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Die Carmen hot ganz roda Ohrwäschla gricht, so hot'sa sich gscheemt. Dann iss sa naus ausn Gschäft, hot ihr vermeintlich deiersch Däschla und na Gertl zamm'gebaggt und iss vuller Wut sofort min Auto nieber nooch Plauen gfohrn, um ihrn Hochschtapler Sven die Gschenker um die Ohrn zer schloong – die Adress schtand auf derra Visiddn-Kaddn, die woss ihr der "Gastronomie-Unternehmer" Sven scha ban Kennalerna in die Händ gedriggt hot. In Plauen hot'sa an der Wohnungsdir voneran oltn Bladdnbau geklinglt, obber der Sven wor net dahamm.
"Wenn'Se aus der Hausdiire raus gähn, gleich rechts – nach 50 Meter finden'Se den Sven", hot a freindlicha Wohnungsnachbera gsocht. "Aha", hot die Carmen gedacht, "do kontrolliert'er woll grod aans von seina Restaurangs". Obber dess hot sich ols a Trugschluss raus gschtellt. Nooch 50 Meter schtand die Carmen neemlich vor – an weißn Imbiss-Woong mit der Aufschrift "Bei Sven", wo der schneidicha Gastronomie-Unternehmer heggstberseenlich aufn Grill seina Roster gebroodn hot. Die Carmen hot "Du olter Aufzwerner" gebläkt und hot dess italienischa Däschla und na Gertl in den Imbiss-Woong nei'gepfeffert.
Die hoffnungsvulla Romanzn iss an der Kopie gscheitert – und die Carmen iss weiderhin auf der Such noocheran Originol... GERCH
14.01.2006
Hof iss ja net grod a sindicha Schtadt, obber aweng woss gibt unner Nachtleem fei aa her – die Red iss von denner boor Etablissemangs, wo nachts a roda Lampn im Schaufenster brennt, damit die Männer aweng a Orientierung hamm, wenn'sa in der Finsternis unterwegs sänn.
Und wall nadirlich die hiesinga Damen ausn horizontaln Gewerbe a großa Konkurrenz driem in Eecher hamm, missn'sa ihrn Gästn in Hof scho aweng woss bieten, sunst lefft dess Gschäft net. Dessweecher hot sich der Bsitzer voneran Hofer Buff a bsondera Addrakzion ei'folln lossn: In der klan Bor, wo die leichtn Damen holb naggert aufn Hogger rum'sitzn und auf die Freier waddn, hot'er middn drinna a klana Biehna aufgebaut – und auf derra Biehna sollt etzert a Kledderschtanga inschtalliert werrn, wo die Weiwer dro rum danzn, um die Männer närrisch zer machn.
"Können Sie mir so eine Metallstange einbauen?", hot der Buff-Lui in ana Hofer Schlosserei gfrocht – und der Master hot geniggt.
"Ka Deema", hot der Franz gsocht – er hot ja in die Hofer Turnhalln mindestens scho zwa Dutznd Kledderschtanga inschtalliert, do iss so a Eisnschtanga im Buff aa ka Broblem, hot'er gedacht.
"Ibermorng kumm ich zern Ausmessn verbei", hot der Schlossermaster na weitern Ablauf gschildert, "und näggsta Wochn bau ich die Schtanga ei".
Zwa Dooch schpeter, am hellichtn Vormiddooch, hot der Franz sei Auto 100 Meter vor den Buff gebarkt. Er hot neemlich Angst k'habt, dass na aner sicht, wenn'er zer frieh um zehna ins Buff gett – nochert haaßt's gleich widder, dass der Franz a Perverser iss, der woss dahamm von seiner Oltn net genuch gricht.
So hot'er sei Kabbn dief ins Gsicht gezoong und iss vorsichtich mit san Metermooß und an Nodizblogg in derra klan Bor aufgedaucht, um olles auszermessn, obber do iss'na fast aweng die Luft weg gebliem: Am Dreesn saßn gleich vier junga Weiwer in Schtraps und Schtegglaschuh und hamm gschtrohlt wie Pfannakuhng, wall heit dess Gschäft scho so frieh am Dooch o'fängt.
"Hällo, Darling", hot a Neechera gsocht und wollt na Franz gleich mit aufn Borhogger nauf zerrn, obber unner ehrborer Handwerker hot sich mit Händ und Fieß gewehrt – er hot ja ganz woss annersch im Sinn k'habt. Freindlich hot'er gfrocht, ob der Scheff aa do iss, wall's doch um die neia Metallschtanga firn Deebl-Dänz gett, obber die vier Damen in ihrer franzeesischn Unterwäsch hamm bloß na Kopf gschiddlt, wall'sa net Deitsch konntn – fir ihr Ärbert wor dess aa net so wichtich.
Der Franz wollt etzert denner vier exodischn Weiwer klor machn, dass'er weecher an ganz annern Gschäftla do iss. "Ich nix so...", hot'er erglärt und hot dabei na Dauma zwischn Zeiche- und Middlfinger gschteggt.
Die Weiwer hamm aweng gekichert, wall dess hattn'sa verschtandn – bloß leider folsch. Denn der Franz wollt etzert endlich na Scheff berseenlich schprechn. "Wo ist Mann?", hot'er dessweecher dreimoll hinterernanner gfrocht – und do hattn die Damen werglich gedacht, dass der guda Franz a Schwuler iss, der woss im Buff auf der Such noocheran Kavalier wor.
"Hier nur Frauen", hot dann a Rodhooricha miteran russischn Dialeggt gsocht, "hier nix Mann für anderen Mann" – und dann hamm sich die Weiwer holb daab gelacht, wall'sa in Hof nuch nie derlebbt hattn, dass scho in oller Herrgottsfrieh a Schwuler in Ärbertskluft erscheint und Sex will. A Gligg, dass dann werglich der Scheff kumma iss und dess Gschäft widder in orntlicha Bahna gelenkt hot – und unner Handwerksmaster hot sich erleichtert na Schwaaß von der Schtern gewischt, wall so haaß iss'na ban Ärbern fei nuch nie worrn ... GERCH
21.01.2006
Dann hot die Danda Hermine na Vadder gfrocht, woss dä sei greßter Wunsch fir die zweita Leemshälft wär – und do hot des Gebartsdoochskind mit leicht glosicha Aang gsocht: "Ich winsch mir Gsundheit – und zwa Pfeer mitera schenn Kutschn, dass'mer am Sonndooch draußn in der Nadur immer a klana Ausfohrt machen kenna. Ich sitz mit die Ziegl vorn aufn Kutschbogg, neber mir die Gung – und hintn hoggn die Fraa, der Sohn und die Großmudder."
Obber die vom Vadder schee ausgemolta Idylle iss von ana Sekundn auf die annera in a Drama nei gschliddert. Die zwelfjähricha Dochder hot neemlich miteran aanzinga Sätzla na Vadder san Lieblingswunsch zerschteert: "Ich will net nebern Vadder sitzn, sondern hintn bei der Oma."
Der Vadder, der woss scho an klan in der Krona hänga k'habt hot, iss gleich fuchtich worrn. "Du hoggst dich neber mich vorn aufn Kutschbogg – und bassda!"
Die Gung hot zern Greina o'gfangt – und aferamoll wor a hefticha Diskussion im Gang, ob dess Maadla in derra Kutschn vorn sitzn muss oder ob sa mit ninter zur Großmudder derf. Der Schtreit iss fortner lauter worrn, der Vadder hot mit san feierrodn Kopf rum'gebläkt, dass in san Haus gemacht werrd, woss eer socht – und wenn'er will, dass die Carmen neber ihn Blatz nehma soll, dann hot'sa zer barriern, sunst gibt's'era, verschtandn?!
Etzert hot die Mudder ihr Carmen umarmt und gschtreichlt und selber zern Greina o'gfangt, wall der Vadder gor so hartherzich wor. "Loss holt dess arma Maadla ninter zur Oma", hot'sa gebeddlt, obber na Vadder hot der Bunsch inzwischn die Adern schwelln lossn. "Nix do", hot'er gebrillt, "die setzt sich neber mich – und Aus!!!"
Der Konfliggt im Wohnzimmer iss immer bedrohlicher worrn.
"Mir schtimma etzert ab", hot schließlich der Onkl Heiner vorgschloong – und dess Ergebnis wor, dass olla Männer firn Vadder die Händ nauf hamm, und die Weiwer fir die Carmen, die woss dann mit 13 zu 9 gewonna hot.
Der Vadder hot nuch aweng rum geknurrt und hot die Niederlooch miteran dreischtegginga Kraiterlikeer nunter gschpült, obber erchetz wie wor die guda Schtimmung ban Deifl.
Etzert hoffn olla, dass der Vadder net im Loddo gewinnt und werglich zwa Pfeer und a Kutschn o'schafft, dann gedd neemlich dess Deoder widder von vorn los... GERCH
28.01.2006
Letzta Wochn worsch widder so weid. "Ich hob heit frieh an frischn Hecht kaaft", hot'er der Familie sei Plänla mitgedaalt, "und ich hob vorhin im Kochbuch a scheens Rezept fir an ‚Hecht gespickt' gfunna".
Die Begeisterung bei der Familie hot sich in Grenzn k'holtn, dabei konntn die Mudder und die zwa Kinner nuch gor net wissn, woss sich do fir a Drama entwigglt.
Geecher elfa hot jednfolls der Wilhelm mit san Hecht die Kichntir hinter sich zugemacht. "Ich will in der näggstn Schtund net gschteert werrn", hot'er gsocht – und dann hot'mersch bloß nuch ab und zu aweng raschln heern, wenn der Wilhelm in san Kochbuch gebläddert hot.
Nooch ana holbn Schtund worn dann na Wilhelm seina wichtigstn Vorbereitunga mit Gwerzer und Kraiter und Pfanna erledicht – und etzert wollt der Masterkoch san Mordstrumm Hecht im Waschbeggn untern koltn Wasserschtrohl sauber abwaschn, bevor dass'er den schenn Fisch mit graacherta Schpegg-Schtiggla schpiggt. Obber wie der Wilhelm san Hecht unter na Wasserhohna aweng dreha wollt, iss'er mit die Finger von seiner linkn Händ in den Hecht sei aufgerissns Maul nei'kumma – und ban schnelln Rausziehng sänn drei Finger in die messerscharfn Zeh hänga gebliem, die wossn bei den Raaber schreech ninterwärts wachsn, damit die Beute nimmer ausn Maul raus ko. Vuller Schmerz hot etzert net der Fisch, sondern unner Wilhelm an Schnelzer gemacht, dass den Hecht sei Maul gor ganz zugeklabbt iss – und dann hot'mer aus der Kichn an ferchterlichn Schraa k'heert, wie wenn aner abgschtochn werrd.
Fimf Sekundn schpeter iss der Wilhelm miteran Bläker ins Wohnzimmer rei'gewercht kumma – an die Finger von seina linkn Händ wor der dooda Hecht k'hängt. Kerl, wor dess etzert ein Deoder! Mit Messer und Gobl, min Korknzieher und mit der Beißzanga hamm die Mudder und die Gunga erscht na Hecht dess Maul aufgemacht und dann na Vadder seina Finger vorsichtich ausn scharfn Gebiss geleest. Na Vadder hot'mer bei derra Obberazion schreia heern bis naus nooch Kretnbruck. Während der Wilhelm dann min Daxi zer san Hausorzt gfohrn iss und a Deddanus-Schpritzn gricht hot, iss dahamm widder Friedn ei'gekehrt. Die Mudder hot dawaal na "Hecht gespickt" in der Kichn vollendet, und zwor so, wie's im Kochbuch schtand – und net "à la Wilhelm".. . GERCH
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