07.07.2012

 

Die verwechslta "Handzahme Venezuela-Amazone"

Der old Rudi iss a eigfleischter Junggsell - wasst scho: aweng bauernschlau, immer scharf auf die Weiwer, obber geizich. Und wall'er holt a Mo aus Fleisch und Bluud iss, liest'er in der Zeidung gern aweng die Kondakt-Onzeing - und zwor die ganz normoln "Heiratsanzeigen" genauso wie die ausn horizontaln Gewerbe. Bei denner zwielichtinga Weiwer iss'er nadirlich extra vorsichtich, wenn a 190er-Nummer dabei iss. "Wall dess werrd deier", socht'er, "die bressn dich ja scha am Dellefon aus wie a Ziddrona".

Letzta Wochn hot der Rudi von san Freind Hans an indressantn Dibb gricht. Der Hans hot neemlich aus der Zeidung a klana Annoncn raus gerissn und na Walter aufn Kichndisch geleecht. "Do - lees amoll", hot'er gsocht, "du kennst dich doch mit denner exotischn Weiwer aus. Wär die net woss fir dich?!" Der Walter hot sei Brilln aufgsetzt und hot dess Inserat dreimoll ganz genau gelesn: "Handzahme Venezuela-Amazone mit Käfig und Blätterbaum" - und daneem a Händy-Nummer.

"Dess iss wohrscheins a Neia aus Brasilien", hot der Rudi fachkundich festgschtellt, obwohl er mit den Hinweis aferan Keefich und an Blädderbaam nix ofanga konnt. "Wer wass, woss dess scha widder fir a erodischa Dechnigg iss", hot'er zer san Freind Hans gsocht, "in den Rodlicht-Milljö gibts doch dauernd woss Neis".

Dann hot sich der Rudi erinnert, dass vor fimf Johr in ana Hofer Bor nachts scho'moll a Brasilianera geärbert hot. "Die hot mir sellmoll nooch na driddn Caibirinnjo gsocht, dass'sa frieher am Amazonas gelebbt hot", hot der Rudi san Freind verroodn. "Dess woa fei a flodds Maadla - so a ehnlicha Fraa werrd wohrscheins aa die "Venezuela-Amazone" in den Inserad saa. Obber woss werrd'sa dä bloß mit ,handzahm" maana?"

Der Rudi woa so neigierich, dass'er gleich amoll die Nummer aufm Händy ogerufn hot - und do iss'er fei ins Lachn kumma.

"Die Venezuela-Amazone iss fei ka flodda Biena", hot'er san Freind erglärt, "sondern a klana Babbagei ausn Urwold - und der iss inzwischn scho verkaaft". Dess Inserad woa neemlich in der Zeidung net unter "Kontakte" gschdandn, sondern ban "Tiermarkt". Die Verwechslung hätt der Hans obber selber gleich endeggn kenna, wenn'er aa dess näggsta Inserad drunter nuch gelesn hätt - do hot neemlich a Bauer san Wunsch aufgeem: "Suche tragende Sau". Gerch

14.07.2012

 

Angriff auf na Fritz seina Brodwärscht

Der Fritz iss ka Freind von Fernreisn. Sei weidester Urlaub wor vor drei Johrna nunder an Gardasee. "Do schdechn dich die Muggn zwor aa zamm, dass der Buggl auschaut wie a Schtreislakuhng", hot'er sellmoll ols Fazidd gsocht, "obber wengstns griggst in Lazise oder in Riva ka Malaria wie am Amazonas".

Drotzdem blabbt'er mit seiner Fraa lieber dahamm und freit sich an unnerer schenn Geengd. Am mastn schdrohln seina Aang, wenn'er aufm Balkon na Grill oschiert - net bloß weecher die gudn Brodwärscht, sondern wall'er dann min Qualm aa seina Nachbern aweng aans auswischn ko. Letztn Middwoch woa der Wind widder moll ginstich gschdandn: Der Raach iss vom Grill schreech nooch oom in driddn Schtogg nauf geduuwlt - direggt zum Fischers Ludwich san Balkong und seina drei offna Fenster. Min Ludwich hot neemlich der Fritz seit letztn Winter weechern Schneeschoan nuch a Rechnung offn k'habt.

Es hot aa net lang gedauert, dann iss der Ludwich scho aufm Balkon erschiena - mit karza Husn, Unterhemm und aufm Kopf a Gasmaskn, die woss sei verschtorma Vadder 1945 ausn Rußland-Feldzuuch mit hamm gebracht hot.

"Wadd ner ab", hot der Ludwich unter seina Gasmask zern Fritz nunter gebläkt, "dir gib'ich scho!" Obber der Fritz hot iber die Ankindichung voneran feindlichn Angriff bloß laut gelacht und hot neber seina Broodwärscht extra nuch a boor fedda Wamma aufn Grill geleecht, damit der beißnda Raach nuch awengla merra worrn iss.

Zerfriedn hot sich der Fritz dann vor san Grill k'hoggt und a Seidla Bier eigschenkt.

Aferamoll dutts an Schebberer am Grillblech - und die ana Broodwarscht iss aufgeblatzt. Dann karz hinterernanner nuch amoll drei Gnaller - und scha widder drei aufgeblatzta Broodwärscht. "Dunnerwedder", hot der Fritz vor sich hie gemurmlt und wusst net recht, woss do bassiert iss - obber dann hot'er ieber sich a Gelächter wie aus der Geisterbohn k'heert. Er schaut nooch oom und sicht aufm Balkon na Ludwich miteran Luftgewehr in der Händ. Na Fritz iss sofodd widder eigfolln, dass der Ludwich im Verein scho zwamoll Schitznkeenich woa. Obber dass der Gribbl etzert aus Rache geecher na Fritz sei Grill-Addaggn gezielt die Broodwärscht zamm schießt - anera sedds Schitznfest hot der Fritz fei net gedacht...

21.07.2012

 

Rasnmeha - in vuller Modorrod-Monduur

Walls letztn Middwoch gor so schwiel woa, hot der Max zern Rasnmeha hintern Haus bluß a karza Husn und a Unterhemm ogezoong. In den sommerlichn Aufzuch hot'er gemiedlich seina Rundn im Gaddn gedreht, obber aferamoll woa der Deifl los: Am Kombossd-Haufm hot der Max bletzlich na Rasnmeher miteran laudn Schraa los gelossn und iss wie närrisch ins Haus nei gewercht. Zehn Minuddn woa der Mo verschwundn, dann iss'er widder in der Haustir erschiena - ollerdings nimmer in karza Husn und Unterhemm, sondern etzert in vuller Modorrod-Monduur, wie wenn'er sich gleich auf sei 500er-Kawasaggi nauf schwingt. Obber der Max iss in seiner Ledderjaggn und Ledderhusn samst Händschich, Helm und ro gelossns Visier net zur Garaaschn naus gschdieflt, sondern widder zerrigg in Gaddn ganga, wo sei Rasnmeher immer nuch am Kombossd-Haufm schtand und friedlich vor sich hie geduggert hot. Der Max iss braad-baanert zern Rasnmeher hie gschdapft, hot na Griff gebaggt, aweng Gas geem - und hot dann widder dess Gros gemeht, wie wenn nix gschehng wär.

Neemdro im Gaddn von die Nachbern hot der Erwin mit seiner Oldn zur selm Zeid aweng dess Ungraud am Radiesla-Beed raus gezupft. Die zwa Leitla hamm nadirlich mitgricht, woss driem ban Max los woa - und konntn sich ums Verreggn kan Reim draaf machn, woss do bassiert iss. "Wohrscheins iss na Max die dämpficha Luft in Kopf gschtieng", hot der Nachber Erwin zer seina Fraa gsocht, "der hot doch in letzter Zeid immer iber zu hoha Bluddrugg gejammert - do soll'mer ja im Kopf ganz eigewerrt saa. Der Max wollt vorhin beschtimmt aweng min Modorrod rum fohrn, um san Kopf abzukiehln - und hot dann sei Kawasaggi min Rasnmeher verwechslt."

Die zwa Nachbern hamm na Max vuller Mitleid bedauert, wall'er in seiner Ledder-Monduur aus Versehng na Gaddn gemeht hot, dass'na in derra Hitz die Brieh hintn und vorn ro geloffn iss. Sie konntn ja net wissn, dass na Max vorhin am Kombossd-Haufm vier Hornissn gschdochn hamm - und er, schlau wie er iss, sei karza Husn und dess Unterhemm geecher a orntlicha "Sicherheitsbekleidung" ausgedauscht hot... Gerch

28.07.2012

 

Die Verwechslung min Nachber seina Katz

Der Klaus wohnt mit seiner Fraa am Schdadtrand ineran schenn Haisla mit Gaddn. Und wall die zwa Leitla Viecher gor so gern hamm, hot der Klaus letzta Wochn ausn Tierheim a butzicha Katz k'hullt. Dess Fell von der "Milli", so hot'sa k'haaßn, woa schee waach, grau-schwarz gschdraaft, mit ana weißn Blessn vorn an der Brust und vier schneeweißa Pfeedla. "Die sicht fei unnern Nachbern seina Katz zern Verwechsln ehnlich", hot die Anna gleich festgschdellt, "die schaua fast aus wie Zwilling!"

Der Klaus iss jedn Dooch mit der "Milli" aweng draußn im Gaddn rum geloffn, damit sich die Katz in ihr neia Umgebung eigewehnt. Vorgestern hot ollerdings na Klaus sei geduldicha Firsorglichkeit an schwern Dämpfer gricht. Ban Gang darch na Gaddn hot neemlich die neia Katz im hoha Gros aferamoll an Hupfer gemacht und iss in die dichtn Himbeerbisch verschwundn, die wossn gleich vorn am Gehschteich schtänga. Der Klaus iss sofodd hinterher gewercht und wollt die Katz eifanga, damit'sa net auf die Schtraßn rennt und iberfohrn werrd. Obber bei den Reddungsversuch iss der Klaus schtreggs-der-läng ibern Millaamer gschterzt - und weg woa die Katz!

Wie sich der arma Klaus widder aufgerabblt hot, sicht'er sei "Milli" middn auf der Schtraßn neber an Kanol-Deggl hoggn. "Kimm ner widder her zern Herrla", hot der Klaus die Katz freindlich geloggt, iss langsam auf sie zu ganga - und dann hot'er san Liebling schnell im "Muddergriff" am Genigg gebaggt. Dodermit hot die "Milli" net gerechnt - sie hot gebläkt und gebissn und gegratzt und mit die Baa gschdramplt, dass na Klaus Heern und Sehng verganga iss.

Middn in den Gigantn-Kampf auf offna Schtraßn iss na Klaus sei Bligg karz moll nieber auf sei Haus ganga - und do hätt na fast der Schlooch gedroffn: ausn offna Schloofzimmer-Fenster im erschtn Schdogg hot ganz friedlich sei "Milli" raus geblinzlt. Der Klaus hot gedacht, er hot a Fadda Morgana, wall'er die Katz doch grod in seina zergratzn Arm k'holtn hot - obber in den Moment hot aa scho der Nachber am Zaun gschriea: "Lossn Sa sofodd unner Katz los, Sie Tierquäler!"

Der Klaus hot sich fir dess Versehng dausnd Moll bei san Nachber entschuldicht. Obber dahamm hot'er zer seiner Fraa gsocht, dass die Verwechslung vielleicht gor net so schlecht woa. "Etzert hot neemlich unner Milli gsehng, woss ihr blieht, wenn'sa amoll allaans auf die Schtraßn abhaut..." Gerch

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