05.04.2008
Scho unner older Johannes Wolfgang von Geede hot gsocht: „Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.“ Dess Schprichwort basst bsondersch auf na Korl, der woss gern olles aweng wissen will. Letzta Wochn iss'na obber sei Neigier schlecht bekumma!
Der Korl iss a begeisterter Griller. Wenn's etzert draußn widder warm werrd, schiert der Korl jedn zweidn Dooch san gemauertn Gaddngrill o, dass olles ner so qualmt und lunnert.
Dann schtedd der Korl in seiner Grillscherzn middn in derra Raachwolkn – und verwandlt aufm gliehendn Rost Broodwärscht, Wamma und safticha Schteegs in kullschwarza Brigeddz, die won dann auf der Derrassn mit Breedla, Sempft und Kätschabb serviert werrn.
Damit der Grillrost immer schee sauber blabbt, wollt der Korl vorgestern a neia Schtahlberschtn kaafn – und zwor dart, wo immer olles so billich iss: im Baumarkt in Asch.
Der Korl iss also nooch Asch nieber gfohrn und gleich neigierich im ganzn Baumarkt rum’gschlichn, um zer schaua, woss die Tschechn widder olles breisginstich verkaafn. Aferamoll entdeggt'er ineran Rechool direggt neber die Schtahlberschtn an mysterjeesn Geengschtand.
Dess schwarza Ding hot ausgschaut wie a rumgedrehter Seier, obber ohne Griff und miteran Loch oom drinna – dass dess a mechanischa Lebend-Mausfolln wor, konnt der Korl ja net wissn.
Er hot dess geheimnisvulla runda Kästla vo olln Seitna ganz genau bedracht, obber er konnt sich net erglärn, woss dess fir a Ding iss. Aus lauter Neigier hot’er dann san rechtn Zeichefinger amoll vorsichtich oom in dess dunkla Loch nei’gschoom, ob’er drinna woss erdassdn ko – do hot’s bletzlich an Schnabber gemacht und der Finger wor in vier eiserna Gralln gschteggt, die woss sich wie Neegl ins Fleisch nei’gebohrt hamm.
Der Korl hot vor Schmerz gebläkt wie a gschtochna Sau und wollt san bluudinga Finger schnell widder aus den Loch raus ziehng, obber dess ging net: Der Finger wor wie an vier Widerhaakn festk'hängt. So iss unner Korl mitsamst den ganzn Kästla am Finger zur Kassa gewercht – unter die Kundn wor sofodd a grußer Dischbuud in Gang.
Endlich iss der Hausmaster aufgedaucht und hot miteran Zängla die vier eiserna Gralln ausn Korl san Zeichefinger raus gedreht.
Na Korl iss sei Neigier fei deier kumma: Erscht die Fohrt nooch Asch, dann die Schmerzn am Finger, außerdem musst’er die kabudda Mausfalln an der Kassa zohln – und hinterher ban Ascher Dokter hot’er fir die Noodfall-Behandlung am Finger und fir die Deddanus-Schpritzn nuch amoll extra geblecht.
Ban Rausgeh ausn Waddezimmer hot a Amsterdamer Urlauber, der woss weecher zer vill Becherovka mit Herzschmerzn zern Ascher Dokter geh musst, na Korl mit ana oldn holländischa Volksweisheit aweng gedreest: „Neugier füllt manchmal die Mausefalle...“ Gerch
12.04.2008
Wassd du, woss a „GAU“ iss? Ich hob fei extra im Lexikon noochgschaut: a GAU iss der „Größte Anzunehmende Unfall“. Dess Schlimmsta, woss der Menschheid bassiern ko, iss a GAU ineran Addomgraftwerk – do fliecht olles in die Luft wie sellmoll in Tschernobyl.
An seddn GAU gab’s letzta Wochn aa fir an drinkfestn Hofer Schdammdisch samst elf verschiedna Schofkopf-Rundn, zwa Dudznd Mugger und drei kombledda Altherrn-Fußbollmannschaftn: ihr Wertshaus hot zugemacht! 37 feichtfrehlicha Johr lang iss do drinna gsunga und gsuffn worrn, hamm'sa gequalmt und gekadd, obber etzert iss olles verbei: der Wert und sei Olta sänn in Rentn ganga – und zerrigg gebliem sänn Mannsbilder mit madda Aang und ausgederrta Zäpfla im Hols. Verbei, verbei, verbei!!
Der Wert wor nuch aner von oltn Schrood und Korn – mit unverwechslborn Hofer Scharm: aweng mirrisch, aweng schlurfich, aweng genervt. Der iss net fortner um jedn Gast rum gschwänzlt und hot gfrocht, ob's schmeggt und ob dess Bressagg-Breedla in Ordnung iss und ob's nuch a Seidla saa derf – mit seddn Gewaaf hädd’er bei seina Schdammgäst ka Ehr ei’geleecht.
Gleich im erschtn Johr hot der Goldzohn-Korl na neia Wert iber die erwinschta gastronomischa Grundholtung aufgeglärt: „A Wert soll immer schee die Guschn holtn – und lieber aufbassn, dass'er am Zapfhohna aus die leern Gleeser schnell widder die Luft raus’lässt!“
Auf der Basis von schee gschänktn Bier und selbergemachta Sulzn iss zwischn die Gäst und die Wertsleit a enga Solidarideed entschtandn. Sogor die gresstn Krisn hamm der Wert und seina Schdammkundn gemeinsom iberschtandn: 23 Bierbreis-Erhehunga, die Einfiehrung von billinga Bschtegg mit mausgraua Blastigg-Griff – und vor zwelf Johrna der Ausdausch von die schenn oltn brauna, haddn Holzschtiehl geecher die Bolster-Ganniduur „Tegernsee“, damit ann die Oarschbaggn nimmer so weh dan.
Ban Abschiedsamd letzta Wochn wor dess Wertshaus gerammlt vull.
Der La-Baloma-Hans hot gsocht, dass'er nuch nie sovill Freibier-Gsichter aferan Haufm gsehng hot – und die Werta hot sogor aweng gegrinna, wie ihr der Schdammdisch zern Abschied an mexikanischn Kaktus iberreicht hot.
Der Wert selber hot sei erschta und letzta Red k’holtn. Mit gnarzichn Hofer Humor hot'er sich bei seina Gäst bedankt. „Ich frei mich auf die Rentn“, hot’er gschtrohlt, „etzert hob’ich vor eich Schnerpfl endlich mei Ruh...“ Gerch
19.04.2008
Etzert hamm die Hirnforscher raus’gfunna, dass der Mensch gor kan freia Willn hot. Jeda Entscheidung, soong die Weißkiddl, iss angeblich vorbrogrammiert! Olles woss also der Mensch denkt und macht, kimmt net aus san einga Hirn, sondern aus ana geheima Kommando-Zentroln – obber die hamm unnera Hirnforscher leider nuch net entdeggt.
A sedda Erkenntnis verändert fei dess ganza Leem!
Wenn zern Beischbill der Heiner im Wertshaus ban Schofkopfm a riskants Herz-Solo o’meld – und anschließnd vergeigt, dann iss’er neemlich fir dess verlorna Schbill nimmer verantwoddlich. Schuld hot der unsichtbora klana Deifl, der woss na Heiner ei'gflistert hot: „Hobb – schbill dess Herz-Solo!!“
Leider ko sich obber der Heiner hinterher net auf den beesn Geist oder auf die Hirnforscher raus’redn – es iss holt ban Kaddn wie im richtinga Leem: Die Grußn schaffn o, obber zohln muss immer der Debb.
Mir hot kerzlich im Wertshaus a innera Schtimm gsocht: „Bestelle dir eine Schweinshaxe mit Knödel und Kraut und Bier!“ Obber kaum hob’ich die Bedienung hergewunkn, heer ich zwischn die Ohrn a zweida Schtimm wie voneran Engerla: „Mein lieber Gerch, iss lieber einen gemischten Salat – das ist gesünder.“
Woss machst etzert mit sedda widerschprichlinga Empfehlunga aus der geheima Welt?!
Gottseidank wor mei Martha dabei – und wenn die Olt neber mir sitzt, iss mei freia Wille sowieso immer verschwundn. Dann werrd dess gemacht, woss die Fraa socht – bei der Martha iss neemlich mei freier Wille gud aufk’hoom. Dessweecher musst ich mich aa im Werts-haus net lang rum’quäln mit denner verschiedna Kommandos ausn Jenseits.
Die Martha hot jednfolls man freia Willn ganz grobschtofflich und ohne Hirnforscher ausgscholtn. „Iss ner die fedda Schweinshaxn, wenn’sa dir schmeggt“, hot’sa gsocht, „dann liegst holt widder wie gebrellt im Bedd drinna und schwitzt bis zer frieh um viera auf der Schtern...“ Gerch
26.04.2008
In den schenn Haus von der Großmudder worn drei Generaziona drinna gewohnt: in Baderr die Oma selber, im erschtn Schtogg ihr Sohn Max mit seiner Fraa und droom im zweitn Schtogg die frisch verheierta Enkldochter mit ihrn Mo.
Vor vier Wochn iss die Oma gschtorm – und etzert hot der Max a Firma beschtellt, dass'sa der Großmudder ihrn Hausholt aufleesn. „Vor alln der Dachbodn und der Keller sänn ziemlich vull mit lauter Grempl“, hot der Max die Firma gleich gewarnt.
Vorgestern zer frieh um siema sänn dann zwa Männer miteran grußn Lkw kumma. Bloß der Max wor nuch im Haus, olla annern sänn scho vor ana Schtund in die Ärbert gfohrn.
„Raamt olles schee aus“, hot'er zer die zwa Männer gsocht, „der Oma ihr Wohnung iss in Baderr, ihr Dachbodn iss droom im driddn Schtogg hintn links und ihr Keller druntn gleich rechts, wemmer nei'kimmt. Wenn'der min Ausraama ferdich sädd, schberrter die Haustir zu und schmeisst na Schlissl nei na Briefkastn“.
Dann iss aa der Max in die Ärbert ganga.
Woss anschließnd ban Ausraama bassiert iss, hot sich hinterher nimmer genau aufglärn lossn – af jedn Foll hamm die zwa Männer „droom hintn links“ mit „druntn gleich rechts“ verwechslt. Ordnungsgemeeß hamm'sa jednfolls erscht aus der Oma ihra Wohnung die Meebl raus'gschlaaft – und dann hamm'sa droom im driddn Schtogg die folscha Dachkammer leer gemacht. Gschwitzt hamm'sa wie die Sai, wall'sa jeds Schtigg aanzln iber die schtaala Bodn-Drebbm ro'bugsiern musstn: 14 Kaddong mit verblichna Zeidunga, zwa Schränk mit Sommerglamoddn, sechs Koffer vuller Gscherr, Schtehlampm, Biecher, Gardinaschtanga und an Haufm Zeich, wo scho die Schbinnaweem dro worn.
Karz vor na Zwelfer-Laitn hamm sich die zwa Männer dann na Keller vorgenumma. „Ach Gooooodla!“, hot der ana Mo gleich gejammert, wie'er druntn die folscha Kellertir aufgemacht hot und drinna dess Chaos gsehng hot. Vor alln die schwera Diefkiehl-Druha hot na an Schreggn ei'gejoochd, dass'er im Gsicht gleich keesweiß worrn iss. „Wemmer die droom hamm“, hot'er zer san Kumpl gsocht, „dann mach ich drei Greizla!“
Nochmiddooch um viera sänn die zwa erschepftn Männer endlich mit ihrer schwern Ärbert ferdich gewesn und min Laster verschwundn. Obber kaum dass'sa in ihrer Firma ei'gedroffn sänn, hot scho dess Dellefon geglinglt.
Der Max wor dro und hot ganz aufgereecht in Heerer nei'gebläkt: „Ihr Schnarchzapfm sädd doch verriggt!! Ihr habt die folscha Bodnkammer und na folschn Keller ausgeraamt! Sofodd olles widder zerrigg marsch-marsch, ausloodn – und dann olles schee sordiert nauf aufm Bodn und nunter in Keller bränga! Anschließnd werrd dess richticha Zeich abdransboddiert!“
Unnera zwa Meeblbagger hamm geglotzt wie die Aachhernla.
Der Rigg-Dransbord von den ganzn Geraffl werrd ollerdings nuch aweng dauern: Die zwa Exbertn hamm neemlich gestern die fristlosa Kindichung ei'gereicht... Gerch