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Obber so gemiedlich hamms fei net olla k'habt.
Bei man Ärbertskolleeng Hans, der woss aferan Derfla im Landkreis wohnt, wor an Ostern der Deifl los.
Im Hans seiner Nachberschaft hamm neemlich gleich siem Gunga und Maadla Konfermazion k'habt – und do sänn ab Griendonnerschdooch fortner großa Bäggla mit Kuhng abgeem worrn.
Der Hans, sei Fraa und die drei Kinner hamm dess Haufm Zeich gor net gezwunga, dessweecher musst dauernd der Obba aus san Zimmer im erschtn Schtogg runter kumma und mithelfn, dass die Massn an Konfermazions-Kuhng olla worrn sänn.
Der Obba mit seina 81 Johr hot sich fermlich aufgeopfert, damit der Schtreißlakuhng, der Keeskuhng, der Keeskuhng mit Schoggo-Iberzuuch, der Mohnkuhng, der Kokoskuhng, die Heffnglees und die Bienaschtich langsam wenger worrn sänn.
Zwischndarch musst'er zusätzlich mit seina Enkerla aa nuch Eier-Beggn machn – und die kabuddn Eier jedsmoll gleich selber essn. Ohne Bohnakaffe und Kraiterlikeer hätt der Obba dess Haufm Zeich gor net nunter gebracht. Obber am Ostermondooch wor dann fir ihn Schluss!
Der Obba wor dahamm aufn Kannabee geleeng und hot ziemlich gschwächlt – 28 harta Eier seit Griendonnerschdooch, vier Kanna Bohnakaffee, 32 Schtiggla Kuhng und a holbs Fläschla Kraiterlikeer zern Nunterdriggn hamm na Obba seina Kräft vellich iberfordert.
Seina Fleggn im Gsicht worn scheints aweng a Eiweißallergie, er lag aufm Soffa wie gfreggt und hot fortner klana Ferzla gelossn.
Der Hans hot na Notdienst o'gerufn. "Kumma'Sa ner gleich", hot'er gsocht – und a Schtund schpeeter wor der Dokter ban Obba gsessn und hot die Ergebnisse von seiner Untersuchung laut bekannt geem: "Blutdrugg 231, Cholesterin 528, Zucker 340, ein Eiweißschock und schwerste Blähungen!"
Ostern wor firn Obba ja scho immer aweng a Schtrapatzn, obber a sedda Krisn hot fei nuch nie k'habt.
Der Dokter hot'na vier verschiedna Medikamenter verschriem, damit'er widder auf die Baa kimmt – und die Mudder musst im Beisein vom Dokter sofort na restlinga Kuhng in der Tiefkiehltruha ei'friern, die Ostereier nei na Mill schmeißn und dess Fläschla Kraiterlikeer und die Kaffeekanna wegschperrn.
Seitdem gett's na Obba widder einichermooßn – und er freit sich scho draaf, wenn die Mudder na ei'gfrorna Konfermazions-Kuhng endlich widder aufdaut... GERCH
09.04.2005
Der Werner lebt mit seiner Hanna driem im Vertl inera Dreizimmer-Wohnung im zweitn Schtogg. Vom drei Quadratmeter großn Balkong gett der Bligg nooch Siedn direkt aferan Schlot von ana schtillgeleechtn Fabrik.
Der Balkong wor immer dess Reich von der Fraa. Sie hot in Blummakästn Geranien gezicht und wor im Sommer mit ihrn Bikini im Liecheschtuhl geleeng – bis der Werner vor drei Johr in Rentn ganga iss. Seitdem k'heert der Balkong na Werner.
Zererscht hot der Mo in die Blummakästn aweng Schniddlauch, Bedderla und griena Sallood nei, vorigs Johr hot'er dann zusätzlich aneran Schpalier Dommadn und Schlangagarkn gezicht – und heier will er seiner Gemies-Zucht die Krona aufsetzn. "Ich hob doch aweng mit der Brossdadda zer do", hot'er kerzlich zer seiner Hanna gsocht, "do solln Kerbis-Kern so gud saa". Merra hot'er net verroodn – und die Hanna hot doch im ganzn Leem net gedacht, dass der Werner heier auf san Balkong Drimmer Kerbis zichtn will. Sie hot zwor aufm Fensterbredd an Haufm klana Depfla schteh sehng, wo winzicha Pflänzla ihra Kepf raus gschtreggt hamm, obber sie hot holt gedacht, dess sänn widder die neia Dommadn und Garkn, die woss der Werner immer scho im Januar ols Soma selber seet und aweng vorzieht – und schpeter in die Blummakästn umsetzt.
Letzta Wochn hot die Hanna na Werner san heimlichn Kerbis-Plon entdeggt. "Ich wass net, ich wass net", hot'sa amds zer ihrn Mo gsocht, "obber in unnera Wohnung schtinkt's nooch Soori". Sie hot an Rundgang darch die Zimmer gemacht und immer aweng gschnubbert, bis dass'sa von ihrer Nosn aufn Balkong naus gfiehrt worrn iss – und do hätt'sa fast der Schlooch gedroffn.
Neber die Blummakästn und den Schpalier für Dommadn und Garkn schtand a riesicha Holzkistn – vull mit schwarza Erdn und Pfeermist. Der Werner hot olles in drei Sägg voneran Bauern aus Leimitz be-sorcht k'habt. "Do drinna kenna heier zwa, drei Kerbis ro'wachsn – die gedroggntn Kern sänn dess besta Middl fir mei Brossdadda", hot der Werner san Plon bekannt geem.
Die Hanna hot gedoo wie a Sau, wall weecher derra neia Kerbis-Zucht aufn Balkong ka Blatz mehr fir ihrn Liecheschtuhl iss.
"Ich will aweng die Sonna und unner scheena Aussicht genießn", hot'sa gschimpft. "Weecher den bissla Brossdadda hässt doch deina Kerbiskern in der Abbodeekn kaafn kenna, dessweecher brauchst doch unnern Balkong net ineran brasilianischn Urwold umfunkzioniern".
Der Werner wollt sei Olta aweng besämpftinga. "Im Herbst konnst dann a scheena Kerbis-Subbm machn", hot'er gsocht, obber die Fraa hot den Vorschlooch zornich abgschmeddert. "Dei Kerbis-Subbm konnst'der aufn Hut schteggn", hot'sa gebläkt, "erscht na ganzn Balkong unter Beschlooch nehma – und mir dann aa nuch die Ärbert aufholsn wolln! Ich bi doch net verriggt".
Etzert hängt dahamm der Haus-Seeng schief – und es iss zer beferchtn, dass sich im Lauf vom Sommer na Werner sei Brossdadda-Leidn bei jedn Sonnaschtrohl wohrscheins in Herzschmerzn bei der Hanna verwandln werrd... GERCH
16.04.2005
Der Ernst wollt letzta Wochn in seiner Garaaschn an Kastn Bier ausn Kofferraum von san Fiat raus'heem, do iss'na die Hex ins Kreiz nei'gfohrn – obber wie!! Kan Millimeter konnt'er sich mehr beweeng, wie a Denkmol schtand'er mit schmerzverzerrtn Gsicht hinter san Auto und hot noch seiner Fraa um Hilfe gschriea.
Die Olt kam und hot ihrn Mo gleich vorsichtich aufn Riggsitz ins Auto nei'bugsiert, dann iss'sa mit ihrn Ernst los gfohrn Richtung Schtadtkranknhaus. Unterwegs hamm die Haufm Schloochlecher in die Schtraßn na Ernst gor na Rest geem: Jedsmoll, wenn die Fraa iber so a Schloochloch drieber gerumplt iss, hot hintn der arma Ernst vor Schmerzn gebläkt. Vor alln bei der Fohrt darch die Fabrikzaaln hot's sei Kreiz dermooßn rum gschiddlt, dass die Bassantn aufn Gehschteich gedacht hamm, dass im Auto scha widder aner die Musigg zer laut aufgedreht hot.
Obber etzert holt dich fest!
Wie die Fraa mit ihrn Mo endlich draußn am Hofer Klinikum wor, hot der Ernst kana Schmerzn mehr k'habt – ka Blitz mehr im Kreiz, ka Zugger, ka Mugger!
Die wilda Fohrt iber die Schloochlecher hot neemlich na Ernst dess Kreiz widder ei'gerenkt.
"Gligg k'habt", kennt'mer etzert soong – und widder zur Dooches-Ordnung ibergeh, obber na Ernst sei Erfohrung lässt sich fei vermarktn!
Olla Leit miteran Bandscheim-Vorfoll, mit Hexnschuss oder Ischias solltn amoll a holba Schtund lang min Auto darch die Hofer Schtraßn gfohrn werrn, nochert braung'sa kana Schmerzdableddn nehma und sich net obberiern lossn: Die Schloochlecher richtn olles widder ei! Hof kennert sich zern bestn Reha-Zentrum fir Riggn-Leidn in Deitschland mausern.
Die AOK ko sogor an Schtadtbus mietn und die Leit in Grubbm darch die Schtraßn fohrn – woss maanst, wie die jodln, wenn's darch die Luitpoldschtraßn gett, die Eppnreither Schtraßn entlang und druntn in der Vorschtadt iber die Untera Schtaanerna Briggn – und schpeetestn droom in der Dr. Enders-Schtraßn sänn sämtlicha Werbl widder ei'gerenkt.
Fir Privatpatientn ko'mer nadirlich a Einzlfohrt ineran hart gfedertn rodn Ferrari organisiern, der woss auf der verlängertn Ossegger Schtraßn – gewissermooßn auf der Intensiv-Schtreggn – a schnella Radikalkur macht.
Hof ko fei mit seina Schloochlecher ols "Heilzentrum für Bandscheibenleiden" beriehmt werrn, ohne dass'sa a neis Kranknhaus oder a Wellness-Hodell baua missn, net amoll Ärzte und Medikamente vuller Neemwirkunga braung sa – es langa a boor ausrangschierta Autos und a olter Bus, wo'mer mit die Bazientn aweng a scheena Schtadtrundfohrt macht. Der Pfarrer Kneipp hot doch sellmoll die Leit aa bloß mit koltn Wasser abgschpritzt, und Bad Weerishofn iss beriehmt worrn – warum soll da Hof seina Schloochlecher net sinnvoll vermarktn... GERCH
23.04.2005
Kaum worn'mer in der erschtn Halln drinna, hamm'sa uns fei scho die Schuh miteran neia ameriganischn Hochglanz-Lederbalsam gebutzt, dann hammer uns olla zwa na Blutdrugg messn lossn, und anschließnd hamm uns zwa freindlicha Chinesn-Maadla aufn Buggl und hintn am Hols aweng Aggubressur gemacht, damit die Energie widder schee frei fließn ko, soong'sa jednfolls. Ineran klan Käfterla hot dann die Martha miteran Verkaifer a medizinisch Fachgschpreech weecher ihra ei'gwachsna Fußneegl gfiehrt – und dann, dann hot sich die Olt an ihra Fingerkubbn messn lossn, ob sa genuch Energie hot oder ob sa scho verseucht ist, wall dahamm die Beddn afera Wasserader schtänga. Und wall der klana Zeiger aufm Messinschtrument fast gor nimmer ausgschloong iss, hot der vornehma Winschlrutn-Gänger gleich besorgt gfrocht: "Haben Sie öfter Migräne und Verspannungen im Nacken?" Bei sedda Froong iss die Martha immer gleich Feier und Flamma!
Nooch denner verschiedna Gsundheits-Tests hammer uns gedrennt: Die Martha hot sich bei Pfanna aus Weltraum-Schtahl, bei elektrischa Multi-Super-Mehrzweck-Geräte firn Hausholt und beieran Astronautn-Reinigungsmiddl geecher o'geloffns Silberbeschtegg informiert – und dawaal hob ich hinterernanner an vier verschiedna Schtänd aweng die weltbestn Weine browiert: erscht a boor ginsticha Drepfla ausn Rheingau, dann an zuggersießn "Deidesheimer Schlipferschtirmer", anschließnd an droggna Rodwein aus Sidafrika und af zerletzt an "Chateau Migrän" aus Frankreich – Kerl, hatt ich zern Schluss an Blädderer beinanner! Dessweecher hob ich gleich an a boor Schtänd mehrera Sortn Kees browiert, aweng italienischa Salami und hintn ban Bauernverband rodn und weißn Bressagg – so hatt ich wengstns aweng woss Fests im Moong drinna. Trotzdem wor ich im Kopf nuch net richtig beinanner – zern Gligg iss die Martha nuch rechtzeidich widder aufgedaucht, wall ich wollt grod an Kaufvertrooch fir a Schprudlbod unterschreim.
Ganz so billich, wie'mer gedacht hamm, wor am End unner Dooch fei net. Die Martha hot sich neemlich a Boor Holzsandoln mit ei'gebauter Fußsohln-Massaasch kaaft, damit ihra chinesischn Meridiane aweng vidalisiert werrn – und fir mich hot'sa an Nosnhoor-Entferner kaaft. "Damit deina Borschn nimmer so weid aus der Nosn und aus die Ohrn raus schaua", hot'sa gsocht.
Obber etzert holt dich fest!
Zwor hot mir die Martha am Schprudlbod-Schtand im letztn Moment nuch na Kuglschreiber aus der Händ gerissn, obber karz vorher hot'sa fei selber 250 Euro aufn Kopf k'haut: In drei Wochn kimmt neemlich der Winschlrutn-Gänger und untersucht unner Haisla auf Wasseradern und Erdschtrohln – ich hob ja na Verdacht, dass die Fraa zwischndarch aa aferan Weinschtand aweng rum browiert hot... GERCH
30.04.2005
"Gestern wor der Krippl scho widder do", hot der Hans zer seiner Fraa gsocht, "neber der Schei liecht olles vuller weißa Federn ..." So hot sich also der schweigsama Bauer entschlossn, dass'er den frechn Fuchs aufn Belz riggt – und zwor ganz gewoltich! Ols olter Jeecher hot'er sich erinnert, dass in seiner Werkschtatt nuch a eiserna Folln rum liecht. Er hot also dess schwera Deller-Eisn hintern Misthaufm aufgschtellt und mit aweng Laab zugedeggt – und ols Keeder hot der Hans a Hiehnla gschlacht und zwischn den Laab in der Folln fest gebundn. "Wenn der Fuchs kimmt und an den Hiehnla zerrt, schnappt die Folln zu und der ganza Schpuk iss verbei!", hot sich der schlaua Hans gfreit.
Und damit der diebischa Fuchs net mitsamst der Folln abhaua ko, folls'er bloß min Schwanz ei'geglubbt iss, hot der Hans dess Deller-Eisn mitera Kettn aneran Holzpfohl o'gebundn. Zerfriedn hot der Hans sei Werk nuch amoll be-tracht, dann iss'er in Schtoll nei ganga und hot ausgemist.
Die Hedwich hot leider vom Hans san Plon nix mitgricht. Sie hot karz vor Middooch vom Kichnfenster naus gschaut und sicht, dass hintern Misthaufm a dooda Henna im Gros liecht – und hot etzert ungligglicherweis genau dess gemacht, woss eingtlich firn Fuchs vorgsehng wor. Die Hedwich hot neemlich ihra Händ karz an der Scherzn abgewischt, iss hintersch Haus naus ganga und wollt die Henna vom Bodn aufheem – do iss die Folln zugschnappt. Die arma Hedwich hot vor Schmerzn so laut gebeegt, dass der Bauer sofort ausn Schtoll raus gewercht kumma iss, obber es wor scho olles zer schpeet: Schtatts den Fuchs wor die Hedwich mit ihrer rechtn Händ in der Folln drinna gschteggt – und zusätzlich mit derra Kettn am Pfohl festgebundn!
Der Hans hot sei Fraa schnell befreit und iss mit ihr zern Dokter gfohrn. Gottseidank getts der Hedwich inzwischn widder besser – im Geengsatz zern Hans. Außer seina Fraa lacht neemlich dess ganza Dorf iber den subberschlaua Follnschteller – sogor der Fuchs soll im Wold lieng und sich vor Lachn mit seina Pfotn aufn Bauch nauf klopfn ... GERCH
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