11.05.2002

 

Mudderdooch-Gschenker ausn Internet

Morng iss Mudderdooch - do sänn die Männer und Kinner immer bsondersch einfollsreich! Dess haifigsta Gschenk iss a Gudschein: ,,Drei Mal Geschirr abtrocknen''. Sedda außergewehnlichn Gschenker traut sich die Mudder fast net o'zernehma. ,,Macht eich ner net so vill Ärbert'', socht'sa immer und lächlt aweng iber ihre Babbnheimer.

Heier wolltn der Vadder und die zwa Gunger amoll woss ganz woss Scheens kaafn. Desssweecher hamm'sa scha vor zwa Wochn ins Internet nei'gschaut, wall do immer so indressanta Ideen drinna sänn. Sie hamm in die Suchmaschina ,,Muttertag'' eigeem - und werglich: massnweis sänn do Vorschleech gemacht worrn, woss'mer der Mudder schenkn ko. Zern Beischbill fir 35 Euro ,,Vive Maria, ein 2-teiliges Wäscheset, enganliegend, bauchfrei, Slip mit sexy ausgeschnittener Front - 88 % Polyester, 12 % Elasthan''.

,,Dess werrd kaaft'', hot der Vadder sofort gsocht, obber die Gunger hamm sei Begeisterung widder gebremst. ,,Du bist doch verriggt'', hamm'sa erglärt, ,,die Mudder braucht doch erra woss Braktischs'' - und dessweecher hamm'sa mit der Maus gleich an Gligg afera ,,Luftsprudel- Fußmassage-Bad mit Heizung'' gemacht, wall dess fir 39,99 Euro aa 45 Brozent Rabadd k'habt hot. Obber während die Dreia nuch hie- und her iberleecht hamm, iss der Vadder auf dess ,,Mama-verwöhn-Paket'' fir 16 Euro gschtoßn, wo drei Schtiggla Saafn, a Duschgel, zwa Dosn Gsichtscrem und a Schaumbad drinna worn. ,,Dess kennt die ganza Familie benutzn'', hot der Vadder gsocht, obber die Gunga hamm widder ihra Kepf gschiddlt - genauso wie bei a boor annern Gschenkideen: a Flaschn mit Herzmiddl, an Fimfer-Blogg Eintrittskaddn fir a Fitneß-Schtudio in Hamburch, a Blutdrugg-Messgereed - und a Wellness-Reise nooch Mallorca. ,,Woss macht dä die Mudder ohne mich allaans in Mallorca?'', hot der Vadder gfrocht, obber do hamm die Gunger bloß aweng gegrinst.

Schließlich hamm'sa unter ,,Gartenwerkzeug'' fir die Mudder a neia Schaufl und neia Gaddnhändschich beschtellt. ,,Do werrd sa sich freia'', worn sich olla Dreia einich, ,,und dess Zeich kimmt grod zer richtinga Zeit, wall etzert die Gaddnärbert o'fängt''.

Moll schaua, wie groß morng der Mudder ihr Freid iss. Obber sie ko mol am Vadderdooch zerrigg schloong, indem dass'sa ihrn Oltn zwa Aamer Farb und an Bensl schenkt, wall doch der Schupfn dringend gschtrichn werrn muss... GERCH

18.05.2002

 

Die Gnade der einfachen Geburt

Die feina Leit hamms im Leem oft net leicht! Wenn'sa aferan Gebartsdooch oder zern Firmenjubiläum ei'geloodn sänn, nochert missn die Weiwer jedsmoll a neis Klaad kaafn - und die Männer schtänga im feina Zwern rum, obwohl ihna der Schlips boll die Gargl abdriggt. In der linkn Händ hamm'sa a Sektgloos und in der rechtn an Zohnschtocher, wo a dreischichtigs Häbbla samst ana rodn Marziban-Kerschn draaf schteggt. Und wehe, wenn etzert a Bekannter mit ausgschtreggta Arm daher kimmt und zer Begrießung die Händ schiddln will - do musst fei a sechsarmicher Budda saa, damit'st olles gleichzeidich machn konnst.

Do sänn fei die villn Leit besser dro, die won ,,die Gnade der einfachen Geburt'' hamm! Denner driggt ka Schlips und ka Schtegglaschuh. Und wenn die Fraa zer ihrn Oltn socht, dass'sa fir die Vereinsfeier a neis Kostiem braucht, gricht'sa gleich Zunder: ,,Du bist woll verriggt worrn?!'' - und dodermit iss die Gschicht erledicht. Letzta Wochn beieran elegantn Schtehempfang, wo'sa man Nachber Adolf san Master firsch 25-jähricha Ärbertsjubiläum geehrt hamm, iss a Kellner miteran Silberdabledd aufn Adolf zuganga und hot heeflich gfrocht: ,,Darf ich Ihnen ein Kannapee anbieten?''

,,Hao, dess iss a guuda Idee'', hot sich der Adolf bedankt und hot rum geluurt, wo dess Schässlong schtett, ,,mir dutt neemlich mei Greiz vom villn Rumschteh weh''. Obber der Kellner hot zerrigg gfrocht: ,,Mit Lachs oder mit Käse?'' - und do hot der Adolf gedacht, dass'na der Ober verorschn will. ,,Sie werrn gleich a boor hinter die Leffl grieng'', hot der Adolf geknurrt - und der Kellner hot sich erschroggn ausn Schtaub gemacht.

Der Vordaal vom einfachn Leem zeigt sich mastns ban Essn. Woss fir unnern Adolf wie selbstverschtändlich zeran guudn Essn k'heert, iss an feina Herrn leider net meeglich: Wenn neemlich der Adolf dahamm oder im Wertshaus san Garknsallood gessn hot, setzt'er mit zwa Händ dess Schisserla an seina Libbn und schlirft na Saft aa gor nei. ,,Woss Bessersch gibt's net'', socht'er immer - und am Neemdisch sitzt a vornehmer Broggurist, schaut sehnsichtich zern Adolf rieber und schluggt droggn. Ähnlich gett's na einfachn Leitna aferan schenn Wiesnfestla, wo'sa sich mit Genuss iber a Fisch- oder Lachsbreedla mit vill Zwiebln hermachn, sich mit der Händ die feddn Libbn abwischn und an kerninga Schlugg ausn Mooßgruuch nehma. Sowoss ko sich na Adolf sei Scheff net leistn - obber olles ko'mer im Leem holt aa net hoom... GERCH

25.05.2002

 

Der Klaus Beer unter Taliban-Verdacht

Unner Klaus Beer, der Filmer und Erfinder vom Hofer Fernwehpark, iss ja dauernd aweng in der Welt unterwegs und horcht und schaut, ob's woss Neis gibt. Ollerdings werrd fir ihn dess Rumreisn fortner schwiericher, seitdem auf die Flughäfn weecher die Derroristn extra scharf kontrolliert werrd. Mit seina wildn Hoor und san schwarzn Bort sicht der Beer neemlich aweng aus wie a Al- Quaida-Kämpfer - und dess macht'na sei Leem bsondersch schwer. Letzta Wochn aufn Flugplatz in Los Äntscheles hamm'sa'na widder moll am Schlawiddla k'habt!

Bevor'er ins Flugzeich hamm nooch Deitschland ei'schteing durft, musst'er wie olla annern Bassaschiere erscht moll darch die Kontroll. In san Handgebägg hot'er fir an neia USA-Bildband 50 Filme drinna k'habt, wall'er driem in Ameriga widder olles foddografiert hot. Aus Angst, dass denner Filme woss bassiert, wenn die Daschn mit denner Filme darch den Röntgnabbarad rollt, hot'er sei Däschla karz vor der Kontroll widder vom Laufband ro'gezerrt.

,,Bei dreiwoss duu ich wie a Sau: wenn aner man Fernwehbark bescheedicht, wemmer meiner Fraa woss o'dutt oder wenn'sa meina Foddos durchleichtn wolln'', hot der Beer zeran ältern Herrn neber sich gsocht - obber in den Moment wor scha a Zwameter-Mo in Uniform do'gschtandn, hot na Beer dess Däschla entrissn und widder auf dess Ferderband geleecht.

Etzert hot a richtigs Gerangl um die Daschn o'gfangt: boll hot'sa der Beer in die Händ k'habt, boll der Ami von der ,,Security'' - es ging dauernd hie und her. Dann hamm'sa na Beer zer Dritt abgfiehrt in a extra Zimmer, wall'sa gedacht hamm, dass'sa etzert an Kusäng vom Bin Laden derwischt hamm, der woss ols ,,Schläfer'' widder aufn Hammweech nooch Deitschland iss.

Die Sicherheitsbeamtn hamm na Beer sei Gebägg zentimeterweis gfilzt und a schtundnlangs Verheer gfiehrt. Bis dass der vermeintlicha Taliban aus Hof widder frei wor, iss sei Flugzeich längst ibern Addlandigg Richtung Deitschland unterwegs gewesn - und na Beer hamm'sa weecher seiner Widerschpenstichkeit a leemslangs Flugverbot auf derra ameriganischn Fluggsellschaft geem. Erscht zwa Dooch schpeeter hot unner Klaus Beer widder an freia Blatz ineran annern Flugzeich gfunna, und in derra Zeid hot sich sei beriehmts ,,Fernweh'' in ganz einfachs ,,Heimweh'' verwandlt - wer wass, vielleicht iss dess ban Beer scha widder a Idee fir an neia Park in Hof... GERCH

27.05.2002

 

Griff zur Maß

,Gerch, hast aa genuuch Geld dabei?`` Wie gerne würde er heute diese Frage hören. Aber nein. Die ,,Olt`` stellt diese Frage nur bei ,,nichtigen`` Anlässen, für den Schlappentag ist dieser Satz nicht im Repertoire. Heute muss er das letzte Taschengeld zusammenkratzen, denn die Holde hat für den Festrausch keinen Sinn.

Dabei ist es auch immer schwieriger, einen ordentlichen ,,Blätterer`` nach Hause zu tragen: Die Maß wird immer teuerer - das war schon ohne Euro so. Noch dazu ist heuer das Wetter zu kalt, und der Durst hält sich in Grenzen. Nur das ,,Mitleid`` mit der Brauerei schafft Umsatz, man(n) soll ja die heimische Wirtschaft unterstützen. Jeder Griff zur Maß Bier ist Wirtschaftsförderung im ureigensten Sinn. Wenigstens muss man sich heuer nicht zweiteilen, wenn man sich endlich ,,eingesessen`` hat. Wer einen Platz am Schießhäuschen ergattert hat, der kann sitzenbleiben, bis das Taxi nach Krötenbruck vorfährt - ganz ohne Umweg zu den (bier-) seligen Wiesen.

Ob's vom Hotel Munzert gleich nach Hause in die Arme der liebenden Gattin oder direkt am Dienstag ,,auf Schicht`` geht, bleibt jedem selbst überlassen. Das hängt von der Trinkfestigkeit ab. Und von der Höhe des Taschengeldes... kuk

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