Woss gibt's eingtlich schennersch wie aufgeweggta klana Kinner! Ganz bossierlich sänn'sa ja mit zwa, drei Johr, wenn'sa an jedn Dischduch zerrn, wenn'sa die Blummervasn umschmeißn und auf der weißn Wohnzimmer-Cautsch Schoggolada essn. In sedda Sekundn zeigt sich, ob die Mudder a guda Mudder iss und ob der Vadder seina Nervn im Griff hot. Wenn so a klana Bangert mit brauna Guschn und brauna Fingerla auf die brauna Fleggn middn am helln Bolstersessl datt und socht "da.da.da", nochert wasst, woss dess Schtindla gschloong hot.

Obber Eltern missn dankbor saa, wenn ihra Kinner scha ols klana Schtepfl erkenna lossn, wo schpeter amoll ihr Dalennd liecht. Der kla Kevin von unnern Schwibb-Schwoocher hot letzta Wochn seina Eltern widder moll mit seina Fehichkeitn ieberrascht. Der Vadder wollt im Wohnzimmer grod zwa neia Bilder aufhänga, hot obber die Diebl druntn im Keller vergessn – und iss die Drebbn nunter ganga, um dess Zeich zer hulln. Na Hammer und die Wasserwooch hot'er droom im Zimmer neber san neia Klavier lieng lossn, woss sich leider ols a groß Ungligg raus'gschtellt hot. Der kla Kevin hot neemlich na Hammer in seina zwa klan Patscherla genumma und hot a boormoll auf die offna Klavierdassdn nauf k'hiem, dass der Vadder druntn im Keller gedacht hot, droom schpilln'sa "Häffi Meddl". Und wie'er dann fimf Sekundn schpeter mit keesweißn Gsicht vor san kabuddn Klavier schtand, hot'er sich gedacht, dass sei butzicher Kevin niemols a Bianist werrd, sondern erra a Schmied!

Ollerdings hot sich vorgestern olles widder gedreht. Do worn die Eltern mit ihrn Kevin auf Besuch bei an oltn Schulfreind, der woss inzwischn a großa Kunstkenner worrn iss: Er sammlt lauter Eelbilder mit bunta Landschaftn – sei ganza Wohnung iss vull'k'hängt mit denner Schinkn. Und in die scheena bunta Kunstwelt hot etzert dess Schiggsol brutal ei'gschloong.

Während neemlich die ganzn Erwachsna bei Kaffee und Schtreislakuhng im Wintergaddn k'hoggt worn und von die oltn Zeidn derzellt hamm, iss der kla Kevin mit an rodn, an griena und an blaua Filzschtift zwischn die Eelbilder rum ganga und hot do und dart in die Kunstwerker klana Männla nei' gemolt. Vor alln der "Blick auf Saalenstein" hot unnern Kevin begeistert: siem Schtrichmännla hot'er untn rechts aufs Bild nauf gegrizzlt.

Ka Mensch hot die Veränderung bemerkt, bis nooch ana Schtund aner von die Erwachsna vom Abbert zerrigg kumma iss und ban Verbeigeh aweng na "Blick auf Saalenstein" betracht hot. Ols Kunstexperte iss'na sofort die Veränderung aufgfolln – und er hot dann im Wintergaddn fachmännisch erglärt: "Der Moler, woss draußn dess Bild von Sooolnschtaa gemacht hot, den kenn'ich fei! Der macht ja a wunderbora kinstlerischa Entwigglung – etzert vermischt'er seina naturalistischn Moddieve mit naivn Darschtellunga von klan Menschn".

Olla sänn'sa gleich naus ge wercht ins Wohnzimmer zur Besichtichung, wo immer nuch der Kevin mit seina vier Filzer schtand. Freindla, etzert wor der Deifl los! "In den Biebla schteggt holt a Kinstler", hot die Mudder zur Entschuldichung gsocht, obber der Vadder hot san Kopf schittlt. "Bloß net", hot'er gsocht, "dann liecht'er uns a Leem lang auf der Daschn. Kinstler hamm nix auf der Kettn, die fressn doch na Kitt aus die Fenster". Na Kevin seina Erschtlingswerke scheina jednfolls na Vadder recht zer geem – er kämpft inzwischn mit der Haftpflichtversicherung um Schodnersatz ... GERCH

Die Erna wohnt im Landkreis aferan Derfla. Vorletztn Samsdooch iss sa 75 Johr olt worrn – und do kam nadirlich dess holba Dorf zern Gradderliern. Sogor der Pfarrer iss aufgedaucht, hot der Erna die Händ gedriggt und na Seeng vo hoch droom ganz berseenlich ieberbracht. "Und morng frieh sehng'mer uns ja ban Abendmohl", hot'er zur Erna gsocht – und die Erna ols fleißicha Kernggängera hot geniggt. "Freilich kumm'ich, Herr Pfarrer", hot'sa gsocht, "wie jedn Sunndooch."

Obber an ihrn Gebartsdooch iss fei der Amd lang worrn. Die bugglerta Verwandtschaft und die annern Graddulantn vom Dorf sänn und sänn net hamm ganga – der Erna ihra beleechtn Breedla, die Keesbladdn und der Erdbeersekt hamm ollna so gud gschmeggt, dass'sa bis nachts um zehna auf die Schtiehl und aufn Kannabee bichn gebliem sänn.

Die olt Erna, die woss sunst immer um neina im Bedd liecht, hot dann nuch aufgeraamt und iss hundsdoodsmied um Middernacht in die Federn gfolln. Prombt hot'sa am Sonndooch frieh verschloofn. "Ach Goodla", hot'sa vor sich hie'gemurmlt, "in 20 Minuddn fängt die Kerng o!"

Sie hot schnell aweng a Katznwäsch gemacht, hot ihra Hoor nauf'gschteggt und hot ausn Kukident-Becherla ihra Zeh nei'gschoom – fir die Haftcrem wor gor ka Zeid mehr. Dann iss'sa ohne Friehschtigg in die Kerng gewercht, wo'sa grod nuch aufn hinterstn Bänkla Blatz nehma konnt – do iss aa scha der Pfarrer in san goldna Ornat mit zwa Ministrantn aus der Saggristei raus'kumma.

Die Erna iss ja a christlicha Fraa, obber dessmoll hot's ihr ban Goddesdienst fortner die Aang zugezoong, vor alln bei der Bredicht. So wor'sa froh, wie endlich dess Abendmohl kumma iss, wall dann dess End nimmer weit weg wor.

Die Erna iss von ihrn Bänkla raus und hot sich vorn am Altor ols Letzta in die Schlanga nei gschtellt, und der Pfarrer hot ihr die Hostie in die Händ geleecht. "Amen", hot die Erna gsocht und hot die klana Oblatn gleich nei gschobbt – und do hot dess Unhaal san Lauf genumma.

Die Hostie, die woss ja immer so droggn iss, wor sofort an der Erna ihrn kinstlinga Gauma dro'gebicht. Die Erna hot zwor dauernd mit der Zunga dro rum gebohrt, obber dess klana, runda Ding wor wie mit Uhu am Gauma gebabbt. Endlich iss der Pfarrer min Weinkelch kumma – und die Erna hot an extra großn Schlugg genumma, damit'sa ihr festgebichta Hostie nunter'fleia konnt. Obber wall'sa ban Schluggn widder mit ihrer Zungaschpitzn an derra Oblatn rum'gschoom hot, iss aferamoll dess ganza Gebiss ins Rutschn kumma – und scha worsch im Weinkelch drinna geleeng: untn die Zeh und oom iss die Hostie draf rum gschwumma. Der Pfarrer hot zer do k'habt, dass'er bei seiner haalinga Handlung net ins Lachn kumma iss. Er hot sofort die Mesnera min Weinkelch naus in die Saggristei gschickt, wo'sa der Erna ihra drittn Zeh raus'gfischt und in a Dempo-Daschndiechla eigewigglt hot, damit'sa ihr nooch der Kerng olles zerrigg geem konnt. Die Erna selber wor dawaal vor lauter Schregg keesweiß und mit ei'gfollna Bäggla in der letztn Reiha gsessn, hot am Schluss ban Seeng ihra drei Kreizla gschloong – und hot sich fest gschworn, dass'sa nie mehr ohne a dobblta Borzion Haftcrem zern Abendmohl gett... GERCH