03.05.2003
Die männlichn Dorfbewohner setzn die keltischa Draddizion nuch awengla fort, indem dass sa sich ban Besnbrenna wie sellmoll ihra Vorfahrn mit Bier zamm'leddern. Der Danz ums offna Feier iss ollerdings fir die Bsuffna zer gfährlich. Dessweecher beschränkt sich bei die Männer ihr kultischa Beziehung zum Feier afera Riddual, woss ihna großa Erleichterung brängt: Wenn'sa in der finstern Nacht dess Klo net finna, schleing sa sich mit vulla Blosn an die Brandwachn verbei und lossn's in der Feierglut zischn.
Fir die mastn Erwachsna und Kinner gibt's ban Besnbrenna obber nuch a zweits ,,Feier-Riddual'', woss inzwischn nuch belibbter iss - neemlich die Schtichflamma am Holzkulln-Grill, wenn dess Fedd aus die Brodwärscht und Schteeks in die Glut nei'schpritzt. Dess Besnbrenna iss jeds Johr der Aufdaggt fir an fränkischn Kult, der woss im Gaddn oder aufn Balkong oder auf die Festblätz in jeder Gmaa darchgfiehrt werrd: die Grill- Säsong im Freia! Na ganzn Winter hammer sehnsichtich draaf gewart, dass endlich so weid iss - und etzert kenna die Griller widder die Sau raus lossn mit Broodwärscht, Wamma und Schteeks, dass na Nachbern der Raach in die Aang und in der Nosn beißt. Obber Riddual iss Riddual, do gibt's nix!
Weecher a boor empfindlicha Nachbern ko'mer doch so a scheena Grill-Draddizion net aufgeem - die oltn Keltn deetn sich ja in ihrn Hiegl- Grob umdreha... GERCH
10.05.2003
Verschärft werrd der jährlicha Kampf um die Maibaamer darchs ,,Besnbrenna'', wo in der Nacht vor na erschtn Mai die Verbrennung von die Wintergeister mit reichlich Bier und Schnaps vollzoong werrd - a olts Ritual aus der Keltnzeid, dess woss inzwischn die Feierwehr ibernumma hot.
So worsch jednfolls letzta Wochn aa ineran Dorf, wo scha mehrfach vor wichticha Gmaa- Festla Broodwärscht, Schteeks und Maibaamer af geheimnisvulla Weis verschwundn sänn, ohne dass'mer die Verbrecher derwischt hot. ,,Obber heier iss unner Baam hunnertbrozentich weg'gschberrt'', hot a Feierwehrmo ban Besnbrenna zer san Freind gsocht, ,,mir hamm neemlich den Baam, der woss so hoch iss wie unner Kerchdurm, inera großn Halln verschteggt - do iss'er sicher''. Und ringsrum hamm'sa sich olla mit die Mooßgriech zugebrosst und vor Lachn auf die Schenkl geklopft.
Obber die Welt iss schlecht! Während sich die Feierwehrleit nuch iber ihr guds Verschtegg firn Maibaam gfreit hamm, wor am annern End vom Dorf der Feind aus der Nachberschaft scha in der Halln drinna. Im Licht von schtarka Daschnlampn hamm die Malefiz den Baam begutacht - so a Brachtschtigg hattn'sa nuch nie geklaut. Obber bevor'sa den riesinga Mammut aus der Halln raus zerrn konntn, musstn'sa fei erscht nuch an Gablschtapler, der woss mittn in der Halln schtand, o'lossn und links und rechts dess Gerimpl aus Weech raama. Dann hamm'sa den Maibaam auf an Karrn aus der Halln gezoong und auf der Schtraßn bergauf bis karz hintersch Ortsschild gschlaaft, wo ja bekanntlich die Entfiehrung besieglt iss. Gschwitzt hamm'sa wie die vergiftn Affn - und aferamoll, es wor scha fast Midernacht, iss dess holba Dorf vom Besnbrenna o'geruggt kumma. Die mastn Männer hattn scha ziemlich ann in der Krona hänga, sodass die Diskussion um den geklautn Maibaam immer hefticher und lauter worrn iss - af zerletzt worn sich die feindlinga Loocher mit Kniddl geegniber gschtandn. Af jedn Foll hamm sich die Dorfleit lang geweigert, bis'sa endlich die gfordertn zwa Kästn Bier raus'geruggt hamm, damit'sa ihrn schenn Maibaam widder in Besitz nehma konntn. Der Verhandlungsfiehrer vom Dorf wollt zwischndrinna scha die Bollizei hulln, obber dess wär wohrscheinlich nuch deirer worrn: Seina Männer vom Dorf sänn neemlich vom Besnbrenna mit ihra Auto her'gfohrn und hattn ziemlich gloosicha Aang - do hätt die Bollizei fei an schenn Fang gemacht... GERCH
17.05.2003
Und bevor mir uns dauernd soong lossn, dass Deitschland bleite iss, singa'ma geecher die Debbression lieber moll im Festzelt ,,die Krüge hoch'' und schtoßn min'n Nachber aweng o.
Ollerdings derf'mer net ibertreim wie letzta Wochn der Franz, der woss mit seiner Oltn und mit seiner erwachsna Dochter Gunda aufn Weinfest im Dorf wor. Die Schtimmung im Sool wor schnell auf hunnertzwanzich droom - und die Drei-Mann-Kabelln hot dermooßn aufgewarzlt, dass die Leit ab holbzehna auf die Disch gedanzt hamm. Der Landwein von der Mosl hot vor alln bei die Männer, die won sunst ja bloß Bier geechern Darscht saufm, zu unvorhersehbora Zinder gfiehrt, wall'sa den siffinga Wein ziemlich unterschätzt hamm.
Aa unner Franz iss den Riesling von der Mosl zern Opfer gfolln - er hot neemlich scha geecher elfa aweng Englisch gered't, woss bei ihn immer werglich dess sichera Zeing iss, dass'er an Mordsdrumm Blädderer hot.
Dessweecher hamm sei Fraa und die Gunda draaf gedrängt, dass'sa etzert hamm gänga.
Der Franz hot derra Aufforderung kan großn Widerschtand entgeeng gsetzt. ,,Hao'', hot'er gsocht, ,,letts go''.
Draußn an der frischn Luft hot obber der Franz draaf beschtandn, dass ihr Hammweech net darchs Dorf geh soll und auf der annern Seitn widder naus in dess Neibaugebiet am Ortsrand, wo ihr Haisla schtett.
,,Mir nehma die Abkerzung am Karpfndeich verbei darchn Wold'', hot'er gsocht, ,,dann sämmer in zehn Minuddn dahamm''.
So sänn'sa in derra schtoggfinstern Nacht zer Dridd hintern Vereinsheim erscht iber die Wiesn geloffn und dann in dess klana Wäldla nei.
Unter die Baamer hot'mer die Händ vor die Aang nimmer gsehng. ,,Dunnerkaal'', hot die Fraa gejammert, ,,ich siech fei na Weech nimmer''.
Obber der Franz hot seiner zwa Weiwer Mut gemacht. ,,Ich kenn mich aus'', hot'er mit schwera Zunga gsocht, ,,gett einfach zwa Schriddla hinter mir, nochert bassiert eich nix - letts go''.
Nooch zehn Meter hot's an Pflatscherer gedoo und dann hamm die zwa Weiwer na Franz laut schreia heern: ,,Hilfe - hullt mich raus!''.
Der Franz wor bis zern Bauch im Karpfndeich drinna und hot sich ans schlammicha Ufer zerrigg gekämpft. Die Fraa und die Dochder konntn dess Lachn net holtn, woss na Franz ganz närrisch gemacht hot.
Jednfolls wor der restlicha Hammweech a aanzicha Blamaaschn: die zwa Weiwer sänn ausn Lachn nimmer raus kumma - und wie dess Trio af zerletzt darchs Neibaugebiet marschiert iss, hot der Franz unter die helln Laderna ausgschaut wie a Sau.
Sei neia beescha Husn, die Soggn und die Schuh - bei jedn Schridd iss der dreggerta Schlamm raus gegwaatscht.
Dahamm musst sich der Vadder erscht moll auf der Derrassn ganz naggert ausziehng, und die Mudder und die Gunda hamm na vo oom bis untn min
Gaddnschlauch abgschbritzt - erscht dann durft'er nei ins Haus.
Und während der Franz scha seelich im Bedd gschloofn hot, hamm die Frauen san Geldbeitl, die Euro-Scheinla und die Kredit-Kaddn auf der Heizung gedroggnt.
Ban Friehschobbn am näggstn Vormiddooch wor der Franz scha widder auf die Baa. Etzert hot'er im Vereinsheim a Seidla Bier beschtellt - geecher dess hefticha Schtechn in san Kopf.
,,Der Riesling brummt wie Hummeln'', hot'er fachmännisch festgschtellt.
Und wie sei Nachber gfrocht hot, ob'er gestern Nacht gud hamm kumma iss, hot der Franz aweng a roda Bern nauf gricht. ,,Mir hamm die Abkerzung darch na Wold genumma, am Karpfndeich verbei'' - merra hot'er net verrotn, der Schlawiner... GERCH
24.05.2003
Obber dess wor nuch harmlos geecher die Sicherheits-Dechnik, die woss bei derra haalinga Handlung in Gang kumma iss!
Die Raachmelder, die won ei'gebaut worn, hamm neemlich sofort ,,Alarm'' ausgeleest - und während die Ehrngäst und der Pfarrer mit ihrer Zeremonie grod darch na erschtn Schtogg ganga sänn, hot der Feierwehrkommandant iber Funk scha san Rundruf gemacht: ,,Im neia Altnheim brennt's!''
Mit drei Auto, mit Blaulicht und Martinshorn iss die Feierwehr sofort ausgeruggt. Im Dauerlaaf hamm die Wehrmänner dess Altnheim gschtirmt - vorn dro der Kommandant. Der Hausmaster hot gedacht, dass die Feierwehr an Beitrooch zur offiziellen Ereffnung machn will und hot min'n Finger zur Drebbn gezeicht: ,,Droom im zweitn Schtogg - Zimmer 23''.
Der Kommandant hott vom Zimmer 23 die Tir aufgerissn - und entgeistert seine Aang geriem: schtatts der erwartetn Flamma schtand vor ihna im Weihrauch-Dubl die feirlicha Brominenz - und middn drinna der Pfarrer mit Weihwasser- Pensl und san Kessl, wo der Raach raus gedampft hot. Der Schregg hot sich obber gleich aufgeleest und olla, die Ehrngäst, der Pfarrer und die Feierwehrleit, worn erleichtert, dass nix gebrennt hot. Der Pfarrer hot die Feierwehr gleich mit in san Seeng ei'bezoong, der Architekt hot sich gfreit, dass die Raachmelder so gut funktioniern - bloß am koltn Biweh iss dann ziemlich eng worrn, wall der Hausherr net mit die Feierwehrleit gerechnt hot... GERCH
31.05.2003
Leider werrd na Heiner sei Leem darch dess Feng Shui von seiner Fraa immer merra ei'geengt. Sogor sei Lieblingskunstwerk, woss im Wohnzimmer aufn Disch schtand, hot die Erna ei'kassiert - a klans Holzmännla mit Noma ,,Scharfes Paulchen'': Wemmer aufn ,,Paulchen'' san Kopf nauf'gedriggt hot, iss untn sei Zebbedäus raus'kumma - mit derra Iberraschung hot der Heiner gern seina Gäst erheidert, obber dess iss etzert verbei! ,,Ein gutes Feng Shui'', hot letzta Wochn die Erna auseran Buch ziddiert, ,,duldet keinerlei Nippes auf dem Esstisch. Dessen Chi stört nämlich das Chi der Nahrung''. Anschließnd hot'sa nuch a extra schtarka Abzugshaum ibern Kichnherd ei'baua lossn, sodass der Heiner den wunderborn Schweinsbrootn am Sonndooch nimmer rieng ko, wo na driem im Wohnzimmer immer gleich dess Wasser im Maul zamm'geloffn iss. ,,Niemand soll in einer von Küchengerüchen geschwängerten Luft essen'', hot die Erna widder aus ihrn schlaua Biechla vorgelesn.
Obber der Atomschlooch kam vorgestern.
Na Heiner sei Lieblingsblatz iss dess Fenster vom Hobby- Zimmer im erschtn Schtogg. Ausn offna Fenster ko'er olles beobachtn, woss druntn auf der Schtraßn vor sich gett. Seina Ellboong hot'er immer aferan Bolster aufgschtitzt, er raacht a Zigereddla und schaut und schaut - woss Schennersch gibt's firn Heiner net. Leider iss dodermit verbei. Die Erna hot ihrn Mo neemlich dess Feng-Shui-Buch unter die Nosn k'holtn. ,,Fenster haben die Aufgabe, das Chi kommen und gehen zu lassen'', schtand do drinna. ,,Entspricht ein Fenster nicht der Harmonie, muss dieses Manko sofort ausgeglichen werden''. Die Erna hot ihrn Mo entschlossn in die Aang gschaut. ,,Wenn'st du im Unterhemm am Fenster aufdauchst und auf die Schtraßn nunter schaust, ko dess Chi nimmer fließn'', hot'sa zern Heiner gsocht - und der hot noochgeem, wall'er a friedlicher Mensch iss. ,,Scheiss-Feng- Shui'', hot'er bei san Riggzuch bloß gebrammlt, ,,dess Chi versaut an nuch die Freid am Leem...'' GERCH