In der Silvesternacht worn'sa acht Mann hoch um na Disch rum k'hoggt: Vadder und Mudder mit die zwa erwachsna Kinner und olla vier Schwiecherleit. Punkt zwelfa iss af dess neia Johr mit Sekt o'gschtoßn worrn und olla sänn sich um na Hols gfolln. Nooch den gemeinsoma Gfiehlsausbruch hamm'sa sich widder gsetzt - und dann hot die Mudder rund rum gfrocht, wie's mit die gudn Vorsätz firsch neia Johr ausschaut.

Ols erschtn hamm olla na Vadder ins Visier genumma. Der hot gleich awengla verscheemt in sei Sektglos nei gschaut. ,,Ich wor heit Frieh af der Wooch'' hot'er dann gsocht, ,,und bi selber derschroggn: 107 Kilo, mei Leems- Heggstgewicht - ich miß heier aweng abschgpeggn...''

,,Dess kimmt vom Bier'', hot die Mudder gleich gsocht.

,,...und vom Bressagg'', hot der Opa fachkundich ergänzt.

,,...und von die Erdnissla ban Fernsehng'', hot der Gunga die Listn vollschtändich gemacht.

Der Vadder hot dief darch gschnauft. ,,Ich glaab, dess kimmt von olln dreia'', hot'er in seiner ganzheitlinga Be trachtung vor sich hie fillosofiert - und dann hot'er san Beschluß gleich bekannt geem: ,,Im neia Johr iss Schluß mit die zwa Seidla Bier zern Amdessn'', hot'er feierlich erglärt.

,,...und min Bressagg!!'', hot der Opa gleich san Sempft derzu geem.

,,...und mit die Nissla'', hot der Gunga die Abmoocherungskur vom Vadder komblett gemacht.

Der Vadder wor mit olln eiverschtandn. Er hot sich am Sil vester Amd sowieso mit Broodwärscht, Kraut und hinterher mit die gudn Blätzla ziemlich iberfressn k'habt und wor in san Sessl drinna k'hängt wie gebrellt. Ineran settn Moment ko nadirlich jeder a Diäd leicht beschließn - und der Vadder hot sich mit seiner hartn Drumml ganz sicher gfiehlt, dass'er die Hungerkur aa werglich darch hält. ,,Hunnertbrozendich'', hot'er ols Beschtädichung nuch draaf gsetzt.

An Neijohr hamm'sa olla bis Middooch gschloofn.

Dann iss der Vadder ols Erschter aufgewacht, wall'na der Moong so arch geknurrt hot. Und wie dann die Mudder awengla schpeeter in der Kichn aufgedaucht iss, schtand der Vadder vor na Kiehlschrank und hot mit matta Aang nei gschpecht. Drei Minuddn lang hot'er san Schwur von gestern Amd nuch ei'holtn kenna, dann iss der Widerschtand zamm gebrochn: Mit zwa Rollmepps und an Seidla Bier - schließlich soll'mer ja zer Frieh mit den o'fanga, wie'mer nachts aufk'heert hot! - hamm sich dann na Vadder seina gudn Vorsätz widder moll in Luft aufgeleest...

Gerch

 

 

Die Helga ärbert ols Sekretära ineran Birroo - und der scheena Herbert iss ihr Scheff. Die zwa verschtänga sich obber fei net bloß gschäftlich ganz guud, sondern aa menschlich. Der Herbert macht der Helga neemlich ziemlicha Aang, und manchsmoll, wenn'sa ihn na Kaffee aufn Schreibdisch hie schtellt, tätschlt er ihr aweng aufn Hintern nauf. ,,Mir hamm scha a scheens Betriebsklima, gell?!'', socht'er dann immer.

Sowoss gfällt nadirlich der Helga.

Letzta Wochn hot'sa karz vor Dienstschluss ihrn Scheff widder moll o'gehimmlt. ,,Ich hob heit unner neis Auto druntn schteh - woll'mer net aweng a klana Schpritzduur machn?''

Sowoss lässt sich der Herbert net zwamoll soong.

Nooch der Ärbert sänn die zwaa mit der Helga ihrn neia Auto von der Schtadt naus inera klans Wäldla gfohrn - und do hot sich gleich gezeicht, dass der Herbert net so sehr an die schenn Inschtrumenter vorn am Ammaduurnbrett intressiert wor, sondern an ganz woss annern. So hamm sichs der Herbert und sei Helga hintn aufn Riggsitz gemietlich gemacht. Dess neia Auto hot sogor Schtandheizung k'habt, woss der Herbert in derra Kält ols bsondersch angenehm empfundn hot - schließlich worn'sa ja aferamoll fast naggert in ihrn Liebesnest hintn aufn Riggsitz geleeng.

Obber dann kam die Schtroof fir die Sind!

,,Aua, mei Kreiz!'', hot pletzlich der Herbert vor Schmerz gebläkt und sei riddmischa Beweechung iss inera aanzichn Sekundn zern Schtillschtand kumma. Unnern liebesdolln Herbert iss neemlich bei seina Verrenkunga in den klan Auto a Bandscheim raus gschprunga - wie scha sellmoll vor drei Johrna, domols hot'er a Kistn Bier aus san Kofferraum raus heem wolln.

,,Net beweeng'', hot'er etzert gejammert und sei Helga iss unter ihn sofort schtoggschteif lieng gebliem, ,,bloß kan Rugger und kan Zugger machn - sinst werr'ich vor Schmerzn verriggt''.

So sänn die zwa unbeweechlich aufm Riggsitz geleeng. Der Herbert hot dann ganz vorsich tich prowiert, ob'er mit seiner rechtn großn Zeha an die Hupn no kimmt. Endlich iss'na dess gelunga - und nooch zehn Minuddn sänn daatsächlich a boor Fußänger aufgedaucht.

Die hamm erscht moll gschaut wie die Aachhernla. Obber dann hot ihna der Herbert und sei unter ihn liegenda Helga olles erglärt. ,,Ihr mißt etzert die Sani hulln'', hot der Herbert gewinslt - und die freindlinga Helfer hamm gottseidank a Händy dabei k'habt.

Karz draaf worn die Sani do, obber so leicht sänn die zwaa fei net an dess holbnaggerta Pärla no kumma, dess woss immer nuch unbeweechlich aufm Riggsitz geleeng wor.

So mußt erscht nuch die Feierwehr alarmiert werrn. Die iss mit Blaulicht und Martinshorn erschiena, und die Feierwehrleit mußtn dess scheena Auto von hintn mit ihrn Reddungswerkzeich aufschneidn, damit die zwa Sani endlich mit ihrer Britschn an den Herbert no kumma sänn.

,,Machn'Sa sich ner kana Sorng'', hamm die Sani zer Helga gsocht, bevor'sa na Herbert vorsichtich ei'geloodn hamm, ,,den fohrn'mer ins Kranknhaus, dart gricht'er a Schpritzn - und dann iss olles widder in Ordnung''.

Obber dess wor fir die Helga a schwacher Trost. ,,Ich hob a ganz annersch Problem'', hot'sa zer Antwort geem, ,,wie ko ich dahamm man Mo klor machn, woss mit san neia Auto bassiert iss...''

Gerch

 

 

Jeder Mensch hot an Draam - und meiner iss, dass ich gern Geing schpilln mechert. Ols Gunger hob ich scho'moll aweng auf der Violina vom Onkl Korl rum gegratzt, obber dess hot so grausom geklunga, dass'mer meina Leit die Geing widder abgenumma hamm.

,,Dess heert sich ja o, wie wenn ineran oltn englischn Grimmi dauernd a rosticha Kellertir auf- und zugemacht werrd'', hot der Vadder gsocht. Mei Broblem wor holt, dass ich kana Notn lesn konnt - und desswecher iss dess Geingschpilln fir mich a Leem lang a Draam gebliem.

Obber vor zwa Johrna hot mir a Freind den Rat geem: ,,Geh doch amoll in Hof nei in die Suzuki-Schul''.

Erscht hob ich gedacht, der will mir an Motorrod-Kurs verbassn, obber dann hot'er mich aufgeglärt: ,,Dess iss doch die neia Lehrmeddoodn, wie'mer ohne Notn Geing lerna ko - do macht der Lehrer woss vor und die Schieler machns einfach nooch''.

Also hob ich mich in derra Suzuki-Schul amoll umgschaut, obber die Schieler worn lauter klana Gunger und Maadla, ka ner älter wie meina Urenkerla. ,,Do ko ich net nei'', hob ich zer meiner Martha gsocht, ,,bei denner Kinnerla kimm ich mir zer bleed vor''.

In meiner Verzweiflung iss mir dann der Igor ei'gfolln, der woss vor drei Johrna aus Odessa am Schwarzn Meer nooch Hof in unner Nachberschaft ibersiedlt iss. Der hot letztes Johr af der Weihnachtsfeier vom Gaddnverein mit seiner Geing ,,O du Föhliche'' gschpillt, dass die Weiwer vor lauter Riehrung Rotz zer Wasser gegrinna hamm.

,,Igor'', hob ich zer ihn gsocht, ,,du mußt mir Geingschpilln lerna, und zwor nooch derra Suzuki-Meddoodn, wall ich kana Notn lesn ko...'' Der Igor hot geniggt, und ich hob gsocht, er soll's holt immer vormachn - und ich mach's auf meiner Geing nooch.

In der erschtn Unterrichtsschtund wollt'er mir dann die richticha Holtung lerna: in der ann Händ die Geing - und in der annern na Fiedlboong. Er hot's elegant vorgemacht, ich wollt's noochmachn, obber leider, leider ko mei Geing-Draam widder net in Erfillung geh: ich bi Rechtshänder - und der Igor iss Linkshänder...

Gerch