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Vor drei Wochn hot die Erna an klan Brillantring, den woss ihr der Mo zur Silberhochzich gschenkt hot, verlorn. Die Erna hot zwa Dooch lang Rotz zer Wasser gegrinna und hot in der Wohnung jedn Schubb und jeds Kästla und olla Daschn dreimoll durchsucht, obber der scheena Ring wor verschwundn. In ihrer Verzweiflung iss fei die Erna sogor in die Hofer Marienkerng nei, hot zwa Kerzn o'gezundn und a holba Schtund lang zern Haalinga Antonius gebedd, der woss ols Schutzbaddron fir Fundsachn die verlorna Geengschtänd oft widder erscheina lässt. Obber der Erna ihra Gebete sänn net erheert worrn.
A olta Volksweiheit socht, dass a Ungligg seltn allaans kimmt – und werglich: Wie die Erna letztn Mondooch zer frieh im Bood schtand und sich vor na Schpiegl ihr Gsicht nei'moln wollt, hot'sa an Schraa ausgschtoßn. "Ach Goodla", hot'sa nooch Luft gschnabbt, "mei linker Ohrring iss weg!!" Dessmoll hot'sa obber net lang rum'gsucht und na Haalinga Antonius net o'gerufn, sondern messerscharf iberleecht. "Ich hob mir gestern amd meina Hoor im Waschbeggn gewaschn – do muss sich dess Ohrringla geleest hamm und iss nei na Ausguss gfleit worrn", hot'sa zer ihrn Franz gsocht.
Also hot der Franz aus san Werkzeichkastn an Droht k'hullt, hot sich dief ibersch Waschbeggn gebeigt und hot mit den dinna Drehtla im Ausguss rum'gschtochert – ohne Erfolch. "Schraub holt amoll den Siffong untern Waschbeggn auf, dann werrscht mei Ohrringla scho finna", hot die Erna ihrn Oltn zamm'gschissn, obber der hot net reagiert – konnt'er aa net, wall'er nix mehr k'heert hot.
Bei derra dauerndn Buggerei ibern Waschbeggn iss neemlich na Franz sei moderns Mini-Heergereet, dess woss net greßer wie a Erbsn wor, ausn Ohr raus gerutscht und unbemerkt aa im Ausguss verschwundn.
Ohne dass also der Franz sei Olta verschteh konnt, hot'er schließlich untern Waschbeggn selber min Schraubschlissl na Siffong aufgemacht – und do wor fei die Iberraschung berfeggt: Zwischn die Hoorbischl hot der Franz neemlich net bloß der Fraa ihrn Ohrring raus gfingert, sondern aa sei eings Heergereet, dess woss'er fei nuch gor net vermisst hot – und etzert holt dich fest: Ganz untn an den dreggertn Siffong hot aa nuch der Erna ihr Brillantring raus'geblitzt, der woss seit drei Wochn schpurlos verschwundn wor. Die Erna hot gleich drei Greizla gemacht und iss seitdem iberzeicht, dass'mer die mysterjeesa Verwandlung vom Siffong in a echts Schatzkästla ausschließlich na Haalinga Antonius zer verdankn hot... GERCH
17.03.2007
Der Fritz lebbt ols bensionierter Bossdler draußn in Neihof allaans ineran klan Haisla. Sei Elfriede iss vor fimf Johrna gschtorm – und na Fritz sei Leem wär ziemlich einsom, wenn'er net an Freind hätt, der woss Dooch und Nacht fir ihn do iss: der "Waldi", a zoddlicher Hund mit karza Baa, holt a echta Neiheefer Randschtaa-Mischung, wo angeblich sogor aweng reinrassicher Scheeferhund und awengwoss voneran breisgekreentn Rauhoordaggl ausn Vertl drinna iss.
Mer socht ja immer, dass a Hund mit der Zeid san Herrla immer ehnlicher werrd – ban Fritz und san "Waldi" drifft die olta Volksweisheit jednfolls zu: Olla zwa heern'sa schwer, sie hamm ziemlichs Ibergewicht, oft zwiggt's in die Kniegelenker – boll jedn Dooch daucht a neis Zibberla auf.
Der Dokter socht na Fritz immer widder die gleicha Diagnosn: "Das ist der Verschleiß! Mit 82 ist der Mensch halt nicht mehr so fit wie ein Junger".
Obber fei net bloß a Mensch baut mit 82 Johr ab, na Hund gett's net besser! Der "Waldi" iss zwor erscht 12 Johr olt, obber a Hundsjohr muss'mer ja moll siem nehma – und nooch derra Rechnung wär na Fritz sei Liebling sogor scho 84.
Der Fritz macht sich nadirlich Sorng um san gleicholtringa Kamerodn. "Mer wass ja net, wie der Hund gsundheitlich beinanner iss", socht'er immer. "Obber ich denk, den gett's so ehnlich wie mir."
Ehnlich wie na Fritz, dess haaßt: Verschleiß in die Glenker, 170 Blutdrugg, zer vill Kollesterin, aweng Last mit der Brossdadda und ziemlich Kalk in die Adern.
A Hund ko ja schließlich net soong, ob na woss fellt oder net. Obber der Fritz maant, dass sei "Waldi" die gleing Medikamenter braucht wie er selber – so daalt'er die Dableddn und die Dropfn, die woss'na sei Dokter verschriem hot, im Verhältnis "aans zu drei" min Hund.
Jedn Frieh driggt der Fritz an Bedda-Blogger und a lila Billn geecher Kollesterin inera Wiener Wärschtla nei, woss dann sei "Waldi" begeistert nei' schmatzt.
Anschließnd mischt der Fritz im Fressnapf unters Hunds-Fudder fimf Drepfla Blutverdinnungsmiddl und an Essleffl vull Kerbiskern fir die Brossdadda – und der "Waldi" schlabbert dess Gullasch samst Arznei genauso gierich in sich nei.
Wenn dann der Hund medizinisch versorcht iss, macht sich der Fritz an schenn Bohnakaffee, isst zwa Mammaloda-Breedla – und nimmt noocherernanner seina Medikamenter: drei Bedda-Blogger firsch Herz, drei lila Dableddn geecher zer vill Kollesterin, 15 Dropfn Blutverdinner und drei Essleffl Kerbiskern fir die Brossdadda.
Anschließnd machn'sa alla Zwaa schee langsam ihrn Schpaziergang. Hund und Herrla werrn sich werglich immer ehnlicher – wohrscheins hebbt der Fritz demnäggst sogor selber sei Baa, wenn der "Waldi" vor an Baam schtett und a Schpritzerla no'macht... GERCH
24.03.2007
Ich hob grod aweng ausn Fenster naus gschaut und draußn die Luft beobacht, do klinglt dess Dellefon. Die Scheffin vom „Hofer Anzeiger“ wor dro.
„Wir brauchen für unsere Sonderausgabe zum 50. Jubiläum der Römischen Verträge auch eine Spaziergänger-Geschichte“, hot'sa gsocht, „der Gerch ist bestimmt ein guter Europäer und schreibt eine.“
Reemischa Verdreech – woss iss'n dess fir a Zeich??
Erscht hob ich ja gedacht, die Redaktionsleitera will bloß widder amoll dess Wissn von ihra freia Mitarbeiter iberbriefn – und wer nix wass, werrd abgseecht. Dessweecher hob ich den Maadla vorsichtsholber gleich gsocht, dass ich von unnera EU ganz begeistert bi und dass ich mit meiner Martha scho seit 25 Johr reglmeeßich in Rimini Urlaub mach.
Frieher hob'ich mich ja iber die italienischn Lire immer schwarz geärchert, wall'mer bei denner Scheine jedsmoll die Ibersicht verlorn hot – dess ganza Bindl mit Zehndausnder und Hunnertdausender wor doch nix wert. Wennst merra wie drei Kugln Eis kaaft host, wor scho die Hälft vom Geld weg! Obber etzert zohln mei Martha und ich am Schtrand unner Bizza min Euro – do ko mich der Mario nimmer bescheißn, obwohl ich fei heit immer nuch ganz genau hie'schaua muss, sunst verwechsl ich die Zehner-Scheine und die Zwanzicher.
Außerdem iss nooch na Urlaub die Hammfohrt im Auto inzwischn ziemlich langweilich. Frieher hob'ich neemlich untern Sitz oder in der Reisedaschn zwischn der Dreggwäsch immer a boor Fläschla Lambrusco verschteggt und iber die Grenz gschmugglt – do iss fei der Puls nauf auf 180 und hot dess Blud wunderbor im ganzn Kerper verdaalt, wenn der Zellner na Ausweis kondrolliert hot und wissn wollt, ob'mer woss verzolln muss. „Wein, Spirituosen, Zigaretten, der Herr?“
„Naa“, hob'ich dann immer geloong, „mir hamm nur berseenliche Sachn dabei!“
In Eesterreich hob'ich dann an ana Autobohn-Dankschtell mastns nuch drei Flaschn 80-brozentinga Schtroh-Rum kaaft, wo gleich a boor Johr Zuchthaus draaf worn, wenn'sa dich derwischn – dess Schmuggln iber die deitscha Grenz in Kufschtaa wor holt jedsmoll a Erfolgserlebnis, wo'mer sich hinterher wie a Siecher gfiehlt hot.
Obber heit? Seit in Eiropa die Grenzn offn sänn, iss der ganza Reiz am Schmuggln verbei.
Mir Hofer missn fei direkt dankbor saa, dass die Tschechei vor der Hausdir liecht – do ko'mer af der Riggfohrt vom Fidschi-Markt in Eecher am Grenzibergang wengstns mit ana verschteggtn Schtanga Zigereddn nuch aweng an Nervnkitzl derleem. Obber wenn die Tschechn demnäggst selber na Euro grieng, nochert iss des klana Vergnieng fei aa gor verbei... GERCH
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