02.11.2002
Nooch fast drei Schtund iss die Helga frisch rausgebutzt nuch schnell in Subbermarkt zern Eikaafn nei. Und do hot'sa im Angebot an Dampf-Reinicher entdeegt - so a Ding wollt'sa sich scha längst moll kaafn. Und etzert wor a Dampf-Reinicher ols ,,Schnäbbla'' vor ihr gschtandn - fir lächerlicha 129 Eiro. Die Helga hot dess guda Schtigg gleich mitgenumma.
Dahamm hot'sa ihrn Dampf- Reinicher sofort ausbrowiert - und zwor im Gästeklo. So a Zaubergereet beschtett - ehnlich wie a Schtaubsaucher - auseran klan Weecherla, an Schlauch - und vorn dro dess Rohr, wo der Dampf raus bleest. Etzert wor ollerdings dess Gästeklo so kla, dass dess Weecherla net nei'gebasst hot. ,,Macht nix'', hot sich die Helga gedacht, ,,loss ich holt na Woong draußn und geh ich bloß min Schlauch und min Rohr nei''. Sie hot also am Weecherla na Knopf ,,Start'' gedriggt - und wie der Dampf-Reinicher langsam auf Duurn kumma iss, hot'sa dess Rohr mit den haaßn Dampf in die Kloschissl nei k'holtn.
Es wor die reinsta Freid, wie olles gezischt und gedampft hot. Im Nu wor die ganza Kloschissl so sauber, dass'mer ka Schbritzerla mehr gsehng hot. Obber wall ja dess Weecherla draußn vor der Tir schtand, konnt die Helga etzert ihrn Dampf-Reinicher nimmer ausscholtn - ihra Arm worn zer karz.
Und der neia Abbarad hot gedoo wie a Loggomoddiv: im Gästeklo wor scha die reinsta Dampfsauna - und middn drinna die Helga mit ausgebradda Arm: in der linkn Händ dess Dampfrohr - und mit der rechtn Händ hot'sa vergeblich versucht, draußn vor der Tir na ,,Aus''-Scholter zer derwischn.
Die Helga hot im haaßn Nebl gor nix mehr gsehng - und wie im oldn Geede san ,,Zauberlehrling'' hot'sa die Herrschaft iber ihr neia Dechnigg ganz und gor verloren. Erscht wie sa dess zischnda Dampfrohr ins Klor nei gschteggt hot und aus ihrer klan Heimsauna naus gewercht iss, um draußn die Maschina auszerschaltn, iss widder Ruh in dess Inferno eigekehrt.
Do schtand dann die Helga in ihra klitschnassn Glamoddn - und die Hoor worn ihr aufn Kopf gebicht. Die scheena neia Dauerwelln - olles ban Deifl. Dess Deooder amds hot die Helga gleich moll gschtrichn, wall'sa mit ihra Zuudln nimmer unter die Leit geh konnt. Etzert wär holt der ,,Barbier von Sevilla'' recht gewesn... Gerch
09.11.2002
Trotzdem muss'mer sich af die Glimaveränderung im Fichtlgeberch awengla ei'schtelln, zumol scha vor an holbn Johr a Wissnschaftler in Hof gsocht hot, dass in Zukumpft aufn Ochnskopf Banana wachsn. Dann iss nadirlich Schluss min Schifohrn - und zern Langlaafn derfst die Bredder aufs Auto schnolln und in die Frankfurter Innaschtadt fohrn. Im Fichtlgeberch siggst dann bloß nuch Leit, die woss mit die Schischteggn in die Händ ,,Nordic Walking'' in Turnschuh machn, dass ihna in der trobischn Hitz der Schwaaß von der Bern dropft. Ich iberleech scha, ob ich meina neia Langlaaf-Schi net gleich auf drei Daal zamm'seech und im Gmiesgaddn ols Schneggnzaun aufschtell, dann wärn'sa wengstns gscheit im Einsatz.
Wer wass, woss aus unnern schenn Fichtlgeberch und ausn Frangnwold nuch werrd! Do werrn dann die Urlauber aufm Kornberch im Safari-Lugg zwischn die Balma rum'wandern - und ols ,,Event'' schwinga'sa sich wie der Tarzan mit Liana darchn Waldschtaa. Wo frieher Fichtn schtandn, wächst dann der Bambus, und in die Äst hoggn massnhaft die Babbagei und schreia, dass'd Ohrnschtepsl brauchst, sunst blatzt'der dess Drummlfell. Wanderer missn dann aufbassn, dass'sa net von der schwarzn Mamba ogegriffn werrn, die woss gern in die dampfinga Bisch auf Nohrung lauert.
Wenn dess Glima haaß werrd, dann iss boll aa der ganza Wold vuller Affn. Obber an die Affnblooch kenna'ma uns scha lang vorher aweng gewehna. Affn konnst neemlich heit scha manchsmoll auf der Kösseina, am Schneeberch oder im Hellndool rumlaafn sehng - in bunta Drillobal-Anziech oder in Schtegglaschuh, mastns mit ana Zigereddn im Maul...die Vorbotn vom Glimawechsl sänn scha unter uns! GERCH
16.11.2002
Also hot unner Hans die hintera Tir von den klan Bus aufgeglabbt, hot die vier Winterraafn eigeloodn, die won scha auf Felgn aufgezoong worn, und iss hamm gfohrn.
Etzert muss'mer wissn, dass na Hans sei Haisla draußn am Schtadtrand anera abschissinga Schtraßn schtett, ziemlich weid drom aufm Berch. Der Hans iss also mit san Vereinsbus von untn dess Berchla nauf'gfohrn und hot na Bus genau vor san Haus abgschtellt. Aus seiner Karaaschn hot'er Schraumschlissl und an Woongheber k'hullt, dann hot'er die hintera Tir vom Bus aufgmacht und wollt die vier Raafn raus'schtelln, obber Dunnerwedder! Kaum hot'er die Tir aufgemacht, sänn'na aus den hängendn Bussla scha zwa Raafn entgeeng gschprunga, sänn an ihn verbei auf die Schtraßn k'hupft - und neberernanner und immer schneller na Berch nunter raus'gerollt.
Der Hans wor ja frieher selber a guder Schportler, obber dess iss lang her. Trotzdem iss'er sofort denner zwa Raafn hinterher gerennt - und nooch fuchzer Meter hot'er na linkn Raafn mit der Händ an Schubbserer geem, dass'er die Richtung geändert hot und ineran Vorgaddn nei'gerollt iss. Obber der zweita Raafn iss kerzagrod wieder auf die Kreizung zugerollt, gligglicherweis iss unner Hans zentimeterweis neher kumma. Und karz vor der Kreizung - wer wass, woss sunst bassiert wär - hot der Hans mit letzter Kraft an Hechter gemacht und hot sich wie frieher, wenn a gegnerischer Schtirmer am Torraum zern Wurf o'gsetzt hot, auf den Raafn nauf'gschmissn. Do wor der Schpuk aferan Schlooch verbei: der Raafn und der Hans worn neberernanner aufn Gehschteich geleeng.
In der näggstn Vorschtandsitzung iss der Hans aufgedaucht wie a Kriegsveteran: dess rechta Baa hot'er aweng noochgezoong, der rechta Arm wor inera Schlinga und iber die Schtern wor a braads Pflaster gebicht. Ibrigens: die Winterraafn sänn inzwischn in der Werkschtatt gewechslt worrn, damit der Jugnd bei der Auswärtsfohrt nix bassiert - im Geegnsatz zern Vorschtand... GERCH
23.11.2002
Der gressta Angriff auf mei Gsundheit wor sellmoll, wie die Wissnschaftler im Bier ,,Nitrosamine'' gfunna hamm, die won angeblich Krebs erreeng. Gligglicherweis liecht die Schreggnsmeldung scha etlicha Johr zerrigg, und der Schogg an die Schtammdisch hot inzwischn ziemlich noochgelossn. Mir Bierdrinker hamm in derra Zeit unerschroggn na Dood in die Aang gschaut - ich bi daalweis sogor auf Zitrona- Limmo umgschtieng, obber do hatt ich dess Gfiehl, dass dess man Kerper gor net gud dutt. Obber mir hamm die Krisn gemeistert und heit derf'mer zerfriedn festschtelln: dess Bier schmeggt widder.
Dann kam BSE, nochert die Schweinebessd, anschließnd Niddrofeen - olles hammer iberschtandn. Und letzta Wochn hot's scha widder im Kontor ei'gschloong: ,,Acrylamid'' sooch ich bloß! Etzert droht der Dood aus der Friddeesn und ausn Baggofn. Bommfridd, Dschibbs, gnuspricha Hähnla - olles leemsgfährlich! Ineran schwedischn Labor hamm'sa a boor Ratzn mit ana Iberdosis gfiddert und die sänn karz draaf ei'ganga. Ob'sa sich vor Wollust an denner gnuspringa Delikadessn zer Dood gfressn hamm oder ob dess ,,Acrylamid'' schuld wor - wer wass?! Mir wor letzta Wochn im Moong aa ganz elend, wall ich bei ,,Wetten dass...'' vier großa Diedn Dschibbs nei gegnabbert hob. ,,Reiß dich zamm'', hot mei Martha gsocht, ,,sinst gett's dir aa wie denner Ratzn in Schwedn''.
Recht hot'sa! Mer muss sich scha aweng vor denner Gfohrn bei die Leemsmiddl schitzn. Ich hob in derra Wochn gleich moll a Anti-Acrylamid-Diät ogfangt: nix mehr aus der Friddeesn, kana Fischschtäbla, kana ,,Auszoonga'' zern Kaffee - bloß nuch a schtrenga Kost mit Bressagg, Schweinshäxla, obber net gebroodn, sondern gekocht, mit Brodwärscht oder Schlachtschissl. ,,Und bidde dess Schnitzl in der Pfanna nimmer so resch und braun, gell'', hob'ich zer meiner Martha nuch gsocht.
Es hot holt jeder a weng sei einga Meddoodn, wie'mer die Leemsmiddl-Krisn iberwindn ko... GERCH
30.11.2002
Die Bierdrinker hatten in derra Wochn zwa Moll Grund zern Feiern.
Na erschtn Anlass hot am letztn Mondooch der Manfred am Schtammdisch mitgedaalt - und zwor hot'er aus der Zeidung a scheena Meldung vorgelesn: ,,Der Bierbauch beim Mann ist entgegen landläufiger Ansicht nicht im regelmäßigen Biergenuss begründet: die Fettverteilung hat laut Aussagen von Experten vielmehr hormonelle Ursachen. So lenken die männlichen Androgene das Fett bevorzugt zum Bauch, die weiblichen Östrogene eher auf die Hüften``. Kerl, wor do ein Jubl am Schtammdisch!
,,Mei Martha``, hob ich dann gsocht, ,,hot fei scha immer Zweifl k'habt, ob mei Wampm werglich vom Bier herkimmt. Dass ollerdings die Hormone schuld sänn, hot'sa net gewusst - die hot hot immer behaupt, dass mei Bauch vom Bressagg und vom Wellfleisch schtammt``. Af jedn Foll worn mir Bierdrinker mit derra Erkenntnis von die Wissnschaftler sehr zerfriedn - und hamm gleich moll auf die Hormone o'gschtoßn.
Obber die eingtlicha Bombm hot am Middwoch ei'gschloong! Und widder hot unner Manfred im Wertshaus die froha Botschaft aus der Zeidung vorgelesn, wo auf der erschtn Seitn schtand: ,,Bayerns Bierforschern ist die Entwicklung eines neuartigen ,Gesundheitsbieres` gelungen. Dieses Bier zeichne sich durch einen zehnfachen Gehalt an Xanthohumol - einen im Hopfen vorkommenden Stoff - aus, teilte das bayerische Wissenschaftsministerium mit. Xanthohumol besitze eine Krebs vorbeugende Wirkung. Das streng nach dem Reinheitsgebot in Weihenstephan entwickelte Bier unterscheide sich ansonsten kaum vom anderen Bieren``.
Wie der Manfred die Zeidung aus der Händ geleecht hot, iss in der Wertsschtumm reglrecht a Dumulld ausgebrochn. ,,A Bier ols Krebs-Vorsorch - dass ich dess nuch derleem derf``, hot der olt Heiner gschtammlt - und seina Aang worn ganz feicht. Der Wert, der woss eingtlich a elender Pfängfuchser iss, hot weecher derra Erfindung sofort a Fässla Freibier o'gschtochn. ,,Mir schtoßn etzert olla auf dess Xanthohumol amoll o``, hot'er gsocht - und er hot gleich widder a scheens Gschäft gewiddert. ,,Wenn dess neia Bier werglich so gsund iss und geecher Krebs hilft``, hot'er laut verkindicht, ,,dann kännter'sch eich doch auf Rezept verschreim lossn - und ich schenk kimpftich dess Medikament am Zapfhohna ei``.
Und der Heiner hot die Welt nimmer verschtandn. ,,Bier auf Kranknschein``, hot'er mit verglärta Aang fortner vor sich hie'gschluchzt, ,,dass ich dess nuch derleem derf...`` GERCH