06.10.2001

 

Im Labyrinth in Tokio

Der Franz und sei Hanna hamm sich zu ihrer Silberhochzich selber a scheens Gschenk gemacht: an Urlaub in Jabban. Die Hanna iss neemlich auf ihrn Weech zur Selbstverwirklichung inzwischn ban Zen-Buddismus o'kumma - und der Franz isst fir sei Leem gern die jabbonischn Suschi und schaut sich die feddn Sumo-Ringer o. Ansonstn wor in Jabban net vill los - und eingtlich worn'sa olla zwa froh, wie die zeeh Dooch Urlaub rum worn. ,,Ich frei mich scha auf dahamm'', hot der leicht verfressna Franz gsocht, ,,in Hof kaaf ich mir ols erschts a boor Broodwärscht''.

Na letztn Urlaubsdooch hamm'sa dann in Tokio verbacht - ineran Hodell middn in der Schtadt. Amd um sechsa ging der Riggflug nooch Deitschland. ,,Mir laafn heit nuch amoll aweng zer Fuß darch die Schtadt'', hot die Hanna gsocht, ,,damit'mer an letztn diefn Eindrugg von Jabban mit hamm neha''.

So sänn die zwa Hofer aus ihrn Hodell raus und in die riesicha Schtadt nei. Zer Sicherheit hot der Franz mit seiner Polaroid-Kamera nuch dess Schtraßnschild vor ihrn Hodell foddografiert, wall'sa die jabbonischn Schriftzeichn selber net lesn konntn - und so wußtn'sa ja gor net, an welcher Schtraßn ihr Hodell looch, wenn'sa aufn Hammweech an Einheimischn nooch'na Weech froong musstn. Auf den Polaroid-Bildla wor olles schee zern lesn.

Die zwa Hofer sänn dann kreiz und quer in Tokio rum'gedabbt - und dann wor heggsta Zeid, daß'sa in ihr Hodell zerrigg sänn, wall'sa ja nuch ihn Gebägg hulln musstn firn Riggfluch. Der Franz hot also sei Polaroid- Foddo aus der Daschn raus gegroomt und hots an Jabboner gezeicht, damit'na der Mo na Weech weist. Obber der hot bloß freindlich mit die Schultern gezuggt - genauso der zweita, der dritta und siem weitera Männer, die woss'er mit san Bildla o'gered't hot. Dann hot'er endlich an derwischt, der aweng Englisch konnt - und do hot der Franz die Krisn gricht: auf san Foddo wor neemlich net a Schtraßnschild draaf, sondern dess wor a jabbonischs Verkehrsschild fir a Einbohnschtraßn - und do gibt's in Tokio a boor tausnd.

Die Hanna und ihr Franz sänn in großer Hektik darch die wuuslichn Schtraßn gewercht - immer auf der Such nooch ihrn Hodell. Sie hamms dann genau in der selm Schtund amds um sechsa gfunna, wie ihr Fliecher weit draußn am Fluchblatz grod von der Rollbohn abk'hoom hot - hammwärts Richtung Deitschland.

Die Zen-Buddistin Hanna hot in der Hodellhalln ziemlich ihr Fassung verlorn - und unner Franz musst nuch a boor Dooch wartn, bis daß'er endlich an seina Hofer Brodwärscht no'kumma iss...

GERCH

13.10.2001

 

Macht Sauna werglich dumm?

Der Fritz iss Rentner und lebbt mit seiner Fraa ineran klan Haisla am Hofer Voglheerd. Seit 20 Johrna gett'er mitera boor Schtammdischbrieder reglmeeßich jeda Wochn in die schtädtischa Sauna. ,,Weecher der Gsundheit'', hot'er seiner Fraa immer derzellt, ,,wall der Kerper mit derra Schwitzkur immun werrd geecher Gribbm und Erkältunga - und in unnern Dokterbuch schtett drinna, dass die Sauna aa die Leemsfreid erheht''.

Zur erhehtn Leemsfreid in der Sauna troong ollerdings ban Fritz vor alln die naggertn Weiwer bei, die woss'er sich immer ziemlich genau o'schaut - und ausserdem jedsmoll a kolts Waaznbier zwischn die aanzlna Gäng. ,,In derra Hitz hängt ann ja dess Zäpfla halb vertroggnd im Hols drinna'', socht'er immer zer sich selber, wenn'er widder a frischs Fläschla aus seiner Kiehldaschn raus'hullt, die woss'er immer mit im Ruheraum schteh hot. So hoggn der Fritz und seina Schtammdischbrieder in ihra Handdiecher eigewigglt do und genießn ihr Rentner- Leem bei naggerta Weiwer und erquiggendn Waaznbier.

Obber letzta Wochn hot der Blitz ei'gschloong.

A Brofesser aus Erlangen hot rausgfunna, dass'mer in der Sauna dumm werrd. In der Zeidung hot er behaupt: ,,Schwit zen in der Sauna vermindert selbst bei ausgiebigem Trinken die Intelligenz''.

Do hamm sich der Fritz uns seina Saunabrieder zwischen na zweitn und drittn Gang fei ganz debbrimiert o'gschaut. ,,Brossd'', hot dann der Fritz dess Schweing gebrochn und hot sei Waaznglos k'hoom - und dann hamm'sa olla o'gschtoßn, ,,mir derfn uns von den Brofesser net verriggt machn lossn''. Der Fritz und seina Freind hamm dann beschlossn, dass'sa den schleichndn Indelligenzverlust in Kaaf nehma - und lieber weiderhin in die Sauna gänga. ,,Woss nitzt uns unner ganza Indelligenz'', hot der Fritz gsocht und olla hamm'sa beifällich geniggt, ,,wenn die Leemsfreid auf der Schtreggn blabbt, wall'mer nimmer in der Sauna sitzn kenna''.

Sänn'sa net schlau, der Fritz und seina Rentner - obwohl'sa fei scha so lang in die Sauna gänga...

GERCH

20.10.2001

 

Erlebnis aufm Baddeidooch in Nermberch

Am letztn Sonndooch wor ja in Nermberch der Baddeidooch von der CSU - und do sänn aus der Hofer Eggn aa
13 Dellegierta nunter gemacht.

Damit obber die Baddeikassa net zu arch schtrabbaziert werrd, hamm'sa fir die Ibernachtung so a neis Hodell ausgewählt, wo olles unheimlich ginstich iss: dess Einzlzimmer kost 78 Märkla - und dess Dobblzimmer bloß zwelf Mark merra.

Ollerdings gibt's in so an Hodell nadirlich kan Bordier und ka Zimmermaadla - olles iss elektronisch gereglt. Schtatts an Schlissl gricht der Gast a Geheimnummer, die woss'er aneran klan Kästla außn an seiner Zimmerdiir ei'gibt, dann schnabbt die Diir auf und er ko in sei Zimmer nei.

Fir die Hofer Dellegation hot ana aus der Trubbn am Nochmiddooch sämtlicha Unterloong fir die Ibernachtung fir olla Kolleeng ausn Hodell k'hullt und am Baddeidooch in ana Bausn verdaalt: Zimmernummern, Geheimzohln fir die Diir und so weider.

,,Olles klor?'', hot'er am Schluss nuch amoll in die Rundn nei'gfroocht. ,,Olles klor'', hamm'sa gsocht. Sie konntn ja net wissn, dass bei ann Zimmer mit der elektronischn Geheimnummer woss net in Ordnung wor - und ausgerechnt dess Zimmer hot der Bundesdoochsabgeordneta gricht.

Der Dokter Friedrich iss also karz vor Middernacht am Hodell o'kumma, hot am Eingang sei Geheimnummer gedriggt, bis die Diir aufgschnabbt iss - und dann iss'er darch die menschnleera Gäng nauf in erschtn Schtogg zu san Zimmer ganga.

Widder hot'er außn am Kästla sei Geheimzohl ei'geem - und widder iss die Diir aufgschnabbt.

Er hot Licht gemacht - und Dunnerwedder: im Dobblbedd looch a Mo drinna, aus der Zudegg hot bloß die Glatzn raus gschaut.

,,Do hamm'sa mich middn Robert ins selba Zimmer ge leecht'', hot sich der Dokter Friedrich gedacht, ,,obwohl ich doch extra gsocht hob, dass ich a Einzlzimmer will''.

Obber woss wollt'er dä etzert middn in der Nacht machn?!

So wor'er unner Dokter Friedrich froh, dass iber den Dobblbedd aus Kostngrindn nuch a Schtoggbedd wor - wie frieher in die Jugendherberng aa.

Do iss'er also nauf gegleddert und hot die ganza Nacht schlecht gschloofn, wall der Robert unter ihn gschnarcht hot, dass sogor die Vorhäng fibriert hamm.

Doodmiid iss der Herr Abgeordneta in oller Herrgoddsfrieh aus san Schtoggbedd ro gegrabblt. Aus der Zudegg hot immer nuch na Robert sei Glatzn raus gschbitzt - obber Dunnerwedder: der naggerta Arm, der woss aa raus k'hängt wor, hot lauter Däddowierunga draaf k'habt.

Ibern Schtuhl hing a Ledderjaggn mit Keddn und aufgschtebbta Neegl - und nebern Klaaderschrank schtandn a boor Schpringerschtiefl. Hastich hot der Dokter Friedrich geduscht, hot seina Klamoddn zamm gebaggt und iss ausn Zimmer raus.

Druntn in der Hodellhalln hot'er na Robert gedroffn, sei Bladdn hot'er scho von weitn leichtn sehng.

An der Rezebzion hot sich dann dess Missgschick raus'gschtellt. Weecher derra kabuddn Elektronik iss der Dokter Friedrich aus Versehng beieran Rogger geland't, der woss in Nermberch aferan Häffi-Meddl-Konzert wor und dessweecher a ginstichs Hodell gebraucht hot.

A boor Schtund schpeeter, widder aufn Baddeidooch, hot unner Dokter Friedrich fei bsondersch aufmerksam zuk'horcht, wie um die innera Sicherheit in Bayern diskudiert worrn iss.

Obber er hot sich mit san Erlebnis net zu Wort gemeld't...

GERCH

27.10.2001

 

Af Englisch: Bareith oder Beirut?

Im Flugzeich, dess woss von Frankfurt iber Bareith nooch Hof fliecht, saß unter die 30 Bassaschiere aa a Ameriganera. Sie iss aus Dallas in Frankfurt o'kumma und in die Hofer Maschina umgschtieng. Etzert hot'sa dauernd neigierich ausn Fenster naus gschaut und die scheena deitscha Landschaft unter sich bewunnert. Neewer ihr wor a Hofer Gschäftsmo k'hoggt - und die zwaa hamm sich af Englisch iber Gott und die Welt unterholtn. So hot der Hofer aa derfohrn, dass die Fraa in Dexas dahamm iss und dass'sa etzert ihrn Sohn besucht, der woss seit drei Johr in Bareith ärbert. Sie iss ganz gligglich, hot die Ameriganera gsocht, wenn'sa ihrn Bill endlich widder in die Arm nehma ko, wall'sa sich doch so lang nimmer gsehng hamm - obber in vier, fimf Schtundn iss ja soweid.

,,Nanaa'', hot der Hofer gsocht, ,,dess dauert kana vier, fimf Schtundn. In Bareith sämmer in zwanzich Minuddn...'' Etzert ging dess Gschpreech aweng hie, aweng her - und dann hot sich raus gschtellt, dass die guuda Fraa im folschn Flugzeich gsessn wor: sie wollt neemlich net nooch Bareith in Oberfrangn, sondern nooch Beirut im Libanon. Erchetz wie iss do in Frankfurt ban Ei'schteing a Verwechslung bassiert und die Fraa hamm'sa'sa ins verkehrta Flugzeich nei'bugsiert.

Die Ameriganera hot etzert Rotz zer Wasser gegrinna, und der Hofer wollt'sa immer widder beruing. Bareith, hot'er gsocht, iss fei aa a scheena Schtadt, die sollt sa sich amoll o'schaua. Do hamm der Waachner und a boor Markgrafn gelebbt, hot der Hofer Mo gsocht, oder vielleicht sollt'sa sogor bis Hof flieng und sich dart amoll an Dooch lang umschaua, do gibt's an Fernwehbark.

Obber die Fraa wor mit ihra Nervn fertich. Seit zwanzich Schtundn iss'sa scha auf die Baa, hot'sa gejammert - und etzert dess! Sie will vom Waachner und von die Bareither Markgrafn nix wissn, hot'sa gschluchzt, und vom Hofer Fernwehbark scho gleich got net! Sie will bloß ihrn Bill sehng und dann drei Dooch hinterernanner schloofn.

Mit vergreinta Aang iss'sa dann in Bareith schtatts in Beirut ausn Fliecher raus - dart hamm'sa der arma Fraa wohrscheins olles schee organisiert, dass'sa mit der näggstn Maschina widder nooch Frankfurt zerrigg kimmt und dart ins richticha Flugzeich ei'schteicht, damit'sa dann endlich, endlich ihrn gelibbtn Bill in die Arm schließn ko...

Gerch

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