06.05.2006
Obber die Middernachts-Sauna iss fei a Dregg geecher die neista Idee aus der Schteemer Eggn: Etzert wolln'sa Wein o'baua! Zwor behauptn'sa, dass die Carlsgriener ihrn kimpftinga Wein selber saufm wolln, obber in Wohrheit iss der ganza Weinanbau a Werbeaktion fürsch benachborta Bad Schteem. Denn zeran richtinga Kurort k'heert immer a Heilwasser – do boodn die Krankn drinna oder sie drinkn's in klana Schliggla, wall's zwor gsund iss, obber mastns aweng olwer schmeggt.
Dass'mer obber kimpftich aa Wein ols Heilwasser in die Kurbehandlung mit ei'bezieht, iss a ziemlich revolutionära Idee – do musst fei erscht amoll draaf kumma!! Wohrscheins sänn die Bad Schteemer und die Carlsgriener biblfesta Leit und wissn, dass sellmoll bei derra Hochzich in Kanaan mit großn Erfolch Wasser in Wein verwandlt worrn iss – und do werrn'sa sich im Gmaarood gedacht hamm: "Dess mach'mer aa!"
Letzta Wochn hamm'sa also werglich die erschtn Rebschteggla gepflanzt: a winterfesta Sortn, die woss net amoll am Nordbool derfriern.ko. A sedda Schpeziol-Zichtung brauchst holt hintn im Frangnwold, sunst brängst neemlich kana Weindraum hoch.
Die Qualideet voneran Wein schteicht ja langsam o – vom "Chateau Migrän" iber die Schpeetlesn und Auslesn bis zern edlstn Dropfn, wo a Fläschla sovill kost wie zwa Wochn Urlaub im Bayerischn Wold: der Eiswein, wenn die klan Draum erscht nooch na erschtn Frost abgezupft werrn derfn. Hintn im koltn Frangnwold gibt's na Eiswein aa im Hochsommer – im Geist sieh'ich unnera Winzer im August neber der oltn Schprungschanzn im Weinberch rum hantiern, wie sa in digga Wintermäntl, mit Händschich, Schol und Ohrnschitzer ihra Bonsai-Rebschteggla schneidn.
Ich frei mich heit scho auf dess erschta Fläschla "Feuriges Schanzentröpflein" oder "Spitzberger Vögelein" oder "Carlsgrüner Veltliner" – mer muss holt jedsmoll nuch a Lefferla Zugger mit ins Glos nei schiddn, damit's ann net zu sehr die Guschn zamm'zicht.
Miteran seddn herbn Frangnwold-Wein werrn dann die Schteemer Gäst ihr Schroth-Kur machn, wo'sa bloß droggna Breedla und Weißwein grieng, damit'sa abnehma. Dann siggst die benebltn Kurgäst reihaweis auf der Brommenadn und in den schenn Bark rum'dorkln – immer frisch aufgfillt mit den neia Schteemer Heilwasser ausn Boggsbeitl. Und es werrd net lang dauern, dann gricht Bad Schteem an Noma wie der franzeesischa Wallfohrtsort Lourdes, wo ja mancha Grangertn wie durch a Wunner verschwindn. Noocheran Fläschla "Döbraberg Nordhang" schpiern die Pazientn neemlich aa kana Schmerzn mehr im Greiz oder in die Gelenker, sondern sänn leicht narkodisiert, sehng olles dobblt und leidn bloß nuch aneran Höllnfeier im Kopf... GERCH
13.05.2006
Letztn Middwoch hot der Willi seina Freind und Verwandtn zern "Angrilln" ei'geloodn – dess iss jeds Johr a Eventla, dess woss sich kaner entgeh lässt, also sänn'sa zer Achtzehnt im Gaddn ei'marschiert. Sogor die Oma wor dabei, die woss im Hochsommer aa gern amoll selber mit im Gaddhaisla ibernacht, und der Schwoocher Erich aus Neihof hot sei riesicha Doggn mitgebracht. "Der ‚Bello' iss doch so gern unter Leit und freit sich, wenn'er ban Grilln immer aweng woss abschtaum ko", hot der Erich gsocht – und hot vorsichtsholber gleich zwa Gicht-Dableddn gschluggt, wie er nebern Grill die Schissl mit denner Haufm Wamma gsehng hot.
Scho während der Willi na Grill o'gschiert hot, iss dess Bier dichtich geloffn – und die Begrießungsschnäpsla sänn boll aweng zer frieh ausgschenkt worrn, wall die Gäst ja nuch ka gscheida Unterlooch im Bauch hattn. Af jedn Foll hattn die mastn scho aweng an in der Krona hänga, bevor na Willi seina Wärscht und Schteeks serviert worrn sänn.
Dann iss die Schtimmung ins Gigantischa gschtieng. Nooch na zweitn Fässla Bier hot der Erich zern Schifferklavier gegriffn – und auseran vielschtimmichn gemischtn Chor iss "La Paloma" und der "Leipold's Nickl" in die Schterna-Nacht naus gschmeddert worrn. Dawaal sänn na ‚Bello' die villn feddn Wamma-Rändla doch net recht bekumma – und er hot olles auf den weißn Hirtndebbich im Gaddnhaus hie'gschpeit, dass na Willi sei Fraa gedoo hot wie a Sau.
Die letztn Gäst hot's gedreht wie in der Achterbohn, wie'sa endlich geecher elfa hamm gschwankt sänn. Der Erich ollerdings hot mit seiner Oltn im Gaddnhaisla ibernacht, wall'sa ja am näggstn Frieh olles widder aufraama musstn.
Nooch na Aufschteh hot jednfolls unner Willi weecher den villn Bier, weecher die Haufm Niederdrigger und wall'er widder zer vill geraacht hot, an schtechendn Schmerz im Kopf gschpiert. In san klan Bood hot'er gleich zwa Aspirin genumma und wollt sich die Zeh butzn, obber ban Butzn hot's um Verreggn kan Schaum und kan Pfefferminz-Gschmagg geem – in seiner Guschn hot olles bloß gebicht. "Unner Zohnbasta iss wohrscheins ibern Winter im Gaddnhaisla kabudd ganga", hot'er zer seiner Fraa gsocht. Obber die hot bloß aweng gegrinst. "Der Schoodn liecht erra an dein Hirnkästla", hot'sa gsocht, "du host dir neemlich die Zeh net mit Zohnbasta gebutzt, sondern mit der Oma ihrer oltn Haftcrem ..." GERCH
20.05.2006
Und nuch komblizierter werrd die neia Schprooch bei den Haufm elekdronischn Zubeheer – bis zer denner elegantn "Beamer", die woss'mer aneran Combjuder o'schließt, nochert ko'mer wie frieher ban Dia-Brojekter scheena bunta Bildla auf a Leinwänd ibertroong.
An seddn "Beamer" wollt kerzlich a Berchermaster firsch Rodhaus o'schaffn, damit'er in die Sitzunga vom Gmaarod aweng an moderna Schwung nei'brängt. "Wemmer vor der Abschtimmung iber unnern Hausholt fortner die Haufm Zohln vorlesn muss, dann schleeft jedsmoll die Hälft von die Gmaareed ei, obwohl's ihna fei bei denner Schuldnberch dess Adrelanin in die Adern nei'treim missert", hot der Berchermaster gsocht – und dessweecher wollt'er kimpftich mit so an neia "Beamer" die Zohln und Dabelln schee ibersichtlich an der weißn Wänd im Sitzungssool bräsendiern.
Er hot also a Formular ausgfillt und an sei Beschaffungsamt weider geem. "Suche dringend einen Hochleistungs-Beamer für die Verwaltung", hot'er heggstberseenlich von Hand nauf gschriem, "bitte bis nächsten Montag Vorschläge machen!"
Der junga Beamter im erschtn Schtogg hot die Anweisung vier Moll hinterernanner gelesn und konnt sich kan Reim draaf machn – bis er gedacht hot, dass'er etzert die Erleichtung gricht hot. "Der Berchermaster hot sich wohrscheins verschriem", hot'er dann zer san Kolleeng gsocht, "der hot neemlich den Buchschtoom ‚t' vergessn: schtatts ‚Beamer' muss dess nadirlich ‚Beamter' haaßn".
Obber mit derra Erkenntnis konntn die zwa Bleischtift-Schpitzer erscht recht nix o'fanga. "A Hochleistungsbeamter bei uns im Rodhaus?!", hot sich der ana gewunnert, "dass ich net lach – do gibt's doch kan!!!"
Die zwa Beamtn hamm nuch drei Schtundn lang iber den ungewehnlichn Wunsch von ihrn Berchermaster noochsinniert, obber es iss ihna ums Verreggn ka Noma voneran seddn Ass ei'gfolln. Schließlich hot der guda Mo vom Beschaffungsamt gemacht, woss sei Pflicht wor.
Aferan weißn Bladd DIN A 4 hot'er san Chef die drauricha Noochricht ibermiddlt: "Die Angelegenheit ‚Hochleistungsbeamter' muss leider zurückgestellt werden, weil derzeit das Vorhandensein eines solchen nicht erkennbar ist. Hochachtungsvoll..."
Der Berchermaster hot bei den Bescheid geglotzt wie a Aachhernla, wenn's blitzt – und in die Bersonal-Aktn von san Mitarbeiter hot'er a klana Extra-Noddiz vermerkt... GERCH
27.05.2006
Leit, macht eich draaf gfasst, dass dess Wandern im Fichtlgeberch demnäggst ziemlich gfährlich werrd: Der vom Schnappauf gsuchta Braunbär iss neemlich net auf der Flucht nooch Tirol, sondern wohrscheins iss'er unterwegs nooch Nordn – rauf zer uns!
Es gibt zwa guda Grind, warum dass der Braunbär unbedingt in unner Region kumma will. Der Tröstauer Berchermaster Martini hot doch scho lang den Plon, dass in der Näh vom Silberhaus auf 15 Hektar der "Bärenpark Fichtelgebirge" entschtedd, wo'sa den Urlaubern a Addrakzion bietn wolln, damit aweng Geld in die Kassa kimmt. Wennst miich freggst: Der eesterreichischa Betz lefft fei net zufällich in Richtung Fichtlgeberch rauf, sondern der schlaua Martini hot in die Wälder a Fährtn geleecht!
Wohrscheins lieng in die Bischla olla 20 Meter a boor Gnaggwärscht, und der Bär dabbt auf derra Warscht-Fährtn schee langsam rauf zer uns, bis'er am Silberhaus o'kumma iss. Dann braung'sa bloß nuch den zwa Meter fuchzich hoha Zaun baua – und scho kenna'sa den "Bärenpark im Fichtelgebirge" ei'weiha, ohne dass extra a deirer Bär kaaft werrn muss. Anschließnd kenna'sa gleich die ganza Vorschtandschaft vom Bärenpark-Förderverein auswildern, nochert herrscht im Gehege gleich aweng a Nervnkitzl wie frieher bei die Gladiatorn-Kämpf im oltn Rom – Durristn aus der ganzn Welt reisn dann in Massn o, und unnera Wertsleit freia sichdann aa.
Bis der Bär ollerdings im Park drinna iss, missn die Wanderer holt aweng aufbasssn. Fachleit hamm ja gsocht, dass'mer etzert im Wold immer a Liedla singa oder pfeifn soll, damit ann der Bär net iberfällt. Sinnvoll iss angeblich aa a klans Gleggla am Fußgelenk, wall ja der Bär ziemlich schei saa soll, und wenner dess Gleggla heert, nochert greift'er na Wanderer net o.
Obber folls der Hunger doch amoll gresser iss wie sei Angst vor den Gleggla oder vor na Gsang und der Bär kimmt aus die Bisch raus gewercht, um sich die singenda und pfeifenda Brodzeid schmeggn zer lossn, nochert empfehln die Exbertn dem Wanderer: Ganz ruich bleim und bloß net na Kampf geecher den Grizzly aufnehma, sondern sich schnell aufn Bodn leeng und dood schtelln, wall a Bär frisst bloß woss Lebendichs.
Goddseidank gibt's in unnern Land gscheida Tierpsycholoong, die wossn ann guda Dibbs geem kenna, wemmer in Leemsgfohr iss – trotzdem brauchst nadirlich fir a sedda geniola Reddungsakzion Nervn wie Schtohl, wenn der Bär an dir aweng rum schnifflt, obber Wanderer solln ja zacha, unerschroggna Bärschla saa!
Sollte ollerdings die Deorie min Martini seiner Gnaggwarscht-Fährtn folsch saa, nochert konns nuch a zweita Meeglichkeit geem, warum dass der Bär unbedingt zer uns rauf kumma mecht: Er will endlich amoll dess "Teddy-Museum" in Hof besichtinga, wo seina ausgschtopftn Kamerodn leem... GERCH