Die Gudrun iss ols Buchholtera a umsichticha Fraa und macht in der Ärbert kaum an Fehler. Obber in der Silvesternacht lässt sas in jeder Hinsicht grachn - dessmoll leider mit schmerzlicha Folng! Dabei hot fei der Amd ganz harmonisch ogfangt. Die Gudrun und ihr Mo hamm neemlich dahamm mit vier annera Bäärla Silvester gfeiert: Erscht hot's a Fondü mit sechs verschiedna Sooßn geem, dazu reichlich Chianti-Wein und zwischndurch zum Niederdriggn a boor dobblta Obstler. Dann woa Bleigießn, damit jeder gewisst hot, woss dess neia Johr brängt - und um Middernacht hot die Gudrun ols Hehebunkt a Brillant-Feierwerk vor der Haustir gemacht. Die Gudrun hot vorher extra im Internet dess "Pyro-Komplettpaket" fir 82 Euro kaaft - und hot noocherernanner olles in Himml nauf gschossn, dass bloß so gschbreißlt und gegnallt hot: "Feuerräder" und "Himalaya-Lichter", "Goldregen", "Kometen" und "Silberfontänen". Ols Abschluss wollt die Gudrun nuch a 12er-Serie China-Böller zindn, obber do iss leider aweng woss außer Kondrolln geroodn!

Bei die erschtn vier Böller hot die Gudrun die Zindschnur nuch min Feierzeich ogezundn und dann darch die Luft gschmissn, obber dess woa ihr boll aweng zu umschtändlich. Wohrscheins wall so a China-Böller ausgschaut hot wie ihrn Mo sei Zigarrn, iss die Gudrun auf a Subber-Idee kumma: Sie hot sich neemlich die glimmenda Zigarrn von ihrn Oldn selber in die Guschn schdeggt - und hot dann jedsmoll dess Zindschnirla vom China-Böller vorn an die Zigarrn-Gluud no k'holtn, bis dass gezischt hot. Zwischndurch musst die Fraa holt immer dichdich baffn, damit die Zigarrn fir na näggstn Rakeedn-Schdart schee haaß gebliem iss.

Kerl, wor do ein Hallo, wie die Gudrun mit ihrn Pyro-Kunstschdigg ann Böller nooch na annern an derra Zigarrn gezind hot. Obber ban achtn Böller iss bei den schenn Feierwerk a dramaddischa Verwechslung bassiert: Untern Einfluss vom Chianti-Wein, vom Schnabbs und vom Middernachts-Seggt hot sich neemlich die Gudrun aus Versehng net die Zigarrn in die Guschn gschdeggt, sondern na Böller - und do hot's an derra Abschussrampn unter ihrer Nosn a Exblosion geem, dass ihr fast die Schneidzeh um die Ohrn weg gfloong sänn.

Obber goddseidank iss die Gudrun einichermooßn min Schreggn davoo kumma - bloß ihr Nosn wor dunkl-violedd, und heern konnt sa drei Dooch lang nix mehr. Dessweecher hamm ihr die Kolleeng im Biro gleich moll ausn Baumarkt a "Sicherheits-Set" gschenkt, woss sinst bloß die Schwaaßer bei ihrer gfährlichn Ärbert braung: an Helm, a Schutzbrilln, feierfesta Händschich und Sicherheitsschuh - so muss die Gudrun aa in der näggstn Silvesternacht auf ihra Pyro-Exberimenter net verzichtn... Gerch

An Hochneijohr hamm'sa sich im Dorfwertshaus am Schdammdisch aweng die Schtärk ogedrunkn - und nooch drei Seidla Boggbier iss der Bligg in die Zukumpft ziemlich schlecht ausgfolln. Am mastn hot der Friedrich, a bensionierter Oberlehrer, auf die Schdimmung gedriggt. "Die Maya", hot'er neemlich erglärt, "prophezeien in ihrem berühmten Kalender, dass im Oktober 2012 die Welt untergeht!"

Do sänn fei die Schdammdischbrieder zamm gezuggt. Bloß der Hermann hot die Drohung aweng folsch verschtandn, wall'er die Maya mit seina Nachbern verwechslt hot. "Woss wissn dä die Meyer - die schbinna doch olla zamm!", hot der Hermann gschimpft. "Obber bei denner wunnert mich nix: Do rennt doch die Mudder jeda Wochn zur Wohrsoochera und lässt sich die Kaddn schloong - und ihr Mo hot letzts Johr in der Doskana sogor a Ausbildung zum "hawaiianischn Heiler" gemacht, seitdem lefft'er dahamm bloß nuch ineran orangschna Nachthemm rum!" Der Hermann hot jednfolls schtark bezweiflt, dass die Meyer an Kalenner entwigglt hamm, wo im Oktober "aus die Maus" iss!

Nooch zwa weidera Obstler iss der Hermann doch aweng ins Griebln kumma, wall'er an die Silvesternacht denkn musst. "Do hot mei Fraa dahamm ban Bleigießn an Sarch und a Greiz gsehng - bei derra Ungliggs-Boodschaft sämmer fei ziemlich derschroggn!", hot'er sich erinnert. "Folls an denner Brofezeiunga werglich woss dro iss", hot der Hermann am Schdammdisch fillosofiert, "nochert muss'mer sich fei iberleeng, ob die gudn Vorsätz firsch neia Johr iberhabst nuch an Sinn machn!"

Ibern Hermann seina Beferchtunga zum Weltuntergang hot dann a langa Diskussion ogfangt. Die mastn Männer woan sich aanich: Wenn demnäggst die Welt sowieso untergedd, dann verlohnt sich's nimmer, dass'mer etzert werglich min Raang aufheert, dass'mer nimmer so fedda Schlachtsschissln nei zwernt und dass'mer fir a langs Leem jedn Dooch a Schtund in der frischn Luft rum wercht. Der Wert hot sogor iberleecht, ob'er net gleich mit die Ratnzohlunga fir sei neis Soffa im Wohnzimmer aufheert, wenn im Oktober sowieso Schluss iss.

Der Hermann will jednfolls amoll ausfiehrlich mit denner zwa freindlichn oldn Männern redn, die wossn olla boor Wochn an der Haustir glingln und fromma Heftla verbei bränga. "Die behauptn neemlich, dass sa sich min Weltuntergang bestns auskenna", hot'er gsocht - und ban näggstn Schdammdisch will dann der Hermann bekannt geem, wie mer im Ernstfoll dess End von der Welt iberleem ko... Gerch

Der Eberhard und sei Hilde leem am Hofer Schdadtrand ineran schenn klan Haisla. Aus Verantwortung fir die Umwelt und wall die Heizkossdn fortner deirer werrn, hot der Eberhard kerzlich beschlossn, dass am Haus dess Dach gedämmt werrd. Letzta Wochn sänn die Handwerker kumma und hamm droom am Bodn sämtlicha Dachschbarrn millimedergenau mit Schtyrobor-Maddn abgedeggt. Und damit werglich olles hunnertbrozendich dicht iss, hamm'sa sogor an der Bodnkammer-Tir inna a Dämmbladdn befesticht - do musstn sa nadirlich vorher die Glinkn ab-
gschraum. Amds woan die Handwerker ferrdich - bis auf na innern Tirgriff, den hamm'sa einfach vergessn, widder no zer mondiern.

Wie dann nooch Feieramd der Eberhard von der Ärbert hamm kumma iss, wollt'er die neia Dämmung gleich moll in-
schbiziern. Er iss also mit seiner Hilde nauf aufn Bodn ganga und hot olles kondrolliert. "Dess iss a saubera Ärbert", hot'er zerfriedn gsocht - und in der selm Sekundn hot's an Schlooch gedoo und vorn iss die Tir zugfolln. Etzert wor guder Rood deier: Der Eberhard und sei Hilde woan bei minus fimf Grod Celsius ohne Mantl, Schol und Händschich in der Bodnkammer gschdandn und konntn nimmer naus, wall die Tir zugschnabbt woa und inna die Glinkn gfehlt hot.

Obber der Eberhard iss ja net bleed. Er hot zur Sicherheit scho immer an zweitn Haustir-Schlissl bei die Nachbern debboniert, folls amoll a Nodfall bassiert - und etzert
woasch soweid! Der Eberhard hot sofodd a olda Kistn unter die Dachlukn gschoom, iss aweng wagglert nauf gschdieng und hot dann aus der offna Lukn mit oller Grafft naus gebläkt: "Fraa Deegnkolb, Fraa Deeeengkolb - Hiiilfe!!!"

Die Nachbern woan obber scheints net dahamm, wall sich draußn in der Finsternis nix geriehrt hot. Inzwischn woa scho iber a Schtund verganga, und die zwa Eigschberrtn hamm vor Kält gebibbert. Sie musstn sich mit ihrn Gschraa nooch Hilfe immer aweng abwechsln, damit kaner haaser werrd.

Um holbachta iss dann driem bei die Nachbern die Oma vom Qi-Gong-Kurs hamm kumma und hot ihra Ohrn gschbitzt. "Woss issn los do droom?", hot die olda Fraa zum Dachfenster nauf gebeegt - und im Dialog min unsichtboan Eberhard hot sich dess Missgschigg langsam aufgeglärt. "Wenn mei Dochter und ihr Mo hamm kumma", hot die Oma die Reddung ogekindicht, "dann sooch ich gleich, dass sa min Schlissl zu eich nieber gänga und eich befreia."

Es hot ollerdings nuch a vulla Schtund gedauert, bis dass die Nachbern endlich, endlich vom Bizza-Essn widder dahamm eigedroffn sänn und na Eberhard samst seiner Hilde erleest hamm. So hamm die zwa Eiszapfm am einga Leib gschbiert, wie wichdich a warms Haus iss... Gerch

Die mastn Leit iberleeng, wie sa im Winter aweng an der Heizung schpoan kenna. "Wenn na ganzn Dooch die Zendrolheizung lefft, werrd's vill zer deier", hot kerzlich unner Nachber Wolfgang erglärt - und hot gleich die Leesung verkindicht: "Mir schtelln in unnern Wohnzimmer a Kanona-Eeferla auf - ols Zusatzheizung. Do schier'mer mit Holz und Brigedds, dess iss sogor a Beidrooch zum Klimaschutz".

Also hot der Wolfgang letzta Wochn aufm Flohmarkt an oltn Kanona-Ofn kaaft. Ich musst ban Aufschtelln aweng mithelfn, wall der Wolfgang dess schwera Eisnding allaans net ins Wohnzimmer nei gebracht hot. Kerl, wor dess a Gfredd, bis mir den Ofn endlich drinna haddn - ich hob fortner gedacht, dass ich mir an Bruch heeb, walls in meiner rechtn Leistn gor so arch gezwiggt hot. Schließlich woa der Ofn im Zimmer drinna, mir hamm af zerletzt dess Ofnrohr in den oldn Kamin nei gschteggt - und ferrdich wor die Ärbert.

Am näggstn Dooch hot mir dann der Nachber derzellt, dass der erschta Amd min Kanona-Ofn a ziemlicha Kaddaschdrofn woa. "Entweder liecht dess an unnern oldn Kamin oder am Ofn selber - der Gribbl zicht neemlich net!!" Jednfolls hot der Wolfgang an Haufm Holzscheidla eigschiert, obber es hot und hot net gscheid gebrennt. "Gerch", hot'mer der Wolfgang gestern sei Leid gegloocht, "mei Fraa und ich mir sänn boll verriggt worrn: Im Ofn ka Flamma und ka Feier, obber ausn Dierla, ausn Ofnrohr und aus jeder klan Ritzn iss Raach raus gezoong, dass unner ganz Wohnzimmer eigeduuwlt woa". Der Wolfgang und sei Olda hamm na ganzn Amd bloß nuch k'hust. Und wall der Raach dermooßn in die Aang gebrennt hot, iss der Wolfgang nunter in Keller ganga und hot aus ana Kistn die zwa Daucher-Brilln k'hullt, die woss sa im letztn Urlaub in Mallorca kaaft hamm, damit sa im Meer aweng schnorchln konntn.

So hamm also der Wolfgang und sei Oldn in ihrer Nood im Wohnzimmer die Daucher-Brilln aufgsetzt - und es hot sich erwiesn, dass dess a wohra Mehrzwegg-Brilln iss: Unter Wasser ko'mer Koralln beobachtn, ban Zwieflschneidn muss die Old nimmer greina - und nebern neia Kanona-Eeferla konntn der Wolfgang und sei Fraa am Fernseher einwandfrei na "Tatort" schaua...