Der Aschermiddwoch iss ehnlich wie Silvester: an so an Dooch schweert'mer, dass ab sofort olles besser werrd - mer raacht nimmer, ißt nimmer so fett, verzicht af Alkohol und raamt dahamm olles schee auf. Obber scha zwa Dooch schpeeter schtellt'mer fest, dass'mer san einga guudn Vorsätzn net gewachsn iss - und dann host die ganza Blamaasch, wall die holba Welt iber dich lacht.

Ich ko mich nuch guud an letztes Johr derinnern, wie sellmoll man Nachbern Fritz sei Olta gsocht hot: ,,Du Schpegger derfst fei aa amoll awengla abnehma, sinst blatzn'der nuch deina Baggn auf.`` Do iss der Fritz in sich ganga und hot sich an Fastnplon ausgeärbert: zern Friehschtigg net bloß seina fimf Marmaladabreedla, sondern vorher an Deller gsunds Müsli weecher die Viddamine, af Middooch zern Schweinsbroodn schtatts vier Glees bloß nuch dreia, zern Kaffee heggstns drei, vier Schtiggla biologischn Kuhng und amds dess Geraacherta mit Green af gor kan Foll nooch neina essn, wall'er dann widder die holba Nacht mit offna Aang im Bett liecht und auf der Schtern schwitzt.

Mit denner Vorsätz iss der Fritz am Aschermiddwoch vor an Johr in sei neis Leem ganga - und woss wor? Unter derra schtrenga Dijeet hot's'na so arch rum gebeitlt, dass'er nooch ana gnabbn Wochn olles widder abgeblosn hot. ,,Dess derf ich man Kerper net o'doo'', hot'er sellmoll gejammert, ,,sowoss Grausoms hot'er net verdient''. - Frooch net, woss do los wor! Sei Fraa hot gschpreißlt, die ganza Verwandtschaft hot sich vor Lachn geboong - bloß am Schtammdisch hamm die Wertshausbrieder gsocht, dass'er recht hot, der Fritz. ,,Woss der Kerper braucht, miß'er grieng'', hamm seina Freind geniggt, ,,mir sänn doch kana Märdyrer''.

Inzwischn wiecht der Fritz 128 Kilo, obber dessmoll hot'er am Aschermiddwoch kana settn leichtfertinga Verschprechunga abgeem. ,,Soll doch fastn, wer will'', hot'er gestern im Wertshaus zer mir gsocht, ,,ich jednfolls nimmer - die vier Dooch letztes Johr hammer fir mei ganz Leem gelangt''. Und dabei hot'er min'n rechtn Aach geblinzlt: ,,Ich bi doch net bleed...wenn'st wasst, woss ich maan''.

Hot's gsocht und hot der Bedienung an Wink geem. ,,Dusst'mer nuch a scheens Seidla ei'schenkn, gell, und wenn'der nuch a boor Gnagger habt - rei damit!'' - Ach, wie schee iss die Fastnzeid...

Gerch

Der Robert iss a Heilbraktigger. In san schenn Haisla iss oom drinna die Wohnung, und untn im Erdgschoss hot'er sei Braxis. Wall der Robert von san Fach woss verschtett und außerdem ban Kreiz-ei'renkn goldna Händla hot, braucht'er sich um Kundn net bekloong: Sei Waddezimmer iss immer vull.

Nooch der Ärbert fiehrt der Robert a beschaulichs Leem. Ums Haus rum hot'er an wunderborn Gaddn o'geleecht - mit Bischla und Baamer, mit Haalkraiter und an Deich. In den Baradies fiehlt sich der Robert mit seiner Fraa und mit der Hindin ,,Lora'', a Mischling aus mindestens siem verschiedna Hund vom Ort, sauwohl.

Obber letzta Wochn iss dess Gligg zwa Dooch lang ziemlich gschteert worrn. O'gfanga hot's dodermit, dass am Mondooch vormiddooch in der Braxis olles absolut ruich wor. Ka aanzicher Batzient iss aufgedaucht, obwohl der Robert in san Terminkalenner olla verzich Minuddn jemand rei'beschtellt hot.

Der Robert hot sich seina Gedankn gemacht. ,,Hoffntlich hob'ich do net ann folsch behannlt - und der hot's ieberolln rum derzellt'', hot der Robert seina Fähichkeitn scha selber o'gezweiflt. Am Mondooch Nochmiddooch widder desselba: ka Mensch iss zer Behannlung kumma. Amds hot der Robert zwa Schtund mit seiner Fraa gered't, woss do woll dahinter schteggn ko.

Die zwa Leitla worn ratlos. Obber am Diensdooch hot der Robert raus'gfunna, warum dass die ganza Zeid ka Mensch in sei Braxis kumma iss. Wie'er neemlich nooch na Zwelferlaitn sei ,,Lora'' in Gaddn naus lossn wollt, hot sei Fraa olla zwa Händ nauf. ,,Bloß net frei laafn lossn, die ,Lora' iss doch laifich - draußn vor der Haustir lauern siem Riedn ausn ganzn Dorf und wolln nauf schpringa...''

Do iss na Robert a Lichtla aufganga. ,,Die Hind hoggn doch seit zwa Dooch dauernd vor unnera Gaddntir - do traut sich fraalich ka Mensch rei zer uns.'' Und mitera boor Dellefonaadn hot sich der Robert bei seina Batzientn, die won gestern rei'beschtellt worn, erkundicht - und olla hamm gsocht, dass'sa gleich widder kehrt gemacht hamm, wall doch vor der Haustir so vill großa Hund rum geklefft hamm. Bevor sa sich beißn lossn, hamm'sa gsocht, sänn'sa lieber widder abk'haut. Siggst, wie gefährlich a laificha Hindin iss - die ko ann glatt dess Gschäft ruiniern...

Gerch

Der Georgios iss a großer, kräfticher Grieche mit schwarza Hoor und miteran schwarzn Vollbort. Er lebbt in Athen, obber sei Dochter iss seit fimfazwanzich Johr in Hof verheierd. Letzta Wochn iss der Georgios nooch Minchn gfloong und mit der Eisnbohn weider nooch Hof, wo'er endlich sei gelibbta Dochter und die drei Enkerla widder moll in die Arm nehma konnt. Die vier Dooch Urlaub worn schnell rum und der Georgios hot sich widder aufn Hammweech gemacht. Und wall dess Wedder so schlecht wor, hot'na sei Dechterla nuch ihrn weißn Schol um na Hols gewigglt, damit'er sich net erkält. So hot'er sich in Hof in der erschtn Glass ins Zuchabtaal nei k'hoggt - und ab gings nooch Minchn. Hinter Oberkotza hot's na Georgios scha die Aang zugezoong, obber aferamoll iss die Schiebediir aufganga und der Zugschaffner schtand do. ,,Die Fahrkaddn bidde!''

Der Georgios hot sei Billedd aus der Briefdaschn raus gekromt. ,,Biddäschän'' - aus seiner friehern Ärbert in Dissldorf konnt'er nuch awengla gebrochn Deitsch redn. Der Schaffner hot die Fohrkaddn o'gschaut, dann na Georgios. ,,Sänn Sie net der Pawaroddi?'', hot der Eisnbohner gfrocht und hot na Georgios nuch'amoll gemustert. ,,No fraalich - Sie sänn doch der Pawaroddi''. Der Georgios hot nix draaf gsocht, wall'er gedacht hot, der schpinnt - und dess gibt sich scha widder.

Obber der Schaffner hot etzert nimmer noochgeem. ,,Hamm'Sa woll in Minchn a Konzert?'', wollt'er wissn. ,,Ich nix Pawarotti'', hot der Georgios versichert, obber do wor scha olles zer schpeet. Der Schaffner hot na vermeintlinga Pawaroddi dess Kursbuch hie k'holtn und wollt aufn Umschlooch a Audogramm hoom. Er hot na Georgios so lang gebenzt, bis dass der werglich san Noma nauf gschriem hot: Gegorgios Papadopoulos. Vuller Freid hot dann der Schaffner im ganzn Zuuch rum derzellt, dass ,,do hintn in der erschtn Glass der Pawaroddi hoggt, obber inkogniddo - damit'mer'na net kennt, unterschrabbt'er mit Babbadobbulos''.

Kerl, do hot fei etzert a richticha Velkerwanderung ei'gsetzt: Wo ko'mer dä sonst so an beriehmtn Dennoor amoll aus der Neh bewunnern?! Aus olla Waggong sänn die Fohrgäst ninter in die erschta Glas gewercht und hamm darch die Glosdiir ins Abtaal nei'geluurt, wo der Georgios inzwischn widder san Natzer gemacht hot. Er hot von den ganzn Auflaaf nix mitgricht - bloß wie a boor ganz Neigiericha hinter Reengsburch die Diir aufgerissn und na Georgios gebeddlt hamm, dass'er doch etzert amoll aans singa soll, do iss der sonst so guudmidicha Grieche awengla heftich worrn. ,,Ich nix Pawaroddi'', hot'er widder und widder gsocht, obber die Zuschauer hamm dess ganz annerscht ausgeleecht.

,,So a bescheidner Sänger'', hamm'sa festgschellt, ,,wemmer sicht, wie setta Weltschtars oft aufzwerna - und der Pawaroddi reist einfach min'n
Zuuch darch die Geengd und meechert am libbstn von kan aanzichen Menschn erkannt werrn...''

Gerch