Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com07.10.2006
Die Friedl lebbt allaans in ihrer Wohnung in Neihof. Ihr Mo iss vor drei Johrna gschtorm – die Nachbern behauptn heit nuch, dass der arma Deifl nuch a scheens boor Jährla vor sich k'habt hätt, wenn'na die Friedl net so gor sehr auf die Nervn ganga wär. Die Friedl hot zwor aweng gedrauert, obber dann hot'sa sich schnell in a "lusticha Widdwe" verwandlt – boll wor'sa a Wochn in Mallorca, boll auf ana Kreizfohrt im Middlmeer, dann ban Dörggelen in Meran und anschließnd zern Abnehma auf ana Fastnkur in Oberschtaufn.
Dess aanzicha Broblem in ihrn schenn Leem wor dahamm ihr blaua Wellnsiddich "Hansi", wall'sa den Vogl holt jedsmoll zern Nachber bränga musst, wenn'sa in Urlaub gfohrn iss. Der "Hansi" wor a gelehricher Wellnsiddich – und die Friedl hot'ner sogor aweng dess Redn beigebracht. "Mammma", hot'er der Vogl immer aus san Keefich gegrächzt, wenn die Friedl ins Wohnzimmer rei'kumma iss – und mit den Kunstschtiggla hot der "Hansi" san Fraala immer a großa Freid gemacht.
Obber letzta Wochn iss in der Wohnung vom Nachber Fritz die Kaddaschtrofn bassiert.
Der hilfsbereita Mo hot neemlich widder moll na "Hansi" samst Keefich bei sich dahamm schteh k'habt, während die Friedl aferan Schiff aufm Nil Urlaub gemacht hot. In seiner Gudmiedichkeit hot obber der Fritz net bloß der Friedl ihrn Vogl versorcht, sondern gleichzeidich aa die Katz vom Bruder..
Die fremma Katz wor na ganzn Dooch im Fritz san Wohnzimmer vor derra Kommodn geleeng, wo der Keefich samst na "Hansi" draaf schtand – und sie hot dauernd wie hibbnodisiert den blaua Vogl beobacht. Auffallend oft hot sich die Miez mit der Zunga die Libbm abgeleggt, obber der Fritz hot die Gfohr net gewiddert – bis dann der "Hansi" ban Fiddern darchs offna Tirla ausn Keefich raus gfloong iss, erscht aweng auf der Gardina-Schtanga saß, dann nooch untn gfladdert iss und vom Bodn a boor Brodbreeserla aufbiggn wollt.
Do hot die Katz an Hupfer gemacht, na "Hansi" hot'mer nuch zwamoll "Mammma – Mamma" schreia heern – und dann wor von den Wellnsiddich nix mehr zer sehng, außer a boor blaua Federn an der Katz ihrn Maul.
Der Fritz wor außer sich! Wie sollt'er dä den Vogl-Mord der Friedl klor machn?! Er hot entschiedn, dass'er ihr ka Wertla von den Ungligg derzellt, sondern fir 20 Euro an neia blaua Wellnsiddich kaaft – und na Keefich samst Vogl einfach widder zerrigg gibt, wenn die Friedl näggsta Wochn aus Ägybbdn hamm kimmt.
So hupft also seit drei Dooch im Fritz san Wohnzimmer a neia Wellnsiddich im Keefich rum. Und damit die Friedl net misstrauisch werrd, will etzert der Fritz na Wellnsiddich ineran Schnellkurs sogor nuch dess Redn beibränga. Jedn Dooch hoggt der verzweiflta Mo zwa Schtund lang vor na Keefich und socht dauernd "Mamma...Mamma...Mamma", obber der Ersatz-"Hansi" iss scheint's fir die Dressur aweng zer daab. Er sitzt bloß do, wagglt min Kopf und schaut aweng bleed – der Fritz hot die Befirchtung, dass ihn selber aa so gedd, wenn näggsta Wochn die Friedl unter der Tir schtedd... GERCH
14.10.2006
Der Jonas hot sich zer san 10. Gebartsdooch woss ganz woss Bsondersch gewinscht: "Ich meechert amoll in Minchn aufs Oktoberfest geh – do iss ja olles vill gresser und schenner wie aufm Hofer Volksfest!"
"Und vor alln vill deirer", hot der Vadder ergänzt und hot na Sohn san Wunsch gleich moll abgelehnt. Obber so einfach lässt sich der Jonas fei net abschpeisn – und af zerletzt hot'er sei Gligg ban Opa und bei der Oma browiert. Die hamm den dauerndn Gequengl von ihrn Enkerla schließlich noochgeem und sänn mit den Gunga am vorletztn Samsdooch in oller Herrgoddsfrieh min Ziechla nooch Minchn nunter gemacht. Aufm Oktoberfest wor der kla Jonas begeistert, wie'er die Haufm Budn und Karusells, die Schießschtänd und dess Riesnrood, die Fischbrooderei und die Zuggerwaddn gsehng hot. Obber am ollermastn wor der Buu von derra großn Achterbohn beeindruggt, wo dess Weecherla mit die schreiendn Leit nauf und nunter und darch die Kurvn gedonnert iss – und middn drinna in derra holsbrecherischn Fohrt an dreifachn Luuping gedreht hot.
"Ich mecht aa amoll fohrn", hot der klaa Jonas gebeddlt, obber der Opa hot gleich abgewunkn. "Do dreht's mir scho ban Hieschaua na Moong rum", hot'er gsocht, "kana zeh Pfeer bränga mich do nauf!" Obber die Oma hot sich fir den Wunsch vom Enkerla widder moll ols Schwachschtell erwiesn! Der Gunger hot sei Großmudder so lang gebenzt, bis dass bei der oltn Fraa der Widerschtand zamm'gebrochn iss. "Also guud", hot'sa schließlich gsocht, "nochert fohrn holt miir zwaa – und der Opa ko dawaal in der Löömbräu-Halln a Mooß Bier drinkn".
Während sich also der Opa in derra Halln erscht moll ziemlich geärchert hot, wall'er fir die Mooß 7 Euro und firsch holba Hähnla fast 9 Euro hie'bläddern musst, ging's der Oma auf derra Achterbohn nuch vill schlimmer: Die rasanta Hellnfohrt und die drei Luupings hamm ihr neemlich na Rest geem! Nooch na Ausschteing wor'sa keesweiß im Gsicht, hot koltn Schwaaß auf der Schtern k'habt und am ganzn Kerper gezidderd, dann iss ihr schwarz vor die Aang worrn und sie iss bewusstlos umgfolln. Sofort worn a boor Leit do und hamm sich um dess arma Achterbohn-Opfer gekimmert. Im Sani-Raum fir "Erste-Hilfe" iss die Oma widder aufgewacht: im Arm a Noodl – und ieber ihr a Schlaichla und a Flaschn, damit ihr zamm'gebrochner Kreislaaf mit Infusiona schtabilisiert werrn konnt. Bis die Oma widder einichermooßn aufm Damm wor und mit ihrn Jonas driem in der Löömbräu-Halln ihrn Oltn fir die Riggfohrt abhulln wollt, worn fast drei Schtund verganga – und etzert hot sich der Opa ols Notfoll erwiesn: Er hot neemlich san Ärcher iber dess deira Bier inzwischn mit drei Mooßn nunter gschpült und saß ziemlich bsuffn middn unter acht Weiwern voneran Rosnheimer Keglclub – um san Hols hing a Lebbkuhng-Herz mit der Aufschrift "Unser Liebling".
Ums Hoor hätt die Oma an zweitn Kreislaaf-Kollabbs gricht, wie'sa ihrn Oltn zwischn denner Weiwer entdeggt hot – und es wor fei a ziemlich schlechta Schtimmung auf der Hammfohrt im Ziechla. Bloß der klaa Jonas wor gligglich und hot jedn gsocht, dass die Achterbohn so schee wor und dass'er schpeter amoll bei der Bundeswehr Billood ineran Kampfflugzeich werrn will – a Wunsch, wo die Oma gleich widder nooch Luft gschnabbt hot... GERCH
21.10.2006
Der Hans lebbt mit seiner Elfriede ineran schenn Haisla draußn am Schtadtrand. Frieher hot'er ban Düff geärbert, obber seit drei Johr iss'er im Ruheschtand und hot endlich Zeid fir san grußn Gaddn. Wie der Hans letzta Wochn grod sei Hainbuch-Heggn mitera Mordstrumm-Scheer gschniddn hot, dass die Ästla bloß ner so weg'gschpreißlt sänn, iss der Fritz am Zaun aufgedaucht, a weid entfernter Verwandter, der woss ols Rechtsanwolt ärbert und mit seiner Familie ineran Bungaloff in Konnerschraath wohnt.
"Mensch, Hans", hot'er gsocht, "ich hob doch dahamm vor na Haus aa so a Hainbuch-Heggn. Konnst dä net amoll mit deiner grußn Scheer kumma und die boor Meter schneidn? A Kästla Bier iss scho drinna..."
"Ka Deema", hot der Hans geniggt, "morng bi ich draußn bei dir."
Am näggstn Dooch iss der Hans in Konnerschraath vor der Haustir gschtandn – in der ann Händ die riesicha Heggn-Scheer, in der annern a Daschn mit der Ärbertsmonduur. Im Schupfn hot der Hans dann san oltn Overall o'gezoong, wo auf der Brust nuch dess Schildla "TÜV" draaf wor, und aufn Kopf hot'er sei Kabbn aufgsetzt, wo vorn aa nuch "TÜV" draaf schtand. Dann hot'er sei eleggdrischa Heggn-Scheer ei'gscholtn und los ging's, dass die Zweichla und Blädder darch die Luft gewerblt sänn.
Wenn der Hans zwischndarch amoll von seiner Ärbert aweng aufgschaut hot, iss'na aufgfolln, dass neemdro a Nachber ausn erschtn Schtogg min Feldschtecher olles beobacht hot – und zwa Dooch schpeter wor na Hans sei Aufdridd dess Hauptdeema am Schtammdisch. "Schtellt eich ner vor", hot der Mo im Wertshaus derzellt, "bei man Nachber hot fei der Düff die Heggn gschniddn. Wohrscheins gibt's do a neia Vorschrift von der EU, wie hoch und wie braad olles saa muss – und ols Rechtsanwolt iss mei Nachber immer ganz genau".
Am Schtammdisch iss a langa Debaddn in Gang kumma – und olla hamm'sa auf die EU und denner ihra Haufm Gsetzer und Vorschriftn gschimpft. Dass die Brissler Birrokradn vor nix zerrigg schreggn, hot der Wert gsocht, sicht'mer ja an die Banana und Garkn. "Wenn die net grumm genuch sänn, missn'sa fei widder ei'gschtampft werrn."
Auf jedn Foll hamm die Schtammdisch-Brieder ihrn Kumpl etzert beaufdroocht, dass'er na Nachber san Gaddn weider beobachtn soll. Und olla sänn'sa scho gschpannt, wo die "TÜV"-Blaggeddn no'kimmt – vorn an die Haustir oder direkt neber die Hainbuch-Heggn, wo'sa eingtlich hie k'heerert... GERCH
Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com