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Wenn in ana Fabrigghalln amoll woss hoch droom untern Dach mondiert oder rebbariert werrn muss, nochert iss fir die Ärbert in derra Heh sogor die längsta Ladder vill zer gfährlich und umschtändlich - dann brauchst so an moderna "Steiger": do schdellt sich der Mondeer ineran Korb nei und werrd voneran eiserna Delleskop-Mechanismus in die lufticha Heh nauf beferdert. So an "Steiger" wollt kerzlich a Hofer Unternehmer fir san Betrieb oschaffn, dessweecher iss'er zu ana Lieferfirma nooch Zwiggau gfohrn.
"Können Sie mir einen solchen Steiger vor dem Kauf einmal vorführen", hot der Hofer den Zwiggauer Verkaifer gfrocht - und der freindlicha Mo iss mit san Kundn gleich naus aufs Betriebsgelände ganga. "Einen Steiger haben wir hier, mit dem zweiten ist mein Kollege gerade unterwegs bei einem Kunden", hot'er gsocht. Dann iss'er selber in den Korb nei gschtieng, hot an derra Schaltdoofl aweng an die verschiedna Hebl und Gnepfla rum gedriggt - und aferamoll iss der Korb samst Verkaifer wie von Geisterhänd langsam in die Luft nauf gschtieng. Auf 21 Meter Heh iss der Korb schteh gebliem. "Ich zeige Ihnen jetzt mal, wie die Arbeitsbühne funktioniert", hot der Verkaifer nooch druntn gebläkt - und hot na Korb in olla Richtunga gedreht und gewend. Leider hot's dabei aweng zern Drepfln ofangt - und wall der Reng immer merra worrn iss, wollt der Mo sei eleganta Vorfiehrung beendn und na Korb widder aufn Bodn runter fohrn. Obber do hot der "Steiger" scheints an Kurzschluss gricht - auf jedn Foll iss der ganza Mechanismus schteh gebliem. Es woa aferamoll dess reinsta Chaos: Der Korb min Verkaifer in 21 Meter Heh hot kan Zugger mehr gemacht, und ausn Reng iss inzwischn a schwers Gewidder mit Blitz, Donner und Wolknbruch worrn.
Der Hofer Unternehmer iss vor die Wassermassn ins leera Birroo nei gflicht - und droom im Korb hot der arma Deifl ibersch Händy san Kolleng ogerufn. "Ich hänge hier in 21 Meter Höhe im Korb fest - komm sofort zurück und hol mich runter", hot'er gebeddlt. Fast a Schtund hot's nuch gedauert, bis der Kolleech min zweitn "Steiger" endlich eigedroffn iss. Es hot zwoa immer nuch Kuhpfladschn gerengt, obber drotzdem iss der Redder am zweitn "Steiger" in den Korb nei und hot sich schee langsam zu san Kumpl in 21 Meter Heh nauf bugsiert, bis dass droom Korb an Korb gschtandn woa - und der zammgewaachta Kamerod in ana holsbrecherischn Aggrobadigg vom kabuddn "Steiger" nieber in den annern Korb gegrabblt iss. Der Hofer Unternehmer hot die Zirkusnummer darchs Fenster beobacht. Er woa von der Reddung zwoa ziemlich beeindruggt, obber kaaft hot'er den dechnischn Murks drotzdem net...
09.06.2012
Der Hermann iss a Fußbollnarr. Vor 25 Johr hot'er selber nuch aweng ols Verdeidicher in der Kreisliga ban FC Wiesla gschbillt - und woa bekannt fir seina beriehmtn "Bluudgrätschn", wo'mer na gegnerischn Schtirmer nuch bis driem in Muschndorf hot schreia heern, wenn der Hermann mit san Eisnfuß dazwischn ganga iss. Inzwischn iss der Hermann nadirlich nimmer selber im Einsatz, sondern bläkt bloß nuch ols Zuschauer rum, wenn der Schiri widder moll Dommaadn auf die Aang hot und folsch pfeift.
Fir die Europamasterschaft iss der Hermann bestns gerist. Ausn Subbermarkt hot'er olles kaaft, woss fir die EM wichtich iss, wenn'er dahamm vor na Fernseher hoggt und die deitscha Mannschaft unterschditzt: an 3-Kilo-Aaamer Bobbkorn, 12 Dosn "Mini Muffins mit Choco", 8 Becher mit "Tortilla Chips", 24 Bäggla Salzschtanga, 10 XXL-Baggunga mit gsolzna Erdnissla, drei grußa ungarischa Salami ausn Sonderangebood - und zwa Kästn Bier. Mit derra Grundausschdaddung iss sichergschdellt, dass der Hermann zumindest in der Vorrundn net an Darscht leidn muss oder gor middn ineran deitschn Angriff Unterzugger gricht.
Zusätzlich zu derra grobschtofflichn Versorgung hot sich der Hermann selbstverschtändlich aa ideell eigedeggt, wall'er sich min Schweinsteiger und min Özil, min Lahm und min Gomez hunnertbrozendich idendifiziert. So werrd'er heit amd dahamm im Wohnzimmer in san waachn Sessl hoggn und selber ausschaua, wie wenn'er jedn Moment vom Joggi Löw aufs Schbillfeld eigewechslt werrd.
Der Hermann sitzt neemlich im deitschn Dress im Sessl und macht jedsmoll die La-Ola im Fernsehng mit - an schwarz-rod-goldna Schol um na Hols, dess deitscha Käbbi aufn Kopf und a Fähnla in der Händ, links dess Bier und rechts die verschiedna Häbbla und Dschibbs, die wossn obber leider olla auf der Dobbing-Listn schtänga.
Zehn Minuddn bevor heit amd dess Schbill geecher Boddugall ofängt, macht der Hermann am Wohnzimmerdisch nuch schnell a boor Dehn-Ibunga mit die Baa, damit'er sich net a Sehna, a Band oder seina Quarkmuskln reißt, folls die Deitschn a Tor schießn und er miteran begeistertn Schraa unkondrolliert ausn Sessl raus schbringt. Die Vorbereitunga fir heit amd sänn jednfolls olla erledicht - bloß mit der Fohna gibt's a Broblem. Die hängt seit gestern Amd vom Hermann san Balkon im driddn Schtogg ro biss zern Erdgschoss - und die Nachbern rufn dauernd o, wall denner ihr Wohnzimmerfenster ka Licht mehr rei lässt. "Sedda Schnerpfl", schimpft der Hermann, "die hob ich vielleicht gfressn! Dess sänn doch kana Baddrioodn..." Gerch
16.06.2012
Die Olga iss a feinsinnicha Fraa und ernährt sich schtreng vegedarisch. Mit ihrn Oldn, na Wolfgang, kimmt sa dessweecher immer widder ibersch Greiz, wall der Mo an Obst und Gmies ka bsonderer Freid hot. Er iss erra an grobschtofflicher Nahrung indressiert und begeistert sich fir Schweinsbrodn, fir rodn und weißn Bressagg, fir gegrillta Brodwärscht und Bier. Drotzdem gibt's ban Essn a gewissa Solidarideed: Der Wolfgang unterschtitzt neemlich sei Fraa im Kampf geecher die Schneggn, die wossn jeds Johr der Olga ihr gesamta Nahrungsbasis im Gaddn zamm fressn. Kopfsallood und Kollerabi, Radiesla und Reddich, Garkn und Zuchini - die elendn Naggdschneggn aus Schbanien vernichtn mit ihrer Fressgier der Olga ihr vegedarisch Baradies. Um der Olga in ihrer Debression zer helfn, hot der Wolfgang immer fleissich die Schneggn eigsammlt und heggstberseenlich mit ana Scher in der Middn ausnanner gschniddn, dass der Fraa scho ban Zuschaua immer ganz schlecht worrn iss. "An dei Karma und an dei Wiedergeburt im näggstn Leem derf ich bei den Massnmord gor net denkn", hot sei esoderischa Olga immer gejammert. Obber k'holfn hot a sedda Radikalkur fei nix - auf unerklärlicha Weis sänn die Schneggn einfach net wenger worrn.
Heier hamm die Olga und ihr Mo denner Schneggn na Griech an olln Frontn und mit olln Waffn erglärt. Ziel von derra Schdraddegie woa, dass die Olga endlich amoll ihrn gelibbtn Kopfsallood gricht! Vuller Hoffnung hot also die Fraa heier 25 zorta Sallood-Pflänzla in die Erdn gschteggt - und dann hot der Wolfgang noocherernanner sei Waffn-Arsenal eigsetzt: erscht dess blaua Schneggnkorn aufs Beed, a Wochn schbeder zusätzlich min Nudlholz zerklaanerta Eierscholn drieber. Anschließnd hot der Wolfgang Bierfolln aufgschdellt, damit die Schneggn im Vollrausch dersaufm, und dann hot'er außnrum ums Beed vier deedlicha Abwehrkreise geleecht: aus Ascha, dann aus Seechschbee, dann mit Branntkalk und schließlich aus Kaffeesatz. Schließlich hot'er dess ganza Beed nuch miteran Schneggnzaun gsichert - und um jeweils fimf Sallod-Pflänzla extra nuch an hoha Ring aus Kupferblech in die Erdn gschdeggt. Und der Wolfgang iss jeda Nacht vor na Beddgeh nuch amoll mit der Kopflampn darchn finstern Gaddn ganga und hot jeda Schneggn, die woss'er entdeggt hot, widder mit der Scher ausnanner gschniddn.
Vorgestern woa der wochnlanga Kampf geecher die Schneggn zer End: Der Wolfgang und sei Olga hamm von ihra 25 Pflänzla zwa durchgebracht. Sie hamm die zwa Sallood-Kepf mit ana Essig/Eel-Sooß und an Budderbrod auf Amd gessn. So recht hot's obber na Wolfgang net gschmeggt, wall der gigandischa Feldzuch geecher den schleimichn Feind allaans scho weecher die Madderiol-Kossdn ziemlich deier woa. "Die zwa Sallood-Kepf hamm uns olles in olln 124 Euro kossd", hot der Wolfgang festgschdellt, "fir dess Geld hätt'mer fei aa min Bayern-Digget nooch Minchn fohrn kenna - und ban Alfons Schubeck schee gessn..."
23.06.2012
Der Wilhelm iss a Wert von oldn Schrood und Korn. Er kennert zwoa längst in Rentn geh, obber lieber bobblt'er nuch aweng in san Wertshaus rum - ohne seina Gäst wär der Wilhelm vill zer einsom und wissert net, woss'er na ganzn langa Dooch mit sich ofanga soll. Miteran Wertshaus ko'mer heitzerdooch nadirlich weecher die dauerndn Alkohol-Kondrolln net reich werrn, obber der Wilhelm kimmt einichermoßn iber die Rundn, wall'er a schborsomer Mensch iss. Am Schdammdisch sehng sa na Wilhelm sei Schborsomkeit ollerdings aweng annerscht. "A Geizgroong iss dess", schimpfn'sa iber ihrn Wert und beweisn ihr Meinung gleich mit drei Beischbiller: "Vill zer vill Schaum im Bierglos, die billigstn Laabla zur Warscht - und draußn aufm Klo a Saachrinna, die woss nuch ausn erschtn Weltgriech schdammt!"
Dass der Wilhelm auf seina oldn Dooch nimmer vill in sei Wertshaus invesdiert, schdimmt scho! Die letzta grußa Anschaffung fir sei Kichn hot'er vor vier Johr gemacht. Sellmoll hot in der Frängischn Schweiz a Wertshaus zugemacht - und der Wilhelm hot fir 85 Euro die "Wurstschneide-Maschine" kaaft. Des woa a echts Schnäbbla! Seitdem gibt's im Wilhelm san Wertshaus die dinnstn Warscht-Scheim auf der Welt. Die Maschina iss neemlich a Hochleistungs-Gereed miteran Diamant-Schneider, wo'mer sogor die hadda Salami so dinn schneidn ko wie Zeidungs-Babbier. Die absoluda Schbitznleistung erzielt obber der Wilhelm bei der Gelbwarscht. Do hot erscht vorgestern a bensionierta Lehrer ausn Wilhelm seiner Schbeiskaddn a "Belegtes Brot" beschdellt - und dess Ergebnis hätt'mer fei direggt ans "Guiness-Buch der Rekorde" meldn kenna. Der Lehrer hot neemlich so a verdächtich dinna Scheim Gelbwarscht mit die Finger vom Brod ro und amoll am Fenster geechers Licht k'holtn - und du werrscht es net glaam: Ban Bligg durch die hauchdinna Gelbwarscht-Scheim konnt'mer fei weid hintn nuch deitlich und einwandfrei na Kornberch erkenna . . . Gerch
30.06.2012
Ach, woan dess scheena Wochn fir uns Männer - fast jedn Dooch Fußboll im Fernsehng! Vorgestern hob ich fei vom villn Schaua scho ganz roda Aang wie a Kaniggl gricht und musst'mer a boor Dropfn Kamille nei laafn lossn, damit die Entzindung widder zerrigg gedd. A sedda Europa-Masterschaft iss fir uns Männer werglich a exdrema gsundheitlicha Belastung gewesn, wall'mer mastns scho am Nochmiddooch um fimfa im Fernsehsessl Blatz nehma musst - und erscht geecher Middernacht, nooch na "Waldi" seiner Fillosofn-Sendung, hot mer sich ins Bedd gschlebbt.
Mir hamm fei dahamm sogor unnern Riddmus umgschdellt, wall zwischn die aanzlna Schbiele manchsmoll got ka Zeid mehr zern Essn woa. Mei Martha kocht jednfolls seit drei Wochn amds nix Warms mehr, sondern serviert a Brodzeid aferan Holzbreddla - schee in klana Schtiggla gschniddn, damit ich die Häbbla ban Fernseh-Schaua broblemlos nei kaia ko.
Vor na Schbill Deitschland geecher Griechenland hot mei Olda vorgschloong: "Du konnst doch amoll bei dan Freind Erwin Fußboll schaua - und den sei Fraa kimmt zer mir rieber, dann häddn mir Frauen endlich moll widder an Amd ohne dess dauernda Geblääk..."
Dess woa gor ka schlechta Idee!
Ich bin also amds nieber zern Erwin, wo in der Wohnschdumm aa scho sei Schwoocher und sei Nachber vor der Kistn k'hoggt sänn - olla im Deitschland-Driggo wie die Nationalmannschaft. Der Erwin hot sich dann aufn rechtn Baggn nuch die deitscha Flaggn nauf gemolt und a Bäddsch mit die Nazional-Farbm aufn Kopf gsetzt. Ibern Soffa hing die schwarz-rot-goldna Fohna, auf die Dischla neebern Sessl gabs Erdnissla und Dschibbs, und neemdro schtand a Kastn Bier - Kerl, woa in den Wohnzimmer a scheena Schtimmung! Der Erwin, sei Nachber und der Schwoocher Hans hamm immer gleichzeidich mit die Zuschauer im Schtadion die "La Ola" gemacht und sänn mit ausgschdreggta Arm aus ihra Sessl raus gfedert. Mir selber iss leider jedsmoll ziemlich ins Kreiz nei gfohrn, wenn die Deitschn a Tor gschossn hamm und ich miteran Hupfer ausn Sessl raus gschbrunga bin - dess woa'mer am End fei boll aweng zer vill. Und dass mir dann am Donnerschdooch geecher die Italiener raus gfloong sänn, hot'mer die Freid gor ganz verdorm. Dess Endschbill schau ich mir jednfolls morng Amd ganz entschbannt allaans dahamm o - und bleib ruich und schee geduldich, wenn mich mei Olda widder nervt, wall ich ihr 25 Moll die Abseits-Regl erglärn muss...
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