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Der Franz iss Buchholter und muss in der Ärbert von frieh bis amds immerzu Zohln zamm zähln - ka Wunner, dass'er sich die ganza Wochn draaf freit, wenn'er am Samsdooch endlich do hintn bei Joditz an san Fischdeich sitzt und einfach aweng in die scheena Landschaft schaut. Letzts Johr hot der Franz nebern Deich sogor a klana Blogg-Hiddn hie gebaut, wo'er mit seina Kumpl gern aweng Schofkopf schpillt. Sogor wenn's draußn Kuhpflatschn rengt, hoggn die Kadder drinna und freia sich an die Drimpf und an ihrn Fässla Bier. An derra Hiddn gibt's nadirlich ka Klo, obber dess schdeert die Männer net, wall doch dess Grundschdigg ganz verschdeggt am Woldrand liecht. "Mir gänga zern Saang einfach außn um die Hiddn rum und holtn an die Bischla no, die wossn hintern Zaun wachsn - dess sicht niemand, wall in so a einsoma Geengd ka Mensch ninter kimmt", schildert der Franz die Leesung vom Broblem, wenn amoll die Blosn driggt.
Letzta Wochn wor der Franz mit seina drei Kadd-Brieder im Wertshaus am Schtammdisch k'hoggt. Dess Gschbreech iss ausnohmsweis amoll net um Bollidigg und Weiwer ganga, sondern um Kraiter. Und der Wert, der woss sich auf den Gebiet bestns auskennt, hot aweng aus seiner reichn Erfohrung derzellt. So iss dess Deema aa auf Bärlauch kumma, wall doch die langa, griena Blädder gor so gud nooch Knoblauch schmeggn. "Mer musss holt aufbassn, dass'mer die Bärlauch-Blädder net mit die giftinga Mai-Gleggla verwechslt, sinst k'heerst der Katz!", hot der Wert erglärt, obber gleich aweng Entwarnung geem. "Bärlauch gibt's ja ziemlich seltn", hot'er gsocht - und hot dann san Kopf zum Franz hie gedreht.
"Ich such meina Kraiter sowieso am libbstn middn in der freia Naduur", hot'er widder o'gfangt, "und do hintn bei Joditz hob ich etzert a supper Bärlauch-Blätzla entdeggt. Und du werrschtes net glaam, Franz: Die Schdell liecht fei bloß ner a boor Schriddla hinter deiner Hiddn - do wächst direggt am Zaun der Bärlauch massnweis zwischn die Bischla".
Der Franz und seiner drei Kadd-Freind hamm aweng gegrinst. "Bärlauch braucht an feichtn Bodn", hot der Wert fachmännisch festgschdellt - und der Franz und seina Kolleeng hamm geniggt. "Dess schtimmt", hot der Franz zern Wert gsocht, "hinter meiner Hiddn an die Bischla iss die Erdn werglich schee feicht!"
Merra hamm die vier Schlawiner net verroodn. Obber sie woan sich aanich, dass'sa ban Heiner niemols a Bärlauch-Subbm oder a Budderbrot mit Bärlauch-Blädder essn werrn - obber fei net aus Angst vor der Verwechslung mit die giftinga Mai-Gleggla... Gerch
12.05.2012
In derra Wochn hot mich mei Olda mit der Gaddnärbert fei ganz schee genervt. Bloß wall morng Mudderdooch iss, hob'ich mich zammgerissn, obber ich sooch's, wie's iss: Am libbstn hätt ich fei olles hie'g'schmissn!
Erscht musst ich jedn Dooch zer Frieh der Martha ihra frischn Domaadn-Pflänzla und die junga Garkn-Schtängl aanzln ins Gwächshaus naus schlaafn - weecher der Wärm! Und amds hob'ich ganzn Grempl widder zerrick ins Haus gebracht - weecher der Kält! "Wasst scho, Gerch", hot die Martha gsocht, "die Eishaalinga schtänga doch vor der Tir". So iss jedn Dooch hie und her ganga - und ich bi schee langsam haaß geloffn! Am Middwoch iss dann dess Drama bassiert: Wie ich die junga Pflänzla amds widder ausn Gwächshaus hulln wollt, damit sa nachts drinna im warma Vorsool net derfriern, bi'ich vor lauter leera Beeter gschdandn. "Dess woan die Schneggn", hot die Martha gleich gschimpft, "die elendn Viecher sänn heier scho widder do und hamm unner scheens Zeich ratzebutz abgfressn!" Und werglich: Im Gaddn woan sämtlicha junga Pflänzla verschwundn - Salloodkepf und Kollerabi, Radiesla und Reddich. Sogor im Gewächshaus hamm die klan brauna Deifl olles abgfressn - von die junga Domaadn- und Garknschtängl iss nix mehr ibrich gebliem.
"Schdell sofodd widder die Bierfolln auf", hot mir die Martha befohln, "do sänn doch die Schneggn im letztn Johr so gern nei gegrabblt und drinna dersoffn."
Also hob'ich im Subbermarkt an Kastn billigs Bier im Sonderangebod kaaft, damit ich na Massnmord an die Schneggn vorbereitn konnt. Sicherheitsholber hob'ich dahamm erscht moll aans von denner Fläschla selber prowiert und woa zerfriedn: Dess Bier hot grauenhaft gschmeggt - genau dess Richticha fir die Schneggn. "Wenn sa dess saufm, dess iberleem sa net!", hob ich siegessicher zur Martha gsocht und hob draußn im Gaddn an Haufm Gleeser mit den billichn Bier aufgschdellt. Obber leider woa olles fir die Katz - ka aanzicha Schneggn iss in die Folln nei ganga. "Ich wenn a Schneggn wär", hob'ich meiner Fraa den Flobb erglärt, "ich gingert fei an dess labbricha Bier aa net no!"
Mei Ehrlichkeit hot sich leider ols Verhängnis erwiesn. "Mir missn unner Schraddegie sofodd ändern", hot die Martha fachmännisch erglärt. "Woss dir net schmeggt, schmeggt neemlich aa denner Schneggn net - und umgekehrt: Woss du gern drinkst, saufm aa die Schneggn."
Etzert muss ich fei auf Anordnung von der Martha mei scheens Hofer Bier mit denner schleiminga Schneggn daaln - immer nooch der fillosofischn Erkenntnis: "Aus Verzicht wird oft mehr!" Wemmer a sedda Weisheit auf mich und unnern Gaddn umsetzt, nochert haaßt dess auf gud Deitsch: Wenn ich mei Bier net allaans sauf, sondern mit die Schneggn daal, dann gibbts dodafir na ganzn Sommer lang merra Dommaadn und Garkn, merra Sallood und scheena grußa Radiesla und Reddich. Kerl, dess Leem iss fei net leicht...
19.05.2012
Mei Nachber Hans iss a leidnschaftlicher Hobby-Gärtner. Kaum iss der Winter verbei, werglt'er scho im Gewächshaus, an die Beeder, am Balkon und vor na Haus rum - und wie's aweng wärmer werrd, fängt'er zern pflanzn o: Kopfsallood und Kohlrabi, Dommaadn und Garkn, Radiesla und Zwiebln - und an die Blummerkästn am Balkon gleich massnweis Geranien. Wenn dann im Mai die Eishaalinga kumma, laitn ban Hans sämtlicha Alarmgloggn - er kennt ja die olda Bauernregl: "Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis die kalte Sophie vorüber ist." Damit der Pankratius, der Servatius, der Bonifatius und die kolda Soffi die frischn Pflänzla net gleich widder kabudd machn, hot der Hans immer olles schee mit Folien abgedeggt. Obber heier iss'er auf a geniola Idee kumma.
Im Fernsehng hamm'sa doch letzta Wochn gezeigt, dass die frängischn Winzer etzert bei Bodnfrost an Hubschrauber iber die Weinberg flieng lossn - und der Reporter hot erglärt: "Der Helikopter soll die Luft über den Weinbergen verwirbeln und damit wärmere Luftmassen gegen den Boden drücken, um den Nachtfrost zu verhindern. Denn ein halbes Grad mehr oder weniger kann über Wohl und Wehe entscheiden."
Der Hans woa begeistert. "Dess mach ich in man Gaddn aa!", hot'er sich entschlossn - und iss in die drei Nächt vor die Eishaalinga aktiv worrn. In der Finsternis hot'er sich a Kopflampn aufgsetzt, hot dann san Fön anera Verlängerungskabl no gschteggt und iss greiz und quer darch na Gaddn ganga - na Fön immer schee nooch untn gericht, damit die zortn Pflänzla unter der warma Luft net derfriern. In der Nacht zum Bonifatius hot ollerdings der Fön weecher doddaler Iberlastung san Geist aufgeem, obber der Hans iss ja schlau: Er hot etzert san oldn Vendilator ausn Keller k'hullt - do iss zwoa ka warma Luft raus kumma, obber er hot vill merra Wind gemacht wie der winzicha Fön.
So iss also der Hans in derra finstern Nacht im Gaddn und aufn Balkon rum gedabbt - und hot im Lichtkegl von derra Kopflampn san Vendilator wie a Monstranz vor sich her gedroong. Wie jednfolls der Blatzwart vom Fußbollverein nooch ana langa Ausschuss-Sitzung mit vier Seidla Bier und zwa dobblta Obstler vom Wertshaus hamm ganga iss und im Finstern die mysterjeesa Gschtolt im Hans san Gaddn gsehng hot, iss na fei vor Angst die Gänshaut nauf und nunter geloffn. "Ich hob gestern Nacht", hot'er am näggstn Dooch am Schdammdisch derzellt, "zern erschtn Moll in man Leem mit meina einga Aang an Eishaalinga gsehng, neemlich na Bonifatius berseenlich..."
26.05.2012
Der Vorfall iss in ana Zeid bassiert, wo der Boris Becker nuch aktiv Dennis gschbillt hot. Obber die Hauptberson in derra Gschicht iss sowieso net der beriehmta Dennis-Brofi, sondern der Scheff von der Rehauer Bezirksklinigg, der Dr. Franz, im Volksmund genannt "der Nervn-Franz".
In san schwieringa Beruf hots der renommierta Mediziner manchsmoll aa mit a boor arma Deifl zer do, die wossn im Kopf aweng eigewerrt sänn. Damit der Dokter dann am Feieramd aweng auf annera Gedankn kimmt, hot sich der "Nervn-Franz" an gelehrichn Grau-Babbagei kaaft, na "Moritz". Der hoggt seit 22 Johr dahamm im Wohnzimmer ineran grußn Keefig, redd a boor schlaua Sätzla, die woss na sei Herrla heggstberseenlich beigebracht hot - und manchsmoll derf der Vogl sogor frei im Zimmer rum hupfn. Obber wehe, wenn ineran seddn Moment a Fenster offn iss! Dann fliecht der Babbagei sofodd naus in die freia Nadur und fladdert hoch droom in die Baamer rum. Lang dauert ollerdings so a Ausflug net, wall der "Nervn-Franz" ols wissnschaftlich gschulter Psychologe nuch vill schlauer iss wie der Babbagei. Den sei Leibschbeis sänn neemlich die griena "Gränny-Smith"-Epfl - und mit derra Schwächn werrd der "Moritz" vom "Nervn-Franz" immer widder ausgedriggst. Wenn der Babbagei widder moll draußn im Gaddn aferan Baam hoggt, schtellt sich der "Nervn-Franz" drunter hie und hält mit der rechtn Händ so an griena Epfl hoch in die Luft. "Moritz komm!", loggt dann der Dokter san Vogl so lang, bis dass der Babbagei weecher seiner Fressgier werglich her fliecht, sich aufn Dokter sei Schulter nauf setzt und ols Lohn am Epfl rum gnabbern derf. Dann kimmt der "Moritz" widder in san Keefich nei. Bei derra genioln Fang-Medoodn iss der "Nervn-Franz" amoll beobacht worrn, obber der heimlicha Zuschauer hot in seiner Aufreechung aweng woss durchnanner gebracht. Am näggstn Dooch iss die Noochricht wie a Lauffeier darch die Klinigg ganga. "Unner Dokter iss fei selber nimmer ganz richtich im Kopf", hot sellmoll der Informant derzellt, dass die Ärzt, die Pfleecher und die Grankn ihra Ohrn gschbitzt hamm. "Ich drau mersch fast net zern sohng, obber ich hob's mit meina
einga Aang und Ohrn gsehng und k'heert: Der Nervn-Franz woa gestern draußn in san Gaddn unteran Baam gschtandn, hot an Dennisballn in die Luft gereggt und hot a Vertlschtund lang gschriea ,Boris komm' . . ."
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