Die Fastnzeid iss firn Hans jeds Johr a großa Briefung – wasst scha: "Der Wille iss stark, aber das Fleisch ist schwach". Zwor nimmt sich der Hans an jedn Aschermiddwoch zer frieh vor, dass'er sei Gewicht dramaddisch runter'fährt, wall die Husn hintn und vorn nimmer bassn – bber kaum dass'er geecher Middooch na Wärschtlamo scha von der Weitn sicht, brechn olla Dämm.

Heier hot der Hans nooch drei Schtund Fastn a reglrechta Fress-Addaggn gricht. Bei san Schpaziergang darch die Schtadt hot'er in der Ludwichschtraßn erscht an vegetarischn asiatischn Imbiss nei'gschpachtlt, dann ban Wärschtlamo vor na Finck a Boor "Bauern", anschließnd in der Altschtadt ban Metzger Max a scharfa Cörry-Warscht, karz draaf nebern Kaufhof vom näggstn Wärschtlamo a Boor Wiener – und zerletzt an der Nordsee a Fischbreedla.

Etzert wor der Hans dermooßn gemopst, dass'na ganz schlecht worrn iss.

Er hot dess Gfiehl k'habt, dass'er sich dringend aweng ausruha muss, wall'er sunst blatzt. So hot'er sich von seiner Fress-Addaggn aneran Ort erholt, wo'mer am Aschermiddwoch eingtlich aweng Erbauung fir die Fastnzeid gricht, neemlich in der Marien-Kerng. Do saß dann der Hans wie a armer Sinder und hot fir sei Völlerei gebießt.

In seina Därmer hot's rumort, dass sich neemdro zwa olta Weiwer beschwert hamm, wall'sa dachtn, do hoggt na Hans sei Daggl unter der Kerngbänk und knurrt.

Obber wall die Geleengheit an den haalinga Ort ginstich wor, hot der Hans in seiner Not gleich aweng gebedd. "Lieber Godd", hot'er middn in seina schwern Darmkrämpf vor sich hie'gemurmlt, "gib'mir doch bidde kimpftich aweng merra Kraft, damit ich derra Fresserei widerschteh ko".

Nooch ana holbn Schtund hamm na Hans seina inbrinstinga Gebete scheints gewirkt, wall dann ging's na besser – und er hot zern Dank gleich a Kerzn o'gezundn.

Ob die Iberwindung von san Laster ollerdings von Dauer iss, muss'mer bezweifln. Kaum wor neemlich unner Hans widder aus der Kern draußn, hot'na ban erschtn Wärschtlamo scha widder die Versuchung ibermannt – und er hot an Riggfall k'habt.

"A Boor Gnagger bidde", hot'er aweng verscheemt vor den dampfenden Messingkessl gsocht, "wenn's gedd, ineran reschen Schtella – und mit vill Sempft".

Der Mensch iss holt a schwachs Gschepf und braucht fir die Fastnzeid vill Kraft, notfalls sogor aus Gnaggwärscht... GERCH

A Schlissl-Erlebnis iss im Leem voneran Menschn dess gressta Ereignis. In Indien hoggt sich doderfir a Yogi sei Leem lang im Schneidersitz unteran schattinga Baam und wart mit gschlossna Aang af die Erleichtung – mastns ollerdings vergeblich, dann muss'er san Holzleffl im hoha Olter aus der Händ leeng, ohne dass'na der Buddha im Geist erschiena iss. In der Hofer Region tretn sedda Schlissl-Erlebnisser goddseidank scha eftersch amoll auf – und mer muss sich net so bloong wie der indischa Guru.

Mei Freind Heiner aus Neihof hot jeda Wochn a boormoll a Schlissl-Erlebnis! Wenn's neemlich draußn allmehlich aweng finster werrd, schenkt sich der Heiner in der Dämmerung am Kichndisch a Fläschla Bier ei und lässt dess kiehla Seidla schee langsam und schluggweis am Gauma-Zäpfla verbei laafn – dann durchschtreemt na Heiner a Gliggsgfiehl, wie wenn'er middn im Baradies stzt. Woss der dinna Yogi sei Leem lang unter gressta Entbehrunga sucht, find unner Heiner olla boor Dooch dahamm vor san Bierglos in der Kichn. Wer wass, ob die Gurus ihra Broggn net verärchert hie'schmeissertn, wenn'sa wisstn, wie einfach die Frangn ihrn innern Friedn samst himmlischn Gliggszuschtand finna.

Obber letzta Wochn hot der Heiner a Schlissl-Erlebnis der bsondern Art k'habt.

Ols Rentner hot'er wie jedn Dooch dess beschaulicha Leem mit seiner Hermine in san Siedlungshaisla genossn. Zer frieh hot'er ban Kaffeedrinkn die Zeidung gelesn, dann hot'er na Dachbodn aweng aufgeraamt, hot im Werkzeich-Kastn rum'gebobblt, dann hot'er min Hund an Schpaziergang gemacht. Nooch na Middooch-Essn hot sich der Heiner im Fernsehng dess Jugendgericht o'gschaut, dann die Barbara Salesch – und anschließnd musst'er na Schnee vor der Hausdir und aufm Gehschteich wegschoarn. "Der Schnee werrd ja jedn Dooch merra", hot'er gejammert, "und jedsmoll griech ich ban Schneeschorn nassa Fieß, dass mich net wunnern deet, wenn ich grank werr!"

"Kaaf dir holt gscheita Schtiefl, dann blabbst gsund", hot die Hermine empfohln, wall'sa Angst k'habt hot, dass ihr Olter werglich a Erkältung gricht – am End liecht der Olt im Bedd, und sie muss dann na Schneeschorer selber in die Händ nehma. Also hot'sa ihrn Heiner gedrängt, bis'er fir schtolza 164 Euro a Boor lammgfidderta Ledderschtiefl kaaft hot. Dahamm hot der Heiner die neia Schtiefl im Vorsool unters Schlissl-Breddla gschtellt – und wie der Deifl sei Gschpill hot: Erchetz wie hot sich der klana Kellerschlissl am Breddla unbemerkt vom Hakn geleest und iss ro'gfolln – genau nei in Heiner san rechtn Schtiefl. Weecher derra diggn Lammfell-Sulln hot net amoll woss geglabbert.

A holba Schtund schpeeder iss der Heiner zern erschtn Moll in seina neia Schtiefl gschtieng und hot draußn Schnee gschoart. Obber Dunnerwedder – an der rechtn Feerschn hamm die Schtiefl saumeeßich gedriggt! "Do basst doch woss net", hot der Heiner sei Fraa informiert, "sedda deiern Schtiefl derfn kana Fehler hoom!" Die Hermine hot ihrn Mo gedreest: "Wenn dess Schuhwerk nei iss, muss'mersch erscht aweng ei'laafn".

Obber na Heiner seina Schmerzn an der Feerschn sänn fortner schlimmer worrn, und er hot dess Gfiehl k'habt, dass'er a Blosn so groß wie a Radiesla schpiert. "Die Schtiefl sänn a Glump", hot'er geweddert, "die dausch ich morng frieh sofort widder um!!"

Zern Gligg hot obber der Heiner sei Umdausch-Akzion net durchgfiehrt, sunst hätt'er sich ganz schee blamiert. Wie'er neemlich noochn Schneeschoarn seina Schtiefl im Vorsool ausgezoong hot, kam untern rechtn Soggn dess klana Schlisserla zern Vorschein, dess woss na so gequält hot.

Und obwohl sich der Heiner anschließnd widder a Seidla Bier ei'gschenkt hot, worn die Auswirkunga von san Schlissl-Erlebnis dessmoll ganz annerscht wie sunst... GERCH

Der Haufm Schnee macht die Leit nuch närrisch! In Hof musst ja letzta Wochn die Bollizei kumma, wall zwa Nachbern mit die Schneeschorer aufnanner losganga sänn und sich die Drimmer Schaufln um die Ohrn gschloong hamm. Die Schtreithähn wolltn neemlich zer frieh na frischn Schnee vom Gehschteich und vor der Garaaschn weg raama – und dabei hot der ana Nachber bei derra Ärbert san Haufm fortner an die fremma Einfohrt nieber gschoom.

"Schorn'Sa gfälligst Ihrn Schnee net vor mei Garaaschn", hot der annera nuch ziemlich friedlich gsocht. Obber san Nachber hattn die Schneemassn scheint's scho so im Kopf verwerrt, dass'er nimmer Herr seiner Sinne wor.

"Mei Schnee?!", hot'er gebellt, "dess iss net mei Schnee – den schenk ich Ihna, wenn'Sa na wolln, Sie Rindviech!!"

Etzert ging's nadirlich los! Aa Wort hot dess annera geem, dann sänn zern Ungligg aa nuch die Weiwer erschiena, die wossn sowieso aweng zänkischa Zeha sänn, und hamm sich ei'gemischt – und af zerletzt wolltn die zwa Mannsbilder ihr Recht mit die schwern Schneeschorer darchsetzn. Wer wass, wie der Schtraßnkampf ausganga wär, wenn net die Bollizei gschlicht hätt. Der ana Nachber musst hinterher sofort zwa Herzdableddn nehma, wall'er von derra Aufreechung gor so gschwächt wor.

Obber mit den Schnee iss dess fei aa heier a Deoder!

Mei Kusäng wor vorletzta Wochn min Auto druntn in Minchn. Er hot san blaua "Golf" aferan Barkplatz in Freimann abgschtellt und iss mit der U-Bahn ins Zentrum nei gfohrn. Dann hot's na ganzn Dooch gschneit, woss vom Himml ro ganga iss – und wie'er geecher Amd in Freimann widder auf den riesinga Barkplatz in sei Auto ei'schtieng wollt, musst'er erscht moll mit die blankn Händ an holm Meter Schnee vom Autodach, von der Motorhaum und hintn vom Kofferraum runter schiem.

Er hot gedacht, seina Glubbern derfriern'na, obber dann worsch endlich gschafft. Obber Dunnerwedder: Wie'er auf die Fernbedienung vom Autoschlissl naufgedriggt hot, damit dess Dirschloss aufgett, hot sich an san Golf nix geriehert – bloß fimf Meter weider hot's aneran annern Auto geblinkt.

"Mich leggst am Oarsch", hot der Kusäng gflucht, "etzert hob'ich dess folscha Auto frei gemacht" – und er musst a zweits Moll ran, bevor die Hammfohrt o'fanga konnt.

Obber dahamm in Hof iss fei net besser! In unnera Schtraßn sämmer inzwischn siem Männer – und a jeder hot's weecher den dauerndn Schneeschorn dermooßn im Greiz, dass'mer nimmer aufrecht laafn kenna. So dreffn'mer uns jedn Dooch zern Friehschobbn im Wertshaus, um dess Bandscheim-Leidn durch schtändich leichta Bendlbeweegunga im Sitzn ban Kaddn-Schpilln aweng zer lindern.

Ollerdings fehlt uns nuch a achter Karter, dann bränga'ma firn Schofkopf zwa Rundn zamm – dess wär wengstns a klaner Lohn fir die Schinderei min Schneeschorer... GERCH

In Bareith iss letzta Wochn a Gedanknleser aufgedreetn, wo die Leit im Bublikum ausn Schtauna nimmer raus kumma sänn! Voneran Rentner aus der zweitn Reiha hot der Kinstler fei sogor die Geheimnummer von seiner Geldkaddn gewusst – ein Gligg, dass der Mo nix aufn Konto k'habt hot, sunst wär'er am End nuch von die Besucher ausgeraabert worrn.

Mei Martha und ihra vier Damen vom Kaffeegränzla hamm fei aa aweng an Hang zern Gedanknlesn. Frieher sänn die fimf Weiwer reglmeeßich zu ana Wohrsoochera in Dauberlitz ganga, hamm sich von derra oltn Fraa die Zukumpft aus der Gloskugl voraus soong lossn. Außerdem wolltn'sa wissn, ob ihra Männer werglich so harmlos sänn, wie'sa immer vorgeem, oder ob'sa im Wertshaus derra junga Bedienung net doch aweng zer dief in ihrn Ausschnidd nei'schaua, wenn'sa dess Bier aufn Disch schtellt. Seitdem ollerdings die Wohrsoochera gschtorm iss, sänn'sa vom Bligg in die Zukumpft abgschniddn.

Auf der annern Seitn ko'mer fei froh saa, dass fremma Leit deina Gedankn net lesn kenna. Unner Nachbera, der woss ihr Mo vor zwa Johrna mit ana blondn Friseesa aus Elsnitz abk'haut iss, brezlt sich seitdem dermooßn auf, dass'mer'sa fast nimmer kennt, wenn'sa ann ibern Weech lefft. Erscht vorgestern iss'sa mit feierroda Hoor, die wossn rundrum wie Schniddlauch ro k'hängt worn, vor mir schteh gebliem. "Wie gfällt'der mei neia Frisur?", hot'sa gfrocht – ineran seddn Moment bist froh, dass die Fraa kana Gedankn lesn ko.

Obber mancha Weiwer hamm fei scho aweng a sedds Dallent – sogor mei Martha kimmt mir manchsmoll net ganz geheier vor. Letza Wochn hob ich ihr vorgschloong, dass'mer an schenn neia Fernseher kaafn, miteran Flachbildschirm so groß wie die holba Wänd im Wohnzimmer. "Du schaust doch so gern na Ginder Jauch – do werrscht Aang machn, wenn'st dann olles so deitlich siggst", hob'ich ihr den Fernseher schmagghaft gemacht.

Obber die Martha hot abgewunkn. "Du olter Liengbeitl", hot'sa gsocht, "du willst doch den neia Fernseher bloß weecher derra Fußboll-Weltmasterschaft, wo ab Juni jedn Dooch drei Schpiele gezeicht werrn". Ich hob zwor nix draaf gsocht, obber erchetz wie hatt ich dess Gfiehl, dass mei Martha in ihra Gedankn werglich dess Gros wachsn heert. Obber gligglicherweis hamm aa mir Männer scheint's aweng a Fehichkeit fir Vorahnunga vererbt gricht.

Letztn Middwoch jednfolls hot mei Martha ban Friehschtigg vuller Freid ausn Fenster naus gschaut. "Endlich werrd's Friehling", hot'sa festgschtellt. Do hob'ich in mir sofort a gewissa Vorahnung gschpiert – und bevor die Olt soong konnt, dass ich erscht na Keller aufraama soll und hinterher olla Debbich klopfn muss, bi'ich mit schmerzverzerrdn Gsicht vom Schtuhl aufgschtandn. "Au weh, mei Greiz!!", hob'ich gejammert, "mir iss scho widder die Hex nei gfohrn – do bi'ich etzert eddlicha Dooch außer Gfecht".

Aweng Gedanknlesn iss net schlecht und ko ann manchsmoll vor ana unangenehma Ärbert bewohrn... GERCH