Wie ich die Meldung in der Zeidung gelesn hob, bi'ich fei gleich zamm'gezuggt: "Mohnkuchen kann laut einer Studie der Universität Bonn bei Drogen-Schnelltests der Verkehrspolizei falschen Alarm auslösen. Bereits nach dem Verzehr von drei Stückchen Mohnkuchen seien bei den Probanden Rückstände in Urin, Blut und Speichel gefunden worden. Verantwortlich dafür ist das im Mohn enthaltene Opium, der Grundstoff für Heroin."

Ach Goodla – ich iss doch jedn Frieh zern Kaffee so gern zwa Mohnhernla! Mei Martha hot ja scho immer na Verdacht k'habt, dass ich auf die Mohnhernla aweng sichtich bi! "Nooch na Friehschtigg hängst jedsmoll wie derlootscht im Sessl drinna, und die Aang zicht's'der dreivertl zu – enauso schaua die Leit, wenn'sa Rauschgift genumma hamm..."

"Du olta Waafn", hob ich zer Martha gsocht, "ich bi holt nooch na Zeidunglesn aweng mied, dann gänga'ma holt meina Schallusien ro".

Obber trotzdem muss'mer fei etzert aufbassn, sunst kassiert die Bollizei am End nuch na Fiehrerschein, wenn'sa am hellichtn Dooch am Kuhboong a Verkehrskontrolln machn. Schtatts dass der Bollizist frocht, ob'mer Alkohol gsuffn hot, will'er valleicht ganz woss annersch wissn: "Wievill Mohnhernla hammer dä heit frieh gessn?"

Ich bi letzta Wochn zer man Beggn ganga und hob'na im Lodn rund gemacht. "Wee-cher deina Mohnhernla bi'ich etzert sichtich worrn", hob ich gsocht. "Ich häng an den Zeich dro wie a Dschanky an der Heroin-Noodl."

Mei Begg hot geglotzt wie a Aachhernla, wenn's blitzt. Obber ich hob'na scho geem, den geldgeiln Dieler! "Damit ich bei dir immer schee Umsatz bräng, host mich von deina Opium-Hernla abhängig gemacht", hob ich gsocht.

Ich hob dann vorgschloong, dass die Bägger-Innung fir olla Mohnhernla-Opfer sofort a Entziehungskur schpendiern soll, wo'mer schriddweis auf Nuggat-Hernla umgschtellt werrd – die Heroin-Sichtinga werrn ja angeblich mit ana ganz ehnlichn Meddodn auf dess harmlosa Meddadon umgewehnt.

Obber der Begg, der Verbrecher, hot bloß gegrinst. "Du bist doch aweng werr im Kopf!", hot‘er gsocht.

"Soso", hob ich gsocht, "ich bi werr im Kopf?! Dess ko scho saa, obber schuld dro bist du mit deina Mohnhernla! Ich loss mich doch von dir net zugrund richtn!"

Dann hob ich selber min Entzuuch o'gfangt. Schtatts Mohnhernla hob ich am Middwoch und am Donnerschdooch zern Friehschtigg jedsmoll a Schweinsohr gessn. Obber gestern hot's an Riggfoll geem – ich komm von denner Mohnhernla ums Verreggn net los ... GERCH

Der Harald iss a zuverlässicher Buchholter – in die letztn 20 Johr wor'er bloß siem Dooch grank. Obber letzta Wochn hot's na kernich derwischt.

"Mir gratzt's im Hols", hot'er seiner Fraa die erschtn Symptomer von ana klan Erkältung gschildert. Dann hot'er aweng Fieber gricht, und wie'na aa ganz flau im Moong worrn iss, hot'er bloß nuch Zwiebagg und Pfefferminzdee zer sich genumma. Obber der Verzicht auf Bresssagg und Bier hot sei Immunsystem so gschwächt, dass sich die Gribbe-Bazilln ungehindert in san Kerper ausbraatn konntn.

Mit letzter Kraft hot'er sich in die Braxis von san Hausorzt gschlebbt. Im Waddezimmer wor dess blanka Elend k'hoggt – die Leit hamm sich ihra Krankertn derzellt, dass sich na Harald sei Zuschtand gleich nuch amoll verschlechdert hot. Der aanzicha Lichtbligg wor die junga Schbrechschtundnhilf, die woss olla boor Minuddn in ihra enga weißn Heesla rei'kumma iss.

Karz bevor der Harald nooch derra zwaschtindinga Wadderei dro'kumma iss, hot'er obber nuch an klan Riggschlooch gricht, wall sich aferamoll a junga Fraa dazwischn gedrängt hot.

"Ich bin Privatpatientin", hot'sa gsocht – und iss vor na Harald zern Dokter neiganga. Na Harald iss sofort der Blutdrugg nuch amoll nauf, und er hot zusätzlich zu seina gschwollna Mandln an ganz diggn Hols gricht.

Dann wor'er endlich drinna ban Dokter.

"Wo fehlt es denn?", hot der Dokter gfrocht – und der Harald hot'na sei Leidn derzellt.

"Mund aufmachen!", hot der Weißkiddl gsocht, "Zunge raus – und sagen Sie aaaah". Der Harald hot sofort bariert. Er hot san Labbn raus gschtreggt: "...aaaaahh!"

Der Dokter hot mit ana klan Daschnlampn in'n Harald san Hols nei'geleicht. Dann hot'er in die annera Händ a flachs Helzla genumma und hot hintn am Zäpfla rum'gschtochert, dass der Harald zwischn san "Aaaaahh" dauernd gegeggst hot.

"Wie lange haben Sie die Beschwerden schon?", hot der Dokter middn in derra Brozedur gfrocht.

"...ei...e-ern..ieh", hot der Harald aus san weid aufgrissna Maul raus'gebresst.

Der Dokter hot aus seiner reichn Erfohrung mit Rachn-Untersuchunga sofort versch-tandn: "Soso – seit gestern früh..."

"..ao, ..ei...e-ern..ieh", hot der Harald in der Zäpfla-Schprooch wiederholt.

Der Dokter hot dann seiner schenn Schbrechschtundnhilf dikdiert: "...starkes Würgegefühl" – und der Harald musst zu allem Ibel aa nuch zehn Euro ei'reim.

Die Braxis-Gebiehr hot'na zwor ziemlich gschtunkn, obber doderfir hot'er na Dokter wengstns amoll die Zunga gebläkt... GERCH

Im Faßmannsreither Dorfdeich fiddert der Kulturverein jeds Johr seina Karpfn ro, die won dann zer Kärwa gessn werrn. Dess Abfischn im Herbst iss nadirlich samst Kinner und Midder jedsmoll a großa Gaudi – und hinterher werrd der erfolgreicha Fang gleich bei Bier und Brodwärscht direkt am Deich gräftich gfeiert.

Letzta Wochn worsch widder so weid. Obber dessmoll hamm'sa na Deich fei net wie jeds Johr abgelossn, damit'sa die Karpfn min Kescher ausn Schlamm raus fischn kenna.

"Heier schporn'mer uns die ganza Dreggsärbert mit derra Ablosserei, wo'mer dann immer mit die Gummischtiefl im Schlamm rum'woodn missn", hot der Vorschtand gsocht, "mir ziehng einfach a Netz darchs Wasser – so machn's aa die Fischer druntn am Chiemsee".

Er wor neemlich in san letztn Urlaub im Chiemgau: zer frieh iss'er immer auf die Kampnwand nauf – und am Nochmiddoochund hot'er huntn am See die Fischer beobacht.

Also hot sich der Kulturverein a zehn Meter langs Netz gelieha, dess woss ausgschaut hot wie aufm Dennisblatz. An die zwa Endn wor oom und untn a fester Schtrigg dro, damit'mer dess Netz schee gleichmeeßich darchs Wasser ziehng ko. Zer Acht hamm'sa sich dann ans Werk gemacht.

Immer vier Mann hamm an die zwa Ufer dess Netz langsam darchn Deich gezoong, obber am Schluss wor nix drinna außer ana zammgerostn Dachrinna. "Dess gibt's doch net", hot der Vorschtand gsocht, "mir hamm doch im Friehjohr 80 Karpfn ei'gsetzt".

Also hamm die Faßmannsreither Binnenfischer ihr Netz a zweits Moll darchs Wasser gezerrt, obber die Enttaischung wor widder groß: Ka aanzicher Karpfn wor im Netz, bloß a olter Schuh iss drinna k'hängt.

"Karpfn sänn schlau", hot der Kassier erglärt, "die leeng sich sofort flach aufn Schlammbodn, wenn dess Netz kimmt – so derwischt'mer'sa net".

"Du olta Waafn", hamm die annern gsocht, obber a bessera Erglärung fir ihrn Misserfolch hattn'sa aa net. Siem Moll hamm'sa an den schenn Vormiddooch ihr Netz darchn Deich gezoong, obber es wor immer leer.

Erscht wie'sa dann am näggstn Dooch dess Wasser wie olla Johr ausn Deich abgelossn hamm, wor die Welt widder in Ordnung: 82 Karpfn hamm'sa ausn Schlamm raus'gfischt, aaner schenner wie der annera. Und der ganza Kulturverein freit sich etzert scha aufn Karpfnschmaus. Ollerdings hot der Kassier draaf beschtandn, dass dessmoll auf der Schpeisekaddn net schtett "Karpfen blau", sondern "Karpfen schlau"... GERCH

Der Traudl ihr Mo iss vor zwa Johr im Dorf beieran Unfoll ums Leem kumma. "A schwers Schiggsol, wemmer so bletzlich san Mo verliert", hot sellmoll die Nachbera zur Fraa vom Feierwehrkommandantn gsocht, obber die hot abgewunkn.

"So schlimm iss dess aa widder net", hot'sa gemaant. "Mer soll ja iber an Duudn net schlecht redn, obber der Kerl hot doch hintn und vorn nix gedaacht. Fortner wor'er im Wertshaus k'hoggt und hot nix gärbert. Wennst miich freggst, nochert ko die Traudl drei Kreizla machn, dass der Olt nimmer do iss..."

Inzwischn fiehlt sich obber die Traudl ziemlich allaans. Zwa Haisla wieder geberts zwor an aanzlna Mo, obber der iss iberhabst net der Traudl ihr Gschmagg: der Werner iss a bensionierter Beamter, der woss fortner olles besser wass. Iber seina Schlangagarkn im Gwächshaus fiehrt der Werner genau Buch, a Drumm Bierbauch hängt iber san Gertl drieber – und wie'er vorletzta Wochn die Traudl mit in san Auto nooch Hof nei genumma hot, wollt'er von ihr gleich drei Euro Benzingeld kassiern.

"So ana fellert'ma nuch!", hot die Traudl gsocht. Wall'sa obber trotzdem gern aweng an Mo hätt, iss'sa kerzlich zu ana Heiratsvermiddlung ganga und hot ihra Winsch o'gemeld.

Am letztn Middwoch worsch so weid. Ineran Hofer Kaffeehaus sollt sa ihrn kimpftinga Schatz kenna lerna. "Legen Sie bitte eine langstielige Rose auf Ihren Tisch, damit Sie der Mann gleich erkennen kann", hot die Fraa von derra Heiratsfirma am Dellefon gsocht, "Ihr Partner wird ebenfalls eine Rose in der Hand halten".

Die Traudl wor am Middwoch ab holbdreia mit ihrer rodn Rosn ganz aufgereecht am Eggdisch k'hoggt und hot bloß an koffeinfreia Kaffee beschtellt, wall ihr Herz sowieso scho wie närrisch geklopft hot. Bunkt dreia gett dann die Eingangsdir auf und es kimmt mit ana Rosn in der Händ – der Nachber Werner. Die Traudl hätt fast der Schlooch gedroffn! Blitzschnell hot'sa ihr Rosn vom Disch ro'gerafft, hot'sa neber sich aferan Schtuhl geleecht und ihr Handdäschla nauf gschtellt.

Der Werner hot sich mit seiner langschtielinga Rosn direkt neber die Tir gsetzt, damit'er an schenn Iberbligg hot. Er hot dann aweng im Cafe rum gschpecht, ob sei unbekannts Schneggla vielleicht scho do wor, obber die Traudl hot sich hinteran Klaaderschtänder gud verschteggt. Dann hot'sa schnell gezohlt und iss aufgschtandn.

Aufn Weech zern Ausgang hot'sa im Verbeigeh na Werner karz gegrießt – und dann wollt'sa gschwind von der Tir naus. Obber do iss hinter ihr die freindlicha Bedienung gewercht kumma. "Hallo, guda Fraa", hot'sa gebläkt, dass mersch im ganzn Cafe k'heert hot, "Sie hamm Ihr scheena Rosn aufn Schtuhl lieng lossn!"

Der Werner hot sich sofort an san Waazn verschluggt, die Traudl hot a Bern nauf gricht, do wor die roda Rosn nix dageecher – und im Dorf hamm'sa die näggstn vier Wochn orntlich woss zern Derzelln... GERCH