Mit die Noma hot'mer ja manchsmoll a richticha Blooch. A older Schulfreind von mir iss der Fischers Heiner aus Hofeck - sei Schpitznoma wor ,,Wärschtla'', wall'er scha ols Gunger ausgschaut hot wie a abgebundner Bressagg. Kerzlich hob ich na widder gedroffn und er driggt'mer sei Visiddn-Kaddn in die Händ: ,,Heinrich W. Fischer''.

,,Woss haaßt'n ,W.' ?'', hob'ich gfrocht. ,,Dess iss woll die Abkerzung von ,Wärschtla'?''

Der Heiner hot mich aweng schreech o'gschaut. ,,Wladimir'', hot'er dann gsocht, ,,wie mei Onkl aus der Ukraine.''

,Wladimir' gett ja nuch. Obber griddisch werrd's bei die moderna Weiwer. Mei Kusina in Berlin hot urschpringlich Elisabeth Hegenberger k'haaßn - ,,Beddi'' hamm mir Hofer immer gsocht. Dann hot'sa an gewissn Hans Schmidt aus Bareith k'heiert und aus der Beddi iss die ,,Elisabeth Hegenberger- Schmidt'' worrn. Aus derra Ehe gibt's a Maadla, die Gundula Hegenberger-Schmidt. Leider hot sich obber der Hans Schmidt nooch drei Johr ausn Schtaub gemacht - und die Beddi hot an polnischn Grafn kenna gelernt und widder k'heiert. Der Graf hot selber aa an Dobblnoma k'habt: Kraczowek-Czipolinski, older polnischer Raubridder-Adl. Seitdem haaßt unner Beddi ,,Elisabeth Hegenberger-Schmidt-Kraczowek-Czipolinski'' - und die Dochter iss mit den langa Noma aa ziemlich gschtrooft.

Obber etzert werrds nuch komblizierter - holt dich fest: die Beddi hot vor an Vertljohr mit a boor Freindinna in ihra Berliner Feministinna-Grubbn aweng zer vill Brosecco derwischt und hot sich um Middernacht im Keller min Hausmaster afera Dechtlmechtl ei'gelossn - etzert iss'sa schwanger. Silbersteiner haaßt der Mo, und etzert bi'ich gschpannt, ob dess Kindla dann ,,Hegenberger-Schmidt- Kraczowek-Czipolinski-Silber-
steiner'' haaßt oder ob die Beddi doch nuch ei'lenkt und zur Vernumpft kimmt.

Sie iss neemlich mit den Noma-Zeich ziemlich noochdenklich worrn, seit'sa letzta Pfingstn allaans in der Toskana aferan esoterischn Kurs ,,Entdecke deine inneren Schmetterlinge'' wor. Do iss'sa in Florenz inera Hodell nei und hot gfrocht, ob's nuch freia Zimmer gibt.

Der Mo an der Rezepzion hot geniggt. ,,Hier schreiben biddä Namen'' hot'er gsocht und hot der Beddi an klan Zeddl hie'gschoom. Die Beddi hot wohrheitsgemäß ihrn Noma aufgschriem: ,,Hegenberger- Schmidt-Kraczowek-Czipolinski''.

Der Bordier hot na Zeddl gelesn und ganz freindlich gsocht: ,,Sollen biddä alle hereinkommen - kriegen vier Einzelzimmer.''

Dess hot'sa dafoo... GERCH

Die Hitz iss fei boll nimmer schee!

Mei Nachber Erwin schwitzt, dass'na dess Wasser hintn und vorn nunter lefft wie a Schturzbach. Der iss sowieso aweng zer fedd - und etzert driggts'na san Schwaaß raus, dass'mer denkt, der iss samst Husn und Hemm unter der Dusch gewesn. ,,Der hot eine Bern draaf'', hot mei Martha fachmännisch festgschtellt, ,,dass'd jedn Moment maanst, den blatzt der Bulmes!''

Ich selber hob scha zwamoll ibern Gaddnzaun nieber zer ihn gsocht, dass er sich net so schnell beweeng soll ban Ungraut zupfm, sunst drifft'na gleich der Schlooch. Obber der Erwin hot gor ka Antwort geem: wohrscheins hot'er widder nix k'heert, wall'na dess Blut am Ohr verbei gerauscht iss. Der arma Deifl hot doch seit langer Zeid vill zer hoha Blutdrugg, und do iss'er in derra Hitz fei schnell immer aweng neber der Kabbn. ,,Do nimm ich dann gern mei Fernglos und schau ausn Mansardnfenster nieber zern Kornberch'', hot'er gsocht, ,,wasst scha: ich bi doch so begeistert von der Natur''. Obber der Erwin iss a elender Gribbl - in Werglichkeit gett neemlich sei Bligg net ins Fichtlgeberch, sondern nieber ineran benachbortn Gaddn, wo die Anna wohnt, der woss ihr Mo vor acht Johr gschtorm iss. Die Anna iss holt a lusticha Witwe, die woss sich im Sommer gern im Gaddn in die Sonna nei'leecht, damit ringsrum die Männer aweng närrisch werrn. Und wenn'sa dann ihrn naggertn Busn in die Sonna reggt, dann taucht sofort der Erwin mit san Fernglos am Mansardnfenster auf und schaut Richtung Kornberch. Dess iss in derra Wochn gleich so oft bassiert, dass na Erwin sei Olta, die Hilde, ganz misstrauisch worrn iss. Derra iss die Nachbera sowieso a Dorn im Aach, wall'sa ihrn Erwin immer gor so freindlich oschaut. Und wie am Middwoch geecher zwelfa die Anna in der gresstn Brieglhitz widder holbnaggert im Gaddn geleeng wor, iss'sa voller Wut an Zaun no'ganga. ,,Dan'Sa ihra Pitz gfälligst aweng miteran Hemmla bedeggn'', hot'sa nieber gebläkt, ,,der Anbligg schteert man Mo, wenn'er zern Kornberch nieber schaut. Mer muss sich scheema, dass'mer mit so an Gschwertl in der selm Schtraßn wohnt''.

Die Anna hot unter ihrn Schtrohhut die Anna ins Visier genumma. ,,Bei mir sicht'er wengstns woss Gscheits, ihr Naturfreind'', hot'sa zerrigg gebrillt - und driem iss die Hilde widder abgedampft. ,,So a olta Schnalln'', hot'sa zer ihrn Erwin gsocht, ,,schtell'dir ner vor, die socht doch glatt, dass du mit dan Fernglos a Schpanner bist! So a Frechheit, wo'st du doch a Liebhaber vom Fichtlgeberch bist!'' - Der Erwin hot sofort geniggt. Sei Kopf wor etzert dunklrot, obber fei net bloß von der Sonna... GERCH

Etzert schreim'sa in die Zeidunga, dass ieberolln die Weiwer aufm Vormarsch sänn und dess Regiment ibernehma: in die Birro, in der Bollidigg, in die Vereine - eingtlich im ganzn Land. Und die Unternehmensberoter von denner MäggKinsee und Roland Berger untersuhng fir an Haufn Geld die Konsequenzn, wenn demnäggst die mastn Fiehrungsbosiziona von Weiwer besetzt sänn.

Dess Geld hätt'mer fei schporn kenna, wenn'sa man Freind Hans befroocht hättn. Der lebbd aferan Dorf draußn im Landkreis - do hamm die Weiwer scha seit Johrzehntn dess Heft in der Händ.

Der Hans hot in seiner Wohnschtumm a Holzdäferla hänga, wo in schwarza Buchschtoom nei'gebrennt iss:

,,Ich bin der Herr im Haus -

das wäre ja gelacht!

Was meine Frau sagt,

wird gemacht.``

Der Hans hot gewissermoßn des Feld geraamt! Es gibt bloß nuch a Händvoll Gebieter, wo'er dess Soong hot: ban Grilln, wenn a Fässla Bier o'gezapft werrd, ban Chrissbaambutzn, ban Schneeschorn, ban Raafn wechsln - und ban Ei'barkn im Barkhaus, wall'er sunst in Hof mit seiner Fraa nimmer rechtzeidich vor Lodnschluss in die Gschäfter kimmt.

Vor zwa Johrna musst sei Olta neemlich amoll im Altschtadt- Barkhaus im sechstn Schtogg riggwärts inera Barkluggn nei - mei lieber Freind!! 40 Minuddn hot dess Maneever gedauert - und die vier Delln an demm oltn Ford Capri sänn heit nuch zer sehng. Seit denn beinlichn Vorfoll hot der Hans dahamm zwor widder aweng Oberwasser gricht, obber richtich froh iss'er eingtlich bloß, wenn'er im Wertshaus sitzt und mit seina Schtammdischbrieder ohne Drugg aweng Kaddn schpillt und iber die schlechta Welt debaddiert.

Leider gänga die schenn Zeidn obber dart aa langsam zer End. Neierdings hoggn neemlich am Diensdooch und am Donnerschdooch zwa neia Schtammdisch im Dorfwertshaus: die ,,Basteldamen`` nooch ihra Dreffn - und der Gaddnverein, wo die Vorschtandschaft kombledd aus Weiwer be- schtedd. Net bloß dass'sa dahamm ka Ruh mehr geem - etzert iss der Vormarsch von die Weiber sogor im Wertshaus kaum nuch aufzerholtn...

,,Dess iss der Paradigmenwechsl``, hot kerzlich a bensionierter Richter am Schtammdisch gsocht.

,,Woss fir Zeich?``, hot der Hans gfrocht. ,,Der Paradigmenwechsl - der ändert die ganza Welt.``

Der Hans hot aweng unglaibich sann Bauernscheedl hie und her gedreht. ,,Und ich hob immer gedacht, dess liecht an die Wechsljohr...`` GERCH

Aferan Dorf im Landkreis hamm die Beddi und ihr Fritz k'heiert. Es wor aa heggsta Zeid, wall der Fritz iss nimmer der Jingsta und die mastn hamm gedacht, der gibt sei Junggselln- Leem iberhabst nimmer auf!

,,Mir lossn uns mitera Kutschn aufs Schtandesamt und zer Kerng fohrn - und nooch der Kerng widder hamm. Dann gäng'mer die boor Schriddla zer Fuß ins Wertshaus und feiern'', hot'er zer Beddi gsocht - vor lauter Riehrung sänn ihr fast die Dräna kumma. Der Fritz hot die Fohrt mit san Freind Werner vereinbort, der woss fir sedda Festla immer moll die Pfeer ei'schpannt.

Am Samsdooch nochmiddooch iss der Werner mit der Kutschn kumma, hot dess Brautboor dahamm abk'hullt und zan Schtandesamt gfohrn. Nooch denner Formalideetn ging's mit der Kutschn die letztn boor Meter vor zur Kerng - im Dorf liecht ja olles eng beinanner. Ganz feierlich iss dann dess Brautboor in die Kerng nei'gerauscht, obber do drinna hot sich die Trauung arch in die Läng gezoong, wall net bloß der Pfarrer sei Zeich gemacht hot, sondern aa der Gsangverein und die Blosmusigg.

Hausn sänn dawaal die Pfeer unruich worrn - und af zerletzt worn'sa gor nimmer zer bändinga. Der Werner konnt etzert nimmer wartn, sondern musst mit san Gschpann widder zerrigg zern Schtoll - der wor ja bloß 250 Meter entfernt.

Dann wor die Kerng aus, dess Brautboor kam raus - und die Kutschn samst Werner wor weg. Die Fritz hot die unibersichtlicha Looch sofort richtich beurdaalt. ,,Himmlorschundzwern'', hot'er bloß gsocht. A Vertlschtund hot die Hochzichgsellschaft gewart, dann hot sich der Fritz mit san Bruder und san neia Schwoocher auf die Such gemacht. Wie'sa schließlich die Kutschn ohne Pfeer vorm Schtoll schteh sehng hamm, wolltn'sa die Viecher gor nimmer erscht o'schpanna. ,,Dess mach'mer selber'', hot der Schwoocher gsocht - und die drei Männer hamm die Kutschn heggstberseenlich widder zer Kerng gschoom: der Braitigam vorn an der Deichsl, die annern zwa hintn dro. Unter großn Beifoll von die Hochzichsgäst iss dann vor der Kerng dess Brautboor widder auf die Kutschn nauf gegleddert - und etzert hamm die Gäst dess Gfährt darchs Dorf hammwärts gschoom und gezoong. Kerl, wor do a Hallloo! Obber karz vor na Brautboor san Haus ging's aweng a Berchla nauf - do hamm'sa olla gebloosn und gschwitzt, dass ihna die Brieh hintn und vorn ro'gefloffn iss. Sogor der Braitigam musst abschteing und schiem helfn, sunst hätt'er san Seeng gor nimmer bis hamm gebracht.

Ollerdings iss der Fritz schpeeter bei der Feier im Wertshaus amoll fir a Schtindla verschwundn: Er musst sich neemlich dahamm schnell aweng auf die Kautsch leeng und a Viddamin-Dableddn nehma, wall'na die Anschtrengung doch ziemlich auf san lädiertn Kreislaaf ganga iss. Und sei Freind Werner wor ganz besorcht, wie der Fritz miteran keesweißn Gsicht widder aufgedaucht iss. ,,Bass fei auf, dass'd dich hinterher in der Hochzichsnacht net ibernimmst'', hot'er zern Braitigam gsocht, ,,sunst haut's der am End nuch dess Gschtell zamm...'' GERCH