Endlich werrd's widder wärmer, und die Menschn kenna dess machn, woss'sa sehnsichtich erwadd hamm: im Gaddn die Beeder umschtechn, bis'sa Blosn an die Händ grieng, die Debbich glopfm, Fenster butzn – oder sich in der Schtadt vor a Schtraßncafe setzn und aweng die Leit beobachtn. Bei derra frängischn Lieblingsbeschäftigung ko'mer den ganzn buntn Menschn-Zoo an sich verbei ziehng lossn, und wemmer Gligg hot, nochert gricht'mer sogor a klana Auffiehrung geboodn, ohne dass'mer Eindridd zohln muss – wie sellmoll in Hof vor na „Jean-Paul-Cafe“, wo die Gäst hausn ihr Eis und ihrn Cabbudschino genossn hamm.

Middn in derra beschaulinga Ruh werrd aferamoll geengiber ban Finck die grußa Loodn-Dir aufgerissn und zwa Gunger kumma raus'gewercht. Sie renna an die Cafehaus-Gäst verbei direggt nei in dess schmola Gässla – und in den Moment kimmt aa scho a Finck-Verkaifer ausn Loodn raus'gschtirmt. „Die hamm geklaut“, hot'er gebläkt, „wo sänn dä die Gauner etzert hie'geloffn?“

Unter die Cafehaus-Gäst iss dess Fieber ausgebrochn. „Do in dess Gässla sänn'sa nei'gerennt“, hamm'sa gebläkt. Der Verkaifer hot sofort die Verfolchung aufgenumma – und er hot nuch a dobblta Unterschtitzung gricht: Der Wärschtlamo, der woss mit san Kessl vor na Finck bossdiert wor, hot sei Kassa untern Arm geglemmt und iss aa hinter die zwa Klauer hergewercht – und dann iss sogor a Gast von san Esbresso aufgschprunga und in san schwarzn Agentn-Mantl aa los'gschtirmt.

Zwamoll iss fei die wilda Jachd widder am Cafe verbei kumma – und jedsmoll in den Gässla verschwundn: vornweg die zwa Gunger, 30 Meder dahinter der Verkaifer im dunklblaua Zwareiher, dann der Wärschtlamo in seiner weißn Scherzn und zerletzt der Mo im schwarzn Mantl – und die Gäst hamm die Fimfa mit Abblaus o'gfeiert.

Nooch acht Minuddn sänn dann die Verfolcher erschepft und mit Schwaaß auf der Schtern, obber ohne die zwa Klauer widder am Schtraßncafe ei'gedroffn – dessmoll hamm die Gäst obber nimmer Beifoll geglatscht, sondern gepfiffn und „buuuuuhh“ gebläkt. Und es hot sich widder moll erwiesn: Wenn'st woss derleem willst, brauchst bloß in die Schtadt geh und an Kaffee drinkn... Gerch

In der Kerng sitzn am Sonndooch mastns bloß a boor Hanserla drinna. Die Männer hoggn vill lieber ban Friehschobbm im Wertshaus, wo’sa vor na Pfarrer seiner Sindn-Breedicht in Sicherheit sänn, die Weiwer schtänga dahamm am Herd und kochn Schweinsbroodn mit Glees und Graut, und die Kinner kämpfn am Fernseher geecher Außerirdischa und gnabbern Dschibbs – schtadds dass’sa in der Kerng beedn und Barmherzichkeit lerna.

A Pfarrer hot holt a schwers Leem! Die mastn Scheefla kumma bloß dann zer ihn, wenn’s umera Daaf, um die Hochzich oder um a Beerdichung gedd. Dessweecher hot a kaddolischer Pfarrer in Hof die Idee k’habt, dass’er die „Erstkommunion“ von die Kinner dazu benutzt, um aa die Eltern geistlich aweng zer beriesln. „Ich möchte alle Eltern am Vorabend der Erstkommunion zu einer extra Eucharistie-Feier in die Kirche einladen“, hot’er zer ana Fraa vom Kerngvorschtand gsocht. „Deshalb bitte ich Sie, dass Sie alle Eltern unserer Kommunionskinder anrufen, sie mit einem schönen Gruß von mir einladen – und fragen, ob sie kommen werden.“

Die fromma Fraa hot also olla Dellefonnummern raus’ gsucht und die Leit der Reiha nooch ogerufn. Die mastn Midder hamm gsocht, dass’sa kumma, bloß wenn a Vadder am Dellefon dro wor, hot’er fast immer a Ausred k’habt. Und ban letztn Gschpreech auf derra langa Listn wär der Gemeinde-Helfera vor Iberraschung fast der Heerer aus der Händ gfolln! Am annern End hot sich a junga Mudder gemeld. „Unser Herr Pfarrer möchte Sie morgen um 18 Uhr zum Abendmahl einladen“, hot die Fraa freindlich ihr Schprichla gsocht.

„Do kenna'ma leider net kumma“, wor die Antwodd von der Mudder, „mir essn morng amd dahamm – ich hob neemlich scho die Rulladn aufgedaut!“.

Do siggst moll widder: Die Pfarrer und der lieba Godd hamm mit uns Menschn nuch vill Ärbert vor sich... Gerch

Der Erwin und sei Gundi fohrn jeds Johr im Friehling zern Berchwandern nooch Sidtirol – letzta Wochn worn’sa widder druntn. „Heier mach’mer amoll nauf auf die Seiser Alm“, hot der Erwin gsocht, „do droom gibt’s a scheena Rundwanderung – und hinterher loss’mer uns den beriehmtn Sidtiroler Schbegg schmeggn.“

Also sänn’sa mit der Gondlbohn nauf auf die Seiser Alm gfohrn und los marschiert: vornweg der Erwin mit der Wanderkaddn und dahinter die Gundi mit zwa Schteggn, wall’sa weecher ihrer neia Hiftn nuch aweng vorsichtich saa muss.

Nooch drei Schtundn hamm’sa auf ihrn Rundkurs hintn am Horizont scho widder die Seiser Alm entdeggt – und na Erwin iss gleich dess Wasser in der Guschn zamm’geloffn. Obber erscht musstn’sa nuch iber a sumpficha Wiesn laafn, und zwor schee hinterernanner aferan schmoln Holz-Schteech. Aferamoll sänn ihna von der annern Seitn hoch zer Ross zwa junga Maadla entgeeng kumma – etzert iss fei eng worrn auf den klan Schteech. Der Erwin und sei Olda hamm sich ganz auf die Seitn gschtellt und na Bauch ei’gezoong.

Am Erwin wor dess erschta Pfeer scho verbei, obber bei der Gundi hot der Gaul aweng an Drigger gemacht – und sie iss samst Ruggsagg und Schteggn riggwärts in die sumpficha Wiesn gfolln. Die Gundi hot sich schnell aufgerafft, wor pfatschernass widder aufm Holz-Schteech gschtandn – do kam dess zweita Pfeer und hot mit san diggn Bauch ban Verbeigeh der Gundi nuch amoll an Schlenkerer geem, dass’sa gleich widder in den Sumpf nei’gschterzt iss. Wie a Maikeefer wor'sa drinna geleeng, hot mit Händ und Fieß gezabblt – und der Erwin musst fei dichdich an die Schteggn ziehng, damit’er sei Olda aus den Schlamassl raus gebracht hot.

In der Alm drinna hot die Gundi kaum nuch an den schenn Schbegg gedacht, sondern bloß an ihra nassn Glamoddn. Aufm Klo hot’sa ihr Wanderhusn, dess Hemm und die Jaggn miteran Fehn gedroggnd – und die nassa Unterhusn konnt’sa gor nimmer o'ziehng. „Ich bi wohrscheins die aanzicha Fraa, die woss heit ohne Unterhusn auf der Seiser Alm rum’lefft“, hot'sa zern Erwin gsocht.

Aufn Hammweech hamm’sa der Gundi ihrn Slibb zern Droggna aufn Erwin san Ruggsagg nauf gschpannt. Unterwegs hamm fei die Wanderer ganz schee die Aang raus’gedreht, hamm sich ihra Gedankn gemacht und aweng gegrinst. Obber mancher fromma Wanderer wor ganz außer sich, wall’er gedacht hot, dass etzert die Lustmolch sogor scho im einsoma Hochgebirch rum’laafn und ihr Unwesn dreim... Gerch

Der Wilhelm iss a echter Eisnbohn-Fän. In san Keller dahamm hot'er sogor a kombledds Modell samst Wiesn, Berch und Dunnl aufgebaut, miteran Bohnhof und an Haufm Schiena, mit verschiedna Loggs und Waggong. Wenn der Wilhelm an san Zauberkästla die Kommandos gibt, nochert blinkert und fährt olles wie von Geisterhänd gelenkt.

Obber im richtinga Leem gedds leider net so reibungslos zu wie im Wilhelm san Keller.

Am letztn Samsdooch wollt der Wilhelm mit seiner Helga amoll nunter nooch Tübingen fohrn, wo dess Dechterla verheiert iss. Vuller Freid auf die scheena Eisnbohnfohrt hot na Wilhelm sei Herz vorher scho hecher gschloong.

Zer frieh um dreivertlsiema sänn dann der Wilhelm und sei Fraa mit zwa Drimmer Keffer min Schtadtbus nieber zern Hofer Hauptbohnhof gfohrn. Aufm Bohnschteich hot's zwor gezoong wie Hechtsubbm, obber der Wilhelm wor ganz gligglich – aa wenn der Zuuch erscht mit zehn Minuddn Verschpeedung eigedroffn iss. Der Wilhelm und sei Olda hamm ihra schwern Keffer ins Abdaal nei'gschlaaft und hamm drinna ihr Abdaal gsucht. Die zwa Blatzkaddn, die woss der Wilhelm scho vorher kaaft hot, worn ollerdings fir die Katz, wall der Zuch fast leer gewesn iss.

Der Wilhelm hot dann die Fohrt genossn, obwohl der Zuch fortner langsamer und langsamer worrn iss – und wie'sa in Nermberch 40 Minuddn zer schpeed eigedroffn sänn, wor der Anschluss nooch Schtuggard scho weg. Zwa Schtund sänn dann der Wilhelm und sei Helga mit ihra schwern Keffer aufm Nermbercher Bohnhof rum'gedabbt, dann ging's endlich miteran schnelln ICE weider – und binktlich worn'sa in Schtuggard. Dart hot der Zuch nooch Tübingen aufm ibernäggstn Gleis scho gewadd, obber wie die zwa Hofer drinna gsessn worn, iss und iss net weider ganga. Etzert iss fei sogor der Wilhelm langsam haaß worrn! Nooch 20 Minuddn hot dann a Schtimm iber Lautschprecher gsocht, dass sich am näggstn Bohnhof a Mo auf die Gleiser geleecht hot und iberfohrn worrn iss – und etzert wass'mer net, wenn's widder los'gedd. Schließlich sänn die zwa Hofer mit vier Schtund Verschpeedung doch nuch ban Dechterla in Tübingen o'kumma. Obber der Wilhelm hot bei den Besuch gor ka rechta Freid k'habt, wall'er die ganza Zeid der Riggfohrt entgeeng gezidderd hot. Seit derra Errfohrt nooch Tübingen beschränkt sich jednfolls na Wilhelm sei Begeisterung fir na Zuch bloß nuch auf die Modelleisnbohn dahamm im Keller... Gerch

Der Alfons hot sei Leem lang schwer gärbert und in die Rentn ei'gezohlt – und etzert langa die boor Pfäng, woss'er gricht, hintn und vorn net aus. Dass die Rentn bloß um a Brozentla schteing, macht na Alfons genauso närrisch wie die Ankindichung, dass unnera Berliner Abgeordnetn ihra einga Diädn gleich um a boor hunnert Euro erheha wolltn. „Dess sänn doch Zicheiner“, hot der Alfons am Rentner-Schtammdisch gsocht, „obber dann hamm'sa im letztn Moment nuch kolda Fieß gricht, die Banda!!!“

Woss werglich der Grund fir den Riggzieher wor, iss unklor: Die Zeidunga hamm gschriem, dass der „Druck der Öffentlichkeit“ so gruß wor, dass'sa vor lauter Angst na Schwanz widder ei'gezoong hamm, obber der Alfons hot a ganz annera Deorie.

„Der Bischof vo Paderborn hot doch kerzlich an Exorzistn aus Rosnheim kumma lossn, der woss do droom a boor Leitna na Deifl ausgedriem hot“, hot der Alfons aweng geheimnisvull zer seina Rentner-Kolleeng gsocht, „und wennst miich freggst: Wie die Dämona draußn worn, iss der Mo nooch Berlin weider gereist und hot sich in ann Aufwasch gleich die Abgeordnetn im Bundesdooch vorgeknepft – die hot'er ruggzugg von ihrn deiflischn Plon mit derra Diädn-Erhehung befreit.“

Am Schtammdisch hamm'sa geglotzt wie die Aachhernla. Dann hot der Alfons seiner Vermudung nuch an esoderischn Oberhammer nauf gsetzt. „Wer wass“, hot'er gsocht, „ob der Exorzist aufm Hammweech vo Berlin nooch Rosnheim net in Bareith von der Autobohn ro iss – und hot die Regierung von Oberfrangn aufgsucht. Die sänn doch aa vom Deifl besessn und wolln die Hofer Schtadtrotswohl wiederholn lossn – dess k'heert denner Beamtn ausgetriem!“

Ob der Rosnheimer Exorzist in der oberfrängischn Regierung erfolgreich wor, werrd sich weisn. Wenn jednfolls in Hof nuch amoll gewählt werrn muss, dann werrn sich vill Leit winschn, dass die Bareither Beamtn endgiltich der Deifl hulln soll . . . GERCH