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Der Franz iss Kranfiehrer und lebbt mit seiner Anna am Hofer Schtadtrand inera schenn Wohnung von der Baugenossnschaft - von san Balkong aus hot'er an freia Blick nieber aferan fimfschtegginga Wohnblock, wo er gern aweng min Fernglos die Leit beobacht, wenn'sa holbnaggert darch die Zimmer laafn.
Obber letztn Sonndooch wor olles annerscht.
Do hot der Franz nooch na Middooch-Essn aufn Balkong die deitscha Fohna gflaggt, dann iss'er nei ins Wohnzimmer und hot sich ols aner von 26,5 Milliona Deitscha dess Fußbollschpill geecher Brasilien o'gschaut. ,,Wehe du schteerst mich in die näggstn zwa Schtundn'', hot'er sei Fraa gleich gewarnt, ,,dann werr'ich neemlich zer Wildsau!'' Die Anna hot aweng woss vor sich hie gebrammlt, obber dess hot der Franz zern Gligg net verschtandn. Sie hot ihrn Oltn a Schisserla mit Erdnissla und zwa Fläschla Bier hie'gschtellt - und dann iss'sa in die Kichn ganga und hot aweng rum'gewerglt.
Der Franz hot miteran Schlugg Bier vorsichtsholber nuch schnell a Dableddn geecher san hoha Blutdrugg genumma, dann ging dess Schpill los. Kerl hot der Franz, der woss selber in seiner Glanzzeid zwamoll in der Kreetnbrugger Reserv gschpillt hot, bei den Endschpill geliddn - die Fraa driem in der Kichn hot ihrn Oltn fortner schreia heern: ,,Faul, Faul'' oder ,,schieß holt, Rameloff, du olta Pflauma'' - und zwischndarch hot der Franz ganza Serien von sich geem wie ,,Aaah'', ,,naaaa!'', ,,Vorsicht!!!'' und ,,ka Abseits, du Glatzkopf''. Dramatisch worsch dann in der 67. Minuddn - do iss die Alma miteran Gießkännla aus der Kichn kumma und wollt na Gummibaam Wasser geem. Sie iss genau in den Moment darchs Fernsehbild geloffn, wie na Kahn dess Bälla aus die Händ gerutscht iss und der Ronaldo dess 1:0 gschossn hot - und der Franz konnt's net gsehng. Der Mo is rum'gschprunga und hot gebläkt wie a Gschtochner. Er hot sich zwor die Szena hinterher nuch 21 moll auf verschiedna Brogrammer o'gschaut, obber leif hot'ersch holt verbasst.
Unner Franz wor kaum zer beruing - do kam scha der zweita Schlooch. In der 79. Minuddn hot dess Dellefon geklinglt. ,,Woss fir a Verriggter ruft dä etzert o?'', hot der Franz ganz aggressiv gfaucht.
,,Dei Tanta Erika aus Minchberch iss dro und will wissn, ob mir zwa nochert aferan Kaffee mit Erdbeerkuung verbei kumma'', hot die Anna zer ihrn aufgereechtn Mo gsocht, hot'na den Heerer in die Händ gedriggt - und in den Aungbligg hot der Ronaldo im Fernsehng dess zweita Tor gschossn. Etzert wor der Franz wie von Sinnen, wall'er scha widder dess Tor net gsehng hot. Fuchtich hot'er na Heerer aufs Dellefon geknallt. ,,Die olta Schachtl'', hot'er af die Tanta gschimpft, ,,die soll sich ihrn Erdbeerkuung in Hintern nei'schteggn''. Der Franz wor auf hunnertneinzich droom - und es hot nooch Schpillschluss fei a holba Schtund gedauert, bis dass der Mo langsam widder zer Besinnung kumma iss. Er hot dann nuch a zweita Blutdrugg- Billn ei'genumma - und dann iss'er mit seiner Fraa nooch Minchberch zur immer nuch ahnungslosn Danda Erika gfohrn, wo die Weltmasterschaft miteran schenn Schtiggla Kuung gottseidank ganz friedlich zer End ganga iss. GERCH
13.07.2002
Letzta Wochn hamm'sa na Hans aufm Hofer Friedhof zer Grab getroong. Aus der ganzn Umgebung sänn die Trauergäst o'gereist kumma, um ihrn oltn Schwoocher, Onkl, Schwiechervadder, Kusäng, Schitznbruder und Feierwehrkamerodn die letzta Ehr zer geem. Sogor die Warmenschtaanicher Verwandtschaft wor vertretn - der Vadder iss mit seina zwa erwachsna Sehn obber wie immer vill zer schpeet aufgedaucht. Die sänn neemlich min Auto ineran Schtau nei'gerootn, und wie'sa endlich vor der Friedhofkabelln schtandn, wor die holba Aussegnungsfeier scha verbei.
,,Do kenna'mer etzert nimmer nei'geh'', hot der Vadder gsocht, noochdem er amoll karz darchn Tirschlitz nei'geluurt hot, ,,die Kabelln iss vellich iberfillt - mir schaua holt gleich moll am offna Grab nooch, ob wengstns unner Granz do iss''.
Etzert muss'mer wissn, dass die Warmenschtaanicher ihrn schenn Granz firsch Grab net selber mitbringa konntn, wall die Zeid zwischn na Hans san Dood bis zur Beerdichung vill zer knabb wor. Dessweecher hot der Vadder zwa Dooch vorher berseenlich a Gärtnerei in Hof o'gerufn. ,,Mir braichertn bis Mondooch an Granz'', hot der Vadder gsocht, ,,und auf die Trauerschlaafn schreim'Sa mit goldna Buchschtaam nauf: ,Letzter Gruß - Deine Warmensteinacher' ''. Und dann hot der Vadder gleich erglärt, bei wellera Leich der Granz rechtzeidich abgeem werrn muss.
So hamm also etzert die drei Warmenschtaanicher Männer aufm Friedhof na Hans sei offns Grab gsucht und nooch der Auskumpft voneran Wärter aa gleich gfunna. A Haufm Gränz und Blummer worn scha rund um dess Erdloch geleeng - und do hot's na Vadder aferamoll an Riss geem. Ihr Granz looch middn unter die annern - und auf der Trauerschlaafn wor in goldna Schrift zer lesn: ,Letzter Gruß - Deine warmen Steinacher'.
Kerl, wor dess a Aufreechung unter die drei Männer! Zern Gligg hot der Vadder sei Schweizer Messerla dabei k'habt - und mit der klan Scher hot'er die letzta Zaaln ,Deine warmen Steinacher' abgschnibbslt.
,,Soweid kimmt's nuch'', hot der Vadder gsocht, ,,mir sänn doch kana Schwuln''.
Es gab dann obber nuch an ziemlinga Schtreit, wall a fremmer Mo na Vadder beobacht hot. ,,Ihr sätt woll Friedhofschänder?!'', hot'er die drei Mannsbilder zer Red gschtellt - und es hot fei a guuds Schtigg gedauert, bis der Vadder den Vorgang aufglärn konnt. Die drei Warmenschtaanicher und der fremma Herr hamm dann am offna Grab fei dichdich gelacht - und der Hans werrd vo droom scha awengla verschtändnisvull runter gschmunzlt hamm.
Wer wass dä, woss sich die versammlta Trauergemeinde zamm'gereimt hätt, wenn'sa den folschn letztn Gruß am offna Grab gelesn hättn. So iss aus den Missverschtändnis in der Gärtnerei am End doch nuch a feierlicha Beerdichung worrn... GERCH
20.07.2002
Etzert sänn die Wälder vull mit Schwammer - Berlabilz, Roodkabbn und Berknbilz, Gelba, die erschtn Marona und veraanzlt sogor scha a boor Schtaabilz. Fast jedn zweitn Dooch machn mir dahamm a guuds Essn mit die frischn Schwammer.
Letzta Wochn hammer meiner Martha ihrn Schwoocher, na Fritz, amoll mit in die Wälder hintn bei Joditz naus' genumma. Zer dritt sämmer mit unnera Kerbla ausgschwärmt, und nooch ana Schtund hammer uns am Woldrand widder gedroffn. Mei Korb wor holb vull, meiner Martha ihrer dreivertl, obber na Vogl hot der Schwoocher Fritz abgschossn: bei den hot der Korb fei gor net ausgelangt, so vill hot'er gfunna, und er hot seina restlinga Schwammer inera Blastiggdietn nei, die woss'er scha vorsichtsholber ei'gschteggt k'habt hot.
Dahamm hammer dann die ganzn Schwammer aferan großn Disch nauf gekibbt. Obber Dunnerwedder! Na Fritz seina Schwammer worn mastns giftich - der hot einfach olles mitgenumma, woss'er im Wold gsehng hot. ,,Du bist doch verriggt'', hot mei Fraa zern Fritz gsocht, ,,du derfst doch bloß die nehma, die wosst kennst. Mit deina Schwammer ko'mer ja a ganza Fußbollmannschaft vergiftn''. Es hot sich dann raus'gschtellt, dass der Fritz zwor fir sei Leem gern in die Schwammer gett, obber er hot ka Ahnung, wellera guud sänn und wellera folsch.
Vorgestern amd worn mei Martha und ich ban Fritz und seiner Oltn aweng ei'geloodn. Aus der Kichn iss scha a wunderbora Essnsduft raus gschtreemt - und dann hot die Fraa a dampfnda Schissl aufn Disch hie'gschtellt. Drinna worn Schwammaschnitz. ,,Die hob'ich extra fir eich gemacht'', hot na Fritz sei Fraa gschtrohlt.
,,Und wer hot eich die schenn Schwammer gebracht?'', hot mei Martha aweng ängstlich gfrocht. ,,Mei Fritz'', hot die Olt zer Antwort geem. Die Martha und ich sänn keesweiß worrn. Erscht wollt'mer dess Zeich net o'riehrn, obber dann hammer uns entschlossn, dass'mersch doch essn. ,,Mir missn fei hinterher gleich hamm'', hot mei Martha sofort gsocht, ,,wall der Schitznvorschtand weecher unnern Sommerfest nuch bei uns verbei kimmt''.
So hammer also die Schwammerschnitz nei'gewercht - gschmeggt hamm'sa fei got net schlecht. Obber dann sämmer gleich hamm gemacht.
Die Martha hot sofort ausn Dellefonbuch die Nummer vom Kranknhaus raus gsucht und hot mit ihrn Onkl Herbert dellefoniert, dass'er olla holba Schtund bei uns o'rufn soll, ob'mer nuch leem. ,,Mer wass ja net, wie schnell so a gifticher Bilz wirkt'', hot'sa zern Herbert gsocht, ,,wemmer neemlich na Heerer net abheem solltn, sämmer scha bewusstlos - dann musst sofort die Sani beschtelltn, gell''.
Die Martha und ich hamm dann dahamm bloß nuch in uns nei'gelauscht, ob'mer im Moong woss schpiern. Boll hammer gedacht, es riehrt sich woss, dann obber widder net. Mir iss schließlich die Warterei zer bleed worrn. ,,Ich geh etzert naus aufn Abbert und schtegg'mer na Finger nei na Hols'', hob'ich zer Martha gsocht. Kerl, ging's mir hinterher gleich besser - und dann hot aa die Martha sich aufn Klo befreit.
Leider hammer erscht am näggstn Dooch erfohrn, dass der Fritz die Schwammer vom Revierferschter, den woss'er im Wold getroffn hot, scha aussortiern lossn hot. Dess Leem ist fei oft grausam... GERCH
27.07.2002
Heier kost die Mooß Bier aufm Hofer Volksfest fimf Eiro dreissich, dess macht mit Drinkgeld fimf-fuchzich, und an die Budn werrn'sa aa scha aweng hie'langa - do derfst'der dan Darscht und die Fresserei guud eidaaln, sunst kannst näggsta Wochn zern Geldbeitlwaschn nunter an die Sool geh. Mei Martha hot ja gmaant, dass'mer doch lieber a Wochn nooch Italien fohrn solltn, wo'mer in Jesolo a ginsticha Bension kenna. ,,Dess iss fei net deirer wie die Volksfestwochn``, hot'sa gsocht. Obber mit sedda Vorschleech beißt'sa bei mir auf Granidd. ,,Woss wolln dä mir zwa in Jesolo, wenn in Hof Volkfest iss?!``, hob'ich gsocht - und do wor dess Deema scha zer End.
Ich hogg mich mit meiner Mooß doch so gern in die Halln oder nunter in Schitzngaddn und beobacht die Leit. Do siggst erscht amoll, woss unner Herrgodd fir'an Zoo beinanner hot! Letztes Johr wor neber mir a Eheboor gsessn, do iss der Fraa von ihrn Baggfisch a Greetn im Hols schteggn gebliem - frooch net, woss dess fir a Deoder wor. ,,Du musst die Greetn mit a boor Schliggla Bier nunter schwemma``, hot ihr Mo gsocht. Obber nooch der drittn Mooß wor die Greetn immer nuch im Hols drinna - und die Fraa wor scha so bsuffn, dass'sa den medizinischn Selbstversuch abbrechn musst, wall'sa allaans nimmer auf die Baa kumma iss.
Fir mich iss der Volksfest- Freidooch immer dess Gfährlichsta, wall'ich dann mit der ganzn bugglertn Verwandtschaft samst Enkerla hausn aufm Festblatz in Aktion tretn muss. Die Gunga geem doch net nooch - und ich muss mit denner Fregger in sämtlicha Gereetschaftn nei, wo'mer in der Luft rum gewerblt werrd, dass ann dess Bier, die Broodwärscht, die sießn Mandln und der feierrooda Liebes- Erpfl dauernd bis zern Zäpfla widder hoch'kumma. Hinterher schaut'mer im Gsicht aus, wie wemmer selber in der Geisterbahn auftretn ko.
Heier werr ich vorher dahamm vorsichtsholber zwa Reisedableddn ei'nehma - die hammer nuch iebrich sellmoll von unnera Schiffsfohrt nooch Helgoland, damit'mer bei schtarkn Wellngang net dauernd schpeia muss. Woss bei Schturm auf hoher See hilft, werrd ja hoffntlich aa im ,,Rüttler`` helfn, wemmer nimmer wass, woss oom und untn iss.
Lose werrn heier kana kaaft! Do hammer neemlich letztes Johr ols Hauptgewinn an rosaroodn Teddybärn gricht, der wor fast so groß wie mei Martha. Ieberolln musst ich dess Blüschviech mit rum'schlaafn. In der iberfilltn Halln und hammwärts im Bus wor der gigantischa Teddy aus lauter Blatzmangl fortner auf man Schoß k'hoggt - frooch net, woss die Leit gelästert hamm, wenn'sa mich ogschaut hamm... dess duu ich mir jednfolls nimmer o. GERCH
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