsvertl. Der arma Deifl schterzt scho bei die einfachn Froong in a schwera Krisn!

Letzta Wochn iss’er draußn im Landkreis inera Dorfwertshaus ei’gekehrt. Der Wert wor aweng neigierich, wall’er den Gast nuch nie gsehng hot – und er hot na Franz gfrocht: „Wer bist’n du?“

„Guuder Mo“, hot der Franz miteran diefn Seifzer zern Wert gsocht, „Sie schtelln vielleicht Froong! Wer bin ich? Do drieber mach ich mir seit 42 Johr meina Gedankn und kumm auf ka Ergebnis.“

Der Wert hot ganz erschroggn gschaut. Er wusst net, ob na der fremma Gast aweng verorschn wollt oder ob’er derra Frooch bloß ausgewichn iss, wall’er woss aufm Kerbholz hot und von der Bollizei gsucht werrd.

Obber do hot der Franz mit Foltn auf der Schtern dess Gschpreech scho widder aufgenumma. „Wer bin ich? A Mensch miteran vergänglichn Kerper, obber mit ana unschterblichn Seel, obber wo blabbt dann der Geist? Wer wass, wie oft ich weecher man Karma scho wiedergeborn worrn bin und ols woss ich auf der Welt wor – vielleicht ols Schneggn im Nachber san Gaddn oder ols Aachhernla!“ Der Wert hot etzert selber gschaut wie a Aachhernla, wenn’s blitzt.

„Ich wollt fei bloß wissn, wo’st du herkimmst“, hot’er zern Franz gsocht, obber do hot’er unnern Volksfillosofn scho widder middn ins schpiriduella Zendrumm nei’ gschtochn.

„Wo ich her’kumm?“ – der Franz hot san Bligg nauf auf die Wertshaus-Deggn gericht. „Dess wenn ich wissert“, hot’er zern Wert gsocht, „nochert hoggert ich net do, sondern hädd na Nobell-Breis und deed in Rom oder in San Francisco Vordreech holtn.“

Wer bist’n du, wo kommst du her? Der Wert hot etzert derra fillosofischa Waaferei mit ana driddn Frooch a End gsetzt: „Will’st a Bier?“

Der Franz hot geniggt, und der Wert hot dess Seidla hie’gschtellt. Ibern Franz sei gequälts Gsicht iss sofodd aweng a Lächln ganga.

„Sämmer widder guud“, hot der Wert gsocht – und der Franz hot seina ungeglärtn Broblemer miteran gräftinga Zuuch ausn Bierglos die Gargl nunter gschbielt.

A scheens Bilsner iss holt immer nuch die besta Medizin
geecher die ungeleestn Geheimnisser im menschlichn Leem... Gerch

Heit schbilln die Hofer Bayern in Würzburch – und damit die Schbieler net allaans sänn, fährt zur Verschtärkung wohrscheins widder a Bus vuller Fäns mit. Der wohra Fän iss ja a friedlicher Mensch, solang sei Mannschaft net verliert! Obber wehe, es gedd annerscht rum – nochert „Gud Nacht, scheena Baiera“!!! Wenn dann der geechnerischa Libero an Hofer Schtirmer umremplt, werrd im Fän-Blogg sofodd im Chor gsunga, woss der Schiri etzert zer machn hot: „Raus die Sau...!“ Und wenn der arma Schiri in seina schwarzn Glamoddn den sehnsichtinga Wunsch von die Fäns net erfillt, nochert iss'er gleich selber im Visier. Dann donnert a gewoldicher Choral ibern Fußbollblatz, wo a musikalischa Feingeist maant, er iss aus Versehng inera Hausschlachtung aufm Dorf nei'geroodn: „O hängt sie auf...o hängt sie auf...o hängt sie auf die schwarze Sau!“

Mer derf die Fäns net reizn, sinst werrn'sa unberechnbor. Vor alln den Hofer Fäns gedd a gewisser Ruf voraus – und wenn'sa vor na Anpfiff ihr Transbarennt aufrolln, lefft na Schiri und na Geechner ban Lesn gleich die Gänshaut ibern Buggl: „Gschwertl on tour!“

Dessweecher sänn in der voringa Säsong unnera gelb-schwarzn Fäns ban Schbill in Würzburch scho am Eingang von ana ganzn Kombanie Bollizistn empfanga worrn. Mer hot die Hofer aanzln ausgfrocht, gfilzt und dann genau sordiert auf die Schtehräng verdaalt: links die Fäns, die wossn min Bus kumma sänn, rechts die annern, die won aus Hof mit der Eisnbohn o'gereist sänn.

Olles iss ziemlich orntlich abgeloffn, bloß ban Willi hot's aweng Ärcher geem. Der Willi iss neemlich Billood – er iss sellmoll weder min Bus nuch min Zuuch kumma, sondern mit san klan Brobeller-Flugzeich von Hof-Pirk zum Würzburcher Verkehrslandeblatz „Schenkenturm“ gfloong, und iss dann mit san gelb-schwarzn Schal um na Hols zer Fuß ins Schtadion geloffn.

„Womit sind Sie gekommen – Zug oder Bus?“, hot am Eingang der Bollizist na Willi gleich gfrocht, damit'er fir ihn na richtinga Fän-Blogg zuweist.

„Mit dem Flugzeug“, hot der Willi wohretsgemeeß gsocht – und rundrum hamm die Hofer vor Lachn gebläkt. Etzert ging dess effntlicha Verheer untern Gelächter von die Fäns aweng hie und her, und die Bollizistn wolltn na Willi weecher „Lächerlichmachung der Staatsgewalt“ scho fast verhaftn. Do hot der Willi denner aufgereechtn Bollizistn a amtlichs Formular unter die Nosn k'holtn, wo genau draaf schtand: „Abflugzeit Hof-Pirk“, „Ankunftzeit Verkehrslandeplatz Würzburg-Schenkenturm“ – und die Nummer vom Flugzeich.

Nooch derra Kondrolln hamm'sa na Willi weder in den Fän-Blogg „Bus“ nuch zer die Eisnbohner nei'gschubbert, sondern er iss unter riddmischn Klatschn von die Bayern-Fäns mit san gelb-schwarzn Schal auf die Tribina nauf'marschiert.

Ob'er ollerdings zum heitinga Schbill widder min Flugzeich nooch Würzburch macht, iss net bekannt... Gerch

Wassd du, woss die „kardiopulmonale Leistungsfähigkeit“ iss?

Dess musst aa net wissn – außer du bist bei der Feierwehr. Ban Feierwehrmo werrd neemlich die „kardiopulmonale Leistungsfähigkeit“ reglmeeßich voneran Dokter iberbrieft, damit der Kommandant immer wass, ob sei Kamerod werglich fidd iss, wenn'er mit Maskn, „Atemschutzgerät“ und Schlauch middn nei'macht in die Flamma und ausn Raach raus'bläkt: „Wasser Marsch!“

Die Feierwehrleit sänn ja olles gschtandna Mannsbilder, die won sich ihr Graft aus Schweinsbroodn und Glees, aus Bressagg und Brodwärscht hulln – und na Brand hintn in der Gargl am libbstn mit a boor Seidla Bier leschn. A sedda Draddizion hot nadirlich gewissa Neemwirkunga: Iber die ehemols schtraffn Bauchmuskln wächst im Lauf der Zeid aweng a Wambm – und von ihra Leberwert wolln die mastn Feierwehrleit am libbstn gor nix wissn!!

Bei der Feierwehr hot'mer ja gedacht, dass nooch der Voglgribbm und nooch na „Kyrill“ fir a boor Johr dess Schlimmsta iberschtandn iss, obber etzert droht a ganz annera Flächnbrand: A neia Verordnung verlangt neemlich, dass bei der näggstn Vorsorge-Untersuchung aa dess Gwicht und die Leber von die Feierwehrleit genau iberbrieft werrn, ob ebber die „kardiopulmonale Leistungsfähigkeit“ vermindert iss – do „gud Nacht, scheena Baiera“! Mit ana säddn gemeina Vorschrift schnarrn doch die aanzlna Wehrn zamm wie a Luftballon. Dann bleim bloß nuch a boor abgemoocherta Askeedn ibrich, die won nooch ana Feierwehr-Ibung im Wertshaus an gemischtn Sallood beschtelln und sich doderzu selber dess Kommando geem: „Schpratzl-Wasser marsch!“

Mer muss die besorchta Frooch schtelln: Wo soll dä so a ausgemerglta Bohnaschtanga die Graft hernehma fir na Kampf geecher die Nadduur-Gewoltn, wenn dess Haus brennt oder der Keller vull Wasser iss?!

Wohrscheins gibt's fir so a dinns Gschtell gor ka bassnda Uniform!! Mei fachkundicher Freind Alfred, der woss auf san Dorf bei der Feierwehr „stellvertretender Hilfsmaschinist an der Tragkraftspritze 2“ iss – hält von derra verschärftn „kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit“ nix: „So a Bleedsinn – denner hamm'sa doch dess Hirn raus'obberiert!!“

Auf manchn Dorf solln ja von Ibergewicht und Feddleber 99,8 Brozent der Kamerodn bedroffn sa – die verschtänga die Welt sowieso nimmer: Erscht hamm'sa johrlang ohne Murrn bei ihra wichtinga Beschprechunga im Wertshaus selbstlos ihr Leber ruiniert und an Gewicht zugenumma – und etzert solln'sa drotz sädda Verdienste aus der Wehr ausgschlossn werrn! Dann kenna sich die naus'gschmissna Schbegger fei gleich in ana Selbsthilfe-Grubbm organisiern, wo'sa im „Roten Ochsen“ bei Bressagg und Schlachtschissl aweng iber die Leberwerte und zu enga Uniforma bei der Feierwehr redn.

Zwischndarch geem'sa na Scheff vorn am Hydrantn immer moll dess Kommando fir san näggstn Einsatz: „Bier marsch“ – und dann leschn'sa na Brand im Hols miteran „Brossd“ auf ihrn oltn Schutzhaalinga, Sankt Florian... Gerch