01.07.2006

 

Zwa Geister schteing iber na Friedhofszaun

Friedhofgschichtn sänn ja fast immer aweng gruslich, wall'mer sich nie ganz sicher iss, ob nachts net werglich geheimnisvulla Gschtaltn rum'geistern – oder gor sedda schwarzgschminkta Sadanistn in ihra dunkln Gewänder, die wossn um Middernacht a zwischn die Greeber a schwarza Messn feiern.

Auf unnern Friedhof driem an der Plauener Schtraßn muss'mer ollerdings ka Angst hoom, wall do gedds vill bescheulicher zu. Bloß die oltn Weiwer, die wossn sich jedn Dooch im Friedhof dreffn, um ihra ihra verschtorma Männer aweng zer gießn, missn aufbassn, dass'sa sich net verwaafn.

Do werrd neemlich gern aweng von die friehern Zeidn derzellt und dass net seltn der Mo zu Lebbzeidn scho a elender Kribbl wor. "Godd hob ner drotzdem selich", haaßst's dann immer – und dodermit sänn seina ausschweifendn Wertshaus-Eskabaadn vergessn und vergeem.

Allzu lang derf'mer sedda Schwätzla im Friedhof obber net ausdehna, wall neemlich um holbneina dess großa Tor zugschperrt werrd. Dann kimmst nimmer raus und konnst die Nacht aferan Bänkla middn zwischn die Greeber verbränga.

A sedda Nacht hot letzta Wochn na Franz und seiner Olga gedroht. Die hamm amds draußn in Haadt bis karz nooch achta nuch aweng Golf gschpillt. Wie'sa dann aufm Hammweech im Auto am Friedhof verbei gfohrn sänn, hot die Olga gsocht: "Holt amoll o – mir kenna nuch na Onkl Friedrich aweng dess Grob gießn. In derra Hitz kibbn doch die Blummer so schnell um."

Der Franz wor von derra die Idee gor net begeistert. "Dess iss doch firn Friedhof scho vill zer schpeet", hot'er gsocht, "außerdem knurrt mir der Moong, ich hob Hunger wie a Bär!"

Schließlich hot sich die Fraa darchgsetzt. Der Franz und die Olga sänn also nei na Friedhof, hamm na Onkl Friedrich gegossn, hamm do und dart nuch aweng die Grobschtaa betracht, und dann wollten'sa widder naus ausn Friedhof und hamm fohrn.

Obber Dunnerwedder – etzert wor dess Tor scho zugschperrt!!! Die zwa Leitla hamm an der Friedhofskerng und am Neemgebäude geklopft und "hallo" gebläkt, obber do wor ka Mensch mehr do. An der Leinghalln hamm'sa sich doch net klopfn traua – wer was, wer wass, wer wass?!

"Mir missn ibern Zaun drieber schteing", hot dann der Franz die Looch schtrategisch analysiert. Obber seiner Fraa hamm gleich die Knie gschlaggert. "Do sänn doch so gfährlicha Eisnschpitzn oom auf die Schtanga", hot'sa gejammert, "do wemmer ausrutscht, werrd'mer fei aufgschpießt!"

"Dann hammer net weid", hot der Franz mit aweng Galnghumor gsocht, "dann kenna'mer gleich do bleim!"

Schließlich sänn die zwa zur Daad gschriddn. Die Olga hot sich ollerding ziemlich gscheemt, wall'sa ihrn enga Rogg bis zern Bauch nauf schiem musst, sodass'sa in die blankn Schlipfer do schtand, obber annerscht hätt'sa net auf den Eisnzaun nauf kleddern kenna.

Der Franz hot dann von untn gedriggt und gschoom – und endlich, endlich wor sei Olta iber die Eisnschtanga drieber und iss auf der annern Seitn vorsichtich widder ro'gerutscht. Der Franz selber hot dann selber mit den verreggtn Zaun gekämpft, obber schließlich iss aa er unversehrt drieber kumma. Verschwitzt und mit klatschnassa Hoor worn die zwa dann hausn an der Plauener Schtraßn gschtandn – do hattn'sa fei nuch amoll Gligg!

A olta Fraa hot den Vorgang aus der Entfernung mit ihra schwachn Aang beobacht. Die hot wohrscheins gedacht, dass in der Dämmerung zwa Geister aus die Gräber raus sänn und gemeinsom na Friedhof verlossn hamm.

Kerl, dess wenn'sa morng ihrn Freindinna ban Gießn derzellt... GERCH

08.07.2006

 

Schmerznsschrei nachts um holbzwelfa

Na letztn Diensdooch werrd der Hans sei Leem lang net vergessn – dabei hot fei olles so schee o'gfangt. Amds um neina hamm doch die Deitschn geecher Italien gschpillt, und der Hans hot extra zwa Nachbern, an Ärbertskolleeng und san Schwoocher Fritz scho auf sechsa zer sich ei'geloodn. "Ich hob a Fässla Bier besorcht", hot der Hans gsocht, "und mir grilln vorher aufm Balkon a boor Brodwärscht".

Die Freind worn begeistert. Um bunkt sechsa worn'sa olla viera draußn am Voglheerd am Hans seiner Wohnungstir gschtandn – in schwarz-rood-goldna Hemmer, die deitscha Fohna in die Händ, sogor auf die Baggn hattn'sa die Nazionol-Farm nauf'gemolt. Die Männer hamm sich auf die Brodwärscht, auf dess Bier und hinterher auf na deitschn Siech gfreit, obber leider wor der Amd verhext!

Dess Malläär hot o'gfangt, wie der Hans die Brodwärscht aus der Kichn k'hullt hot. "Die rieng fei aweng komisch", hot na Hans sei Fraa gsocht. Der Hans hot dann aa san Gimbl no k'holtn – und werglich: "Die worn zer lang in derra Hitz im Auto geleeng", hot der Hans fachmännisch festgschtellt.

So blieb nix weider iebrich, wie dass der Hans machn musst, woss'er an den Dooch unbedingt vermeidn wollt: ausn italienischn Restaurang fimf Pizza hulln! "Ausgerechnt heit", hot'er gejammert, "wo'mer die Itagger wegbutzn, miss'mer vorher denner ihr Zeich essn!" Der Hans hot ja scho extra san "Vino rosso della Casa" aus die Abruzzn net serviert, den woss'er immer im 5-Lidder-Kannister im Subbermarkt kaaft – schtatts dessn hot'er fir 2,99 Euro a Fläschla "Riesling-Spätlese" von der Mosl im Kiehlschrank kolt gschtellt. "Die werrd karz vor na Anpfiff gekepft, dann schtoß'mer aufn deitschn Siech o", hot der Hans gschtrohlt.

Um fimf Minuddn vor neina, karz bevor im Fernseher und dahamm die Nazionol-Hymne gsunga worrn iss, hot der Hans na Korknzieher in die Weinflaschn nei'gedreht. Dann hot'er gezoong, obber Dunnerwedder: der Korkn hot kan Rugger gemacht! Der Hans hot etzert dess Fläschla zwischn seine zwa Knie geglubbt und min Korknzieher gezoong, gezoong, gezoong – aferamoll erschtarrt der Hans middn in seiner Bewechung und bläkt vor Schmerzn wie a gschtochna Sau: "Mei Greiz, mei Greiz!!!"

Etzert holt dich fest und lach net: Der Hans hot fei an Bandscheim-Vorfall k'habt – und do wor der Amd nadirlich geloffn. Vorsichtich hamm die Kamerodn ihrn verletztn Freind aufs Soffa geleecht und dess Soffa direkt vor na Fernseher gezerrt – und karz noocheran schwern Faul am Ballack, woss der Dokter Müller-Wohlfahrt im Dortmunder Schtadion an der Seitnlinie behandlt hot, iss aa im Hans seiner Wohnung der Notarzt ei'gedroffn und hot na Hans a Schmerzschpritzn geem. Die hot gewirkt bis weid in die Verlängerung nei, obber dann iss's mit die Deitschn in Dortmund und min Hans aufm Soffa fortner schlimmer worrn. Wie dann die Italiener nachts um holbzwelfa dess erschta Tor gschossn hamm, hot der arma Hans gschriea wie am Schpieß – und seina Kamerodn wusstn net, ob dess a Schmerznsschrei weechern italienischn Tor wor oder weechern Bandscheimvorfoll... GERCH

15.07.2006

 

Der Manfred und sei Circus-Nummer

"Equilibrist" ist a seltner Beruf – dess sänn neemlich die Gleichgewichtskinstler, die wossn ihra Kunstschtiggla im Circus zeing. Die ann Equilibristn machn aufm Hochtrabeez an einarmichn Handschtand, annera schpringa ols Saaldänzer an Dobblsalto, obber die mastn schongliern mit klana Bäll, mit Raafn und brennenda Faggln.

Der Manfred aus Neihof ko olles gleichzeidich – er iss weltweid dess gressta Dallent ols Equilibrist, obwohl'er seit 24 Johr sei Geld ausschließlich ols Hilfsarbeiter aufm Bau verdient. Unner Manfred hot a Gleichgewichtsgfiehl, wo'sa im Circus Krone vor lauter Schtauna die Aang aufreissn deetn. Am letztn Wiesnfest aferan Dorf im Landkreis hot'er von seina unglaublichn Fehichkeitn widder moll a klana Kostprob geem.

Der Manfred hot im Festzelt mit zwa Fischbreedla und a boor Brodwärscht erscht moll a orntlicha Unterlooch gschaffn, dann sänn in karzn Abschtändn drei Mooß Bier an san Zäpfla verbei gerauscht. Nooch den Aufgallobb hot der Manfred obber immer nuch schtechendn Darscht k'habt, den hot'er nooch ana karzn Bausn mit ana weitern Mooß und miteran dobbltn Obstler gelescht.

Etzert iss der Manfred langsam in Fohrt kumma – und die Musigg hot'na reglrecht beflieglt. Mit seina linkn und rechtn Nachbern iss der Manfred immer eftersch auf die Bänk und auf die Disch nauf und hot gschunklt und gsunga.

Dann, nooch der fimftn Mooß Bier, kam sei großer Aufdridd ols Equilibrist!

Mit der frisch ei'gschenktn Mooß in der rechtn Händ hot der Manfred erscht die Bänk und dann die Dischbladdn erklomma – so schtand'er wagglert do und hot sich bloß an san Biergruuch festk'holtn. Vorn hot die Kabelln "Die Krüüüüge hooooch!!" gfordert – und wie unner Manfred den Befehl ausfiehrn wollt, muss na ana von hintn aweng min Ellerboong derwischt hamm.

Der Manfred hot jednfolls an Schnelzer nooch vorn gemacht und iss vom Disch ro'gschterzt, an der Bänk und an zwa Nachbern verbei gschrammt und wor af zerletzt aufm Bodn geleeng. Jeder annera hätt sich bei an seddn Schturz dess Bier drieber gschidd, obber net der Manfred – der hot in denner dramaddischn Sekundn sei außerorntlicha Begabung ols Equilibrist unter Beweis gschtellt: In jeder Faasn von san Schturz wor sei ganza Konzendrazion bloß nuch aufs Bier gericht, und er hot den Mooßgruuch mit den äußerst wertvulln Gerschtnsaft so gschiggt in der Händ balanciert, dass ka aanzichs Drepfla raus gschpritzt iss, obwohl der Manfred selber kopfieber nunter gegracht wor und sich zwamoll gedreht hot.

Mit ziemlicha Brellunga am Hintern, an die Ribbm und am linkn Oberarm und miteran faustgroßn Hernla auf der Schtern hot sich unner Hobby-Equilibrist widder aufgerabblt – und dann ols Erschte-Hilfe an kräftinga Zuuch aus san unversehrtn Mooßgruuch gemacht.

Die Nachbern am Disch hamm Beifoll geklatscht und worn sich aanich: "Mit derra Nummer ko der Manfred jederzeid im Circus Krone auftretn, do sänn sogor die chinesischn Schonglöre a Dregg dageecher..." GERCH

22.07.2006

 

Im Geing-Solo hamm die Abfiehr-Dropfn gewirkt

Letzta Wochn iss der Hans 60 Johr olt worrn – und do gab's dahamm a großa Feier mit 35 Verwandta und Freind. Ols Hehebunkt von derra Feier wor der Aufdridd voneran oltn Schulkamerodn geplont, der woss auf der Geing na Hans sei Lieblingsschtigg schpilln sollt, nämlich die "Sonate A-Dur opus 42 Nr. 2 für Violine allein" von Max Reger, der wor ja a weltberiehmter Kombonist ausn Fichtlgebirch.

Etzert muss'mer wissn, dass na Hans ols junger Mo die ernsta Musigg nuch net so begeistert hot. Sellmoll wor'er erra auf die Schloocher von der Hitparadn gschtandn, obber im Lauf von san Leem hot sich musikalisch die Wandlung vollzoong vom Max Greger zum Max Reger – und do wor dess Violin-Solo nadirlich firn Hans a bsondersch feinsinnigs Gschenk zer san 60. Gebartsdooch. Obber leider iss aus derra musisch hochwertinga Auffiehrung a Lachnummer worrn!

Ols Solist iss extra der Schulfreind Heiner, der woss seit villn Johrna in Hamburch lebbt und do droom ols Geiger ineran Orchester sei Geld verdient, vier Dooch vorher nooch Hof gereist. Er hot sich in seiner oltn Haamet aweng umgschaut – und dabei iss der Feingeist immerzu an die gudn Hofer Wärscht hänga gebliem. In reglrechta Wärschtla-Addaggn hot sich der Ex-Hofer mit Wienerla und Gnagger, mit "Bauern" und Brodwärscht na Ranzn vull gschtopft. A sedda radikala Umschtellung in der Ernährung hamm leider sei Moong und sei Darm net mitgemacht – der Geing-Heiner konnt jednfolls drei Dooch lang net aufs Klo geh. "Mei Bauch iss wie ausbedonniert", hot'er gejammert, "und ich hob jedn Moment dess Gfiehl, dass ich blatz!! Ich brauch dringend a Abfiehrmiddl!"

Also iss'er inera Abbodeekn ganga. "Schütten Sie von diesem Fläschchen zehn Tropfen in ein Glas Wasser", hot der Weißkiddl gsocht, obber der Heiner wor so schlecht beinanner, dass'er sich an Dregg um die Dosierung gekimmert hot. Hausn auf der Schtraßn hot'er sich gleich des holba Fläschla direkt in die Guschn nei'gschitt – und dodermit hot dess Drama san Anfang genumma.

Drei Schtund schpeter wor dann auf der Gebartsdooch-Feier na Heiner sei Solo dro. Die "Sonate A-Dur opus 42 Nr. 2" hot ja drei Sätz – a jeder dauert drei bis vier Minuddn, obber af derra Feier iss dess Kunstwerk ziemlich zamm'gschrumpft. Wie neemlich der Heiner die Geing grod an san Hols o'setzt, verschpiert'er a komischs Grummln in san Bauch – ausgerechnt etzert hot die Iberdosis vom Abfiehrmiddl zern wirkn o'gfangt, obber frooch net, wie!!! Middn im erschtn Satz iss na Heiner der kolta Schwaaß auf der Schtern ausgebrochn und er hot seina Orschbaggn zamm'gezwiggt. "Allegro", also "lebhaft" sollt dess Tempo fir die Geing saa, obber der Heiner hot in seiner Not in Hochgschwindichkeit gfiedlt wie a ungarischer Zigeiner. A fachkundicher Gast iss ganz misstrauisch worrn. "Der spielt doch viel zu schnell", hot'er san rechtn Nachbern ins Ohr gfischbert. Obber na Heiner wor a sedda Kridigg vellich warscht, er wollt einfach schnell fertich werrn und naus aufn Abbert. Im Laafschridd iss'er dann nooch na erschtn Satz aufs Klo gewercht – und do drinna hätt's na boll zerrissn. Sogor im Wohnzimmer hot'mer Donnerschleech k'heert, obwohl am Himml ka aanzicha Gewidderwolkn gsehng worrn iss.

Nooch fimf Minuddn kam dann unner Virtuose entgrampft und mit geleestn Gsicht widder zerrigg und hot auf der Geing na zweitn Satz in Angriff genumma – etzert schee langsam, wall ja der middlera Daal "andantino" gschpillt werrn musst. Obber auf Schluss zu hot der Heiner fei scho widder im Bauch woss gschpiert – und er hot vorsichtsholber min Fiedlboong widder Gas geem.

Am End vom zweitn Satz hot unner Musikant dess Gfiehl k'habt, dass'er trotz den dauerndn Gequagger im Bauch na driddn und letztn Satz mit aweng Disziplin gor schafft, bevor der näggsta Darm-Tsunami kimmt – und hot gleich los'geleecht, und zwor "prestissimo". Der Max Reger seelich hot zwor fir den Schlussdaal sowieso dess schnellsta Tempo vorgschriem, obber so rasant wie aufm Hans san Gebartsdooch iss der dridda Satz von den "opus 42 Nr. 2" nuch nie gschpillt worrn.

Es wor obber aa heggsta Zeid, dass die Sonatn zer End ganga iss: Im Geiger san Bauch iss neemlich inzwischn der Kessldrugg auf vier Atü gschtieng, und es wär ums Hoor vor die Gäst zur Kaddaschtrofn kumma – im ollerletztn Moment hot der Heiner nuch die Kurvn gricht! Middn im Abblaus hot der Kinstler sei Geing in die Eggn gschmissn und iss im Dauerlaaf darchs Wohnzimmer gflitzt – und von draußn hot'mer dann an gewoltinga Schlussakkord k'heert, der woss fei im Max Reger seina Notn gor net vorkumma iss... GERCH

29.07.2006

 

Die Maria Thun und a Moslem im Baumarkt

Der Konrad schtudiert Betriebswirtschaft – und do lernt'er, dass dess wichtigsta im Leem "Optimierung" und "Effizienzsteigerung" iss. A sedda Erkenntnis, socht'er, gilt nadirlich aa fir dess klana Gärtla hintern Haus, wo sich der Vadder und die Mudder iber ihra Kohlrabi und Radiesla freia, iber die Bohna und na Kopfsallood, iber Garkn, Dommaadn, Bedderla und Schloddn.

"Ihr müsst den Garten unbedingt optimieren, damit sich die Erträge verbessern", hot der Konrad kerzlich empfohln, "das geht am besten mit schnell wachsenden Gemüsesorten und mit reichlich Kunstdünger".

"Du schpinnst woll", hot der Vadder gsocht, "dann konnst dess Gmies selber fressn! Do schmeggt doch olles gleich und mer ko a gelba Ruum nimmer voneran Reddich unterscheidn – nanaa, mir pfeifn auf die Obtimierung und bleim bei unnera bewährtn Meddoodn, wo'mer uns voll und ganz auf die Maria Thun verlossn!"

Die Maria Thun iss a beriehmta Gärtnera, die woss nooch na Mond ärbert und schlaua Biecher schrabbt. Ihr "Effizienzsteigerung" hängt dafoh ab, ob der Mond aufschteigt oder abschteigt, ob Neimond oder Vollmond iss, ob sich der Planet Mars grod vor die Jungfrau schibbt oder ob sich die Venus auf die Lichtregion Waage zubeweecht – in sedda Konschtellaziona ko'mer dann Radiesla erntn so groß wie die Kerbis oder Schlangagarkn wie die C-Schlaich von der Freiwillinga Feierwehr.

Obber letzta Wochn hot na Konrad sei Vadder woss derlebbt, do sänn fei sogor der Maria Thun ihra Dibbs a Dregg dageeecher! Er hot neemlich am Mondooch im Baumarkt an neia Rosnmeher kaaft, obber wie'er dess Ding dahamm gleich moll ausbrowiern wollt, iss der Modoor ums Verreggn net o'gschprunga.

Der Vadder hot zwor dauernd an den Schnirla gezoong, dass'na in derra Brieglhitz die Brieh hintn und vorn ro'geloffn iss, obber es hot nix genitzt – der Modoor hot kan Zugger gemacht.

Der Vadder hot gflucht und gschwitzt – und schließlich hot'er den Rosnmeher auf san Anhänger nauf gewucht und iss vuller Zorn widder in den Baumarkt nei. "Eiern Mist kennt'er zerrigg nehma", hot'er den Verkaifer o'geblefft, obber der hot sich net aus der Ruh bränga lossn. Er hot karz moll an den Schnirla gezoong – und sofort hot der Modoor geduggert.

Aweng bescheemt iss der Vadder mit san Rosnmeher widder hamm gemacht, hot'na vom Anhänger ro'gezerrt und wollt'na gleich im Gaddn o'lossn. Obber es wor wie verhext: Der Vadder hot an der Schnur gezerrt – und der Modoor iss und iss einfach net o'gschprunga.

Also hot der Vadder san Rosnmeher widder aufn Anhänger geloodn und iss a zweits Moll nei na Baumarkt – und woss maanst, woss dart bassiert? – Der tirkischer Verkaifer zicht am Schnirla, und scho lefft der Modoor wie a Eins!

"Dess gibt's doch net", hot der Vadder gschtaunt, "wie machn dä Sie dess?"

Der Derk hot aweng gelächlt. "Ich Moslem", hot'er gsocht, "ich ziehen Schnur in Richtung Osten, wo Mekka liegt, dann geht." Etzert hot's der Vadder genauso gemacht – und werglich: Der Modoor iss sofort geloffn wie a Fleetla.

Mit derra werdvolln Erkenntnis iss der Vadder widder hamm gfohrn, hot na Rosnmeher hintersch Haus gfohrn und hot sei Fraa, na Sohn Konrad und zwa Nachbern zu ana schpiriduelln Vorfiehrung um sich versammlt.

Dann hot'er na Rosnmeher nooch Mekka ausgericht und karz in Richtung Ostn am Schnirla gezoong – der Moddor wor sofort do und hot geduggert wie a Nehmaschina.

Die Erfohrunga von der Maria Thun und von den tirkischn Verkaifer im Baumarkt sänn zwor aweng mysterjees, obber mer ko fei dodermit Haus und Gaddn ganz schee obtimiern – do hot sogor unner kimpfticha Wissnschaftler Konrad gschaut wie a Aachhernla, wenn's blitzt... GERCH

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