Der Werner iss a orntlicher Beamter – mit ana Leidnschaft fir handwerklicha Ärbert. Obber wenn’er dahamm an Bohrer, na Hoomer oder a Seech in die Händ nimmt und erchetz woss rebbariern will, nochert gfriert seiner Fraa gleich dess Bluud in die Adern und sie leecht sicherheitsholber na „Erste-Hilfe“-Kastn und die Dellefonnummer vom Nood-Orzt bereit.

Letzta Wochn hot der Werner im Baumarkt zwa „Alu-Haken für schwere Lasten“ kaaft. „Die schraub ich dahamm im Schupfm an die hintera Holzwänd no, damit ich mei Fohrreedla aufhänga ko“, hot’er zer seina Fraa gsocht.

„Achgodd-achgodd“, hot die Olt gleich gejammert, „dess werrd woss werrn!!!“ Sie hot sich neemlich an Werner sei letzta Ärbert im Bood erinnert: „Do hot untern Waschbeggn der Ausguss aweng gedropft. Dessweecher wollt der Werner am Rohr die Dichtung auswechsln, obber drei Schtund schbeeder wor dess ganza Bood unter Wasser gschtandn. Ich musst fei a Handwerksfirma hulln, die woss na Werner san Murgs widder gericht hot“.

Jednfolls hot der Werner etzert die Ladder hintn im Schupfm aufgschtellt. Mit der eleggtrischn Bohrmaschina in der rechtn Händ und min Alu-Hoong in der linkn iss’er auf die wagglerta Ladder nauf’gschtieng. Unter den Alu-Hoong worn zwa Lecher fir die Schraum ausgschtanzt – und darchs linka Loch hot der Werner die erschta Schraum vorsichtich aweng in die Holzwänd neigedreht.

Dann hot’er aufm Bohrer Vollgas geem, dass’mer gedacht hot, a Diesnjeecher fliecht verbei – und woss dann bassiert iss, wass der Werner selber nimmer. Af jedn Foll hot sich die Schraum mit Lichtgschwindichkeit ins Holz nei'gebohrt – und der Werner hot san Zeiche- und san Middlfinger, die wossn vor ana Sekundn nuch na „Alu-Haken für schwere Lasten“ k'holtn hamm, nimmer in Sicherheit gebracht: Die zwa Finger worn zwischn derra Alu-Befestichung und der Wänd ei’geglubbt und am Holz genauso festgschraubt wie der Hoong selber.

Vor Schregg iss na Werner die Bohrmaschina aus der Händ gfolln und aufm Bodn gfloong – so wor der arma Deifl mit seina eigeglemmtn Finger hilflos auf der Ladder gschtandn und konnt sich kan Zentimeder mehr beweeng.

„Hilfe, hilfe“, hot der Werner gebläkt – und scho iss die Fraa ausn Haus raus’gewercht kumma. Sie hot na Nachbern k'hullt, und der iss nebern Werner auf die Ladder nauf und hot die Schraum widder raus’gedreht, damit unner Ungliggswurm seina Finger raus’ziehng konnt.

Na Werner sei Olda hot gedoo wie a Sau: „Dess Deooder mach ich nimmer mit!! Wenn’st du nuch a aanzichs Moll a Werkzeich in die Händ nimmst, nochert loss ich mich scheidn. Schweer sofodd, dass du dess nie mehr machst!!!“

Goddseidank worn na Werner seina Quetschunga an der linkn Händ – so konnt’er wengstns nuch na rechtn Zeiche- und Middlfinger zern ordungsgemeeßn Schwur erheem... Gerch

Heit macht ja die Hofer Schtadtverwoltung an „Tag der offenen Tür“, damit die Leit endlich amoll sehng kenna, wo unnera Beamtn na ganzn Dooch rum’hoggn – sogor der Oberberchermaster setzt sich an san neia Schreibdisch und schaut aweng dynamisch im Zimmer rum.

Ehrlicherweis muss’mer ja soong: Die leern Beamtnzimmer sänn nadirlich net unbedingt sooo indressant, dass’mer vor lauter Aufreechung gor net wass, wo’mer mit der Besichtichung o’fängt – es sei denn, dass’mer in derra Amts-Schtumm olles orichinol bei der Ärbert sicht, also aa na Beamtn heggstberseenlich, wie’er iber seina Formulare schwitzt oder Brodzeid macht.

Am „Tag der offenen Tür“ derf'mer fei den Mo sogor middn in der Ärbert foddografiern. „Do konnst obber ruich die olda Kamera mitnehma – die langt fir scharfa Bilder, wall sich doch die Beamtn bloß in Zeidluubm beweeng. Do brauchst ka Angst hamm, dass aufm Foddo woss verwagglt!“, hot mei Freind Reiner vorgestern am Schtammdisch erglärt.

Und dann hot’er ganz geheimnisvull die Hoffnung ausgedriggt, dass heit im Rodhaus aa dess Seltnsta und Kostborschta gezeicht werrd, woss in Deitschland iberhabst gibt: neemlich Beamtn-Schwaaß.

„Angeblich schtedd in ana Viddrina a klans Reagenz-Gleesla, woss von vier Lampm hell o’gschtrohlt werrd – und do drinna sänn a boor Dropfm echter Beamtn-Schwaaß“, hot der Reiner gsocht. Es soll ja net einfach saa, dass’mer a sedda Rarideet iberhabst her’brängt, obber angeblich hamm’sa in der Schtadtverwoltung scho die ganza Wochn gsammlt, bis dass’sa ihra siem Drepfla fir die Ausschtellung beinanner hattn.

Zwa Mann sänn extra rumgewercht und hamm Ausschau k’holtn, ob erchetz wo a Kolleech auf der Schtern schwitzt oder feichta Axln hot – im Rodhaus und driem in der Friedhofsverwoltung, aufm Bauhof und im Museum, im Jugndamt und im Birgerzentrum.

Die Forscher behauptn ja, dass’s Beamtn-Schwaaß iberhabst net gibt – dess iss angeblich bloß ner a Halluzinazion wie der Yeti im Himalaya. Obber es iss fei net ausgschlossn, dass morng in ganz Deitschland iber die Sensazion aus Hof bericht werrd: dass’mer neemlich ban „Tag der offenen Tür“ im Rodhaus im erschtn Schtogg in ana Viddrina zern erschtn Moll ineran winzinga Gleesla a boor Drepfla echtn, flissinga Beamtn-Schwaaß effntlich gezeicht hot... Gerch

Der Klaus Beer wor kerzlich vor san „Fernwehpark“ gschtandn und hot zerfriedn in den Schilderwold nei’gschaut. Aferamoll schtedd neber ihn a Chines und frocht: „Haben Sie auch Schild ,Plivatglundstück – Betleten velboten‘?“ Der Klaus Beer iss ja a welterfohrna Mo und hot sofodd verstandn. „Sie meinen ein Schild mit der Aufschrift: ,Privatgrundstück – Betreten verboten‘?“

Der Chines hot geniggt. „Nein“, hot der Klaus Beer freindlich gsocht, „so etwas haben wir im Schilderwald nicht.“ Obber gleichzeidich hot der Beer scho widder a neis Schild gewiddert – wohrscheins will der Mo a Schild mit chinesischa Schrift bränga, vielleicht aus Shanghai oder aus Beking. Der Klaus Beer wollt san chinesischn Gast scho a Fiehrung darch na Schilderwold o’bietn, obber do iss’er gleich selber derschroggn: do hintn wor doch a Schild min Dalai Lama – do sänn doch die Chinesn ziemlich sauer.

Middn in Beer seina Friednsgedankn hot der Chines scho widder gfrocht: „Haben Sie Schild ,Betleten velboten‘ odel nicht?“ Etzert iss na Beer Angst und Bang worrn, wall’er gedacht hot, im Fernwehpark iss woss bassiert, vielleicht iss den Chinesn sei Gunger min Kopf geecher an Pfohl gewercht und liecht bewusstlos und vuller Bluud erchetzwo rum – und etzert fordert der Vadder Schodnersatz und Schmerznsgeld.

Der Klaus Beer iss keesweiß im Gsicht worrn, obber dann iss’na ei’gfolln, dass’er ja geecher sedda Ungliggsfäll abgsichert iss. „Wir haben zwar kein Schild ,Privatgrundstück – Betreten verboten‘, aber dahinten steht eins mit der Aufschrift: ,Zutritt auf eigene Gefahr, Eltern haften für ihre Kinder‘ – das ist juristisch gleichbedeutend!“, hot der Beer gsocht und hot sich na Schwaaß von der Schtern gewischt.

Obber dann hot sich olles friedlich aufgeglärt. Der Chines hot neemlich gedacht, dass der Fernwehpark a Firma iss, die woss Schilder verkaaft – und im Schilderwold sänn die Brodukte wie in ana Ausschtellung bräsendiert. Do musst der Chines fei selber lachn, wie na der Klaus Beer iber san Fernwehpark informiert hot. „Ich glatuliele zu Ihlem schönen Plojekt“, hot der Mo zern Abschied gsocht und iss abgedampft – weider auf der Such noocheran Schild „Plivatglundstück – Betleten velboten“... Gerch

Der Opa wohnt am Hofer Schtadtrand ineran klan Haisla – und hintn im Gaddn schtedd sei ganzer Schtolz: a Hiehnerschtoll mit vier Henna und an schenn weißn Goggl. Jedn Dooch hullt der Opa seina Eier und versorcht dodermit sogor sei Dochter samst Familie, die won neemdro ihr Haus hamm.

Obber vorgestern zer frieh hätt na Opa fast der Schlooch gedroffn: Im Hiehnerschtoll hot neemlich a Marder nachts a Bluudbad o'gericht! Iberolln worn die weißn Federn rum'geleeng – und middn drinna drei gfreggta Henna und der mausduuda Goggl! Die verta Henna hot ols Aanzicha dess Massagger iberlebbt, sie wor vellich ferrdich in der Eggn k'hoggt und hot net amoll mehr gegaggert.

„Der Marder-Gribbl kimmt'mer ka zweits Moll in den Schtoll rei“, hot der Opa zer sich selber und zu derra draumaddisiertn Henna im Egg gsocht – und hot na ganzn Hiehnerschtoll untersucht, bis'er werglich ganz oom untern Dächla a undichta Schtell gfunna hot. Sofodd hot'er a Breddla, an Hoomer und Neegl k'hullt, hot die Ladder an die Wänd gelahnt und iss auf die dridda Schprossn nauf gschtieng. Wall obber die Henna nooch na erschtn Hammerschlooch wie wild im Schtoll rum gfladdert iss, wall'sa gedacht hot, etzert gedds ihr scho widder an Groong, wor der Opa so abgelenkt, dass'er min Hoomer net na Noogl gedroffn hot, sondern san Dauma.

Der Opa hot vor Schmerz gebläkt wie am Schpieß, der Hoomer iss'na aus der Händ gfolln – und etzert holt dich fest: die närrischa Henna, die woss in ihrer Doodesangst greiz und quer im Hiehnerschtoll rum'gfladdert iss, iss in ihrer Baanigg genau in die Flugbohn von den ro'fallendn Hoomer nei'gewercht – und wor auf der Schtell duud.

Etzert ko'mer ols Dierfreind nadirlich soong: Die verta Henna hot an schennern
Duud k'habt wie ihra Genossina und der Goggl, obber na Opa hilft a sedda Erkenntnis aa net weider – fir den iss
etzert sei letzta Hoffnung afera deeglichs Friehschtiggs-Ei aa gor untern Hoomer kumma... Gerch