In unnera Welt hamm immer großa Fillosofn gelebbd und die Menschn voran gebracht, obwohl'mer fei iber denner ihra Gedankn ganz schee sinniern muss. Bei die oltn Griechn ging's ja nuch - do hot der Protagoras gsocht: ,,Der Mensch ist das Maß aller Dinge''. So einfach hamm'sas uns schpeter nimmer gemacht. Ibern Hegel seina Sätzla griggst boll graua Hoor: ,,Das Subjekt = Objekt macht sich daher zu einem Subjektiven, und es gelingt ihm nicht, diese Subjektivität aufzuheben und sich objektiv zu setzen''. Und erscht die ganzn Kommunistn - auweh, auweh! Der Marx hot doch mit seina Idee die Leit verorscht, wall in seiner Welt am End sogor die Wärschtla knapp worrn sänn.

Do iss der Volksfillosof auseran annern Holz gschnitzt. Der zermartert sich net dess Hirn ibersch ,,Ich und Über-Ich'', sondern sitzt vor san Seidla Bier und schtellt Froong, die woss an jedn Menschn indressiern: Warum bresst der Drombeeder ban Schpilln seina Baggn zamm - und der Mo an der Tuba bleest'sa auf? Warum sänn die Bobbl grien? Warum klinglt dess Dellefon ausgerechnt immer dann, wemmer dahamm grod aufn Klo hoggt? Die Frooch hot zern Beischbill mei Freind Heiner, a Volksfillosof aus Schnarchnreith, in ana langa Versuchsreiha berseenlich untersucht. Er iss ungfähr hunnert Moll bloß ner zern Schein aufs Klo ganga, obwohl'er gor net musst. Hinter der Klotir hot'er dann gewart, obber nie hot's Dellefon geklinglt. Erscht wenn'er werglich sei Husn ro'gelossn hot und hot sich auf die Brilln nauf gsetzt, dann hot's jedsmoll geklinglt. ,,Wie gibt's dä dess?'', frocht der Heiner zerrecht - und wall'er dess Naturgsetz dank seiner Versuche genau darchschaut hot, gibt's in san Hausholt seit vorletzta Wochn an Anrufbeantworter.

Volksfillosofn sänn nitzlicha Menschn - oft im Geengsatz zer die annern Kolleeng. Ich hob neilichst amoll an Schpruch vom Nietzsche aufgsocht: ,,Auch im Erkennen fühle ich nur meines Willens Zeuge- und Werdelust''. Wasst du, woss mei Martha do draaf gsocht hot? ,,Du olta Waafn'', hot'sa gsocht. Dess wär miteran Volksfillosofn net bassiert.

Die Volksfillosofn liefern neemlich kana fertinga Leesunga, wo'mer sich hinterher doochlang na Kopf zerbrechn muss, sondern die schtelln die richtinga Froong - do wasst sofort, wos los iss. Wemmer iber die volksfillosofischn Froong noochdenkt, schmeggt ann dabei dess Seidla Bier - und
wenn'st na Karl Marx sei Logik liest, fährt sogor die Milch zamm, dess iss der großa Unterschied... GERCH

 

Der Franz lebbt mit seiner Gunda draußn am Alsnberch inera schenn Wohnung im drittn Schtogg. Ausn Wohnzimmer ko'mer aufn Balkong naus geh - und do hot'mer an freia Bligg aufn Gieterbahnhof. Der Franz hoggt sich oft auf san Balkong naus und beobacht die Beweechunga auf die Schiena, wo die Waggong dauernd hie und her rangschiert werrn.

Am letztn Samsdooch wor der Franz mit seiner Oltn aufm Hofer Volksfest. Der Darscht wor groß, in der Halln wor a guda Schtimmung - ka Wunner, dass dess Bier bloß so geloffn iss. Vier Mooß hot der Franz an den Amd nei'gezwitschert, und sei Fraa hot aa scha a boor Schternla gsehng, wie'sa olla zwa endlich min'n Daxi hamm gfohrn sänn. ,,Mir iss ganz schlecht'', hot der Franz dahamm zer seiner Gunda genuschlt, ,,ich geh vorsichtsholber erscht moll aufn Abbert.'' Die Fraa hot verschtändnisvull geniggt und iss mit letzter Kraft zern Abschminkn ins Boodzimmer nei'ganga. Dawaal wor unner Franz vor der Kloschissl gekniet und hot fortner gemaant, dass'er schpeia muss. Obber nix worsch - und do hot'er sich entschlossn, dass'er lieber naus aufn Balkong gett und aweng frischa Luft schnappt, bevor'er sich ins Bedd nei'leecht. So iss'er aufn Balkong naus'gschwankt, hot sich im Finstern in san Korbsessl nei'folln lossn und iss sofort ei'geratzt. Er hot net amoll mehr mitgricht, wie sei Gunda nuch schnell die offna Balkongtir zugschperrt hot, bevor'sa selber wie Blei ins Bedd gfolln iss. Die Gunda hot neemlich gedacht, dass sich ihr Olter nuch aufn Klo erleichtert.

Karz nooch Middernacht iss der Franz miteran Grunzer aufn Balkong aufgewacht, wall driem am Gieterbahnhof die Waggongs rum'gerumplt sänn und die Bremsn gequietscht hamm. Außerdem wor'na in seina Unterhusn doch aweng kolt - und er wollt etzert nieber ins Schloofzimmer geh. Obber Dunnerwedder, die Balkongtir wor zu! Der Franz hot an die Fensterscheim geklopft und laut nooch seiner Gunda gschriea, obber dess Schloofzimmer looch hintn naus auf der ruichn Seitn, und darch die schalldichtn Balkongfestner konnt die Gunda, die woss mit ihrn Raischla wie nei'genooglt im Bedd geleeng wor, sowieso nix heern - im Geengsatz zern Nachber an Schtogg diefer. Der iss darchn Franz sei Gschraa aufgewacht und hot ausn Fenster zern Balkong nauf'gebläkt: ,,Bollizeischtund! Gebt endlich a Ruh und losst die annern Leit schloofn, ihr Gschwärtl!''

Do hot der Franz mit schwerer Zunga vom Balkong aus san Nachbern drunter klor gemacht, in wellera Notlooch er wor - und dass'er geredded werrn muss. So iss also middn in der Nacht der Nachbar an Schtogg nauf ganga und hot mit der Faust an die Tir gehämmert und Schturm geklinglt, bis endlich, endlich wie a weißer Geist die Gunda erschiena iss. Sie hot erscht gedacht, do schtett a Gschpenst in Unterhusn vor der Tir, obber dann hot der Nachber olles aufgeglärt. So iss aa der Franz widder aus san Exil aufn Balkong erleest worrn - und die leicht bsuffna Gunda hot sich zwischn die zwa Männer in Unterhusn gewunnert, warum immer nuch Geisterschtund iss, obwohl doch Middernacht scha längst verbei wor... GERCH

Der Leo hot sich und seiner Monika zer Silberhochzich a bsondersch Gschenk gemacht: a Flusskreizfohrt af der Donau von Bassau nooch Wien. Außnkabina hot'er gebucht - dess kost fei a boor Pfäng, obber do ko'mer olles so schee am Ufer beobachtn, wenn dess Schiff darch die Landschaft fährt. Am letztn Samsdooch soll die Fohrt los'geh. ,,Do derfter eich fei scha ban Ei'schteing die Schwimmwestn rum'bindn``, hot na Leo sei Schwoocher aweng hämisch gelacht, ,,und die Monika soll ner gleich zwa Reisedableddn schluggn, wall neemlich die Donau weecher den Hochwasser a reissender Fluss iss - sunst schpeit'sa von frieh bis nacht wie sellmoll bei der Fohrt nooch Helgoland``.

Der Leo hot die Kreizfohrt karzentschlossn abgsocht. ,,Mir fohrn lieber awengla nunter ins Gebirch``, hot'er seina Monika gsocht, ,,im Chiemgau kenn ich a scheena Bension - do hammer auf der ann Seitn na Chiemsee und auf der annern die Kampnwand zern Wandern``. Leider sänn'sa obber mit ihrn Auto in Prien net bis an die klana Bension no'kumma, wall zer vill Hochwasser wor. Obber der Leo hot net aufgeem. ,,Mir fohrn gleich weider nooch Salzburch. Dart sänn etzert die Festschpiele - und mir schaua uns beieran Gleesla Wein aweng die Leit o``, hot'er gsocht. Obber wasst scha, woss do draus worrn iss: in Salzburch worn weecher Hochwasser olla Briggn gschperrt, so dass der Leo mit seiner Monika Gas geem hot und gleich weider nooch Siedn gemacht iss - bis ans Meer bei Viareggio sänn'sa in ann Rutscher durchgfohrn. Der Leo wor ganz schee mit die Nervn fertich, wie'sa endlich in an Hotel nebern Schtrand nuch a Dobblzimmer derwischt hamm.

Obber leider iss mit der Nachtruh net vill worrn. Zer frieh um zwa iss neemlich der Hodellbesitzer aufgereecht darch die Gäng gewercht und hot olla Leit ausn Schloof k'hullt. ,,Avanti, avanti``, hot'er rum'gebläkt - und dann hot der Franz mit olla annern Urlauber vor na Hodell aus Sandsägg an Damm geechersch Hochwasser gebaut, dess woss scha langsam in die Rezepzion nei'geloffn iss.

,,Du wollt'st doch im Urlaub sowieso aweng Fitness machn``, hot die Monika gegrinst, ,,also reech dich net auf``. Am drittn Dooch iss obber na Leo der Einsatz wie dahamm bei der Feierwehr oder ban dechnischn Hilfswerk doch awengla zer vill worrn. Des Greiz hot'na weh gedoo, in die Arm und Baa hot'er von derra dauerndn Sandsagg-Schlebberei an kerninga Musklkater k'habt - und dass'na sei Monika dauernd mit Reengscherm und Gummischtiefl foddografiert hot, wor'na aa net recht. So sänn'sa widder abgereist und darch iberschwemmta Schtraßn widder nooch Hof zerrigg gemacht.

,,Näggstes Johr bleim'mer im Urlaub dahamm. Und schtatts derra Flusskreizfohrt auf der Donau feiern'mer noochtreechlich unner Silberhochzich aferan Ausflugsschiff an der Talschperrn Pöhl driem im Vochtland - do werrn'sa ann ja hoffntlich net aufn Schiff ols Maschinist ei'setzn``, hot der Leo aweng geknurrt - und sei Monika hot'na an versehnlinga Schmatz aufn Baggn nauf gedriggt. ,,Hao``, hot'sa gsocht, ,,dess mach'mer.

Dann hammer aa ka setts Gewerch mit derra langa Rumfohrerei - und die Roster und Broiler driem schmeggn doch aa net schlecht...`` GERCH

Der Manfred iss eingtlich a Biertrinker, obber seitdem dass'er kerzlich in Rimini zwa Wochn Urlaub gemacht hot, schmeggt'na fei der Wein. Aufm Cämpingblatz direkt am Schtrand hot der Manfred mit seina Zelt-Nachbern aus Wanne-Eickl jedn Amd nooch die Schbageddi zwa Fläschla italienischn ,,Vino della Casa'' gsuffn, dass'er hinterher jedsmoll trotz der villn Wolkn am Nachthimml Schternla gsehng hot.

Nooch seiner Riggkehr hot der Manfred dahamm in Neihof gleich seina Freind vom Schtammdisch ei'geloodn, damit'sa aa dess italienischa Drepfla kenna lerna.

,,Es gibt Vino della Casa'', hot'er zer seina Edlhell-Kamerodn gsocht, ,,damidder amoll wisst, woss'mer draußn in der Welt außer Bier nuch genießn ko''.

Der Manfred hot fir seina siem Schtammdischbrieder roodn Vino della Casa im Subbermarkt kaaft: an fimf-Lidder- Kannister und an klan Kannister mit drei Lidder - fir die acht Lidder Hauswein hot'er knabb zehn Euro hie'gebläddert, so ginstich griggst boll dess Bier net!

,,Na großn Kannister brauch'ich schpeeter ols Ersatzkannister firsch Benzin - und na annern nimm'ich fir die Scheimwaschanlooch'', hot der Manfred gleich moll die braktischa Seitn voneran Amd mit Vino della Casa erglärt - und dann hot'er kräftich ei'gschenkt.

Seina Freind hot's zwor scha aweng dess Maul zamm'gezoong, wall der Vino della Casa holt doch erra a fremma Schpeziolideet wor. ,,Der zicht ann ja die Blombm raus'', hot aner von die Schtammdischler moniert, obber der Manfred hot den Bierdimpfl gleich zamm'gschtaucht.

,,Woss verschtesst dä du Brimidifling voneran schenn Weinla! Mit dan sießn Tokayer dahamm konnst ja heggstns ungummierta Briefmarkn aufs Kuveer nauf'bichn, obber saufn konnst'na net''.

So iss also aweng hie und aweng her ganga - und nooch ana Schtund hamm'sa olla ganz schwarza Zeh k'habt. ,,Bei denner individuelln Weinla iss Dannin drinna, dess macht die Zeh aweng schwarz, obber morng frieh iss olles widder weg!'', hot der Manfred fachmännisch erglärt, wall dess wusst'er von seina Cämping-Freind aus Wanne- Eickl.

Und werglich - am näggstn Dooch hattn die Schtammdischbrieder widder saubera weißa Haggerla, obber es gab annera Neemwirkunga: der Max, den woss ka Rausch woss ausmacht, hot hefticha Herzriddmus-Schteerunga k'habt, der Korl ausn Vertl hot die holba Nacht gschpeit, na Winfried aus Dehla hot's zer frieh boll na Kopf ausnanner gschprengt - und ban Werner aus Muschndorf hot der Vino della Casa sogor dess Gedächtnis zerschteert.

,,Wer hot'n gestern amd eingtlich die Zech gezohlt?'', hot'er am näggstn Dooch am Schtammdisch gfrocht - und wor fei richtich gligglich, dass der Wert wengstns noch genuch Bier im frischn Fässla k'habt hot... GERCH

Der Franz wohnt in der Hofer Vorschtadt direkt an der Sool. In san klan Gaddn iss grod Blatz fir a Holzbänkla und fir siem Radiesla, merra gibt dess Grundschtigg net her. Obber firn Franz und sei Olga langt's, wall ols Rentner brauchst net merra, sunst musst dauernd na Roosn meha. So hoggt der Franz gern auf san Bänkla, schaut aufs Wasser von der Sool und freit sich am Leem. Obber seit zwa Wochna werrd'na die Freid ziemlich verlad't, wall fortner die Muggn unterwegs sänn und olles zamm'beißn, woss'sa derwischn - aa na Franz. ,,Auf mei sieß Blut sänn'sa ganz närrisch'', hot'er zer seiner Olga gsocht. Außerdem hot'er aweng Muffn vor denner Anopheles- Moskiddo, die won angeblich aus Ostafrigga immer neher zer uns kumma.

,,Ich schwitz fei dauernd wie a Sau, obwohl die Sonna kaum scheint'', hot der Franz besorcht zer seiner Olga gsocht, ,,hoffntlich hob ich net scha Malaria''.
Af jedn Foll hot sich der Franz die Dooch voneran Freind, der woss Biena zicht, so an Imker- Hut miteran Schleier vorn dro ausgelieha. In den Aufzuch hoggt der Franz etzert auf san Bänkla und hot im Gsicht und am Hols Ruh vor die Muggn - bis auf die Nacht! Dann schwärma die Bloochgeister darchs offna Fenster in sei Schloofzimmer nei - und zer Frieh schaut der Franz jedsmoll aus, wie wenner die Boggn hätt: 31 Schtich hot'er letztn Mondooch an seina Arm und Baa gezählt, aner der Batzn greßer wie der annera. Sei Olta lossn die blutrinstinga Viecher in Ruh, wall die so laut schnarcht, dass die Muggn wohrscheins Angst hamm, dass'sa bei der Olga inera Keddnseech nei'kumma.

Um nachts endlich widder Ruh zer grieng, hot der Franz etzert a Moskiddo-Netz kaaft und ibern Bedd festgemacht. Obber wall der Franz in san hoha Olter holt aweng Brossdadda hot und jeda Nacht a boormoll aufn Abbert naus muss, erweist sich dess Moskiddo-Netz ols ziemlich hinderlich, wenn'er im Finstern ausn Bedd raus'grabblt. Er wercht an den Netz rum und find einfach den Ausgang net - und vorgestern karz nooch Middernacht hot'er bei seiner Grabscherei dess ganza Netz von der Deggn ro'gerissn. Der Franz hot olles miehsam widder zamm'gericht - und die Olt wor im Diefschloof neemdro geleeng, hot gschnarcht und kan Zugger gemacht.

Ban Friehschtigg hot'sa dann ihrn Franz an Draam derzellt, den woss'sa letzta Nacht k'habt hot. ,,Ich wor min Tarzan im Dschungl unterwegs und bi aferamoll inera riesichs Schpinnanetz nei'geroodn - do hot der Tarzan san Schraa gemacht, hot sich voneran hoha Baam af der Liana runter gschwunga zer mir und hot mich mit san Messer aus den Schpinnanetz raus'gschniddn - woss soggst'n do dazu?!'', hot'sa ihrn Mo gfrocht.

Der Franz hot weider nix gsocht. Er hot bloß aweng vor sich hie'gelächlt - dass'na sei Fraa amoll min Tarzan verwechslt, hätt'er sich im ganzn Leem net draama lossn... GERCH