Mei Martha und ich worn ineran schenn Dorfwertshaus gsessn und hamm's uns schmeggn lossn. Mei Schweinshäxla wor a Gedicht: net zer moocher, mitera kerninga Schwaddn - und doderzu gab's Glees und Graut. Aferamoll versetzt'mer mei Olta an Schogg. ,,Mir sollertn amoll a boor Dooch fastn``, hot'sa gsocht, ,,etzert sänn die Wiesnfestla verbei, wo'mer dauernd die Brodwärscht, die Schteeks und die Fischbreedla nei hamm - und dazu dess Haufm Bier! Bevor die Kärwa-Zeid o'fängt, wärsch gscheit, dass'mer unnern Kerper aweng entschlaggn``.

,,Entschlaggn - woss haaßt'n dess?``

,,Holt amoll drei Dooch nix essn, bloß ner Dee und Wasser drinkn``, hot die Martha gsocht. ,,Dir schadd's fei nix, wennst a boor Pfindla abnimmst - an deina Husn schprengt's ja fast die Gnepf ab!!``

Na liem Friedn holber hob ich geniggt, wall ich gedacht hob, dass ich außer Haus scho'moll aweng an Bressagg derwischn werr, während die Fraa dahamm die Fastnkur eisern ei'hält.

Am Diensdooch zer frieh hammer also werglich o'gfangt. Die Martha hot'mer a Glos Wasser hie'gschtellt. ,,Do, drink! Obber ekl dich fei net - do iss neemlich Glaubersalz drinna. Dess raamt erscht amoll na Darm aus``.

Unter Widerwilln hob ich dess Glos geleert, obber frooch net, woss zwa Schtund schpeter bassiert iss! Ich hob doch gedacht, mir zerreißt's mei ganza Innerei. Ich wor bloß nuch aufm Abbert k'hoggt - gottseidank hammer nuch a zweits Klo im Haus, wall's ja der Martha nooch den Glaubersalz genauso ging. Zwischndrinna hammer uns a boormoll ganz karz in der Kichn gedroffn, damit'mer dess Wichtigsta aweng beschprechn konntn, obber sunst wor der Dooch mit Kraiterdee und Schpratzlwasser geloffn. An sedda Donnerschleech aufm Abbert ko ich mich bloß nuch erinnern, wie ich mit der Martha amoll Urlaub in Maroggo gemacht hob.

Sellmoll hammer auf Empfehlung von unnern Reiseleiter ineran einheimischn Lokal Kusskuss mit ana schwarzn Brieh gessn, wo ich sofort zur Martha gsocht hob, ob an dess woll bekimmt - und werglich: zwa Dooch sänn mir sellmoll wechslweis in unnern Hodell in Agadir bloß aufn Klo k'hoggt.

Obber bei unnera Fastnkur wor am zweitn Dooch der Dinnpfiff verbei - genauer gsocht: dess Geengdaal iss ei'getretn, aferamoll wor fei hintn wie a Schtepfl drinna. Ich hob inzwischn vor lauter Wasser und Dee scha a Fadda Morgana k'habt: Wie ich im Sessl aweng a Niggerla gemacht hob, iss'mer deitlich und einwandfrei vor meina Aang dess Schweinshäxla ausn Dorfwertshaus erschiena.

Trotzdem hob'ich die drei Dooch darchk'holtn - dess haaßt: An klan Ausrutscher hob'ich scha k'habt. Wie mich neemlich die Martha am Schlussdooch zer frieh in Subbermarkt gschiggt hot, damit ich nuch zwa Bäggla Pfefferminzdee ei'kaaf - ja, ich soog's, wie's iss: Do bi ich holt am Wärschtlamo net verbei kumma.

Obber dessweecher hob' ich mich net lang mit Selbstvorwirf rum'gequält. Ich hob'mer man Fehler verzieha, und der Martha hob'ich sowieso nix derzellt - ich wollt ihr doch die Freid am Fastn net versaua... GERCH

 

Mei Martha hot vorigs Johr bei der Weihnachtsfeier vom
Gaddnbauverein in der Dombola na Hauptbreis gewunna - und den hammer letzta Wochn ei'ge-leest: an Gutschein fir a Gormet-Essn ineran Nermbercher Feinschmegger-Lokal. Min Zuch sämmer nunter gfohrn, sänn in der Schtadt rum schpaziert, worn am Hauptmarkt - und do wollt ich mir schnell a boor von denner klan Nermbercher Brodwärschtla kaafn, obber die Martha hot abgewunkn: ,,Dess gett net, sinst host nochert kan Hunger mehr, wemmer unner Festessn grieng!``

Also hot'mer der Moong ziemlich geknurrt, wie'mer in dess scheena Lokal nei sänn. Bevor mer uns gsetzt hamm, hot'mer die Martha nuch ins Ohr gezischlt: ,,...und schlirf fei in den feina Lokal net widder dess Garknschisserla aus, gell!``

Auf unner Gutschein schtand draaf: ,,Dreigängiges Menue für zwei Personen``. Und die Martha hot gleich gsocht: ,,Am libbstn essert ich a scheena Erpflsubbm und dann a Rindsrulladn mit Glees - und hinterher vielleicht a Kerschnkombodd``.

,,Und mir wär a reschs Schnitzl recht``, hob'ich gsocht, obber do hammer uns ganz schee gedaischt. Wie mir den Kellner in san schwarzn Onzuch unnern Gutschein geem hamm, hot'er gleich a gemolta Schpeisekaddn gebracht, wo genau draaf schtand, woss mir grieng: ols Vorschpeis ,,Marinierte Lachstranchen an Petersilien-Joghurt-Sauce``, ols Hauptgang ,,Vinaigrette von der Rotbarbe auf roter Zwiebelkonfitüre mit grünem Spargel`` und ols Noochschpeis ,,Mandelwaffeln mit Beerenfrüchten und kaltem Weißherbstschaum``. Wie ich dess gelesn hob, wollt'ich gleich aufschteh und widder geh. ,,Martha``, hob ich zer meiner Oltn gsocht, ,,die verorschn uns!`` Obber die Martha hot gemaant, dass die holt so redn - die Feinschmegger-Kech sänn a annera Rass.

Dann kam der Kellner und hot uns zwa Dellerla hie'gschtellt, wo a winzicha Pizza draaf wor - so groß wie frieher a Fimfmark-Schtiggla. ,,Das ist ein Gruß aus der Küche``, hot'er gsocht.

A Gruß aus der Kichn?! ,,Do scheint uns aner zer kenna``, hot die Martha gsocht - und mir hamm iberleecht, wer dess saa ko. ,,Na Feierwehrkommandantn sei Schwoocher sei Gunga lernt doch Koch in Nermberch``, iss mir ei'gfolln, ,,dess werrd der in der Kichn saa``.
Ich hob na Kellner an Wink geem. ,,Master``, hob'ich zer ihn gsocht, ,,schtammt eier Schtift in der Kichn aus Schnarchnreith?`` Der Ober hot mich entgeistert o'gschaut und iss wortlos widder ganga. Dessweecher bi'ich gleich selber moll naus und hob karz in die Kichn nei'geluurt, obber die vier Kech worn olla scha olt.

Af jedn Foll hammer dann erscht den Gruß aus der Kichn gessn - und nochert die annern drei Gäng. Es wor zwor olles guud, obber ich sooch's, wie's iss: sadd sämmer fei net worrn! Sädda klan Porziona wenn unner Vereinswert aufn Deller brängert, kennert'er gleich zuschperrn. Die Martha und ich hamm jednfolls nuch ziemlich Kohldampf k'habt, wie'mer aus den Gormet-Lokal raus sänn. Desweecher hammer vor der Hammfohrt am Hauptbohnhof jeder nuch zwelfa von denner klan Nermbercher Brodwärschtla mit Sauergraut gessn - Kerl, worn die guud, die werr'ich so schnell net vergessn... GERCH

 

Von die Angler und von die Jeecher heert'mer ja die greßtn Lieng! Woss die am Schtammdisch olles derzelln - do kumma net amoll die Bolidigger mit! Obber manchsmoll wärsch an Jeecher fei lieber, die Welt deet net erfohrn, woss werglich bassiert iss. Der Jungjeecher Willi jednfolls meechert am libbstn a schwarza Deggn iber an Vorfall ausbraatn, wo'er selber die Hauptberson wor. Der Willi iss neemlich letzta Wochn mit san Geländewoong naus gfohrn in sei Revier. Am End voneran abgemehtn Kornfell iss'er mit san Tschiip am Waldrand schteh gebliem und hot ausn Auto raus aweng rum gschpecht, ob na erchetz a Viech vor die Flintn lefft. Obber die Reh und die Wildsai, die Hosn und die Fichsla hamm na Willi woss gepfiffn - und sänn net aus ihra Verschtegger raus. Bloß a wilda Taubm iss aferamoll links nebern Auto auf den Kornfell rum gfladdert und hot a boor Kernla aufgebiggt. Der Willi hot vorsichtich sei Schrotflintn ausn Fenster naus k'holtn und hot vom Fohrersitz aus die Taubm ins Visier genumma. Die iss obber leider net ruich sitzn gebliem, sondern fortner aweng hie und her gfloong - und der Willi hot ihra Bewechunga mit san Gewehr verfolcht, bis'er die Taubm genau auf Kimma und Korn draaf k'habt hot. In den Moment hot'er abgedriggt! Es hot an Kracher gedoo, die Taubm iss erschreggt weider gfladdert - und na Willi sänn tausnd klana Glos-Schplidder um die Ohrn gfloong. Unner Jeecher hot neemlich net die Taubm gedroffn, sondern na linkn Riggschpiegl von san Auto, der woss im Weech wor, wie der Willi die Taubm min Gewehrlaaf verfolcht hot. Blattschuss am Riggschpiegl - Weidmannsheil! Etzert wär nuch zer glärn, ob der Willi hinterher mit san Jochdhernla des Signol ,,Spiegel tot`` geblosn hot - und ob fir die Riggschpiegl die Schonzeid scha rum wor... GERCH

Die Wohln sänn zwor verbei, obber ban Franz dahamm sänn die boliddischn Noochwirkunga nuch ziemlich heftich zern schpiern, wall die Familie gschpoltn iss: der Franz iss neemlich a Schwarzer und sitzt scha die ganza Wochn in san Wohnzimmersessl und grinst vor sich hie - und sei Fraa, die Hanna, die woss seit ewicha Zeidn aweng bei derra Frauengrubbm von die Sozi mitmacht, hot sich etzert nuch enger mit der Dochter Christa zamm gedoo, a griena Lehrera. Die rood- griena Koalizion zwischn Mudder und Dochter hot na Franz scha immer zer schaffn gemacht, obber seit derra zwadriddl-Mehrheit vom Schtoiber gricht'er dahamm extra Zunder!

Dahamm iss der Franz firn Gaddn zuschtändich, und do hot'er vergangna Diensdooch an schenn ,,Laubsauger`` kaaft, damit'er sich nimmer so min Rechn bloong muss. Der neia ,,Laubsauger`` wor a Schnäbbla - und knaddert wie a Rennauto, wenn na der Franz ei'scholt
und dess Laab aufsaugt.
,,Schämst du dich nicht``, hot die schtudierta Dochter Christa vorwurfsvoll in ihrn Hochdeitsch zern Vadder gsocht, ,,dass du mit diesem umweltfeindlichen Gerät nicht nur das Laub aufsaugst, sondern gleichzeitig auch Millionen Kleinstlebewesen!?`` Der Franz hot seina Aangbraua aweng nauf gezoong. ,,Kleinstlebewesen?``, hot'er zer seina griena Dochter gsocht, ,,zer woss solln dä die guud saa?``

,,Für das biologische Gleichgewicht im Boden, damit die Blumen, die Büsche und unser Gemüse gut wächst``, hot die Christa gsocht.

,,Dess mach ich mit Kunstdinger ausn OBI``, hot sich der Franz zer Wehr gsetzt. ,,Kunstdinger und mei Laab-Schtaubsauger erleichtern die Gaddnärbert - host mich verschtandn?`` Der Franz hot neemlich na Verdacht k'habt, dass na seina zwa Weiwer scha widder bedränga mit ihra, wie'er immer socht, ,,Fatz-Ideen``. Vor zwa Johrna hamm'sa'na schomoll so lang gebenzt, bis'er san oltn Rosnmeher ausgedauscht hot, wall'er der Fraa und der Christa angeblich zer laut wor. Mit den neia Elektro-Rosnmeher iss'er inzwischn zwor scha viermoll ibersch Kabl gfohrn und musst jedsmoll a neis kaafn. ,,Obber dess zählt ja bei eich nix``, hot'er kerzlich gsocht, wie'er widder a Kabl darchgetrennt hot. Die Antwort von seina Weiwer hot'na erra schoggiert.

,,Dann verkaaf'mer holt den Elektro-Meher widder und schaffn an Rosnmeher ohne Motor o - an Schpindlmeher, wie mer'na frieher k'habt hamm``, hot sei Fraa gsocht - und die Dochter hot gleich geniggt. ,,Der ist sowieso am umweltfreundlichsten``, hot'sa gsocht, ,,macht keinen Lärm und verbraucht keine Energie.``

,,Dann kennt'er na Gaddn selber meha``, hot der Franz erglärt, ,,ich bi doch net bleed!``

Etzert hofft der Franz, dass bei seina Weiwer der Ärcher ieber dess schlechta Wohlergebnis langsam widder verraacht - und dass'sa na widder in Ruh lossn. ,,Ich ko doch aa nix derfir, dass'sa so ana aufn Deggl gricht hamm``, hot'er gestern san Nachber gekloocht.

,,Wo kumma'ma dä hie, wenn ich dahamm jedsmoll
die Wohlniederloong in
unnern Gaddn ausboodn
derf...!!`` GERCH