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Die Religiona, die oldn Fillosofn und der Müllers Franz von unnern Schdammdisch soong, dass's in der Schepfung an gigandischn Riddmus gibt, der woss olles zammhält. Die Schtern am Himml, die vier Johreszeidn, die Radiesla im Gaddn, der Danda Marri ihr Katz und olles, woss lebbt und schterbt, iss angeblich afera undurchschaubora Weis mitnanner verbundn. Seit ewicha Zeidn versuhng die Wissnschaftler und sämtlicha Schdammdisch-Brieder in die Wertshaiser, dess mysterjeesa Sysdeem zer erforschn, obber recht vill gscheider sämmer fei nuch net worrn.
Zu die ganz grußn kosmischn Rätsl in unnera Welt k'heert a geheimnisvulla Erscheinung, die woss uns Menschn jeds Johr an Ostern und Pfingstn, vor die Sommerferien und an Weihnachtn in Erschtauna versetzt: Wenn neemlich die Ferien ofanga und Milliona Leit min Auto in Urlaub fohrn, bassiert an olla Dankschdelln in Deitschland immer desselba: Der Breis fir Benzin und Diesl schnelzt um eddlicha Cent nauf! Wunner gschehng ja immer am selm Ort: In Lourdes fanga die Lahma aferamoll widder zern Laafn o, in Fatima ko'mer die haalicha Mariamuddergoddes middn in die Wolkn sehng - und dess Wunner mit Benzin und Diesl iss a Mysterium, woss die Autofohrer immer gleichzeidich an die Dankschdelln vo Esso und Shell, vo Aral, JET und der Haalinga DEA beobachtn kenna.
Es iss net bekannt, ob der Vaddikan die ibersinnlicha "Auferstehung der Benzinpreise an Ostern" scho'moll genau untersucht hot. Unner Pfarrer hot jednfolls in seiner letztn Breedicht a Andeitung gemacht, dass'mer fir dess Wunner bei Benzin und Diesl nuch ka rechta Erglärung hot. "Es gibt", hot'er auf der Kanzl gsocht, "zwischen Himmel und Erde Kräfte und Energien, die der Mensch nicht verstehen kann!"
Ostern iss zwoa dess "Fest der Auferstehung", obber unner Neihofer Schdammdisch-Fillosof Franz hot na Verdacht, dass die wundersoma Auferschtehung vom Schbridd-Breis gor ka Mysterium ausn Jenseits iss, sondern einfach a grobschdofflicher Drigg von a boor geldgierichn Männätschern huntn auf der Erdn, die wossn offnbor "die letzte Ölung" aweng folsch verschtandn hamm. Do werrds fei Zeid, dass der Vaddikan a boor Exorzistn schiggt und denner Gribbl na Deifl ausdrabbt... Gerch
14.04.2012
Der Franz und sei Christl drinkn fir ihr Leem gern an Bohnakaffee - am libbstn so schtark, dass die Flieng abschterzn, wenn sa iber der Dassn rum graasln. In seiner oldn Kaffeemiehl hot der Franz johrlang die Bohna jedsmoll heggstberseenlich selber gemohln, obber vor zwa Wochn hot'er fir fast 1.000 Euro a moderna Kaffeemaschina kaaft, damit olles aweng einfacher und schneller gedd. "Es iss fei subber, woss unner neia Maschina ko", hot der Franz begeistert zer seina Oldn gsocht und hot ihr die Bedriebsanleitung unter die Nosn k'holtn, wo'mer lesn konnt: "Vom Cappuccino bis zum Latte macchiato ist alles möglich! Die vollautomatische Maschine hat zwei Vorratskammern für Bohnen und Pulver sowie Behälter für Wasser und Milch, ein Mahlwerk, automatische Filterung und stufenlose Einstellungen zur Dosierung für Menge und Stärke des Kaffees, Temperaturregelung und sogar eine Einstellung für die Wahl des Härtegrades vom Wasser. Es gibt außerdem eine Heißwasserausgabe und eine Dampfdüse zum Aufschäumen sowie Extraprogramme zur Reinigung und Entkalkung - und man kann die Informationen in fünf Sprachen im Display abrufen".
Letztn Middwoch sänn na Franz sei Kusina und ihr Mo aus Rosnheim fir a boor Dooch auf Bsuch kumma. Nooch der erschtn Nacht woan olla viera gud gelaunt scho um achta am Friehschtiggsdisch k'hoggt. Es hot frischa Laabla geem, Budder und der Christl ihr selber gemachta Erdbeermammalada - und neemdro hot der Franz an sein neia Schbillzeich rum handiert. "Woss wollt'er dä fir an Kaffee: mild oder gräffdich, schwarz oder mit Milch, glassisch oder Kabbudschino?", hot'er gfrocht. Die Kusina hot ihrn Wunsch gleich gsocht: "Fir mich an schenn schtarkn, damit ich richtich wach werr - mei Bumbm werrd's scho ausholtn!"
Sofodd woa der Franz in san Element. "Etzert schaut her", hot'er gschtrohlt, "do muss ich bloß auf dess linka Gnepfla driggn - und scho gedds los". Der Franz hot gedriggt - und olla hamm k'heert, wie dess Mohlwerk die Bohna zermalmt hot. Obber aferamoll woa middn drinna Schluss. Die Maschina hot kan Rugger und kan Zugger mehr gemacht, es iss weder Kaffe nuch haaß Wasser aus die Rehrla raus geloffn - null, nix! Der Franz hot ziemlich heggdisch auf olla meeglichn Gnepf nauf gedriggt, er hot dess Reinigungs-Brogramm gschdardet, dann die Entkalkung, obber es woa wie verhext! Nooch ana holbn Schtund hot der Franz entnervt aufgeem. "So a Glump", hot'er sich entschuldicht, "kosst an Haufm Geld - und daagt nix!"
Leider woa die old Kaffeemiehln aa nimmer im Haus, wall'sa doch der Franz nooch na Kaaf von derra neia Zaubermaschina gleich weggschmissn hot. So hot's zern Friehschdigg bloß an Pfefferminz-Dee geem, obber der iss wengstns net aufs Herz ganga...
21.04.2012
Ols bensionierter Lehrer hot der Leo vill Zeid fir seina Hobbies, vor alln fir die aufwendicha Ahnenforschung. In Archivn von die Kerng und Gemeindn sucht der Leo in der Vergangenheit rum. Na Vadder seina Vorfohrn hamm driem im Vertl gelebbt und sänn ausn Frangnwold nooch Hof kumma - 127 Johr konnt der Leo na Schdammbaam scho zerrigg verfolng, dann hots do hintn bei Wallnfels kana Unterloong mehr geem. Obber midderlicherseits iss der Leo besser findich worrn: Do sänn die Vorfohrn aus Nermberch kumma und woan iber langa Generaziona olla Metzger. "Lauter orntlicha Handwerker", hot der Leo immer vuller Schtolz in seiner Hofer Wertschaft am Schdammdisch derzellt. Er iss wochnlang jedn Middwoch nooch Nermberch gfohrn und hot im Archiv vom Einwohnermeldeamt nooch seina Ahnen gsucht. Und iber die Ergebnisser von derra Familienforschung, die wossn außer ihn selber nadirlich ka olda Sau indressiern, hot der Leo jeda Wochn am Hofer Schdammdisch ausfiehrlich an Bericht abgeem. "Im Archiv deutet fei manches darauf hin", hot der ehemolicha Lehrer kerzlich widder moll mit gschwellter Brust zer seina Wertshaus-Brieder gsocht, "dass auch meine Vorfahren im 18. Jahrhundert die berühmten kleinen Nürnberger Bratwärschtla hergestellt haben, die heute noch mit der gleichen Rezeptur gemacht werden wie damals."
Obber seit zwa Wochn herrscht ban Leo absoluta Funkschdille. Er derzellt ka Schtermswertla mehr von seina dradizionsreichn Ahnen - und im Wertshaus hamm sich olla gewunnert, warum dass der Leo aferamoll schweigt wie a Groob. Obber vorgestern hot der Leo sei Geheimnis na Wert verroodn, wall'er nooch vier Seidla Bier und zwa dobblta Ribidu aweng redselich worrn iss. "Meine Forschungen in Nürnberg hamm ergeben, dass die Vorfahren doch nicht so angesehen waren, wie ich immer gedacht habe", hot'er zern Wert gsocht - und hot aus der Briefdaschn an Zeddl raus k'hullt. "Das ist ein Archiv-Eintrag aus dem Jahr 1724 - ich habe mir den Text wörtlich aufgeschrieben", hot der Leo ziemlich enttaischt gsocht und hot na Wert dess Babbier unter die Nosn k'holtn, wo draaf schtand: "21. Januar 1724. Heute um 11 Uhr 10 wurde der Tobias M. in Ketten aus der St.-Lorenz-Kirche gefänglich abgeführet, weil er den dort singenden Jungfrauen seinen Döldrian gezeiget hat." A Entbleeßer in der Familien-Galerie! Do heert sich fir na ehrnwertn Leo der Schbooß auf - miteran seddn Gschwerrdl will'er aa 300 Johr schbeder nix zern do hamm. . . Gerch
28.04.2012
Der Erwin lebbt mit seiner Maria seid 30 Johr draußn am Voglheerd ineran schenn glann Haisla - und mit seina Nachbern hot's nuch nie Ärcher
geem. Obber letzta Wochn iss na der Hans, der woss links neber ihn sei Haus hot, kernich auf die Schnitz ganga!
Bei die Nachbern iss neemlich a Darmvirus aufgedaucht. Erscht hot's na Hans selber derwischt, der hot sich in der Ärbert ogschdeggt. Mit aweng Fieber iss dess Deooder ban Hans los ganga, obber dann hot sich olles gleich aufn Darm geleecht - und der guda Mo woa von ana Schtund auf die annera bloß nuch auf der Kloschissl k'hoggt. Sei Fraa hot ihrn Oldn gleich mit der Oma ihra Hausmiddl versorcht - mit Pfefferminzdee, Zwiebagg und Schoggolada. "Dess schtopft", hot'sa zer ihrn Hans gsocht. Obber so recht hamm die Zaubermiddl net ogschloong - im Geengdaal: Am näggstn Dooch hot der Darmvirus noocherernanner aa die Fraa und dann die drei Kinner befolln. Die ganza Familie woa etzert im Bedd geleeng. Wechslweis hamm sich driem bei die Nachbern der Vadder, die Mudder und die drei Gunger die Glinkn von der Klo-Dir in die Händ geem - und während der ana drinna gsessn wor, hamm die annern hausn scha mit zamm'gezwiggta Baa geklopft: "Mach ner aweng schnell, mir missn fei aa dringend nei..."
Am driddn Dooch iss dann olles dramaddisch worrn, wall aferamoll dess Klo weecher derra dauerndn Iberlastung san Geist aufgeem hot: im Gengsatz zum Dinnpfiff von der ganzn Familie woa der Klo bletzlich verschdopft! Do iss bei die Nachbern sofodd die Baanigg ausgebrochn - und fimf Minuddn schbeeder hamm'sa scha ban Nachber Erwin geklinglt. "Lieber, guder Erwin", hot der Hans in seiner Nood gebeddlt, "ihr misst uns bei eich aufs Klo geh lossn, bis dass driem bei uns der Abfluss widder frei iss - der Inschdalladeer ko leider erscht ibermorng kumma."
"Hao", hot der Erwin vuller Verschtändnis gsocht, "kummt ner rieber zer uns - mir helfn eich gern." Obber dann iss im Erwin san Haus zuganga wie ineran Daumschlooch! Foddner hot's geglinglt und von die fimf Nachbern iss aner aufgedaucht - sogor in der Nacht woa ka Ruh! Af zerletzt hädd boll dess Klobabbier nimmer gelangt.
Obber richdich sauer iss der gastfreindlicha Erwin erscht worrn, wie am näggstn Frieh sei Nachber Hans Bsuch von der Verwandtschaft gricht hot: a Schwoocher samst Fraa und vier Kinner sänn iberraschnd erschiena - und woan driem ban Hans nadirlich aa vor der verschlossna Doaleddn gschtandn. Also iss aa derra sechskepfinga Verwandtschaft nix annersch ibrich gebliem, wie dass'sa fir ihra Gschäftla driem ban Erwin aufs Klo geh musstn. Etzert hot sich na Erwin sei Haisla endgiltich inera effntlichs Scheißhaus verwandlt - zer elft sänn die Nachbern wechslweis rieber kumma und hamm na Erwin san Abbert gschtirmt. Verzer Rolln Klobabbier sänn verbraucht worrn, bis im Erwin san Haus langsam widder Ruh und Friedn ei'gekehrt iss - ollerdings bloß fir a boor Schtundn. Zwor sänn die Nachbern nimmer kumma, obber etzert hamm der Erwin und sei Fraa ihr Klo selber dringend gebraucht, wall'sa sich inzwischn selber mit den Darmvirus ogschdeggt hamm...
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