Karz nooch na erschtn Weltgriech sänn die Hanna, die Lisbedd, die Marga, die Emmi und die Klara in Hof geborn und in die Schul ganga - und heit sänn'sa die letztn Fimfa, die won von der Glass nuch ibrich gebliem sänn. So freia'sa sich, wenn immer ana Gebartsdooch hot, wall'sa dann olla mitnanner schee feiern und von die oltn Zeitn derzelln.

Letzta Wochn iss die Hanna 80 worrn, und do hamm sich die annern Viera vorher zamm'dellefoniert, wie'sa ihra oltn Freindin a Freid machn kenna. Obber ganz so einfach wo dess net, wall neemlich die Hanna nimmer so guud beinanner iss - und sie lebbt ineran Heim draußn in Helmetz. Vor alln die Emma hot fortner awengla rum'gejammert, wall'sa in Rawetz wohnt und an klan Hund hot, na ,,Wasti'', den woss'sa net allaans dahamm lossn ko, sinst beißt'er vor Wuud na Debbich zamm. ,,Baggst'na holt in die Eikaafsdaschn nei'', hamm die annern gsocht, ,,und dann kimmst min'n Zuch nooch Hof - do hulln'mer dich am Bohnhof ab und nehma dich im Auto mit naus nooch Helmetz''.

So hamm'sas aa gemacht.

Am Middwoch frieh sänn die vier oltn Damen samst Hindla, der woss aus der Emma ihra Eikaafsdaschn raus'geluurt hot, ins Seniornheim nooch Helmetz gfohrn. Mit an Haufm Bäggla untern Arm sänn die Viera nei ins Heim - die Lisbedd hot sogor a Fläschla selbergemachtn Eierlikeer dabei k'habt, wall dess der Hanna ihr Lieblingsgedränk iss.

Ach Goodla, hot sich die Hanna gfreit, wie die weißhooringa Freindinna aufgedaucht sänn. Im Nu wor dess schennsta Kaffeeekränzla im Gang.

Aferamoll hot der Emma ihr klana Buudl zern Winsln o' gfangt. ,,Der miss etzert moll Gassi geh'', hot die Emma gsocht und iss mit den Hindla naus von der Tir. Obber kaum worn der ,,Wasti'' und sei Fraala draußn, hots aferamoll a Gschraa und a Gebell geem, dass die annern Viera aa gleich ausn Zimmer naus gewercht sänn und wolltn schaua, woss los iss. Und woss do los wor! A Kampfhund hot na ,,Wasti'' quer im Maul k'habt und gschittlt, dess Fraala wor daneem gschtandn und hot gebläkt wie am Schpieß - ols ehemolicha Schauschpielera hot dess bsondersch dramatisch geklunga!

Die Hanna, die Lisbedd und die Marga hamm gleich moll mit'gschriea - obber die Klara, die woss ka Angst vor die Hund hot, wall'sa frieher selber welcha k'habt hot, iss auf den fremmer Kampfhund los'ganga, hot a Faust gemacht und hot min'n Knecherla vom Middlfinger den wildn Viech aana auf die Schnauzn nauf k'hiem. Der hot aufgewinslt, hot na ,,Wasti'' vor Schregg los gelossn und iss abk'haut.

Während die fimf oltn Damen nuch ganz aufgereecht iber die Leemsreddung vom ,,Wasti'' dischkeriert hamm, iss dess Fraala vom Kampfhund im Heim aufgedaucht. ,,Woss hamm dä Sie Dierquälera mit man Hindla gemacht - Sie hamm'na doch die Noosn gebrochn. Ich zeich Sie bei der Bollizei o...'', hot die Fraa gebläkt, obber do iss'sa bei denner Fimfa an die Richtinga kumma. ,,Holtn'Sa bloß die Luft o - und schaua'Sa moll unner Emma o: die hot fei an Schogg und miss wohrscheins ins Grangnhaus, wall ihr ,Wasti' fast doodgebissn worrn iss'', hot die Marga gsocht. ,,Unnera Glara iss wohrscheins dess Fingerknecherla gebrochn - und unner Gebartsdoochskind, die Hanna, die hot vor lauter Aufreechung ihrn Schteggn im Zimmer vergessen und wär fast hie'gschterzt, dass'sa sich am End na Oberschenklhals gebrochn hätt - dess hammer olles Ihrn Kampfhund zer verdankn... dess werrd fei deier fir Sie, wemmer Sie o'zeing!''

Gligglicherweis iss in den Moment der Hausmaster kumma und hot die Kampfhenna widder beruicht. Am End wor der ,,Wasti'' widder brav in der Eikaafsdaschn drinna, der Kampfhund hot sich mit seiner Zunga dess Noosnbaa abgeleggt - und die Hanna hot na Eierlikeer aufgemacht und hot jedn, samst Hausmaster und Kampfhund-Fraala, a Gleesla ei'gschenkt...

Gerch

Die Lissi iss a schneidichs Maadla mit langa, schwarz gfärbta Hoor. Sie gett immer mit der neiestn Modn - do ko'sa von Gligg redn, dass ihra Eltern ziemlich Bulver hamm, wall'sa selber nuch ins Gymnasium gett und nix verdient.

Letzta Wochn hot die Lissi ineran ,,Trend-Magazin'' gelesn, dass die moderna junga Fraa im Sommer a ,,Kurzhaarfrisur mit auffälliger Färbung'' treecht. Die Lissi wor begeistert und hot dahamm derzellt, dass'sa sich etzert aa so a neia Frisur machn lässt. ,,Gesst holt zern Frisör, lässt'der die Hoor karz schneidn und dess Naturblond widder noochwachsn'', hot der Vadder gsocht, obber do hot die Mudder bloß laut gelacht. ,,Du schpinnst woll'', hot'sa zer ihrn Oltn gsocht, ,,die Lissi ko sich doch ihra langa Hoor net einfach abschneidn lossn. Die gricht a Berriggn, mit scheena rooda Schträhnla in die schwarzn Hoor.''

Am näggstn Dooch iss die Mudder mit ihrer Lissi nooch Närnberch gfohrn. Dart hamm'sa ineran feina Gschäft a Berriggn kaaft, obber fei net so an billichn Pfiffi, wie'mer'na zern Fasching aufsetzt, sondern ana aus echtn Naturhoor - und sindhaft deier. ,,Dess sicht ku ul'', hot die Lissi vor na Schpiegl gsocht - und dann sänn'sa widder nooch Hof. Dahamm hot die Lissi ihra langa Hoor nauf'gschteggt und die neia Berriggn aufgsetzt. ,,Na'', hot'sa dann zern Vadder gsocht, ,,wie gfällt'sa'da?'' Obber der hot bloß mit san Kopf gschittlt. ,,Ihr sädd doch verriggt, ihr Wei wer'', hot'er gebrummlt. Am näggstn Dooch iss die Lissi mit ihrer neia Berriggn in die Schul ganga. Widder dahamm, ban Middoochessn, wor'sa obber ganz genervt. ,,Meina Freindinna lachn'', hot'sa der Mudder derzellt, ,,und außerdem schwitz ich drunter wie a Sau''.

Sie hot also die Berriggn im Schrank verschtaut und iss sofort zern Frisör ganga. ,,Abschneidn und a boor rooda Schtrehnla mit nei'', hot'sa zer derra Friseesa gsocht, ,,obber aufbassn, gell, net dass ich hinterher ausschau wie die Angela Merkl''. Obber do hot'sa ka Angst hamm braung: die neia Karzhoorfrisur samst die roodn Schtrehnla hot schenner ausgschaut wie vorher ihr deira Berriggn - und aa die Mudder wor begeistert. Wie obber amds der Vadder hamm'kumma iss und sei Dochter mit die karzn Hoor gsehng hot, hot'er widder rum'gemosert. ,,Wennst miich freggst'', hot'er zer seiner Dochter gsocht, ,,ich find die Berriggn bleed. Und duu'ner dess komischa Ding wengstns dahamm ro, sunst schwitzt doch wie a Sau...''

Gerch

Der Ludwich iss 50 worrn und hot zer san Gebartsdooch scheena Gschenker gricht: an Abbediddskorb vom Keglverein, zwa bieglfreia Hemmer von der Oltn, vom Schwoocher a Kistla kubanischa Zigarrn, von der Leimitzer Verwandtschaft a Dreilidder-Flaschn griechischn Landwein, außerdem an Guudschein fir a ,,Zwei-Personen- Essen'' ineran Dorfwertshaus - und vom Onkl Edwin an Kuglschreiber. ,,Dess iss obber fei ka normoler Kuglschreiber'', hot der Edwin gsocht, ,,sondern dess besta und modernsta Schreibgereet auf der Welt''.

Neigierich hot der Ludwich den neia Schtift gleich aus der Verbaggung gewigglt. Schee silbrich hot'er geglänzt. ,,Der gfällt'mer'', hot'er sich ban Edwin bedankt, ,,wemmer im Wertshaus muggn, ko'ich den Schtift gut firsch Aufschreim gebraung''.

Obber wie der Ludwich dann die Gebrauchsanweisung gelesn hot, iss'na fei ganz schwummerich vor die Aang worrn. Woss'er neemlich do in seiner Händ k'habt hot, wor net einfach a Schtift, sondern a dechnischs Wunnerwerk, laut Beibagg-Zeddl fir a Million Dol lar von ana ameriganischn Firma entwigglt - und zwor fir na Weltraum. Die Astronautn hamm an settn Schtift fei mit aufn Mond mitgenumma, wall die Tintn net'amoll in der Schwerelosichkeit auslefft und somit kana Fleggn auf die schenn weißn Raumanziech macht. ,,Mit den Schtift konnst fei mit der Schpitzn nooch oom schreim'', hot der Edwin gschtrohlt - und der Ludwich hot lang noochgedacht, wie dess gett, wall'er in san Leem nuch nie mit der Schpitzn nooch oom woss gschriem hot. Obber woss'er dann nuch in derra Gebrauchsanweisung gelesn hot, hätt'na fei fast die Luft genumma: ,,...er schreibt unter Wasser, über glänzende Oberflächen, über Fett und Fingerabdrücke, bei glühender Hitze (bis 200 Grad Celsius) und bei eisiger Kälte (bis minus 50 Grad Celsius). Die Lagerfähigkeit beträgt 100 Jahre''.

Der Ludwich wor außer sich. Endlich konnt'er sei Schteiererglärung auf der haaßn Herdbladdn ausfilln, ohne dass die Dindn auslefft - und folls'er mit seina Hanna demnächst Urlaub am Nordbool macht, kännt'er fei mittn in der Kält seina Bossdkaddn schreim. ,,Sowoss Braktischs'', hot sich der Ludwich gfreit, ,,hob'ich fei scha lang nimmer k'habt''. Sogor ols Erbschtigg will der Ludwich san neia Schtift verwendn. ,,Bei so ana langa Loocherfähichkeit kenna doch mindestens nuch vier Generaziona ihra Loddozeddl ausfilln'', hot'er gsocht - und awengla noochdenklich hinzu gfiecht, ,,folls mer in hunnert Johrna iberhabst nuch auf Babbier schrabbt...''

Gerch

Der Franz und der Herbert sänn Junggselln und lossns in der Disko gern moll krachn. Letzta Wochn hamm'sa sich entschlossn, dass'sa fir a boor Dooch karzfristich moll nunter af Mallorca flieng - zern Ballermann, wo'sa scha so vill im Fernsehng ogschaut hamm. ,,Do gett na ganzn Dooch die Bossd ab'', hot der Franz zer san Freind gsocht, ,,mit Musigg, Sangria, Bier, flodda Weiwer - holt genau unner Welt''.

Obber wall'sa olla zwa mit die Pfäng rechna missn, hamm'sa im Internedd gsucht, wo's aweng a billichs Reiseangebot gibt. Endlich hattn'sa zwa Last- Minidd-Fliech mit ginstinga Hodell gfunna: a Wochn am Ballermann samst Fluuch, Ibernachtung und Friehschtigg fir gnabb 400 Märkla - ollerdings wor der Abfluuch frieh um sechsa in Berlin. ,,Macht nix'', hot der Herbert gsocht, ,,do fohrn'mer nachts um zwelfa los, dann sämmer nooch vier Schtund in Berlin und hamm nuch genuch Zeid am Flughafn''.

Binktlich um Middernacht sänn die zwa Kumpl in Minchberch auf die Autobohn nauf und ab in Richtung Berlin. Fir a Nacht von Samsdooch auf Sonndooch wor unheimlich woss los - bloß ganz langsam sänn'sa vorwärts kumma. Karz vor Schleiz wor dann endgiltich Schluss: a Schtau! Die zwa Kumpl sänn scha ganz unruich worrn, wall'sa doch ihr Fluuchzeich in Berlin net versaama wolltn.

Obber Dunnerwedder! Ringsrum in die Autos wor fei der Deifl los. Der Herbert und der Franz hamm gschaut wie die Aachhernla: in die annern Autos worn lauter junga Leit k'hoggt, hamm gschunklt und gsunga - und olla worn'sa ogezoong wie aufn Fasching. Unnera zwa Minchberger hamm gedacht, sie sänn aus Versehng in den Rosnmondoochszuuch in Mainz nei'geroodn. Mittn in der Nacht hot im Schtau die Disko-Musigg gewummert, holbnaggerta Maadla hamm zwischn die Autos gedanzt - der Herbert und der Franz hamm gedacht, sie sänn scha im ,,Ballermann 6''.

Und dann hamm'sa im Radio af Bayern 3 gemeld't, dass auf der A 9 zwischn Hof und Juchhöh a Schtau von verzich Kilometer läng ofängt - olles Leit, die wossn zur Laff-Parädd nooch Berlin wolln.

Do hamm sich der Herbert und der Franz ihrn Urlaub in Mallorca gleich abgschminkt. ,,Woss wolln'mer dä nuch ban Ballermann'', hot der Herbert gegrinst, ,,mir sänn doch scha mittn drinna - und dess kost net'amoll woss''

So sänn'sa mit derra närrischn Karawana nuch a boor Schtund bis karz vor Leipzich weider gezoong - mit Techno- Riddmus, Danz aufn Middlschtraafn und verriggta Maskeradn. Ihra Last-Minidd-Reisn hamm'sa sausn lossn und zern Frihschtigg worn'sa widder dahamm. So hamm'sa an Haufm Geld gschpoort und worn trotzdem im ,,Ballermann 6'' - wenn aa bloß zwischn Juchhöh und Leipzich...

Gerch