03.11.2001
Und letzta Wochn hot'er sich sogor der Fraa ihra Gummihändschich o'gezoong, bevor dass'er na Brief von seiner Danda Hanna aus Leipzich schee langsam mit der Rasierklinga aufgschlitzt hot. ,,Vorsicht iss die Mudder der Borzellankistn'', hot'er gsocht ? und sei Fraa hot sich an die Schtern gedibbt. ,,Du schbinnst'', hot'sa na Hans seina Vorsichtsmaßnohma kommendiert, ,,du k'heerst doch in die Irrnanschtolt''.
Obber der Hans wass scha, woss'er macht. Er hot net um sonst na zweitn Weltgriech an der Front iberlebbt.
Ich selber loss mich von den Bin Laden net verriggt machn. Erra beunruicht mich der schwarza Bannder, der woss etzert hintn bei Wurlitz gsichtet worrn iss.
Am Schtammdisch hamm'er fei lang drieber sinniert, ob die drei Bildla in der Zeidung echt worn, oder ob der Reborter net sei einga Gschicht erfunna hot. Mir sänn dann einvernehmlich zur Entscheidung kumma, dass dess ka Bannder wor, sondern a großa schwarza Katz.
Trotzdem iss ann fei aweng mulmich.
Mei Martha hot vorgestern zer mir gsocht: ,,In denner warma Herbstdooch gibt's fei nuch an Haufm Schwammer, schau doch nuch'amoll in dan Wäldla bei Wurlitz nooch, ob'st nuch a boor Schtaabilz finnst...''
Do bi'ich fei direkt aweng derschroggn. ,,Ich glaab, die Zeit fir Schwammer iss rum'', hob'ich zur Martha gsocht, obber die hot abgewunkn. ,,Gett'der woll die Muffn weecher den Bannder?'', hot'sa scheinhaalich gfrocht.
Ich hob'mer also an Rugg geem. ,,Guud'', hob'ich gsocht, ,,dann nimm'ich holt na Hund und geh in dess Wurlitzer Wäldla, wenn'st unbedingt maanst...''
,,Der Hund blabbt do'', hot die Martha ganz harsch gsocht, ,,den loss ich voneran Bannder net zerfleischn''.
Do bi'ich noochdenklich worrn: warum derf der Hund net nei'na Wold? und warum soll ich...?
Bei die Weiwer wasst ja nie, woss'sa im Schild fiehrn. Ich hob fei gleich moll heimlich in unnern Ordner mit die wichtinga Babbiere noochgschaut, ob die Fraa ebber mei Leemsversicherung erheht hot, obber do wor Entwarnung.
Dess hätt fei bei derra weltweidn Bedrohung gor gfellt: dass etzert aa nuch dahamm die Olt Terror macht...
10.11.2001
In Hof schleicht dann der Hetz mit san Freind, na Schtadtrot Kellner, von ann Wertshaus ins annera, wo'sa ausgiebich die Hofer Wärscht in olla Greßn und Variantn verdriggn, so ko'mer aa verschteh, wo die zwa Männer ihra Schwimmring her hamm.
Kerzlich iss der Kellnersch Rainer mit seiner Fraa widder moll fir zwa Wochn nieber nooch Mexiko zer san Freind gemacht. ,,Ols Gschenk bränga'ma na Gerhard dessmoll seina Lieblingswärscht mit'', hot der Rainer zer seiner Giddi gsocht, ,,obber vorher miss'mer uns ban Metzger genau erkundinga, ob die Wärscht in denner zwa Dooch auf der Reis net schlecht werrn''. Obber der Metzger hot gsocht, dess gett scha - und hot dess Mitbringsl firn Hetz am Dooch vor der Abreis schee ei'gschwaaßt: 40 Boor Broodwärscht, 40 Boor Bauern und fimf großa Rindfleischwärscht.
Der Kellner hot fei boll san Koffer nimmer zugebracht, wie'er den ganzn Browiant verschtaut hot.
Dann hamm sich die Kellnersch auf die Reis gemacht - und dess wor aweng kombliziert, wall doch seit den Derror vom Bin Laden grod auf die Flugblätz ganz schtreng kontrolliert werrd.
Dess erschta Moll mußt der Kellner san Koffer am Hofer Flugblatz aufmachn, dass gleich die Wärscht raus gerollert sänn. Dess zweita Moll wor die Kontroll in Frankfurt - do hot der Sicherheitsbeamta am Rentgenschirm die fimf Rindfleischwärscht mit Handgranatn verwechslt und es gab a genaua Inschpekzion, bis der Kellner, der woss Blut und Wasser gschwitzt hot, san Worschtloodn widder ei'baggn durft.
Dann wor der ewich langa Flug nooch Mexiko City, wo in ana Brieglhitz die dritta Kontroll losganga iss. Etzert hot unner Rainer nuch merra gschwitzt - weecher die Haufm Wärscht und weecher die 35 Grod im Schaddn, obber die Broodwärscht, die Bauernwärscht und die Rind fleischwärscht sänn bei der Durchleichtung gor net aufgfolln, und der Kellner iss mit seiner Schmugglwoor unbemerkt darchkumma. Ineran Hodell in Mexiko City hamm'sa dann ibernacht und am näggstn Frieh kam die letzta Edabbn, neemlich a karzer Flug nooch Manzanillio, wo der Hetz wohnt.
Am Großflughafn in Mexiko City worn gleich widder die scharfn Kontrolln, die woss unnern Rainer boll die Nervn zerfetzt hättn, wall'er gedacht hot, daß'er seina Wärscht net bis zern Hetz darchbringt. Obber widder hot'er Gligg k'habt - und so saß'er endlich mit seina Hofer Schpeziolideetn ineran klan Fliecher nooch Manzanillio. ,,Goddseidank'', hot'er zer seina Giddi gsocht und na Schwaaß von der Schtern gewischt, ,,etzert hammersch gschafft''.
Nooch ana holbn Schtund iss dess Flugzeich geland't. Erleichtert hot der Rainer san Koffer mit die Wärscht darch den klan Flughafn gerollt. Draußn hot'er hinter die Fenster scha na Gerhard Hetz gsehng - und der hot freidich gewunkn. Der Rainer hot zerrigg gewunkn, obber dann gab's a Schreggsekundn, wo der Kellner gedacht hot, dass etzert die Wärscht, die woss'er 10000 Kilometer darch die holba Welt gschlaaft hot, doch nuch weg sänn. Es hamm sich neemlich zwa Uniformierta mit ana riesinga Doggn genehert. Der Hund hot an olln Koffern und Daschn von die Fluggäst rum'gschnifflt - aa am Kellner san Warscht- Gebägg. Obber die Doggn iss widder abgedreht, sie wor neemlich bloß af Heroin und Kokain abgericht, net af Hofer Wärscht. So iss unner Schtadtrot, der woss an Herzkaschper nah wor, widder darchkumma und konnt endlich san Freind Gerhard in die Arm nehma.
Ibrigens: der Hetz hot sich giericher af die Wärscht gschterzt wie af derra langa Reis olla Sicherheitsleit mitnanner! Am vertn Dooch wor nix mehr do: die 40 Boor Broodwärscht, die 40 Boor Bauern und die fimf Rindfleischwärscht - weggebutzt bis aufn letztn Zipfl vom weltweit beriehmtestn Sichtinga nooch Hofer Warscht...
GERCH
17.11.2001
,,Warum kimmst dä du net auf setta Ideen?'', hot mich mei Martha gleich gfrocht - und recht hot'sa. An man Schtammdisch hoggt immer a Rechtsanwolt, der Hans, und den werr'ich amoll konsuldiern, ob ich net aa aweng woss raus'schindn ko. Ich bräng neemlich aa iber 100 Kilo auf die Wooch - und schuld dro sänn dess Bier, die Broodwärscht und dess Well fleisch. Do loss ich gleich von man Advokatn amoll klärn, ob ich geecher die Brauerei und man Metzger oder bloß gee chern Wert an Brozess mach, damit ich Schmerznsgeld griech. Schließlich bi'ich aufm Hammweech vom Wertshaus fei oft gschterzt und hob'mer Knie und Händ aufgscherblt. Und wenn Schlachtfest oder Hauskärwa wor, hot's'mer hinterher schtundnlang im Bedd nuch die Därmer rumgedreht, wall'mer die Schlachtschissl wie Granidd im Bauch drinna geleeng wor. Do looch'ich brall wie innerlich aufgeblosn auf der Maddratzn und konnt ka Aach zumachn - bis frieh um viera hob'ich oft af der Schtern gschwitzt. ,,Du konnst'es bezeing'', hob'ich zer meiner Martha gsocht - und die hot geniggt. ,,Hao, Gerch'', hot'sa gsocht, ,,ich wass genau, wie du oft geliddn host weecher den feddn Wellfleisch, denner Trimmer Blut- und Leberwärscht - und net zer vergessn die Glees und dess Graut''.
Der Metzger und der Wert hamm mir johrlang die Schmerzn zugfiecht - etzert missn'sa ei'reim! Und die Brauerei gricht a Rechnung, wall den ner ihr Bier an man Bauch schuld iss - ich ko mir fei net'amoll mehr meina Schnirsenkl selber bindn. Olla holba Johr hob'ich weecher den Bier a greßera Husn gebraucht - do muss an doch die Brauerei rechtzeidich warna. Woss mich dess Geld kost hot - erscht dess Bier und dann die Haufm neia Husn!
Erscht wart'ich obber nuch den Richter san Brozess ab, nochert schlooch ich in Hof zu. Nadirlich muss sowoss richtich ei'gfeedlt werrn, obber ich hob ja a sichersch Beweisschtigg, neemlich mich selber mit meina zwa Zentner - und mei Martha hot gsocht, sie schweert jedn Eid, wenns draaf o'kimmt. Notfolls loss ich mich obber vor Gericht aa aferan Vergleich ei: wenn mir die Brauerei ols Schmerznsgeld drei Johr man Hausdrunk gratis liefert und der Metzger zohlt'mer die näggstn fimf neia Husn, nochert zieh'ich mei Glooch widder zerrigg...
GERCH
24.11.2001
A Lehrer aus England hot letzta Wochn aweng Urlaub im Frangnwold gemacht. Leider konnt'er weecher den schlechtn Wedder kaum wandern - so iss der guuda Mo holt merra im Wertshaus k'hoggt wie draußn in der freia Naduur.
Beieran Dämmerschobbn am Schtammdisch hot der Fred aus Oxford dann an Lehrerkolleeng kennagelernt, der woss anera Schul im Hofer Landkreis ärbert. Die zwa hamm sich gleich guud verschtandn und gemeinsom iber die frechn Gunger und dess schlechta Geholt gejammert.
Der Engländer hot gsocht, dass driem auf der Insl der Schtaat fast ka Geld mehr raus'ruggt für Biecher und annera Lehrmiddl - an seiner Schul durftn'sa etzert net amoll a Skeledd kaafn, damit die Schieler die Annadomie besser verschtänga.
,,Woss!!'', hot do der deitscha Lehrer gsocht, ,,ihr habt in eierer Schul ka Skeledd?! Bei uns schtett fei nuch so a olts Ding im Keller - dess schenk'mer dir, wennst'es willst''.
Der Fred wor natierlich ganz begeistert. Am näggstn Dooch vor der Hammfohrt nooch Oxford hot der Engländer dess Skeledd sofort von der Schul abk'hullt. Obber do hot's gleich moll a Problem geem: wie ko'mer dä so a Trumm Skeledd ineran klan Personaauto verschtaua?
Der Fred hot dess klabbricha Knochngschtell gedreht und gewend't, obber der Kofferraum wor einfach zer kla.
So iss'er schließlich auf die Idee kumma, dass'er dess Skeledd einfach vorn im Auto neber sich aufn Sitz dutt - wie holt a normola Mensch aa neemdro hoggt.
Sicherheitsholber hot der Fred san knecherna Beifohrer nuch min'n Gurt festgschnollt, dass nix bassiert, wenn'er bremst.
A guuda holba Schtund hot's gedauert, bis dass der Fred dess gschenkta Skeledd endlich sauber aufm Vordersitz vo seim Auto festgemacht hot - dann iss'er selber ei'gschtieng und los gfohrn.
Etzert muss'mer nadirlich wissn, dass die englischn Autos dess Lenkrod auf der rechtn Seitn hamm - im Fred san Auto wor also net bloß a Skeledd mit drinna, sondern dess Knochngschtell saß aa nuch af derra Seitn, wo in Deitschland der Fohrer sitzt.
Frooch net, woss do auf
der Schtraßn los wor, wie der Fred quer durch Naala gfohrn iss.
Bei ,,Rot'' anera Ampl hot der Fohrer im Auto neemdro an Herzanfoll gricht, wie'er karz moll zern Fred san Auto nieber gschaut hot.
Und a Rentner, der woss am Zebraschtraafn schtand, hot wie unter Schogg zer seiner Fraa gsocht: ,,Ja Himmlorschundzwern, duu ner schnell dei Händy her - ich ruf gleich die Zeidung o, dass a Skeledd miteran Auto in der Schtadt rumfährt...''
Wer wass, woss olles unterwegs nuch bassiert iss, bis dass der Fred mit san knecherna Beifohrer endlich dahamm in Oxford wor - do iss fei der schwarza Bannder a Dregg dageecher... GERCH