Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com01.04.2006
Hinter Regnitzlosa liecht fast an der sächsischn Grenz a scheener Deich. Der werrd seit Johr und Dooch von 15 Männern geheecht und gepfleecht – und immer im Herbst gibt's dess großa Abfischn. Die Karpfn, die Forelln und die Schleia werrn gemeinsom beieran Deichfest am Grill gebroodn, und woss ibrich blabbt, werrd unter die Männer gerecht aufgedaalt, dann iss jedsmoll dahamm der Gfrierschrank bis zern Rand vull – und die Fisch langa mastns bis näggsta Ostern.
Nooch na Abfischn im Herbst gibt's nadirlich nimmer vill zern ärbern, obber trotzdem dreffn sich die 15 Männer jedn Donnerschdooch in ihrer Fischer-Hiddn am Deich. Do werrd dann iber Godd und die Welt aweng gewaaft, dess Bier lefft wie gschmiert darch die Gargl – und manchsmoll dreht's die Mitglieder von derra Deich-Gemeinschaft fei wie in der Achterbohn, wenn'sa nachts in der Finsternis von ihrn Hiddla widder nooch Losa hamm laafn.
Vorletzta Wochn iss aus den gemiedlichn Dreffn am Donnerschdooch amd ollerdings a handfesta Krisnsitzung entschtandn. Mer muss neemlich wissn: Die Deich-Gemeinschaft gedd aamoll im Monat mitnanner zern Schlachtschissl-Essn – und etzert hamm'sa beschprochn, wer olles fir na Samsdooch im "Griena Baam" a Blatz-Reservierung braucht, wall doch dess Werts-haus immer so vull iss.
Wie dess geglärt wor, kam dess Hauptbroblem zer Schprooch. Von die 15 Hobby-Fischer sänn neemlich die mastn scho in Rentn – und wall die im Lauf von Johrzehntn außer Bier und Schnäpsla aa zig Donna Bressagg, Schweinsbroodn, griena Glees und Brodwärscht verdriggt hamm, iss dess bassiert, woss der Dokter immer voraus gsocht hot: In die Zeha und Finger zicht die Gicht, dass'sa ohna Dableddn nimmer leem kenna.
Anera Schlachtschissl draua sich die Rentner sowieso nimmer no, ohne dass'sa vorher zwa Gicht-Dableddn schluggn – sunst heert'mer'sa nachts bis nieber nooch Gaddndorf vor Schmerzn schreia.
Die Schtimmung in der Fischer-Hiddn hot sich dramaddisch zugschpitzt, wie der Kurt gsocht hot: "Morng schtreikn fei in Deitschland die Ärzt – und unner Dr. Havla hot sei Braxis in Losa aa gschlossn. Wo grieng mir dä unnera Gicht-Dableddn her, wemmer am Samsdooch aufs Schlachtschissl-Essn gänger?"
Die Rentner sänn keesweiß worrn. Sie hattn einfach net dro gedacht, dass'sa sich vorsorglich mit Gicht-Dableddn ei'deggn. Der Manfred hot etzert vorgschloong, dass'sa ihr Schlachtschissl-Essn zeran Notfall erglärn und anschließnd miteran klan Bus ins Hofer Grangnhaus fohrn, obber die Idee hamm'sa widder folln gelossn.
A ehemolicher Zöllner hot dann gsocht, dass am bestn aner morng frieh nooch Eecher fährt und in ana Abbodeekn fir olla mitnanner a 30-er Baggung kaaft, obber do hättn'sa aa a Rezept gebraucht. Af zerletzt hamm'sa aferan Bierfilz mit Schtrichla zamm'gezählt, wer dahamm nuch a boor Gicht-Dableddn lieng hot – und do iss dess schwera Broblem kameradschaftlich geleest worrn.
"Mir hamm mitnanner nuch 17 Dableddn, die missn langa! Die werrn am Samsdooch amd im ‚Griena Baam‘ gedaalt, bevor'mer die Schlachtschissl beschtelln", hot der Kurt gsocht – und so hamm'sas dann aa gemacht.
Dess Wellfleisch, die Blut- und Leberwärscht, dess Sauergraut, die Glees, dess Bier und die Verdauungsschnäpsla hamm gschmeggt wie immer. Obber die Deich-Gemeinschaft hot na Wert eindringlich ermahnt, dass kimpftich der Termin vom Losana Schlachtschissl-Essn auf jedn Foll vorher min Dr. Havla besser koordiniert werrn muss... GERCH
08.04.2006
Vegedarier sänn mastns ziemlich friedlicha Leit, wall Kopfsallod und gelba Ruum an Menschn net so aggressiv machn wie a Schweinshaxn mit drei Bier und zwa Verdauungsschnäps. Obber ineran Dorfwertshaus zwischn Hof und Naala sänn letzta Wochn a Schlachtschissl-Fän und a Kernla-Fresser dermooßn anerananner geroodn, dass die Fetzn gfloong sänn. Dabei hot olles ganz harmlos o'gfangt.
"Darf ich mich mit zu Ihnen setzen?", hot a fremmer Mo an Disch fimf na Schtammgast Rudi freindlich gfrocht, wall ringsrum olla Blätz im Wertshaus besetzt worn.
"Bidde", hot der Rudi gsocht – und dodermit wor die Unterholtung erscht amoll zer End. Der Fremdling hot dann an gemischtn Sallod und a Flaschn Schpratzlwasser beschtellt – und unner Rudi hot gedacht, dess iss beschtimmt so a arma Sau, der woss in Bad Schteem a Diätkur machn muss, wall'er zer hoha Blutdrugg und zer vill Kollesterin hot. Obber lang konnt'er iber die Krankert von san Nachber net noochdenkn, wall die Bedienung gleich draaf na Rudi sei Essn gebracht hot: Wellfleisch, Blut- und Leberwärscht mit Graut und Glees. Na Rudi hamm die Aang geglänzt, er hot an diefn Zuch aus san Bierglos genumma – und dann hot'er mit der Gobl in die bralla Leberwarscht nei'gschtochn, dass dess Fedd bloß ner so gschpritzt iss.
Der Nachber hot an san Glos Minerolwasser genibbt. "Sie wissen schon", hot'er dann zern Rudi gsocht, "dass dieses fette Essen Ihrer Gesundheit schadet – an das Elend der Schweine gar nicht zu denken, die vor dem Schlachten kreuz und quer durch Europa tranportiert werden".
Der Rudi hot nix erwidert, sondern hot sich auf sei Schlachtschissl konzendriert. Obber der Kurgast wollt net noochgeem: "Diese Würste und das fette Fleisch sind das Schlimmste, was Sie Ihrem Körper antun können".
Der Rudi hot sei Messer hochkant auf die Leberwarscht gedriggt und na Inholt gekonnt aus der Haut raus gschtraaft. Do hot sich der Fremma scho widder ei'gemischt. "Appetitlich sieht das nicht aus", hot'er erglärt und hot auf san Sallod-Deller gezeicht, der woss grod aufn Disch gschtellt worrn iss. "Wenig Kalorien, viele Vitamine – Salate sind die beste Ernährung, um gesund zu bleiben".
Etzert hot der Rudi mit der Faust auf die Dischbladdn k'hiem. "Wenn'Sa net sofort aufheern mit Ihrn Gewaaf, nochert schebbert's".
Aus den sowieso ziemlich graua Gsicht vom vegedarischn Kurgast iss dess Blut gor ganz gewichn. Keesweiß hot'er na Rudi betracht, wie der grod a Drumm Wellfleisch mit Graut und Glees in sich nei gschauflt hot. "Die falsche Ernährung wird Ihre Lebenszeit verkürzen", hot'er in san missionarischn Eifer nuch amoll o'gsetzt, obber etzert iss der Rudi deitlich worrn. "Wemmer bloß Sallod und Kernla frisst, lohnt sich a langs Leem sowieso net", hot'er fillosofiert, und dann hot'er san aufsässinga Kurgast endgiltich schachmadd gsetzt. "Wenn'Sa mir mei Schlachtschissl, auf die woss ich mich scho die ganza Wochn gfreit hob, nuch amoll miteran aanzinga Wertla verleidn – nochert hau ich Ihna links und rechts ana ro, dass'Sa in Ihra Ohrn drei Wochn lang an Pfeifton heern, Sie Schnarchzapfn, Sie vegedarischer!!"
Fleischfresser und Vegedarier kumma holt schwer zamm – scho gor net hintn im Frangnwold ... GERCH
15.04.2006
A klana Variantn von ana wundersoma Wiedererweggung zum Leem iss letztes Johr am Ostersonndooch in oller Herrgoddsfrieh in Jägersruh bassiert – und im Himml werrn'sa iber dess Ereignis wohrscheins aweng gschmunzlt hoom.
Der Franz iss mit seiner Fraa und mit die Schwiecherleit in der Osternacht min Auto von Hof naus nooch Kirchgaddndorf gfohrn. In derra schenn klan Kerng feiern'sa jeds Johr dess Auferschtehungs-Fest. Wenn's dann draußn scho hell worrn iss, gibt's fir die Kerngbesucher nooch derra geistlichn Erbauung nuch aweng leiblicha Nahrung in Form von Kaffee und Kuhng – und dann machn'sa olla zerfriedn widder hamm.
Obber die Riggfohrt nooch Hof hot fir na Franz und seina immer nuch ergriffna Mitfohrer auf derra langa, grodn Schtraßn in Jägersruh a dramaddischa Wendung gricht. Der Franz hot neemlich gsehng, dass 100 Meter vor ihn a Hos iber die Schtraßn renna wollt – und voneran Auto iberfohrn worrn iss. Dess arma Heesla hot's darch die Luft gewerblt, dann worsch am Middlschtraafn geleeng und hot kan Zugger mehr gemacht.
Der Franz wor zwor immer nuch aweng von san schpiriduelln Ostererlebnis durchschtreemt, obber ols echter Hofer hot'er etzert gleich braktisch gedacht. "Den Osterhosn hot uns der Himml gschenkt! Den nehma'ma mit hamm, do gibt's morng middooch an schenn Broodn", hot'er gsocht und iss mit san Auto neber den iberfohrna Hosn schteh gebliem. Dess Heesla hot bloß an der Schnauzn aweng gebludd, obber ansonstn wor dess Fell in Ordnung. Der Franz hot san iberraschendn Mondoochs-Broodn auf zwa Daschndiechla neber die Fieß von seiner Fraa ins Auto geleecht – und dann hot'er Gas geem.
Obber Dunnerwedder!!
Wie der Franz zwa Minuddn schpeter an der "Griena Au" verbei gfohrn iss, gab's im Auto a Auferschtehungs-Erlebnis der bsondern Art: Der Hos hot aferamoll zern zabbln o'gfangt! Er wor neemlich net dood, sondern hot bloß an schwern Schogg k'habt – und etzert iss'er aus seiner Narkosn widder aufgewacht und vor Schregg gleich der schreiendn Fraa untern Rogg rum'gschprunga.
Dann iss dess Heesla na Franz aufn Schoß k'hupft – und bletzlich hot's sogor an Satz ninter aufn Riggsitz gemacht, wo die Schwiecherleit gebeegt hamm wie die Gschtochna.
Ums Hoor hätt der Franz die Kontrolln iber sei Auto verloren, wall der Hos in seiner Doodesangst die greiz und die quer rum'gschprunga iss – bis der Franz auf die Brems gschtieng iss und die hintera Autotir aufgerissn hot, damit der panischa Hos naus konnt. Neber der Johannes-Kerng iss dess Heesla dann ins Gebisch nei'gewercht und verschwundn.
Es iss nadirlich net bekannt, ob dess arma Heesla bei derra Flucht sei Erweggung zum zweitn Leem bewusst wohrgenumma hot – ban Franz jednfolls hot dess Ostererlebnis ziemlich grobschtofflicha Auswirkunga k'habt: Sei fest ei'gebloonder Hosnbroodn wor weg – und er selber musst sechs Schtundn lang mit Fleggnwasser und Labbm in san schenn neia Auto die Blutschpritzer beseitinga, die woss der Hos bei seiner Riggkehr in die irdischa Welt auf die helln Sitzbolster, nebern Dacho, auf die Fußmaddn und an die Fenster hinterlossn hot... GERCH
22.04.2006
Am Ostersamsdooch wor die Carmen na ganzn Dooch mit die Vorbereitunga beschäftigt: Sie hot dess Lammfleisch ei'kaaft, hot frischa Kraiter und Erpfl besorcht – und zerletzt iss'sa aufn Markt gewercht und hot nuch zwa Dutznd frischa Eier und vier verschiedna Farbm mitgenumma.
Dahamm ging dann dess Gewerch weider: die Kraiter schneidn, dess Fleisch werzn und ei'leeng, die Zimmer butzn und olla Debbich saugn, damit die Schwiechermudder morng olles schee sauber vorfind – und zwischndurch hot dauernd dess Dellefon gelait und an der Vorsooldir hamm olla meeglichn Leit geklinglt und wolltn woss wissn. Zwischndurch hot die Carmen aa nuch die 24 Eier in lauwarma Wasser gfärbt – erscht die rodn, dann die griena, dann die gelm und zerletzt die blaua.
In den ganzn Schtress iss dann der Carmen a entscheidenda Fehler unterloffn: Sie hot neemlich vergessn, dass'sa ihra Ostereier vorher erscht moll kocht, sodass am End 24 herrlich gfärbta Eier im Kerbla geleeng worn, obber olla worn'sa nuch roh – so wor die Kaddaschtrofn mit der Schwiechermudder vorbrogrammiert.
Am Sonndoooch nooch na Kaffeedringn hot neemlich die Schwiechermudder je zwa Eier von jeder Farb in ihr Handdäschla ei'gebaggt – und iss abgedampft. Obber wie'sa in ihrn Wohnzimmer die Ostereier widder aus ihrn Däschla raus hulln wollt, iss dess Drama zern Vorschein kumma: Im Handdäschla sänn dess Eiweiß und die Dodder ner so rum gschwumma – von die acht Eier hattn sich sechsa zu Riehrei vermischt, obber leider olles roh.
Die Schwiechermudder hot an lautn Schraa losgelossn. Sie wollt sofort ihrn Sohn o'rufn und soong, dass ihr die Carmen mit denner roha Eier extra aans ausgewischt hot, obber der Hans wor net dahamm.
Der saß neemlich zer selm Zeid im Wertshaus, wo unter die Männer jeds Johr an Ostern aweng "Eier-Härtn" gemacht werrd: Die Ostereier werrn "Schpitz auf Schpitz – Rugg auf Rugg" oder wie'mer aa socht "Kopf auf Kopf, dann Oarsch auf Oarsch" aufnanner gebeggt – und wem sei Ei ei'gedriggt iss, der muss am Schtammdisch a Mooß Bier zohln.
Frooch net, woss do fir a Gschrei wor, wie na Hans seina vier buntn Eier der Reiha nooch gebeggt worn sänn – und dess Eiweiß iss samst Dodder raus geloffn.
Do siggst moll widder, wie unterschiedlich sich aa und derselba Vorgang auswirkn ko: Im Wertshaus hamm na Hans seina roha Eier an wohrn Begeisterungs-Schturm ausgeleest – und bei der Schwiechermudder iss weecher denner im Handdäschla exblodiertn Eier-Handgranadn die Panik ausgebrochn.
Fir sie worn die ungekochtn Ostereier a Terror-Anschlooch aufn Familienfriedn – jednfolls hängt seitdem der ganza Haus-Seeng schief... GERCH
29.04.2006
Ols schporsoma Fraa hot'sa letztn Herbst die Knolln von ihra Begonien sauber abgschniddn und zern Iberwintern druntn im Keller ineran klan Korb nei'geleecht. Eingtlich wollt'sa die klan brauna Knolln etzert am Wochnend in frischa Humuserdn ei'pflanzn, obber leider hot ihr Mo a klana Kaddaschtrofn o'gericht.
Am Middwoch nooch na Friehschtigg hot die Hilde zer ihrn Oltn gsocht: "Nochert fohr ich mit der Nachbera zern Ei'kaafn in Subbermarkt und bin um zwelfa widder dahamm. Ich bräng uns aus der Schtadt zwa Brodhering mit, die ess'mer auf Middooch mit die neia schpanischn Friehkardoffln, die woss ich gestern besorcht hob – die lieng druntn im Keller in den klan Weidnkerbla. Du musst holt die Erpfl vorher ausn Keller hulln und a holba Schtund in den großn Dopf kochn, damit'sa fertich sänn, wenn ich zern Gloggn-Laitn widder hamm kumm – dann kenna'ma neemlich gleich essn."
Die Fraa iss abgedampft – und der Ludwich iss um elfa nunter in Keller ganga, um die Erpfl zer hulln. Neber die Eimach-Gleeser mit der Erdbeer-Mammalada hot'er aa gleich dess Kerbla entdeggt, obber woss'er net wissn konnt: In den Korb worn net die Erpfl drinna, sondern der Hilde ihra Begonien-Knolln – die schpanischn Friehkardoffln worn weider hintn neber der Diefkiehldruha gschtandn.
Der Ludwich hot droom in der Kichn die Knolln gewaschn und mit Wasser aufn Herd zugsetzt. Er hot sich zwor aweng gewunnert, dass die Erpfl ziemlich klaa worn, obber er hot holt gedacht, dass die neia Erntn in Schpanien wohrscheins nuch net merra hergibt. Ollerdings sänn die klan Gribberla ums Verreggn net richtich waach worrn – er hot immer wieder browiert, mit der Gobl nei'zerschtechn, obber er iss kaum darch die Scholn kumma.
Dann ging die Tir auf und die Hilde schtand do. Sie schaut in den Dopf mit die kochendn Erpfl nei – und dudd an Schraa: "Ja bist dä du endgildich närrisch worrn!? Ihr Männer sädd werglich fir nix zern gebraung: Do drinna kochn meina schenn Begonien-Knolln!!!"
Der Ludwich hot an rodn Kopf nauf gricht wie a Treibmina – und hot mit seiner Entschuldichung na Noogl aufn Kopf gedroffn: "Dass'sa so klaa und so hart worn, iss'mer vorhin fei scho aweng schpanisch vorkumma..." GERCH
Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com