Silvester iss ja immer a scheens Fest, wall's Sekt gibt und wall sich die Leit um Middernacht geengseitich um na Hals folln und abschmatzn. Obber manchsmoll lauert in der Silvesternacht fei aa der Deifl...

Unnera Nachbern, der Ernst und die Gunda, hamm heier an Silvester a boor Freind ei'geloodn. Es iss dichdich gfeiert worn - und nooch der allgemeina Graddulazion um Middernacht hot der Ernst ols Iberraschung a Bleigießn gemacht: iber ana Kerznflamma hot der Ernst heggstberseenlich dess Blei ineran Lefferla gschmolzn - und dann ins kolta Wasser nei'gschmissn. Es hot gezischt, und dann hot die ganza Blosn, die won olla scha aweng an in der Krona hänga k'habt hamm, gerätslt, woss dess Bleischtiggla fir a Bedeitung hot.

Na erschtn Ärcher hot's geem, wie na Ernst von hintn der bsuffna Sebb an Ellnboong no'kumma iss - und dess haaßa Blei iss net in der Wasserschissl geland't, sondern auf der Mahagoni-Dischbladdn. Der Sebb hot zwor dess Brandzeichn auf den wertvolln Disch sofort ols Hufeisn gedeid't, woss as besta Gliggssymbol iss, obber der Ernst hot's aweng annerscht gsehng. ,,Dei Gligg iss, dass'd a Haftpflicht host, die woss a neia Dischbladdn zohlt'', hot'er zern Sebb gsocht.

Und richtich dramatisch iss worn, wie der Schwoocher Franz sei Blei ins Wasser gschmissn hot. ,,Dess iss einwandfrei a Sechs'', hot'er mit schwerer Zunga festgschtellt, ,,do gewinna'mer'mer heier endlich im Loddo - und dann kaaf'mer uns dess Cabrio von BMW''.

,,Ineran offna Auto fohr ich net mit'', hot na Franz sei Olta sofort gsocht, ,,in derra Zugluft klabbn'mer immer die Ohrn zu und meina Aang entzindn sich ganz rood wie auf die Blitzlichtfoddo.'' - Dess hätt die Erika net soong derfn. ,,Wenn ich sooch, du fährst im Cabrio mit, nochert fährst im Cabrio mit - verschtandn?!'', hot der Franz erreecht gebläkt, obber sei Erika hot na Kopf gschittlt. ,,Nie und nimmer brängst mich in dess offna Auto nei''.

Kerl, iss do etzert a Schtreit losganga! Sogor die annern Gäst hamm sich mit ei'gemischt: die Weiwer worn erra auf der Erika ihrer Seitn, die Männer hamm na Franz recht geem. ,,Zwinga derf'er'sa net'', hot die Tanta Frieda gsocht, ,,wenn's in den Cabrio zicht wie Hechtsubbn, dann derf der Franz die Erika net mit Gewolt nei'setzn''.

Dann hamm'sa mit erhooma Arm abgschtimmt, obber dess iss fimf zer fimf ausganga. Es iss dann a längera Debaddn gewesn, ob der Franz von san Loddogewinn net besser a Limusina kaafn soll, obber do hot sich der Franz aufgfiehrt wie a Verriggter. So weid keemert's nuch, hot'er rum'gebrillt, dass'er sich von seiner Freind und Verwandtn vorschreim lässt, woss'er fir a Auto kaaft. Inzwischn hot die Erika Rotz zer Wasser gegrinna und wollt sich scheidn lossn, bis die zerschtriddna Silvestergäst ihra Mänterla zamm'gerafft hamm und mit finstera Gsichter ausn Haus naus sänn.

Am Neijohrsdooch hot dann die Erika geecher Amd ihr Scheidung widder zerrigg gezoong, wall ihr der Erwin verschprochn hot, dass vom Loddogewinn ols Zweitauto nuch a klana Limusina kaaft werrd - so hot dess Bleigießn doch nuch a friedlichs End gfunna... GERCH

 

Der schtrenga Winter hot's fei in sich - man Freind Herbert aus Leimitz hot'er jednfolls die letztn Nervn geraubt!

Der Herbert und sei Fraa worn letzta Wochn beim Schwoocher san Gebartsdooch draußn in Neihof ei'geloodn. Die Feier wor am Freidooch amd - und sehr schee worsch. Geecher Middernacht hattn'sa olla an in der Krona hänga, wall der Sekt, dess Bier, der Gliehwein und die Schnäpsla schee geloffn sänn. So hamm die Leit ihra Auto aa brav schteh gelossn und sänn darch den nächtlinga Schneeschturm sicher min Taxi hamm gfohrn. Und wall der Schnee und die Kält gor so arch worn, hot der Herbert sei Auto erscht am Sonndooch amd, also zwa Dooch schpeeter, widder abk'hullt.

Der Herbert iss also min Schtadtbus nooch Neihof naus gfohrn - und wie'er sei Auto aus 50 Meter Entfernung gsehng hot, iss'er ganz derschroggn: von san schenn griena ,,Golf'' hot bloß nuch dess Dach samst der Radioantenna raus'gschpitzt, olles annera wor dief im Schnee gschteggt. Vor alln der Schneepfluuch hot na Herbert sei Auto bis zern Schtehgroong zu'gschitt.

Missmuudich hot der Herbert bei san Schwoocher geklinglt und wollt sich an Schneeschorer geem lossn, damit'er sei Auto aus derra weißn Bracht raus'schaufln ko. Obber ban Schwoocher wor ka Mensch dahamm, dessweecher hot der Herbert im Mietshaus neemdro auf die unterschta Klingl gedriggt. A freindlicher Mo iss erschiena. ,,Ich braichert bidde a Schaufl, damit ich man Karrn widder aus denner Schneemassn raus'bräng'', hot der Herbert gsocht. Der Mo hot geniggt, iss widder nei ins Haus und hot die Schaufl k'hullt. Dawaal hot der Herbert vor der Hausdir gewart - und do iss scha der zweita Schogg kumma: Vom drittn Schtogg am Dach iss a Schneelawina runter gedunnert - na Herbert genau aufn Kopf nauf, dass'er vor Schregg fast an Herzkaschper gricht hätt. Dann wor der Mo mit der Schaufl widder do - und unner Herbert hot mit seiner Ärbert o'gfangt. Mit Schwung hot'er unter die Aang von den freindlinga Herrn na Schnee rundrum von Auto weg'gschort. Trotz derra Kält hot der Herbert gschwizt wie a Sau. Wie'er dann fast fertich wor, hot der Herbert na näggstn Schogg gricht: am frei gschaufltn Nummernschild hot'er neemlich gemerkt, dass dess gor net sei eings Auto wor, sondern a fremmer ,,Golf'', genauso grien wie seiner!

Der Herbert hot gedobbt! Und der freindlicha Mo schtand do und hot ganz unschuldich gschaut. ,,Do vorn, gleich vor den großn Lastwoong, do schtett fei seit zwa Dooch nuch a griener ,,Golf'' - vielleicht iss dess Ihr Auto'', hot'er gsocht - und der Herbert musst 20 Meter weider nuch amoll die Schaufl schwinga. A knabba holba Schtund schpeeter wor dann dess Auto endlich frei - na Herbert iss die Zunga raus k'hängt, er hot Bloosn an die Händ k'habt und konnt seina Arm kaum nuch heem.

Mit letzter Kraft hot'er sich ans Nachberhaus gschlebbt und hot den freindlinga Mo die Schaufl zerrigg geem. In den Moment iss vom Dach a holber Meter langa Eiszapfn wie a Racheetn runter'gsaust kumma und hot a boor Zentimeter nebern Herbert ei'gschloong. ,,Gligg im Ungligg'', hot der Herbert, der woss fix und fertich wor, gschtammlt.

So iss holt dess Leem - es hot fir jedn woss Guuds: den freindlichn Mo mit der Schaufl iss auf wundersoma Weis sei ei'gschneiter griener ,,Golf'' voneran wildfremma Mo namens Herbert frei'gschauflt worn - und der Herbert selber gett seitdem in der Schtadt vorsichtsholber bloß nuch miteran Motorrod-Helm aufn Kopf schpaziern... GERCH

Die Hanna und ihr Gustl sänn seit 35 Johr gligglich verheiert. Ihra drei Kinner sänn längst erwachsn - und die langa Ehe wor immer friedlich und schee. Bloß zwamoll hot's aweng gegracht. Dess erschta Moll worsch karz nooch der Silberhochzich, wall aferamoll der Hanna ihr Ehering verschwundn wor.

Die Fraa hot sellmoll dess ganza Haus aufm Kopf gschtellt - vom Keller bis nauf zern Dachbodn hot'sa olles abgsucht, obber der Ring wor weg! So iss der Hanna nix annersch ibrich gebliem, wie dass'sa in Hof zern Juwelier ganga iss und hot
sich an Ersatzring machn lossn, der woss ganz ehnlich ausgschaut hot wie dess verlorna Orichinol.

Der Gustl hot damols ganz schee gschpreißlt, obber dess hot ja nix genitzt.

Obber schtell'der vor: a Vertljohr schpeeter wor fei aa der Ersatzring weg! Die Hanna hot sellmoll entgeistert af ihrn naggertn rechtn Ringfinger gschaut - und der Gustl wor außer sich. Der iss neemlich extrem orntlich und verliert oder verleecht nie woss, und er konnt gor net verschteh, dass dess zweita Ringla genauso schpurlos verschwundn wor wie dess erschta.

,,Den hob'ich beschtimmt verlorn, wall meina Finger inzwischn awengla schmoler sänn wie frieher'', hot sich die Hanna verdeidicht, ,,do iss'er mer wohrscheins runter gerutscht - und etz iss'er weg!''

An drittn Ehering wollt sich die Hanna obber nimmer kaafn - dess iss ihr selber scha langsam zer deier worrn.

Dessweecher hot'sa an ihrn Finger den oltn Ring mit die drei klan Brillantn no'gschteggt, den woss ihr der Gustl nooch der Geburt vom drittn Kind gschenkt hot. Sicherheitsholber hot'sa den Brillantring gleich aweng enger machn lossn, damit'er net aa gleich widder verlorn gett.

Am letztn Haalinga Amd worn fir die Hanna zwa klana viereggerta Bäggla untern Chrissbaam geleeng - und der Hans hot ibersch ganza Gsicht gschtrohlt.

,,Do werscht schaua'', hot'er gsocht - und die Hanna hot weerglich ihrn Aang net gedraut: im erschtn Bäggla wor der Ehering drinna, den woss ihr der Gustl vor 35 Johrna in der Michaelis-Kerng ibern Finger gschtraaft hot - und im zweitn Schächterla looch der verschwundna Ersatzring.

Und der Gustl hot seiner Hanni dess Geheimnis von denner widder'gfunnana Ringla derzellt.

Er hot neemlich karz vor Weihnachtn fir die Ehebeddn im Schloofzimmer die oltn Lattnrost ausgewechslt - und in den Gfiesl hot'er unter der Maddratzn und untern Lattnrost die zwa Ringla zwischn klana Ritzn entdeggt.

Die zwa Ring sänn erchetz wenn amoll middn im Schloof von der Hanna ihrn Finger
ro'gerutscht und in die winzinga Ritzn nei'gerollert - und
etzert hot'sa dess Chriss-
kindla reschbektive der Gustl widder ols Gschenk zerrigg gebracht.

Kerl, wor dess a Freid am Haalinga Amd - so a scheena Bescherung hot die Hanna fei nuch nie derlebbt... GERCH