Der Fritz, a 52 Johr older Buchholder, socht vo sich selber, dass'er a aufgschlossner Mensch iss – immer offn fir neia Ideen. Am Schtammdisch ollerdings werrd na Fritz sei Weltoffnheit aweng annerscht gsehng.

„Der hot doch die Middleif-Creisis und macht jedn esoderischn Bleedsinn mit“, maant der Wert – und erinnert gleich an Fritz sei Seminar im vergangna Herbst.

„Sellmoll iss der Fritz in die Doskana gfohrn und hot sich ineran Schnellkurs fir 1200 Euro ols „Hawaiianischer Geistheiler' ausbildn lossn – do fällt'der doch nix mehr ei!!“

Inzwischn lefft der Fritz dahamm in seiner Wohnung miteran langa buntn Nachthemm rum und zind Raacherkerzla o – und vorgestern hot'er im Wertshaus sogor die radikola Umschtellung vo seiner Ernährung bekannt geem: von Wellfleisch, Bressagg und Brodwärscht auf „Omega-3-Säuren“!

„Die Omega-3-Feddsäuren sänn in Kapsln mit reina Fisch-Eel drinna“, hot'er miteran Leichtn in die Aang erglärt. „Die sänn gud firsch Herz und fir na Kreislaaf – und schteigern die Libido!“

"...die woss?!“, hot na Fritz sei Nachber gfrocht. Do hot der Wert am Ausschank die rechta Faust in die Luft gereggt. „Dess'der'do!!!“, hot'er gegrinst und hot na Dauma zwischn san Zeiche- und Middlfinger gschteggt – und do wusstn'sa olla Bescheid, woss die Libido iss.

„Und dessweecher isst du etzert bloß nuch Omega-3-Säuren?“, hot der Nachber wissn wolln.

„Du olda Waafn“, hot sich der Fritz verdeidicht, „mit Omega-3-Säuren bist gsund und immer gud gelaunt. Mer ko sogor besser denkn und gricht ka droggna Haut!“

Vorgestern amd iss der Fritz im Wertshaus erschiena – er wor ganz schlecht beinanner. Seit zwa Dooch hot neemlich unner hawaiianischer Geistheiler ka festa Nahrung mehr zu sich genumma, sondern bloß nuch die gsundn Omega-3-Kapsln mit reina Lachs-Eel gschluggt – die Großbaggung fir 98 Euro.

„Bidde a Bier und a Schlachtschissl“, hot der Fritz mit schwacher Schtimm ban Wert beschtellt – und hot sei weltoffna Ernährungsumschtellung ganz grob-schtofflich widder ins frängischa Gleichgewicht gebracht... Gerch

Jeder Mensch hot ja aweng a Deema, wo'er sich bsondersch gud auskennt – und wenn'er miteran annern redd, nochert derzellt'er sofodd, woss'er olles wass. Der Willi aus Neihof will jeder Fraa die schwiericha Frooch erglärn, woss im Fußboll „Abseits“ iss, sei ärbertsloser Kumpl Heiner hält am Schtammdisch langa Redn iber doodsichera Geldgschäfter mit ana nigerianischn Goldmina und mei Freind Hermann, die old Waafn, derzellt auf jeder Feier schtundnlang von der „Mongolischen Wüstenrennmaus“, bis die Zuheerer schleefrich werrn und ihra Aang zumachn. Obber am mastn ferchtn sich die Leit, wenn'sa ban Essn nebern Franz hoggn: der iss Fachmann fir Verdauung und Darmverschtopfung – und gibt jedn gern Auskumpft, aa wenn'er net gfrocht werrd.

Aufm 50. Gebartsdooch von san Schwoocher wor der Franz am Kaffeedisch neber ana vornehma Dame k'hoggt – dess wor die Fraa vom Schwoocher san Scheff. Sie hot sich grod mit schpitzicha Finger a Schnapsbralina auseran Gloosschisserla raus'geanglt, do hot sich der Franz zer Wort gemeld: „Net zer vill von den sießn Zeich essn, gell, sunst hamm'Sa morng a Broblem min Schtuhlgang!“

Vor Schregg hot die Fraa ihr Bralina sofodd widder ins Schisserla zerrigg geleecht. „Wirklich?“

Mit derra Frooch hot'sa sich leider nei'geriddn, wall etzert der Franz nimmer zer bremsn wor. Er hodd ausfiehrlich von der schtopfendn Wirkung von Schoggolada aufn Darm derzellt – und wie'mer die Verdauung nooch drei Dooch widder in Gang bränga ko: „Ich sooch bloß: Droggn-Pflauma oder aweng Äpfl-Essich mit Honich, dann flutscht's widder“.

Anschließnd hot der Franz die Red aufs Klo-Babbier gebracht, wo'er der ziemlich verwerrtn Fraa gleich a boor fachmännischa Dibbs geem konnt. „Ich bi ja selber a schporsomer Mensch, fast scho aweng a Geizgroong“, hot'er gsocht, „obber fir a guds Klo-Babbier iss'mer nix zer deier!“ Dann hot'er die verschiedna Noochdaaler von zwa- und dreiloochinga Klo-Babbier erglärt – und af zerletzt hot'er san bestn Drumpf ausn Ärml k'hullt: „Ich hob gestern im Subbermarkt zern erschtn Moll a fimf-loochiga Klo-Rolln entdeggt. Die hob ich mir gleich gegennt, und ich sooch Ihna: sowoss Guuds hob ich fei nuch nie k'habt! Fimf-loochigs Klo-Babbier mit Lavendl-Duft – dess solltn'Sa sich aa leistn!“

Die Fraa wor vom Franz seiner Unterholtung scheints net sehr begeistert. Sie hot ihrn Mo, der woss rechts neber ihr grod a Schoggo-Sahne-Doddn nei'gschbachtlt hot, ins Ohr gfischbert: „Wechsle bitte mit mir den Platz, neben mir sitzt ein Verrückter!“

Drei Minuddn schbeeder hot dann nebern Franz na Schwoocher sei Scheff Blatz genumma und hot san Deller mit derra Schoggo-Sahne-Doddn zer sich rieber gezoong.

Dess wor fir na Franz gleich widder a scheener Aufhänger, und er hot gleich mit san Fachgschpreech o'gfangt: „Guder Mo, sänn'Sa fei vorsichtich mit derra Schoggo-Doddn, derra ihra Auswirkunga aufn Diggdarm.....“ – undsoweiderundsoweider. Gerch

A Pfarrer freit sich iber olla Besucher, die wossn in die Kerng kumma – im Goddeshaus schtedd ja die Diir fir jedn weid offn! Inera kaddolischn Kerng in Hof hält sich die Freid iber an ganz bsondern Gast ollerdings in Grenzn. „Wenn dess Gribberla widder kimmt, dreh'ich na san Groong rum!!“, hot der Mesner ganz unchristlich vor sich hie'gemurmlt und hot vor und hintern Alldoor olles abgsucht, ob sich der fremma Gast mit Noma „Peter“ erchetz wo verschteggt. Etzert muss'mer nadirlich wissn, dass der Mesner ka mordlusticher Verbrecher iss, sondern a ganz a freindlicher Diener Goddes – und der omineesa „Peter“ iss net ebber a Einbrecher, der woss na Geldschtogg ausraabert oder wertvulla Kruzifixer glaua will, sondern ...a kullschwarza Katz mit weißa Datzn. „Ich glaab, dess iss a Kooder“, hot der Mesner fachmännisch festgschtellt, „wall'er gor so fedd iss!“

Wer wass, woss der geheimnisvulla Kooder ineran friehern Leem amoll wor – san schwarzn Fell nooch kennt'er fei sogor selber a Pfarrer oder a Mesner gewesn saa. Dann missert'er obber in san letztn Leem ols Sinder ziemlich aufsauliert hamm, dass'er etzert weecher san schlechtn Karma a Schtufn drunter ols Viech widder geborn worrn iss – obber a sedda Deorie iss sowieso unchristlich, wall's doch bloß ner die Buddhistn derwischt.

Der Kooder jednfolls iss in derra Kerng der haifigsta Gast. Es gibt im ganzn Schprengl niemand, der woss so oft erscheint – der Pfarrer deed ja na Himml dankn, wenn seine boor Scheefla aa so oft in die Kerngbänk hoggn wie der „Peter“. Vuller Andacht schleicht der Kooder immer auf leisa Sulln nauf auf die Empore, dreht dann a Rundn um na Alldoor rum, schtillt san Darscht am Weihwasser-Beggn und leecht sich dann gern aweng afera klans Schleefla aufn Organistn san Holzschtuhl droom im erschtn Schtogg. Ob der „Peter“ in derra Holtung werglich schleeft wie a Ratz und vom Katznhimml draamt oder ob sei Schnurrn woss ehnlichs iss wie a menschlicha Meddidazion, ko'mer net wissn. Sicher iss obber, dass'er jedsmoll a Schtoßgebeed zern Herrgodd nauf schiggt, wenn der Mesner aufdaucht, wall dann blieht'na „Peter“ dess gleicha Schiggsol wie sellmoll den Sindern in der Bibl: die sänn aa ausn Dempl naus'gejoochd worrn... Gerch

Die grußn Fillosofn, mei esoderischer Schtammdisch-Bruder Willi und unner Herr Pfarrer soong, dass in der Welt olles mit olln zamm'hängt: Himml und Erdn, der Leib und die Seel, dess Hoorschpree min Glima, die Milchbauern und Aldi. Olla Menschn sänn angeblich harmonisch ei'gebundn in a riesicha Schepfung – und wehe, wenn aner geecher den universaln Riddmus lebbt, der gricht schbeeder sei Quiddung in der Hell oder im Feechfeier, dass's bloß ner so schpreißlt.

Ban Bund Nadduurschutz soong'sa, dass sogor des klennsta Biodoob wichtich iss!

Wenn ineran Schrebergaddn bletzlich die Reengwärmer verschwundn sänn, iss scho der kosmischa Subbergau do: die Veegl verhungern, Garkn und Dommaadn wachsn nimmer, die Blumma verkimmern, die Fresch bläägn wie die Sai – am besten, du finnst an Bleedn und verkaafst dess Gärrdla!

Es gibt obber fei aa Biodoobe, die sänn leemswichtich, obwohl'sa bloß ganz im Verborgna existiern – zer Beischbill aufn Dorf dess Biodoob „Werts-haus, Schlachtfest, Gicht-Dableddn, Abbodeegn“. Seit Menschngedenkn iss dess a klana kosmischa Einheit – jeder iss aufn annern dringend o'gewiesn. „Olla sänn auf geheimnisvulla Weis mitnanner verbundn“, socht unner Werts-haus-Mystigger Willi, „und wenn der universala Kreislaaf amoll gschteert werrd, gracht dess ganza System zamm!!!“ Dann hot'er gleich na Deifl an die Wänd gemolt: „Wenn's im ‚Schwarzen Adler' am Mondooch Schlachtschissl gibt, derf die Abbodeegn am Diensdooch auf kan Foll an Betriebsausflug machn – dess wär a Kaddaschtrofn, wall nooch Wellfleisch, Bluud- und Leberwärscht dess holba Dorf Dableddn geecher Gicht braucht!“

Vor zwelf Johr hot's werglich amoll a sedds Drama geem – am Schtammdisch grieng'sa heit nuch Gänshaut, wenn'sa bloß dro denkn. Sellmoll hot neemlich der „Schwarze Adler“ sei Schlachtfest von Mondooch auf Samsdooch verleeng missn, wall der Metzger grank worrn iss – am Sonndooch wor nadirlich die Abbodeegn gschlossn, und glingln hot nix genitzt, wall damols der Abbodeeger ban Sörfn aufm Förmitzschpeicher wor. „In jedn zweitn Haus wor fei ana im Bedd geleeng und hot weecher seina Schmerzn in die Zeha gewinslt“, hot sich der Willi derinnert, „im ganzn Dorf hot'mer hausn auf der Schtraßn dess Gejammer k'heert – so ehnlich muss im Middlolter bei der Bessd gwesn saa“.

Siggst moll widder, dass die Naddurschitzer scho recht hamm: Biodoobe missn schtrengstns iberwacht werrn, damit dess innera Gleichgewicht net fleetn gedd – sinst sänn die Folng äißerst schmerzhaft... Gerch