07.09.2002

 

Garkn, Schwamma und Dommaadn

Der Ludwich und sei Marga wohna driem in der Baugenossnschaft - und wall'sa holt so gern aweng ihr eings Gemies zichtn, hamm'sa inera schenn Klaagärtner-Anlooch draußn bei Feilitzsch aweng an Schrebergaddn gebacht.

Do wergln die zwa Rentner jeds Johr von März bis November rum mit Blummer und Äpflbaamer, mit Garkn und Radiesla, mit Kollerabi und gelba Ruum, mit griena Salood und mit Bohna. Immer gibt's woss zern ärbern - und in der Hiddn machn'sa zwischndarch Brodzeid oder es gibt Kuhng und Kaffee. So hamm sich die zwa oltn Leitla immer ihrn Leemsamd vorgschtellt.

Obber heier iss der Ludwich fei aweng unleidich! Und schuld iss sei Marga. Die hot neemlich letztes Johr draaf beschtandn, dass der Ludwich a ziemlich groß Treibhaisla in den Gaddn nei'baut - und do drinna hot die Fraa im zeitinga Friehjohr an Haufm Pflänzla fir Dommaadn und Garkn nei, und zwor genau nooch na Mondkalenner. ,,Do wächst olles vill besser'', hot'sa sellmoll zer ihrn Ludwich gsocht, obber der hot aneran settn Bleedsinn nie geglabt. Etzert hot'er die Quiddung!

Erscht hot der Ludwich bei denner Haufm Sommerfestla wochnlang bloß Brodwärscht gessn, dass'er weecher derra einseitinga Ernährung boll kana mehr sehng konnt - und dann sänn die Garkn reif worrn. 108 großa Schlangagarkn hot'er auf seiner Schtrichlistn gezällt - jedn Dooch gabs Garknsallod, dass na Ludwich schließlich olles zern Hols raus'khängt wor. Und noochdem dass'er dess Garkn-Drama iberschtandn hot, sänn in die Wälder massnweis die Schwamma gschtandn - Schtaabilz und Berla, dass'd sa mit der Saasl abmeha konntst.

Etzert hot's jedn Dooch mindestens aa Moll Schwammer geem - bis vorletzta Wochn Schwammerschnitz, Schwammerbrieh, gebroodna Schwamma. Der Ludwich isst'sa zwor gern, obber dess wor zer vill! ,,Ich bräng'sa nimmer nunter'', hot'er seiner Marga gsocht - und wor froh, dass endlich im Treibhaus die Dommaadn reif worn: wunderbora, feierroda Dommaadn! Etzert isst der Ludwich seit zwa Wochna nix annersch wie die großn Dommaadn, moll aufn Budderbrod, moll ols Sallood. Zwor hot die Marga scho an die ganza Verwandtschaft Dommaadn verschenkt, obber dess masta iss trotzdem am Ludwich hänga gebliem. ,,Ich ko die rodn Dinger nimmer sehng'', hot'er etzert gsocht, ,,mir werrd scha olber, wenn ich in unner Treibhaisla nei schau - und do drinna hänga die Schtaudn nuch vull bis nauf na Dach''.

A gscheita Erntn iss scha woss wert! Und so sehr sich der Ludwich und sei Marga iber ihrn Gaddn freia - der Mond hot ihna fei bei die Garkn und Dommaadn heier a schwera Briefung auferleecht, von die Schwamma gor net zer redn... GERCH

 

14.09.2002

 

A Wanderung mit Hindernissn

Die Hofer Ortsgrubbn vom Frangnwoldverein wollt kerzlich amoll a Wanderung im Fichtlgeberch machn. 52 Leit hamm sich ban Vorschtand o'gemeld - an sedda scheena Wanderunga iss holt immer dess Inderesse groß.

Dreffbunkt wor wie jedsmoll am Sonndooch frieh um neina die AOK an der Ernst-Reiter- Schtraßn. Der Bus wor ganz binktlich do - und die erschtn zwelf Weiwer und Mannsbilder sänn mit ihra Ruggsägg ei'gschtieng.

Dann iss der Bus wie immer beieran seddn Ausflug kreiz und quer darch die Schtadt gfohrn und hot an die genau festgeleechtn Halteplätz die restlinga Wanderer ei'gsammlt.

Letzta Schtazion wor dann draußn der Anschpann, do solltn die restlinga 27 Vereinswanderer zuschteing - und dann ab Richtung Wunsiedel.

Obber Dunnerwedder! Der ganza Anschpann iss ja seit Wochna a aanzicha Bauschtell - und wie der Bus k'haltn hot, wor weit und braat ka Mensch zer sehng. Im Bus iss desshalb gleich a großa Diskussion o'ganga - schließlich sänn Wanderer ja orntlicha und zuverlässicha Leit.

,,Wo werrn dä die olla rum'dabbn'', hot sich der Vergniechungswart gewunnert, ,,die werrn sich in den Wirrwarr auf derra Bauschtell doch net verloffn hamm''.

Olla hamm'sa etzert rum'gerätslt, woss do bassiert wor - und der Markierungswart hot fachmännisch festgschtellt: ,,Wo kana Markierunga sänn, vererrn sich die Wanderer sofort und finna na richtinga Weech nimmer''.

Dann hamm'sa beschlossn, dass der Bus nuch'amoll in umgekehrter Richtung darch die Schtadt fährt und olla Halteschtelln kontrolliert, ob die 27 verschwundna Vereinsmitglieder vielleicht auf der Such nooch ihrn Bus inzwischn darch die Schtadt wandern - ohne Erfolch. Obber karz bevor'sa widder am Ausgangsbunkt droom an der AOK worn, iss ihna a annera Bus entgeeng kumma - und do drinna worn die verlorna Kamerodn gsessn und hamm hinter die Fenster rieber'gewunkn.

Iber Händy hamm sich dann die Busfohrer verschtändicht - und es hot sich raus'gschtellt, woss bassiert wor.

Aus Versehng sänn neemlich gleich zwa Busse gschiggt worrn und die hamm in entgeeng'gsetzter Richtung die Wanderer in Hof ei'gsammlt - der ana ab der AOK Richtung Anschpann, der annera ab Anschpann Richtung AOK.

Draußn am Anschpann hamm sich dann die zwa Busse gedroffn. Kerl, wor dess a Hallo und a Wiedersehensfreid. Mit gligglicha Gsichter sänn die Wanderfreind ausn zweitn Bus raus und in erschtn nei, wo die annern scha sehnsichtich gewart hamm. So konntn'sa dann endlich vereint auf die Luisnburg gfohrn, wo'sa in der Natur mitnanner a boor herrlicha Schtundn verlebbt hamm.

In die Wälder sänn'sa holt dahamm, die Wanderer, obber auf Asphaltschtraßn in der Schtadt verliern'sa trotz Kombass und Wanderkaddn fei leicht die Orientierung... GERCH

21.09.2002

 

Die Dinna leem fei gfährlich!

Etzert hamm die Ernährungsmediziner die Leit gewarnt, dass ,,Dünnsein'' genauso gfährlich iss wie Ibergewicht. Dess sooch ich fei scho seit ewich und drei Dooch! ,,Schau'dir bloß die Schpreißl o'', hob'ich zer meiner Martha immer gsocht, ,,keesweiß sänn'sa im Gsicht - und Baa hamm'sa wie die Bachschtelzn. Dess ko doch net gsund saa''. Etzert iss mei Eischätzung wissnschaftlich bewiesn worrn.

Ollerdings bi'ich mit die Vorschleech von denner Doktern, wie die Dinna widder gsund werrn, net ei'verschtandn. Die empfehln denner untergewichtinga Leit, dass'sa Astronautn- Kost essn solln, damit'sa widder aweng zunehma. Die Weltraumfohrer zutzln in ihrer enga Kabina dess Essn wie Zahnbasta aus denner Duum raus - und genau desselba solln etzert die Leit huntn auf der Erdn aa machn, wenn'sa nix mehr auf die Wooch nauf bränga. Do muss ich fei scho'moll aweng bleed frong: Hamm dä unnera Ernährungswissnschaftler nuch nie woss k'heert von Bressack und gemischtn Aufschnidd, von Wellfleisch, Leberkees und Bauernwärscht?! Mit derra uroltn frängischn Meddoodn hob ich in die letztn zwelf Johr 23 Kilo zugenumma - woss brauch ich dä do so a deira Astronautn-Kost aus die Alu-Duum! Und die Minerolsalze und dess ganza annera Zusatzzeich, woss der Mensch braucht, iss im Bier drinna - schenner ko'mer doch san Kerper die wichtinga Schtoffe werglich net zufiehrn! Schtatts dass die dinna Menschn sich mit derra Astronautn-Kost ernährn, solltn die Astronautn lieber woss von uns Frangn lerna - und aweng Geraacherts, an Ring Fleischwarscht oder a scheena kolta Wamma mit in ihr Raketn nei'nehma, damit'sa gsund bleim do droom. Na Russn trau'ich sowieso net ibern Weech - wer wass, ob die net a Fläschla Wodka dabei hamm und aweng am Schnuller ziehng, damit'sa in derra Kält net gor so bibbern.

Af jedn Foll bi'ich froh, dass endlich bewiesn iss: zer dinn macht krank! Zur Vorbeigung hob'ich mir auf Amd gleich von meiner Martha a Schweinshäxla machn lossn - mit Sempft und aweng Meerreddich, damit so a Gsundheitsdiät net bloß wirkt, sondern aa schmeggt. Kerl, denner Ernährungsmedizinern muss'mer fei dankbor saa fir ihr Entdeggung, dass Untergewicht der Gsundheit schad't... GERCH

28.09.2002

 

Verwechslung von Hosn und Pfeer

Der Werner iss Elektrigger beiera großn Firma - und in seiner Freizeit zicht'er Hosn. Af olla zwa Gebietn iss der Werner a richtigs Ass.

Kerzlich musst der Werner fir drei Wochn auf Mondaasch nooch England nieber. Dessweecher hot'er seiner Fraa vor der Abreis ganz genaua Inschtrukziona geem, wos'sa mit die Hosn olles machn muss, während er in England ärbert. Immerhin hot der Werner ja fast 100 Hosn im Schtoll - do derfst fei die Ärml ninter schtriggn, damit olles klabbt.

Driem in England hot sich der Werner gleich miteran einheimischn Schlosser namens Jimmy aweng o'gfreind, obwohl die Unterholtung ziemlich schwierig wor, wall der Werner holt bloß ner a boor Broggn Englisch ko. In der Brodzeid hamm sich die zwa Handwerker dann mit Händ und Fieß aweng iber ihra Hobbys unterholtn - und do hot der Werner gleich von seina Hosn derzellt. Obber der Jimmy hot gedacht, der Werner maant mit ,,Hos`` dess englischa Wort ,,horse`` - und dess haaßt ja Pfeer. Dessweecher hot'er na Werner gfrocht, wievill ,,hors`` dass'er dä dahamm im Schtoll hot - und der Werner hot wohrheitsgemeeß gsocht, dass'er knabb 100 hot. Do hot der Engländer gedacht, dass der Werner a reicher Mo saa muss - wer ko sich dä scha 100 Pfeer leistn?! Und dessweecher hot'er gfrocht, woss dä der Werner mit so vill ,,hors`` macht. Und widder hot der Werner die Wohret gsocht: er k'heert dahamm an Zuchtverein o, wo die schennstn Hosn manchsmoll sogor inera Ausschtellung gezeicht werrn. ,,Und an Christmas, mei Frend``, hot der Werner derzellt, werrn zehna von denner Hosn gschlacht und iber die Feierdooch gessn, mit Klees und Roodgraut.

Etzert wor der englischa Schlosser ganz darchnanner und hot gedacht, dass der Werner vielleicht a Pfeermetzger iss. ,,Ich nix ess ,hors' '', hot der Jimmy gsocht, obber dess wiederum hot der Werner net kabbiert. Dess Missverschtändnis werrd sich im näggstn Sommer aufglärn.

Der Werner hot san neia Freind neemlich zer sich eigeloodn - und der Jimmy freit sich scha draaf, wenn'er dann na Werner seiner ,,little Hosn'' besichtinga ko. Do werrd'er Aang machn, der Jimmy... GERCH

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