02.03.2013

 

Dess Gibfl-Erlebnis in Tirol

Wochnlang wolltn vier Schdammdisch-Briider ihrn Kumbl Fred iberredn, dass'er mit ihna amoll a boa Dooch zern Schifohrn nooch Tirol nunder macht. Obber der hot immer min Kopf gschiddlt: "Dess iss nix fir mich! Ich woa dess letzta Moll vor 52 Johr auf die Schi gschdandn - sellmoll bi'ich ols Gymnasiast mit unnerer Schulglass a Wochn in Bayrisch-Eisnschdein gewesn." Die Freind hamm obber net logger gelossn und hamm na Fred so lang gebenzt, bis'er noochgeem hot. Na Fred sei Fraa hot die Händ ibern Kopf zamm gschloong. "Woss willst dä du auf deina oldn Dooch nuch auf der Schi-Bissdn, wo'st dich vor jeder Gaddnärbert driggst, wall dir angeblich dei Greiz immer weh dudd", hot'sa zer ihrn Mo gsocht, obber der woa inzwischn wild entschlossn. Im Schborrdgschäft hot'er sich a kombledda Ausristung kaaft - a echts Schlussverkauf-Schnäbbla: "Carving-Ski Allrounder" mit moderna Bindung, dazu zwa Schdeggn und a Boa noglneia Schuh - olles mitnanner fir 350 Euro, und ban Aldi hot'er dann nuch fir 125 Euro a Husn, a Jaggn und Händschich besorcht. Der Fred hot iber olla Baggn gschdrohlt - etzert woar'er fir dess Wochenend in Tirol besdns gerisst.

Miteran Familien-Vän sänn dann die fimf Hofer lezdn Freidooch nooch Seefeld nunter gebreddert und vuller Freid am Samsdooch gleich in oller Herrgoddsfrieh mit der Zahnrad-Bohn aufm Gibfl nauf gfohrn. Unterwegs iss na Fred scho ganz mulmich worrn, wenn'er ausn Fenster naus auf die schdaaln Häng gschaut hot. Und droom okumma, iss'na der Oasch goa ganz auf Grundeis ganga. "Do brich ich mir ja Hols und Baa", hot'er gejammert, "auf sedda gfährlicha Bissdn bränga mich kana 10 Pfeer nauf. Ich setz mich lieber in die Berghiddn nei und drink a Bier." Also iss der Fred in die Berghiddn nei - und die annern viera sänn Schi gfohrn.

Auf Middooch hamm sich olla in der Berghiddn gedroffn, wo der Fred ban driddn Waazn miteran freindlichn Holländer am Disch k'hoggt woa und a ganz seltns Gibfl-Erlebnis k'habt hot. Der fremma Mo aus Amsterdam, mit den woss'er am Disch aweng ins Gschbreech kumma iss, wollt sich neemlich die Bissdn erscht moll genau oschaua, bevor dass'er sich druntn in Seefeld a deira Schi-Ausrissdung kaaft. Und wall die zwa Männer bei ihrer Rederei festgschdellt hamm, dass'sa gleich groß sänn und sogoa dieselba Schuhgreß hamm, iss nooch na zweidn Bier und drei dobblta Obstler a Gschäft beschlossn worrn: Der Fred hot den Holländer seina Schi samst Schteggn und Schuh fir 400 Euro verkaaft - ums Hoor wärsch aa nuch zeran Glaaderdausch kumma. Die Fohrt nooch Tirol woa jednfolls a echts "Win-win"-Gschäftla: Der Holländer hot droom aufm Gipfl a Schnäbbla gemacht, na Fred seina Kumbl hamm a scheens Schi-Wochnend in die Berch derlebbt - und der Fred selber woa sowieso der absoluda Gliggsbilz. Er hot sich nix gebrochn, hot ka Geld verlorn - und iss drundn im Dool in seina neia Schi-Glamoddn min Pfeerschliddn aweng darch die verschneida Landschaft gfohrn... Gerch

09.03.2013

 

Sann mir Männer werglich wehleidich?

Obwohl vereinzlta Männer bloß Quarkmuskln und Bachschdelzn-Baa hamm und an ihrn drabeezförmichn Kerrber die Schmolseidn oom iss, gibt's nix dro zer riddln: Die Männer sänn dess schdarga Gschlecht. "Obber bloß im Werrdshaus", mäggert mei Olda immer, "wenn'der unter die Schdammdisch-Briider aufzwernt, woss ihr fir dolla Barschn sädd." Der wohra Karaggder von uns Männer, socht mei Martha, zeicht sich jedsmoll, wemmer aweng an Schnubfn hamm. "Dreimoll niesn und a poor Nosndrepfla - und scho lieng die Mannsbilder im Bedd und lossn sich bfleeng wie a Schwergranger karz vor na Dood."

Und dann iss mei Martha fei direggd aweng berseenlich worrn. "Schau dich doch selber o: Lezda Wochn hossd dich aufs Soffa geleecht, bloß wall'st aweng haaßa Händ k'habt hossd. Dann hossd gleich olla Doggder-Biicher darchgelesn, woss fir a gfährlicha Grangert dich derwischt hot - und jeda holba Schdund musst ich dir Fieber messn."

Do siggst amoll, wie mir Männer verhehnt werrn, wenn ann der Virus niederschdreggt!

Ich gib ja zu, dass ich in der Zeidung jedn Bericht iiber die asiaddischa Gribbn gleich dreimoll gelesn hob - aus reiner Vorsicht. "Olda", hob'ich dann zer meiner Martha gsocht, "ich hob beschdimmt den heimdiggischn Virus eigfanga, an den woss voricha Wochn in Weißrussland zwa Maddroosn gschdorm sänn."

Und wie reagiert die Fraa? Gekichert hot'sa!

"Jammer net rum", hot'sa gsocht, "ihr Mannsbilder sädd doch aaner wie der annera! Erschd liecht'er wehleidich rum und lasst eich mit Wigg-Waburubb eireim und bedaddschln wie a glaans Kind - und wenn's auf Freidooch-Amd zugedd, wo sich der Schdammdisch drifft, nochert sezt a wundersomer Heil-Brozess ei. Aferamoll kennder widder allaans aufschdeh, und sogoa dess Fieber iss von ana Minuddn auf die annera verschwundn."

Angesichts sedda vellich unberechdiggtn Anschuldigunga frooch ich meina männlichn Leidnsgenossn: Muss'mer sich dess gfolln lossn?!

Ich woa jednfolls am lezdn Freidooch, wie's mer nooch meina leemsgfährlichn Gribbn widder besser ganga iss, ziemlich sauer af mei Olda. Schdadds dass'sa froh woa, dass ich mich vom Grangnbedd widder erheem konnt, hot'sa mich an Lamentierer nauf und nunder k'haaßn. Obber ich hob mich auf sedda ungwalifiziertn Vorwirf goa net eigelossn. "Ich brauch ezer dringend aweng frischa Luffd", hob ich der Martha erglärt und bin zeran Schbaziergang aufgebrochn, um meina Selbstheilungsgräffde widder zu aggdiviern. Dass mich der Weech aferamoll direggt am Werrdshaus verbei gfiehrt hot, woa reiner Zufoll. Obber wall ich dank der gsundn Luffd sofodd widder guud beinanner woa, hob'ich hold an Einkehrschwung gemacht und man gschwächdn Kerrber mit zwa Seidla Bier und an dobbltn Obstler widder aweng aufgebaut - und konnt meina Schdammdisch-Briider vor den asiaddischn Virus warna, der woss mich ums Hoor weggerafft hätt... Gerch

16.03.2013

 

Die Yoga-Meddoodn geecher a verschdopfta Nosn

Der Herbert hot sich vor zwa Wochn an kerninga Schnubfm eigfangt, obber weecher so an Dreggla gedd'mer ja net gleich zern Doggder, sondern browiert erscht moll die Hausmiddl von der Oma aus - wasst scho: Pfefferminz-Dee, olla zwa Schdundn mit Kamille inhalliern, Noosn-Drobfn, Viddamin-C! Obber nooch zwa Wochn woa na Herbert sei Nosn immer nuch dicht. "Ich hob dess Gfiehl, dass mei ganzer Kopf innerlich ausbeddoniert iss", hot'er gejammert - und die Zigereddn hamm'na aa nimmer richdich gschmeggt. Am Schdammdisch hot a bensionierter Religionslehrer na Herbert geroodn, dass'er amoll sedda Nosn-Schbiilunga machn soll, wie'mer'sa in Indien ban Ayurveda und ban Yoga macht. "Do gibt's fei in Bareith an aldernaddiivn Abbodeeger", hot'er gsocht, "der kennt sich mit den Zeich aus."

Scho am näggstn Dooch woa der Herbert in derra Abbodeegn drinna und hot von seiner groonischn Verschdobfung derzellt. Der dinna Mo hinter der Kassa hot iber sei randlosa Brilln na Herbert gemussdert. "In Indien gilt die Nase als Pforte zum Bewusstsein", hot'er gsocht. Der Herbert hot aweng bleed gschaut - und der Ayurveda-Abbodeeger hot sei Belehrung foddgsezt. "Eine Nasenspülung in der Yoga-Technik Shatkarma kann Ihnen sicher helfen."

"Shatkarma? Woss iss'n dess?", hot der Herbert gfrocht.

"Im Stirnbereich sitzt das Ajina-Chakra, das geistige Auge. Wenn Sie Ihre Nase mit lauwarmem Salzwasser spülen, vereinen sich die zwei Energien von Sonne und Mond. Dann wird die polare Wechselwirkung des sympathischen und parasympathischen Nervensystems angeregt", hot der Yoga-Abbodeeger geheimnisvull erglärt.

Der Herbert hot geglotzt wie a Aachhernla, wenn's donnert. "Und dann verschwind mei Schnubfn?"

Der Weißkiddl hot geniggt. "Die Nasenspülung stimuliert das endokrine System, sodass Glückshormone ausgeschüttet werden - und gleichzeitig wird das Stirn-Chakra aktiviert. Das alles verfeinert Ihre Wahrnehmung und macht Sie bereit für energetische Empfindungen, dann erleben Sie eine Bewusstseinserweiterung."

"Obber ich brauch doch ka Bewusstseins-Erweiderung, sondern bloß a Nosnloch-Erweiderung", hot der Herbert gsocht, wall'er hold ka Feingeist iss, sondern merra auf Sulzn und Bressagg schdedd. Der Abbodeeger hot hoch und haalich verschbrochn, dass die indischa Dechnigg net bloß der Medidazion hilft, sondern aa die Nosn frei macht - und dessweecher hot der Herbert so a Ayurveda-Kännla miteran extra langa, dinna Schnoobl kaaft, wo'mer des Salzwasser ins linka Nosnloch nei laafn lässt - und ausn rechtn Nosnloch kimmt's widder raus.

Inzwischn fiehlt sich der Herbert dahamm scho selber wie a indischer Yogi, wenn'er zer frieh am Waschbeggn schtett und dess indischa Kännla ans linka Nosnloch osetzt. Ollerdings iss die Nosn immer nuch verschdobft, obber dess Kännla woa ka nausgschmissns Geld. Na Herbert sei Fraa iss neemlich ganz begeistert. "Wenn's fei geecher dein Schnubfn net hilft, nochert nimm ich dess Yoga-Kännla zern Blummer-Gießn, wall mit den langa Schnobl kimmt'mer iberolln so schee hie." Do siggst amoll, wofiir des Yoga olles guud iss . . .

23.03.2013

 

Aggubungduur geecher Wamma und Brodwärscht

Ezer werrd's fei langsam Zeid, dass endlich die Sonna wärmer werrd, dann gedd's draußn im Gaddn und in der Wohnung los: Friehjohrsbutz! Do werng die Weiwer mit die Debbich untern Arm naus ins Freia, wischn olla Fenster, wechsln im Glaaderschrank die Winterglamoddn geecher dess leichda Sommerzeich aus - und der Old kimmert sich im Gaddn um die Blummer, schdicht die Beeder um und lässt sich amds von der Fraa dess Greiz mit Johannisgraut-Eel eimassiern, wall'na vom villn Buggn olles weh dudd.

 

Mei Nachber Adolf macht jeds Johr zusäzlich aa san innern "Friehjohrsbutz", damit der schdeifa Kerrber widder aweng elasdisch werrd und die kommendn Wiesnfestla iberschdedd - der Adolf hot neemlich ban Essn na schwarzn Gerrdl fir Brodwärscht, Fischbreedla und Bier. Frieher hot'er nooch na Winter zum Abnehma mastns a Kur mit Brennessl-Dee gemacht, obber dess hot'er inzwischn aufgeem. "Dess labbricha Zeich hot nix gebracht", hot'er fachkundich festgschdellt, "manchsmoll iss'mer dermooßn schlecht worrn, dass ich gedacht hob, ich muss schbeia."

Kan Erfolch hot aa sei Drennkossd k'habt, wall der Adolf sellmoll bloß rodn und weißn Bressagg gedrennt hot, sunst nix - und letzts Johr hot'er vor jedn Essn an Schlugg echtn Wermuud-Saft ausn Reformhaus gedrunkn, obber do hot's na immer k'hoom, wall der brauna Saft gallnbidder woa.

Kerzlich hot der Adolf am Schdammdisch k'heert, dass'mer fei aa mit derra chinesischn Aggubungduur dess Gewicht runter bränga ko. "Do griggst a boor Noodln ins Ohr nei gschdochn - und dann hossd kan Hunger mehr", hot a Schdammdischbruder gsocht und hot na Adolf gleich die Adress voneran Doggder geem, der woss sedda Behandlunga macht.

Obber ganz radikol wollt sich der Adolf dess Essn nadirlich net abgewehna lossn. Dessweecher hot'er gleich na Doggder gebeddlt: "Villeicht kenna'Sa die Noodln bloß in die Schdelln am Ohr nei schdechn, wo der Schweinsbroodn, dess Wellfleisch und die
Bluud- und Leberwärscht sidzn - und dass'mer dess Zentrum fir Schnizl und Bressagg unversehrt lässt?!"

Der Weißkiddl hot na Adolf mit seiner 132 Kilo von oom bis untn genau ogschaut - und unter derra schdrenga Vissidazion iss na Adolf sei Widerschdand gleich zamm gebrochn. "Iss scho in Ordnung, Herr Doggder", hot'er eigelenkt, "dann holt net."

 

Näggsta Woch hot der Adolf a boor Freind zum Angrilln auf sei Derrassn eigeloodn. Wall'er obber net wass, wie die Aggubungduur wirkt, will'er vorsichtsholber fir sich selber aa an Gemiese-Schbieß und zwa sedda Tofu-Wärscht eikaafn, folls na die Brodwärscht, die Wamma und dess fedda Schdeeg doch nimmer schmeggn solltn...

30.03.2013

 

Oster-Iberraschung

Der Manfred hot scho immer aweng an Hang fir modischa Glamoddn k'habt. Kerzlich iss sei Danda in Naala gschdorm - und do hot'er außer an grußn Eel-Bild, wo auf ana Almwiesn a riesicher Hirsch rehrt, aa 5000 Euro in boa geerbt.

"Von den Geld loss ich mir voneran Schuster in Nermberch aus echdn Pfeer-Ledder a Boor scheena Mooßschuh machn - dess woa scho immer mei Draam", hot'er zer seina Gundi gsocht - und hot gleich aa seiner Oldn verschbrochn: "Und wemmer scho in Nermberch sänn, kaaf ich dir dess Luxusdäschla von 'Prada', woss'mer neilich fir 478 Euro im Schaufenster gsehng hamm", hot'er seina Fraa verschbrochn.

"Vom Ressd, der woss ibrich blabbt, fohr'mer dann nooch Mallorga in Urlaub", hot'er die weidera Verwendung von derra Erbschaft ogekindicht.

Am Griindonnerschdooch sänn die zwa Leidla in der Neh von Hof mitnanner schee essn ganga: der Manfred mit seina nooglneia Mooßschuh - und die Gundi mit ihrer deiern Diseiner-Umhängdaschn. In den Gormedd-Lokal hamm sich der Manfred und sei Olda a viergängichs Menü und a Fläschla Rodwein schmeggn lossn.

Obber auf Schluss zu hot der Wein bei olla zwa sei Wirkung gezeicht: Na Manfred, der woss scho aweng ann in der Groona hänga k'habt hot, iss aufm Disch dess vulla Glos umgekibbt, dass der roda Wein auf seina hellbrauna Mooßschuh gleich Fleggn gemacht hot - und der Gundi hot der Chianti dermooßn auf die Blosn gedriggt, sodass'sa mit schnella Schriddla aufs Klo gschtegglt iss. Es woa bei ihr obber aa heggsta Zeid! Im Klo hot'sa in ihrn Gewerch goa ka Blätzla gsehng, wo'sa schnell ihr scheena Luxusdaschn abschdelln konnt. In ihrer Nood hot'sa dess deira Schdigg einfach ins leera Waschbeggn nei gschdellt - und scho woa sa hinder der Diir verschwundn. Die Gundi konnt ja net wissn, dass der Wasserhohna ibern Beggn so a subbermoderna Erfindung woa, wo audomadisch der Wasser-Schdrohl lefft, wemmer die Händ drunter hält. So sänn also a boor Sekundn schbeeder gleichzeidich zwa Schdrohln an zwa verschiedna Schdelln geloffn: der ana mit entleerenda Wirkung bei der Gundi aufm Klosedd - und der annera draußn im Waschbeggn mit fillender Wirkung nei ins offna Prada-Däschla.

Die Gundi hot Rodz zer Wasser gegrinna, wie'sa mit ihrer zamm gewaachtn Luxusdaschn vom Klo widder an ihrn Disch zerrigg ganga iss, wo der Manfred im Buggn immer nuch versucht hot, von san rechtn Schuh den Rodwein-Fleggn mit ana Servjeddn vom exglusiivn Pfeer-Ledder weg zu budzn.

Die versautn Mooßschuh, dess gewässerta Däschla, dess deira Essn - nooch derra Iberraschung in der Karwochn schdedd ezerd fei sogoa der Mallorga-Urlaub auf der Kibbm...

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