05.05.2001

 

A Bänkla schtatts a Seminar

Aa wemmer am Mondooch zer frieh nuch awengla mirrisch nei'gett und sich freit, dass am Freidooch die Wochn rum iss - die Ärbert iss net schlecht. Der Bersonalscheff socht aa immer, dass ärbern woss scheens iss, wo'mer sei Erfillung find. Vor alln die Fortbildung iss wichtich, damit'mer net dauernd sei Zeich widder vergißt.

Mei Nachber Edwin iss Schwaaßer und gett am libbstn auf setta Weiderbildungskurse, wo amds min Seminarleiter kernich gsuffn werrd. ,,Letzta Wochn worn'mer zer zwelft druntn am Ammersee - lauter Subber-Kolleeng aus ganz Deitschland'', hot'er derzellt. ,,Na ganzn Dooch iber hamm'er entweder gschwaaßt oder ibersch Schwaaßn fillosofiert. Do konnst'der vorschtelln, woss mir amds fir an droggna Hols k'habt hamm''.

Obber zern Gligg wor Essn und Drinkn frei, hot sich der Edwin an sei Seminar derinnert.

Obber wer fei auf ka Seminar kimmt und dauernd bloß dahamm an der Werkbänk oder im Kontor buggln miß, der hot nadirlich net so vill Freid an der Ärbert - do dutt sich aa der besta Bersonalscheff schwer mit seiner Moddivation. Mastns langa seina Bläddla mit die nauf'gemoltn Vieregger und Kraasla net aus, damit'mer hinterher mit neia Schwung widder an sei Bohrmaschina zerrigg gett.

Woss mei einga Einschtellung zur Ärbert bedrifft: ich gib zu, dass ich schtatts an der Werkbänk lieber dahamm auf meiner Bänk hintern Haus sitz und aweng iber die Wiesn schau, bis ninter an die Wälder - und hintn sieh'ich ganz klaa wie an aufgschtelltn Bleistift na Kornberch.

Do schau'ich und lausch aufn Gsang von die Lerng - und ab und zu lang ich nooch links, wo in Griffweidn mei Seidla Bier schtett.

Dess moddiviert mich merra wie mei Bersonalscheff, obwohl der fei aa guda Einfäll hot, wie'mer sich fir die Ärbert begeistern ko. Obber unner Welt iss holt ziemlich kombliziert: Wenn ann woss net so liecht, miß'mer gleich afera Seminar - und so a scheena Zeidvertreib wie a Bänkla und a Seidla Bier macht der Firma kana Kostn und moddiviert unheimlich. So entschtänga zerfriedna Middarbeiter.

Dess miss ich gleich moll unnern Bersonalscheff derzelln, der iss doch fir neia Ideen immer aufgschlossn...

Gerch

12.05.2001

 

Golfn iss fei gor net ungfährlich!

Der Hans iss a olter Hofer, obber er lebbt seit villn Johrna driem in Ameriga. Nadirlich lässt'er na Kondakt zu seina Haamet net abreissn - und so kimmt'er jeds Johr afera boor Wochn Urlaub zerrig nooch Hof. Letzta Wochn iss'er widder ei'gedroffn.

Gleich am erschtn Dooch hot der Hans an schenn Schpaziergang darchn Deresienschtaa ninter nooch Haadt gemacht, wo'er in den Restarang am Golfblatz ei'gekehrt iss. Mer miss neemlich wissn: Der Hans schpillt selber Golf und haut driem in Florida mit san Schleecher fortner Drimmer Glunzn in den schenn griena Roosn nei.

So hot'er sich gfreit, dass aa in Hof a Golfblatz do iss - und er wollt gleich'moll froong, ob'mer aa ols Gast schpilln derf und woss dess kost.

Der Hans hot sich also in die Golf-Wertschaft nei k'hoggt.

Die Bedienung iss kumma und hot freindlich gfrocht, woss'er beschtelln will. ,,A Kännla Kaffee, bidde'', hot der Hans gsocht.

Do iss'na ei'gfolln, dass'er ja nuch gor kana Dollar umge wechslt hot, obber gligglicherweis hot'er wengstns san 1000-Mark-Schein ei'schteggn k'habt - den wollt'er nochert sowieso af der Bank klaa machn lossn. Obber in so an vornehma Golfclub werrn'sa scha genuch Wechslgeld in der Kassa hamm, hot'er sich gedacht. Trotzdem hot'er die Bedienung vorsichtsholber nuch draaf hie'gewiesn, dass'er bloß an Dausnder- Schein dabei hot.

Die guda Fraa hot gschaut wie a Aachhernla, wall'sa nuch nie derlebbt hot, dass jemand an Kaffee mit 1000 Mark zohlt. Sie iss in der Kichn verschwundn und ewich nimmer zerrigg kumma. Endlich is'sa widder aufgedaucht. ,,Unner Kassa iss leider scha abgerechnt'', hot'sa aweng unfreindlich zern Hans gsocht, ,,und außerdem grieng Sie ols Nichtmitglied bei uns sowieso nix''.

Etzert hot der Hans gschaut wie a Aachhernla. So mußt'er also san Huud nehma und widder geh. Ziemlich verärchert iss'er auf der Schtraßn in Richtung Hof geloffn - do kimmt ihn aferamoll a Bollizeiauto entgeeng und hält.

,,Sänn Sie der Mo, woss vorhin im Golf-Restarang a Kännla Kaffee miteran 1000-Mark-Schein bezohln wollt?'', hot der ana Bollizist gfrocht. Der Hans hot geniggt.

,,Derf ich moll Ihrn Ausweis sehng?''

Der Hans hot aweng zern schwitzn o'gfangt, wall'er kan Paß und kan Ausweis dabei k'habt hot. Dann, so hot der Bollizist gsocht, missn'sa ihn etzert holt auf die Schtazion mitnehma und iberbriefn.

So schtand also unner Hans karz vor seiner Verhaftung, obber dann hot sich gligglicherweis olles entschpannt: Der zweita Bollizist hot neemlich na Hans bletzlich widder erkannt, wall'er frieher mit ihn bei die Schpotzer Fußboll gschpillt hot.

So hot sich dess klana Drama doch nuch in Wohlgefalln aufgeleest - manchsmoll kimmst fei dank Fußboll leichter darchs Leem wie mit Golf, woss unner Hans seitdem erra zer die gfährlinga Schportartn zellt...

Gerch

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