Es haaßt ja, dass die Menschheit in ana Wissnsgsellschaft lebbt, wo jeder fortner woss dazu lerna muss. Je merra dass'mer wass, soong die Wissnschaftler, um so schenner werrd dess Leem. Mei Nachber Franz iss dess besta Beischpill, wie die Wissnsgsellschaft an Menschn verändert.

Der Franz ärbert in der Fabrigg - und wall'er fir olles aweng aufgschlossn iss, hamm'sa'na zern ,,Sicherheitsbeauftragten'' gemacht. Er ko holt net naa soong! Vor sechs Wochn kam der Franz voneran Seminar zerigg, wo'er gschult worrn iss - seitdem iss unner Franz a annera Mensch.

Seit 25 Johrna dreffn mir uns ban Franz immer zern Grilln, wall der so an schenn großn Gaddn hot, mit lauschicha Baamer und Bischla, wo'mer im Schaddn so gemietlich sitzn ko. Ols ,,Sicherheitsbeauftragter'' schaut obber etzert firn Franz die Welt annerscht aus: Sicherheit iss fir ihn olles! So hot'er erscht moll die schenn Baama abgseecht. ,,Wenns bei uns amoll zwa Wochn net rengt, nochert sänn die Baamer brasslderr'', hot'er gsocht, ,,dann ko ban Grilln der Funknfluuch olles in Brand setzn''. So schtett der Franz mit san Eisngrill inzwischn ohne Baamer und ohne Bischla und ohne Schaddn allaans mittn im Gaddn. Damit die Kinnder net zu nah ans Feier kumma, hot'er miteran rood- weissn Blastikband a Abschberrung gemacht - bloß sei Fraa derf drieber schteing, wenn'sa fir ihn a frischs Seidla Bier brängt. Folls ban O'zindn woss bassiert oder wenn die Broodwerscht brenna, hot der Franz an Aamer Wasser bereit schteh - und zusätzlich liecht der Gaddnschlauch do, dass'er gleich leschn ko.

Obber letzta Wochn hot der Franz die Sicherheit ban Grilln nuch amoll verbessert. Er hot sich a Hemm und a Husn kaaft, wo ka Neylon mehr drinna iss, woss ja so leicht brennt, aufn Kopf treecht'er san Modorrodhelm, auf der Nosn sitzt a Schwaaßerbrilln, wall aus der Gluud ollawaal die Funkn so raus schbratzln - und die Grillzanga hält'er etzert mit feierfesta Händschich. Mit neia Sicherheitsschuh, wo vorn die Kobbn aus Schtahl iss, hot der Franz sei Ausristung komblett gemacht.

Etzert schtett der Franz hunnertbrozentich abgsichert an san Grill - und wemmer net genau wissert, dass'ersch werglich iss, kennt'mer maana, do grillt a Außerirdischa. 25 Johr lang iss ban Grilln nix bassiert und es wor immer schee.

Obber die Wissnsgsellschaft hot na Franz verändert - und uns dazu. Mir hamm fei gor ka rechta Freid mehr an derra Grillerei...

Gerch

Die oltn Herrn voneran Fußballverein ausn Landkreis hamm mit ihra Weiwer kerzlich a Ausfohrt gemacht. Min Bus sänn'sa erscht aweng darch die Fränkischa Schweiz kutschiert, dann hamm'sa ineran schenn Wertshaus an Ei'kehrschwung gemacht: fir die Weiwer gabs Kaffee und Kuhng, die Männer hattn in den troggna Bus scha kernichn Darscht gricht, und den hamm'sa gleich mitera boor Seidla Bier und an Schnäpsla gelescht. So ging die Fohrt lustich wieder nooch Volkach am Main, wo der Vergniechungswart scha lang vorher im großn Weinzelt drei Disch reserviert k'habt hot.

Do drinna ging's dann auf zern Schichtl! Die oltn Herrn worn bei den feina Franknwein aferamoll gleich vill lebendicher wie dahamm, wenn'sa na Bolln hinterher keichn. Die Musigg hot gschpillt, gsunga und gschunklt iss worrn - und karz vor Middernacht wor kaner mehr nichtern. So iss die einheimischa Schportler- Drubbn samst Frauen mit schwera Baa aus den Weinzelt raus - zern Bus, der woss scha gewart hot, wall'sa ja nachts nuch fast drei Schtundn auf der Autobohn widder hamm fohrn musstn.

Karz vor na Barkblatz hot aferamoll der Schpillfiehrer a Ent deggung gemacht. ,,Schaut fei her'', hot'er gelallt, ,,do liecht a Mo im Gebisch''. Und werglich: do hot a Bsuffner gschloofn! Die Männer hamm na aweng auf die Baggn gedätschlt und geriddlt, obber der Mo wor schterzbesoffn und hot sich net geriehrt. Dann hamm'sa in der Briefdaschn san Ausweis gfun na. ,,Der iss aus Hof'', hot der Schpillfiehrer festgschtellt, ,,und wohnt in der Keenichschtraßn''.

Etzert hamm'sa hie- und hergerätslt, woss'sa mit den Mo machn solln - und schließlich hot aner gsocht: ,,Der hot beschtimmt san Bus versaamt - den nehma mir mit in unnern Bus nei und geem'na dahamm in Hof ab, mir hamm ja sei Adress''. Also hamm'sa die Weinleich in ihrn Bus nei'gezerrt und hintn auf die letzta Bänk quer hie'geleecht.

Frieh um dreia iss der Bus in Hof erscht moll in die Keenichschtraßn gfohrn, um den Bsuffna abzerliefern. An der Haustir hamm'sa geklinglt und geklinglt, obber kaner hot aufgemacht. Dann iss im zweitn Schtogg a Fenster aufganga und a Fraa hot na Kopf raus'gschtreggt. ,,Bei denner iss kaner dahamm! Die sänn im Urlaub in Mainfrankn und kumma erscht näggsta Wochn widder.''

Do hamm die oltn Herrn ihrn immer nuch bsuffna Fohrgast vor der Haustir abgsetzt und sänn schnell widder weider gfohrn - a jeda Wohldaad hot holt ihra Grenzn...

Gerch

Der Hermann und sei Fraa sänn im Urlaub fir zwa Wochn auf Kreta nunter gfloong. Es wor a herrlicha Zeid - und die zwa Hofer hamm sich dichdich derholt. Bloß an dess Fest mit einheimischer Folklore denkt der Hermann net gern zerrigg.

An den schenn warma Amd aufn Marktblatz hamm neemlich der Hermann und sei Lore aweng zer vill von den guudn Rotwein derwischt. Geecher Middernacht hamm'sa sich dann aufn Hammweech gemacht. Ihr scheens groß Hodell wor net weit vom Marktblatz weg - so sänn'sa die zeh Minuddn zer Fuß ganga. Obber der Wein hot na Hermann orntlich auf die Blosn gedriggt, und er hätt sich am libbstn karz moll anera Hauswänd no'gschtellt, damit'er sich erleichtern ko. ,,Reiß dich bloß zamm'', hot sei Lore gedroht, ,,mir sänn doch gleich im Hodell - do konnst die Gschäftla erledinga''.

So sänn'sa im Schnellschritt weiderganga - und endlich, endlich worn'sa am Hodelleingang. ,,Ich schaffs fei nimmer bis nauf ins Zimmer'', hot der Hermann gejammert, ,,in der Hodellhalln iss rechts dohintn a Klo, do geh'ich nei...'' - und iss scha los gemacht. Obber genau in den Moment wor a Schtromausfoll in denn Hodell und olles iss schtoggfinster worrn.

Der Hermann konnt in seiner Not nadirlich nimmer wartn, bis widder Licht do wor - ihn hätts sowieso scha fast die Blosn zerrissn. ,,Bevor ich nei die Husn saach, dabb'ich im Finstern aufs Klo ninter'', hot'er noch zer seiner Lore gsocht - und dann iss'er vorsichtich Schritt fir Schritt darch die nächtlicha Hodellhalln gschlichn.

Er wußt ja nuch ungfähr, wo des Klo wor, wall'er noochn Friehschtigg scha'moll dart wor. Endlich hot'er dann in derra Finsternis mit seina Händ die Kachln vom Bissoar gschpiert, wo'er zer frieh scha do'gschtandn wor. Der Hermann hot sofort sei Husndirla aufgemacht - und hot's erleichtert laafn lossn.

Aferamoll gett dess Licht widder o - und Ungligg, Ungligg: unner Hermann schtand leider net aufn Männerklo wie er gedacht hot, sondern anera schenn weiß gekachltn Wänd in der Hodellhalln, direkt neber der Rezebzion und mittn zwischn fuchzich Hodellgäst, die won sehnsichtich draaf gewart hamm, dass'sa endlich widder woss sehng. Do hamm'sa fei ihra Aang gleich zwamoll aufgerissn...

Gerch

 

Unner Frangnwold iss ja werglich a uricha Landschaft, wo Reh und Hosn und Wildsai dahamm sänn. Dass do etzert a schwarza Bannder leem soll, hot mich fei iberrascht. A Jeecher hot'na angeblich mit san Fernglos beobacht, wie'er auf der Wiesn rum k'hupft iss und Maisla fanga wollt - hätt fei bloß nuch gfellt, dass der aa na Tarzan afera Fichtn entdeggt hot. Obber die Jeecher derzelln ja am Schtammdisch ollerhand - in Jeecherladdein.

Ich hob amoll in ,,Brehm's Tierleben'' noochgschaut:
seitnweis schreim'sa do ibern schwarzn Bannder, obber dass'er wie a Gaaßbogg im Groos rum schpringt und Mais fängt - so a Beobachtung hot der Brehm net gemacht.

Mir kimmt der schwarza Bannder misteriees vor!

Seit aner Wochn gibt's neemlich widder Schwammer - und zwor die herrlichstn Schtaabilz. Und die ollerschennstn wachsn hintn im Frangnwold in die diefn Wälder. Do fohrn die Leit von iberolln ninter in Frangnwold und hulln sich die Schtaa bilz in Kerb und Daschn und Ruggsägg raus. Die Wälder sänn so ausgeraabert, dass fir die Einheimischn boll nix mehr ibrich blabbt.

So hamm sich die schlaua Frangnwäldler wohrscheins iberleecht, wie'sa die fremma Schwammersucher widder aus ihra Wälder naus'treim kenna. - Merkst woss?! Die Kripperla hamm sich zamm'gsetzt und sänn auf die Idee mit den schwarzn Bannder kumma. Wohrscheins gibt's dess Viech gor net, außer in die Kepf vonera boor durchtriema Frangnwäldler.

Wennst miich freggst: der schwarza Bannder hintn bei Schauaschtaa und Leiboldsgriin iss sowoss ehnlichs wie dess ,,Loch Ness'' in Schoddland - bloß mit denn Unterschied, dass die ,,Nessie'' die Leit her bränga soll, und der schwarza Bannder soll die Leit fern holtn. Wer traut sich dä nuch ohne Gewehr nei na Wold, wenn dich jeda Sekundn dess Raubdir o'folln ko?

Also hamm'sa holt dess Fandoom erfunna. Do hintn bei Schteengwoldhaus sehng'sa sowieso scha seit ewinga Zeidn Zeich, dess woss gor net existiert.

Zur Middernacht hamm'sa angeblich immer ,,na Leibolds Niggl san heilinga Geist im Deich rum schwimma sehng'' - do iss fei der schwarza Bannder a Dregg dageecher...

Gerch