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Dess wor der ehemolicha Direkter vom Jean-Paul-Gymnasium - und wer den kennt, der wass: woss der Mo im Kopf drinna hot, do ko'mer ols normola Bierdrinker bloß neidisch saa. Der olt Dr. Schmiedel wass einfach olles! Ob's um die keltischa Besiedlung gett oder umeran Schpruch vom Kaiser Cäsar seelich, ob's die Ohrknecherla vom australischn Nosnaffn bedrifft oder die Frooch, warum der Drombeeder ban Blosn seina Baggn zamm'bresst und der an der Tuba bleest'sa auf - do brauchst bloß na Schmiedel froong, dann griggst die richticha Antwort.
Obber wie'na etzert in der Sendung vom Jauch die Fraa Friedrich ols Tschoker am Dellefon k'habt hot, iss unnern gudn Schmiedel so ganga wie frieher hunnerterweis san Schielern am Gymnasium: die Aufreechung hot dess Hirn leer gemacht - ihn iss in denner 30 Sekundn net gleich ei'gfolln, woss ,,digital'' bedeid't. Dabei wett'ich, dass'd'na a sedda Frooch normolerweis um Middernacht nooch fimf Seidla Bier schtelln konnst - und er socht die richticha Antwort, wenn'st willst sogor in ladeinischer oder griechischer Schprooch. Obber ols Dellefon-Dschoker iss'mer holt a annerer Mensch - und zern Gligg hot die Fraa Friedrich nix mehr riskiert, sondern ihra 64000 Euro mitgenumma - und Schluss.
A boor ehemolicha Schieler vom Schmiedel san Gymnasium werrn nadirlich scha awengla gegrinst hamm, dass ihr olter Brofesser Nervn gezeicht hot. Wenn'sa neemlich frieher in der Klass abgfrocht worrn sänn und hamm nix gewusst, hot's immer gleich k'haaßn: ,,Nichts gelernt - setzen, sechs''. Do hot's kaum woss genitzt, wenn'sa jedn Eid gschworn hamm, dass'sa gestern amd nuch olles gekonnt hamm, obber dass ihna etzert in der Briefung die Nervn darchganga sänn.
Obwohl: mastns hattn'sa werglich nix gelernt und wolltn sich bloß rausredn - insofern iss der Vergleich min'n Professer folsch, wall der a geniola Bern hot.
Ich jednfolls frei mich scha auf mei näggstes Bier, woss ich min'n Schmiedel drink - do werr'ich'na scho aweng min'n Aach zuzwinkern... GERCH
12.10.2002
Seit Wochna werrd im Rodhaus drieber gschtriddn, ob in Hof trotz Teddy-Museum und Fernwehbark demnäggst die Lichter ausgänga oder net. Die Debaddn iss hie und her ganga - die Rodn und die Schwarzn hamm sich wie wild inerananner verbissn.
Dann iss aus der Geisterwelt die Antwort geem worrn: am Freidooch nacht um zehna hamm in Hof erscht die Schtraßnladerrna gflaggert, nochert iss dess Licht ganz und gor ausganga - am Schlimmstn hot's Welbaddndorf derwischt. Und wall der Schtrom weg wor, gab's ka Fernsehng, kana ,,Wildecker Herzbuben`` ausn Radio, kana Brodwärscht aufm Elektroherd und ka kolts Bier ausn Kiehlschrank. Im Finstern sänn die Hofer mit Kerzn, Feierzeicher und Daschnlambm in ihra Haiser und Wohnunga rum'gschlichn und worn mit die Nervn fertich.
Wor dess a Vorgschmagg auf na Niedergang von Hof?
Die ,,HofEnergie+Wasser (HEW)``, vormals bekannt unter den einfachn Noma ,,Stadtwerke``, hot voneran Bereitschaftsleiter sofort verkindn lossn, dass a defekts Schtromkabl der Grund fir die allgemeina Finsternis wor. Obber wenn'st
miich freggst: dess wor a Verheißung! Sellmoll der babylonischa Keenich Belsazar, der woss bloß ner Unhaal iber sei Volk gebracht hot, iss aa vorher von die Geister gewarnt worrn. Unner Dichter Heinrich Heine hot's in seiner Balladn schee beschriem, wie na Belsazar der Orsch auf Grundeis ganga iss, wall aferamoll an der Wänd die Flammaschrift von san baldinga End verkindicht hot:
,,Und sieh! und sieh! An weißer Wand
da kam's hervor wie Menschenhand;
und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand``.
Die Hofer Geisterbotschaft mit den Lichtausfoll konnst fei mit den Menetekl vom Belsazar vergleing: uns schtett der Abschturz in die Finsternis bevor - aa wenn die Schtadtwerke 100 moll behauptn, dess wor bloß a kabudds Schtromkabl!
Wemmer die geheimnisvulln Lichtzeichn richtich dad't, dann gett die Kaddaschtrofn wohrscheins in Welbaddndorf los - vermutlich werrd ols erschtes die Linie 5 von die schtädtischn Bus weecher Geldmangl ei'gschtellt... GERCH
26.10.2002
Um sich auf des großa Ereignis im Weimarer Deooder vorzerbereitn, hamm die Hanna und der Max doochlang vorher dahamm scha aweng die beriehmtn Zitate ausn ,,Faust`` gelesn - und dann sänn'sa min'n Auto nooch Weimar gfohrn. Unterwegs sänn'sa bei Schleiz gleich inera langa Schtau nei kumma - und der Max hot gleich moll a Kostprob ausn ,,Faust`` zidiert: ,,Nicht Kunst und Wissenschaft allein, Geduld will bei dem Werke sein``.
Af jedn Foll sänn'sa nuch rechtzeidich in Weimar o'kumma. Aufm Barkblatz wor scha ziemlich vill los, obber wo'mer hie'gschaut hot: lauter Japaner. ,,Die sänn aa ieberolln!``, hot der Max festgschtellt - und hot sich gewunnert, dass die Japaner olla dunkla Onziech dro hattn und ins Deooder nei ganga sänn. ,,Wohrscheins iss die Faust-Vorschtellung in denner ihrn Duristn-Brogramm inglusive``, hot die Hanna gsocht.
Obber dann hamm die zwa Hofer von der Kaddnabreißera erfohrn, dass die ganza Vorschtellung bloß ner fir Japaner gemacht werrd - und sogor in japanischa Schprooch! Aus ganz Deitschland sänn die Japaner ogereist, damit'sa an derra historischa Schtell in Weimar na ,,Faust`` in ihrer Landes-schprooch erleem kenna.
Unnera zwa Hofer Kulturfreind hamm ziemlich bleed aus der Wäsch gschaut - und der Max hot sich nuch amoll zeran Zidat ausn ,,Faust`` aaufgerafft: ,,Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber``. Obber die guda Fraa am Eingang hot scha die Wohret gsocht - und der Max und sei Hanna musstn schtundnlang na ,,Faust`` in Japanisch iiber sich ergeh lossn. Am End hamm'sa drei Greizla gemacht, dass Schluss wor, und dess beriehmtesta Faust-Zidat hot sich der Max dann doch vergniffn: ,,Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile noch, du bist so schön!`` Unnera zwa Hofer worn froh, dass der Kultur-Amd verbei wor - und etzert freia sich scha auf die näggsta Obereddn im Hofer Deooder... GERCH
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